Dienstag, 30. September 2008

Fehlerteufel

Neben den üblichen kleinen Schnitzern mit der Rechschreibung, die sich wegen des enormen Zeitmangels einschleichen, ist mir auch ein Coverschnitzer unterlaufen. Das Review zu Atomic Robo #2 hatte ich mit dem Cover zur #1 versehen. Nun kann man das richtige Schmuckstück bestaunen.

Mittwoch, 24. September 2008

Alte Helden rosten nicht - Reviews 38/08

Tales of the TMNT #50 – Mirage – Jones/Harmon

Ninja Turtles? WTF? Ja, ich bin schuldig. Ich gestehe. Die Turtles sind mein guilty pleasure. Nur leider hält sich das Vergnügen in letzter Zeit in Grenzen. Zu mittelmäßig bis schlecht ist die aktuelle Serie. Es gibt immer mal ein Lichtblick, aber im Großen und Ganzen muss man doch schon ganz schön schmerzfrei sein.
Die Nummer 50 ist da überraschenderweise wesentlich besser. Und das liegt vor allem am Artwork von Paul Harmon. Das Artwork ist meistens der Knackpunkt bei den Turtles, denn die Geschichten sind nie wirklich schlecht, in dieser Ausgabe ist es der Joker. Die Geschichte ist ok. Leatherface wurde auf eine Insel verschleppt, die vier Pizzafans wollen ihn rausboxen. Es stellt sich heraus, dass auch noch andere „Monster“ auf die Insel entführt worden, um Teil eines perfiden Spiels zu werden. Eine Handvoll Söldner soll in einer Art Battle Royale ein Last Man Standing ausfechten und die Monster sind zusätzliche Gimmicks.
Tristan Jones hat eine ansprechende Geschichte mit guten Dialogen verfasst, auch wenn für meinen Geschmack der Turtles Humor ein wenig zu kurz kommt. Nicht das er gänzlich fehlt, aber Jones hat die Geschichte sehr düster gehalten.
Das Artwork von Harmon ist wie bereits erwähnt großartig. Als geplagter Leser dieser Serie war es für mich ein Fest die Seiten zu bestaunen. Sehr detailreiches B/W Artwork, schöne Graustufen, feines Storytelling. Wirklich Welten besser als die meisten Hefte dieser Serie.
Zu den 30 Storyseiten der Hauptgeschichte gibt es als Bonus noch eine 8 seitige Backup Story. Die ist OK, aber das Artwork fällt schon wieder stark ab.

Billy Batson and the Magic of Shazam #2
– DC – Kunkel

Endlich! Nach Wochen der Warterei das zweite Heft von Mike Kunkels Geniestreich. BbatMoS ist unglaublich. Es erscheint bei Johnny DC, also ist es ein „Kindertitel“ , aber es ist viel mehr als das. Es funktioniert auf zwei Ebenen, für Kids und Erwachsene. Und es ist wahrscheinlich der einzige Titel weit und breit, der sich wirklich eignet, jüngeren Kindern Superhelden näher zu bringen und das auf einem sehr hohem Niveau. Denn anders als bei den meisten All Ages Titeln ist es auch für mich als Erwachsener ein Reisenspaß das Heft zu lesen.
Mike Kunkel hat hier im Alleingang etwas tolles Geschaffen. Seine Version von Captain Marvel ist zeitgemäß, spritzig und seine Geschichten voller Humor. Zum Beispiel ist es mit der Weisheit Salomons so ein Ding. Denn auch Captain Marvel verfügt nur über den Intellekt Billy Batsons...
Ein Wucht ist auch Mary Marvel, die immer nervende, im Stakkato erzählende, kleine Schwester. Und smarter als Billy ist sie auch noch. Dann gibt es auch Theo Adam. Er weiß das Wort nicht mehr. Das passt,soviel ich weiß, wohl sogar in die Continuity. Da ich aber das DCU nicht so verfolge wie das MU, bin ich mir da nicht so sicher.
Das Artwork von Mike Kunkel ist einfach genial. Sein Cartoon Style ist dermaßen gut, es ist einfach unglaublich. Ich habe schon seinen „Hero Bear“ geliebt, aber hier gefällt mir seine Arbeit noch besser. Es ist nicht ganz so sketchy. Sein Storytelling ist'ne Wucht. Er verwendet oft sehr kleine Panels und schafft es dadurch, sehr viel auf einer Seite zu erzählen bzw. komische Momente voll auszukosten. Durch die Verwendung von kleinen Panels hat man auch gut zu lesen.
Dieser Comic ist wirklich Gold! Ständig könnte ich sowas auch nicht lesen, aber als Abwechslung zwischen den ganzen ernsten Superheldenserien ist es köstlich. Und das umwerfend. Kaufbefehl!!!

Atomic Robo Vol.2 #2
– Red5 Comics – Clevinger/ Wegener, Pattison, Powel


Mensch, wie die Zeit vergeht. Volume 2 von Atomic Robo geht auch schon wieder in die 2. Runde.
Und wie immer macht es unglaublich viel Spaß, das Heft zu lesen.
Nach wie vor hat es Robo während der Sicilien Kampagne der Alliierten mit Nazimechs zu tun. Diese Erweisen sich auch als recht harte Brocken. Ein sehr actionreiches Heft präsentieren uns die Kreativen hier, in dem es aber auch ein paar ruhige Momente gibt. Die Geschichte wird eingerahmt von einem Brief, den ein Soldat an seine Liebste schreibt. Dieser Brief gibt dem Ganzen die nötige Erdung die ein WWII Comic haben sollte. Aber das ist subtil genug um einen den Spaß an der herrlichen Action nicht zu verderben. Sogar die deutschen Sätze machen mal Sinn. Das erlebt man auch nicht jeden Tag.
Das Artwork von Clevinger und die Farben von Ronda Pattison haben das hohe Niveau wie immer. Es ist sicher nicht jedermanns Sache, aber für mich ein Trademark dieser Serie. Ich liebe es.
Als Bonus bekommt man wie immer eine Back Up Story. Und diesmal ist sie einfach genial. Sie erzählt eine Episode, die an ein Ereigmnis aus dem ersten Volume anschließt. Endlich sieht man auch mal wieder die Action Scientists in... Action. Und das ist ein Heidenspaß! Das Artwork für diese Story steuerte Derrik Fish bei. Mir sagt der Name jetzt nicht soviel, aber der Job ist auf jeden Fall gelungen. Daumen Hoch für dieses Heft.

Iron Man: Director of S.H.I.E.L.D. #33
( War Machine: Weapon of S.H.I.E.L.D.) - Marvel – Gage/ Chen, Florea, Ramos



Haha, ich finde das Konzept, Serien umzubenennen und ihnen andere Helden zu geben großartig, auch wenn es einen meiner Lieblinge erwischt. Bei Incredible Hercules hat es wunderbar funktioniert. Warum sollte es hier nicht funktionieren? Außerdem sind zwei monatlich Iron Man Serien dann wohl doch zuviel des guten. WAR MACHINE: Weapon of S.H.I.E.L.D. wird dann aber mit neuer Nummerierung weiterlaufen.
Dieses Heft nimmt nun einen Faden auf, der im letzten Avengers: The Initiative gesponnen wurde, wobei man das Heft nicht gelesen haben muss, denn alles wichtige wird einem hier erzählt. Die Skrulls habe sämtliche Stark Tech zum Absturz gebracht. Rhodes hat in seiner War Machine Rüstung aber ein Back Up von Stane und ist davov nicht betroffen. Er erhält eine gespeicherte Nachricht von Toni Stark im besten Helft-mir-Obi-Wan-Kenobi Stil und macht sich dann auf zu einem verstecktem Satelliten. Da geht es dann aber erst richtig zur Sache und endet in einem Cliffhanger, der wie für mich gemacht ist. Manche haben ein Schwäche für Jetpacks, ich habe ein Schwäche für ........
Cristoph Gage ist so ein bisschen die Geheimwaffe der Marvel Redakteure. Es sei ihm gegönnt, hier mal eine Serie über einen längeren Zeitraum schreiben zu dürfen.
Das Artwork ist solide Superhelden Kost. Die Pencils von Sean Chen gehen soweit in Ordnug, die Inks von Sandu Florea sind sehr sauber. Colorist Jay Ramos rundet das ganze schön ab. Seitenaufbau und Storytelling entsprechen den heutigen Standarts. Ein paar schöne Splashpages gibt es zu bewundern, ebenso wie ein geniales Cover von Adi Granov. Der designte ja schon die aktuelle Iron Man Rüstung, die sehr schön und vor allem funktionsfähig aussieht. Das gleiche schafft er hier mit James Rhodes Rüstung.
Guter Einstand.

The Age of The Sentry #1
– Marvel – Parker, Tobin / Dragotta, Rosanas
Diese Mini soll „Silver Age Abenteur“ des Sentry erzählen. Wegen des angekündigten Kreativteams habe ich mich sehr daraf gefreut. Jeff Parker ist doch genau der richtige Mann für sowas. Seine X-Men First Class herrlich erfrischend. Was kann da schief gehen???
Eine Menge. Das Heft enthält zwei Geschichten über 12 Seiten. Aber anstatt moderne Geschichten mit Silver Age Zwinkern zu erzählen, schreiben beide Autoren „echte“ Silver Age Stories. Das hat durchaus seine Momente, wirkt aber im Ganzen etwas dröge. Fehlen nur noch narrative Captions Bild für Bild. Das Artwork ist auch so eine Sache. Ich habe nichts gegen Silver Age Hommagen, aber das ist mir ein wenig zuviel des guten. So richtig gefallen mir nur die „zwei“ Cover und die erste Seite.
Jeff Parker hat schon ein paar witzige Ideen ( Anspielungen auf Sidekicks, Zeitreisen, Secret Identity) ebenso wie Paul Tobin ( Mad Thinker und Tinkerer Team Up), aber noch schmeckt mir das nicht so richtig.
Gelungen sind aber so kleine Details, die das Heft wie ein 60er Jahre Heft wirken lassen. So gibt es z.b. eine Marvel Bullpen Bulletin samt Coupon für die M.M.M.S. .

Mittwoch, 17. September 2008

RÄCHER SAMMELN!!! - Reviews 37/08

Howdy!!!

Wider ein sehr Marvellastige Angelegenheit.... ABer ich verspreche: Nächste Woche ist das Verlagsspektrum wesentlich breiter!!!
In dieser Woche dreht sich aber eigentlich alles am Secret Invasion 6.
Wer sich nicht Spoilern lssen möchte, sollte das Review nicht lesen. Es sind keine Megaspoiler drin, aber ein paar Kleinigkeiten.
Los geht's.

Secret Invasion #6 -Marvel – Bendis/ Yu, Morales, Martin

Secret Invasion #6 ist für mich eindeutig der Comic der Woche. Hier passiert etwas, worauf die Marvel Jünger Jahre gewartet haben. Ich verzichte mal auf eine Spoilerwarnung, denn erstens spricht das Cover Bände und zweitens pfeifen es die Spatzen eh von den Dächern.
Vor vier Jahren ließ Bendis das Marvel Universum in seinen Grundfesten erschüttern. Er trennte die Avengers. Und das hatte in einem Markt, der ständig bahnbrechende Änderungen verspricht, wirklich Folgen. Vor allem, die Avengers wurden wieder ein echter Flagship Title und New Avengers verdrängte sogar die JLA. So einen Zuspruch fanden die Avengers bis auf den kurzen Frühling unter Busiek/ Perez seit den 60ern nicht. Aber die Internet Fanboys hassen Bendis dafür. Change is bad, change is bad. Es gibt sicher Punkte, über die man diskutieren kann, aber der kommerzielle Erfolg, der zwei weitere Avengers Serien und ein paar Minis nach sich zog, ist ein Fakt.
In diesem Heft schließt sich nun der Kreis. Aber first things first und damit die kleine Sensation mit gewaltigen Auswirkungen. Bendis führt hier Captain America aka Winter Soldier aka James „Bucky“Barnes in das „richtige“ MU ein. Ich will hier gar nicht erst Anfangen, Brubakers Arbeit an der Figur zu würdigen, aber seine Serie tangierte ja zuletzt das 616er kaum. In diesem Heft hat das MU nun einen seiner größten Helden wieder. Und diese Seite, die Cap und Thor für sich haben, ist alleine schon den Kauf des Heftes wert.
Doch damit nicht genug. Bendis bläst hier zum großen Finale seines Events, und alle(!) folgen. Es treten Helden und Schurken gemeinsam gegen die Skrulls an. Und es ertönt ein Ruf, der lange nicht mehr so süß klang. AVENGERS ASSEMBLE!!! Aus der Kehle Iron Mans, in einem Panel zusammen mit Captain America, Thor und Nick Fury. Die großen drei Säulen der Rächer wiedervereint. Das treibt mir Freudentränen in die Augen. Dazu Nick Fury, über Jahre schmerzlich vermisst. Spricht man über diese Momente, muss man auch Leinil Yu erwähnen, denn die Szenen mündet in zwei spektakuläre Splash Pages, die den Fanboy in mir jauchzen lassen vor Verzückung.

Das Artwork ist einfach genial und dabei sollte man den Mann nicht vergessen, der mit seinen Inks Leinil Yus Pencils massentauglich und unbestreitbar schön gemacht hat, Mike Morales. Secret Invasion ist für mich ein Paradebeispiel dafür, was ein Inker nochmals rausholen kann. Und die Farben von Laura Martin machen es dann einfach noch besser. Ich kaufe mir Sachen nur in Ausnahmefällen doppelt, wenn hier ein geiles Trim Size HC erscheint, werde ich aber um des Artworks wegen zugreifen.
Aber nicht nur die Schwergewichte die Bendis hier Continuity mäßig in den Ring wirft sind erwähnenswert. Der Storyzug fährt Volldampf Richtung Showdown, und Bendis fügt die vielen Stroryelemente geschickt zusammen. Hatte man in den letzen Heften manchmal ein wenig das Gefühl, auf eine Patchworkdecke zu schauen, löst sich dieses Gefühl auf. Und Bendis macht das stellenweise sehr subtil. Beispiele sind für mich hier der dezente Verweis auf Clint Bartons Seelenlage sowie die Enthüllung wer denn der liebende „He“ nun eigentlich ist. Und das ist für mich schon fast eine Sensation. Kein Krach, Bang, Boom, Holy-Hole-of-the-Doughnut Schockeffekt. Nein, nein,nein. Vor allem wenn man bedenkt, wie das aufgebaut wurde, löst die Enthüllung der Skrull Empress bei mir einen Kniefall vor Bendis aus. Und der Oneliner von Fury daraufhin kommt in mein Buch der coolen Oneliner.
Secret Invasion #6 ist große Superhelden Unterhaltung.

Ghost Rider Annual #2 – Marvel – Spurrier/ Robinson, Trevino


Als ich letze Woche das Ms. Marvel Annual reviewte, habe ich ja schon angekündigt, dass ich aufgrund das fantastischen Artworks von Mark Robinson auch dieses Annual mir noch zur Brust nehme. Erschienen ist es Anfang August, also ist es nicht mehr ganz so frisch.
Hat sich denn der Kauf eines Annuals einer Serie, die ich nicht lese, gelohnt? Nun, im Grunde schon.
Die Geschichte die Simon Spurrier serviert, ist auch für „Quereinsteiger“ zu verstehen und macht Spaß. Der Brite Spurrier arbeitete bereits an den Inselpublikationen Judge Dread Magazin und 2000AD, dürfte den US LeserInnen aber wohl eher durch die Silver Surfer Mini „In Thy Name“ bekannt sein. Interessant ist das Annual aber auch, weil Spurrier die kommende Mini „ Danny Ketch: Ghost Rider“ schreibt. Man kann quasi schon mal antesten, wie er mit der Figur zurechtkommt. Und er macht das ganz gut. Johnny Blaze ist irgendwo in Iowa um sich an dem Engel Zadkiel zu rächen. Im Bergkaff Mercy kommt es zu einer mysteriösen Reihe Selbstmorde, die irgendwie mit Zadkiel in Verbindung zu stehen scheinen....
Spurrier greift hier die Geschichte von Way auf, die den Fluch des Ghost Rider in ein neues Licht rückte, soweit ich das richtig mitbekommen hab. Diese Änderungen in der Origin stießen bei den Fans auf harte Kritik. In diesem Heft stört es nicht weiter, auch wenn die Suche nach Zadkiel der Aufhänger ist.
Aber das Artwork ist der eigentliche Grund, warum für mich das Annual rockt. Ich hab ja Mark Robinson schon letze Woche abgefeiert und kann das hier wieder tun. Ein Augenschmaus. And a helluva Ghost Rider!!!! Am Ms. Marvel Annual gefiel mir das Artwork einen Ticken besser, was vor allem an der Colorierung und ein wenig an den Inks liegt. Die helleren Farben von Antonio Fabela sind eher mein Ding als die sehr kräftige Kolo von Raul Trevino, die aber natürlich wiederum eher zum Ghost Rider passt. Geinkt hat sich Robinson hier selber. Es sieht gut aus, doch die von Mark Irwin getuschten Pencils im Ms.Marvel Annual sehen schärfer aus. Aber diese kleinen Punkte sind sehr persönliche Kritik. Das Artwork ist großartig.
Nun zur Hauptkritik. Ein Annual soll ein große Geschichte erzählen mit mehr Umfang, etc. . Hier bekommt man für 4 Bucks 23 neue Storyseiten und einen Reprint von Ghost Rider Vol.1 #35. Das ist für mich eine kleine Mogelpackung. Ich habe generelll nichts gegen Reprints, wenn sie was zur Sache beitragen und dem Konzept dienlich sind, z.b. einen interessanten Blick auf einen Retcon ermöglichen. Das ist hier nicht der Fall. Füllmaterial.
Die Hauptgeschichte ist cool, das Artwork phänomenal. Aber ob 23 Seiten nun 4 Dollar wert sind???

King Size Cable #1 – Marvel – Swierzcinski/ Lashley, Neary, D'Armata

Bei diesen Giant- King-Size- Super- Spectacular Ausgaben kann man in der Regel davon Ausgehen, das man am besten fährt, wenn man die 4-5 Dollar besser für ein paar andere Comics ausgibt. Hier ist es nun ein bisschen anders.
Duane Swierczincsiki schreibt ja auch die On Going und dieses King Size Sonderheft macht genau das, was ich bei den letzten Annuals die ich reviewte, bemängelte. Nämlich eine Story größeren Umfangs zu erzählen, die die Hauptstory mindestens tangiert, wenn nicht voranbringt. Die 43 neuen Storyseiten erzählen eine Episode der Jagd, die Bishop auf Cable und das Kind veranstaltet aus zwei Perspektiven. Hauptperspektive ist Bishop, die zweite Pespektive Cable. Erzählende Captions gibt es aber nur von Bishop. Die Story spielt dabei auch ein wenig mit den Komplikation, die sich bei Zeitreisen eben so ergeben. Kennen wir ja alle.
Dadurch das DS auch die Serie schreibt, hat das dieses King Size Special auch den gleichen Ton.
Zusätzlich zur Story gibt es noch fünf Variantcover der ersten Hefte, was eine nette Geste ist. Einige davon sind sehr gelungen. Ein Preview von Deadpool #1 ist auch dabei.
Die Pencils von Ken Lashley hauen mich nicht um, sind aber ok. Erinnern mich von den Gesichtern her ein bissel an Silvestri. Getuscht wurde das ganze von Paul Neary, dessen bekanntester Job als Inker Ultimates Vol.2 sein dürfte. Er arbeitet aber auch als Zeichner und hatte in seiner gut 30 jährigen Schaffenszeit unter anderem auch schon das Vergnügen mit Sir Allen Moore.
Frank D'Armata hat wie gewohnt einen tollen Job an den Farben hingelegt.

Deadpool #1 – Marvel – Way/ Medina, Vlasco, Gracia

Deadpool ist zurück mit seiner eigenen Serie. Solange war ja nun die Pause nicht, das man in Freudentränen ausbrechen muss. Ein kleines Tänzchen darf es aber schonmal sein.
Ich war ein großer Fan des Cable/ Deadpool Konzeptes. Das war so typisches Buddy Konzept. Wie Starsky and Hutch als Superhelden Comic. Nicht Originell, aber meistens gut.
Daniel Way schreibt die neue Serie. Nicht wenige hatten da wegen seiner durchwachsenen Leistungen an Wolverine:Origins und Ghost Rider so ihre bedenken. Ich schließe mich da mit ein. Ich finde seinen Stile oft sehr schnarchig. Aber hier gibt es nichts zu meckern. Solider Einstand mit einem Deadpool wie er sein muss. Durchgeknallt, halluzinierend und mit multipler Persönlichkeit.
Die Story hat Fahrt und der Cliffhanger ist durchaus reizend. Das Macht Lust auf mehr.
Als Bonus, den man aber auch mit mitbezahlt, gibt es noch ein Deadpool Saga, das die bisherige Karriere des Merch with a Mouth zusammenfasst. Das ist eine Supersache und sehr einsteigerfreundlich.
Die Pencils von Paco Medina gefallen mir sehr gut. Medina dürfte den meisten bekannt sein. Er zeichnete schon für DC und Marvel auch an größeren Serien. Zuletzt hatte er 10 Hefte New Warriors gezeichnet. Zusammen mit den Inks von Juan Vlasko ergibt das ein sehr modernes, tightes Superhelden Artwork. Es passt sehr gut zur Serie. So richtig geil wäre natürlich Skottie Young oder Humberto Ramos, aber man kann nicht alles haben. Die Farben von Marte Gracia sind auch genau richtig. Schön bunt und knallig.

The Amazing Spider-Man #571 – Slott/ Romita jr., Janson, White


New Ways to Die Pt.4. Spideyfreunde, lässt euch dieses Cover kalt??? Um es mal vorweg zu nehmen, es gibt noch keinen Kampf zwischen den beiden.
Die erste Hälfte des Heftes werden die Kämpfe Venom/Anti-Venom/ Spider-Man und Osborn/Menace zu Ende gebracht. Dann gibt es wieder ein wenig Storyentwicklung. Subplots werden weiter bedient und auch die Hauptstory bekommt eine tollen Twist am Ende. Und der Cliffhanger zeigt einen losgelassenen Bullseye.
Am meisten Platz zum Werden hat in #571 Harry Osborn. Aber auch Menace wird langsam interessant, da wird noch irgendwas passieren. Das gefällt mir sehr gut, zumal es scheint, als arbeiten sie von Anfang an darauf hin. Sehr schön. Was mir bis jetzt noch nicht gefällt ist Anti-Venom. Aus einem Brock mit Spideyfimmel wurde ein Brock mit Symbiontenfimmel. Ich hatte mir da irgendwie mehr erhofft, bin aber ganz guter Dinge, dass sich die Figur entwickelt. Das Potenzial ist da.
Insgesamt gefällt mir das Heft eine Tick besser als das letzte.
Das unveränderte Artwork Dream Team JRJR, Janson und White leifert unverändert spektakuläres ab. Da kann man ruhig mal klatschen.

Donnerstag, 11. September 2008

Is he strong? Listen, bud! He's got radioactive blood.... - Reviews 36/08

Howdy folks!

Und diesmal ist es ein dickes HOOWWWDYYY, denn es kommt direkt aus Dallas/TX, also dem Herz des Howdyismus. Wenn ihr die Reviews lest, werdet ihr sicher denken, 4 Spider-Man Titel!?! Ist das nicht ein bisschen viel des Guten??? Ok, ich stand also in diesem riesigem Comicladen, und Leute, er war wirklich groß. Nun sucht mal 5 Hefte raus. Ich war damit beschäftigt, nicht völlig durchzudrehen. Und da soll ich meine Wahl noch differenziert gestalten???
Um ehrlich zu sein, ich bin eben auch ein verdammter Spidey Fanboy, also hab ich mir natürlich auch die Spidey Titel geschnappt, weil mich das sonst völlig nervös gemacht hätte. Aber ich will jetzt auch gar nich mehr lange um den heißen Brei reden.
Here we go (again)!


Ms.Marvel Annual 1
– Marvel – Reed/ Robison, Irwin, Fabela


Das war für mich die Überraschung der Woche. Es war ein richtiges Vergnügen, dieses Heft zu lesen, wenn man mit ein paar Abstrichen leben kann. Erstens, das ist kein Ms.Marvel Heft, es ist ein Spidey Heft. In einem Annual sollte ja eigentlich Sachen passieren, die irgendwie die Serie tangieren. Nun, das passiert hier ganz und gar nicht. Und, die Handlung spielt vor Secret Invasion, was die Continuity Freaks unter uns natürlich auch in den Wahnsinn treibt. Also, anstelle Carol Denvers beim Skrull vermöbeln zuzusehen, sehen wir wie Carol Denvers zusammen mit Spidey riesige Roboter vermöbelt. Wenn man es böse meint, könnte man sagen Füllmaterial. Ich meine es aber nicht böse. Und die Geschichte macht auch viel zu viel Spaß, um sie schlecht zu reden.
Ein klassisches Team Up serviert uns hier Brian Reed im modernen Gewand. Und wäre es ein wenig früher Erschienen, hätte auch keiner rumgenölt wegen des mangelnden aktuellen Bezuges. Denn wir haben hier auf der einen Seite Major Carol Denvers, Anführin der Mighty Avengers, dem Top Team der Initiative. Auf der anderen Seite Spider-Man, prominentestes Mitglied der „Secret“Avengers. Und wenn sich Spidey und Ms.Marvel anzicken und dissen sind das die Sternstunden dieses Comics. Brian Reed schreibt einen erstaunlich guten Spider-Man und ich würde ihn gerne an Amazing sehen.
Aber so richtig groß macht das Heft das Artwork. Zeichner Mark Robinson ist phänomenal. Dynamisch, modern,detailreich,aber niemals konfus. Gerade in den Actionszenen, wo man bei manchen Zeichnern schnell den Überblick verliert, kann man ganz leicht der Handlung folgen. Seine leichtfüßigen Pencils sehen aus wie eine Mischung aus Stefano Caselli und Humberto Ramos oder Chris Bachalo. Zu sehen war Robinson an einigen Devils Due Titeln, unter anderem Blood Rayne, und am Ghost Rider Annual 2. Dieses Habe ich nicht gekauft, werde es aber aufgrund Robinsons nachholen. Leute, hier haben wir einen Rising Star!
Inker Mark Irwin ist eine gute Wahl. Er hat schon Bachalo an X-Men geinkt und passt perfekt zu Robinsons Stil. Die Kolorierung von Antonio Fabela ist auch sehr schön anzusehen und komplettiert ein tolles Artwork.
Ich liebe dieses Heft und bin vor allem gespannt, was mich als nächstes von Mark Robinson erwartet.


The Invincible Iron Man 5
– Marvel – Fraction/ Larroca, D'Amarta

Mit Captain America, Thor und eben Iron Man hat Marvel derzeit die drei besten Solo Superhelden Serien im Programm. Diese drei, ironischer Weise auch heilige Dreifaltigkeit der Avengers, zeigen eindrucksvoll wie moderne Superhelden Comics sein sollten. Es gibt natürlich wesentlich mehr gute Comics, aber an diese wird man sich später noch erinnern, sagt der Prophet in mir.
Der Eiserne ist mittlerweile wieder eine feste Säule im Marvel Universum, auch dank der anderen Iron Man Serie, die ja nun „gecancelt“ wird. Denn dort wurden die Grundsteine gelegt. Extremis und die neue Rüstung von Adi Granov. Danach der tolle Run der Knaufs. Leider verkaufte sich das Ganze nicht besonders gut. Die Entscheidung eine neue Serie zu launchen, natürlich rein zufällig mit dem Film, war genau richtig. So kann man das erhöhte Interesse der Figur nutzen und ein einsteigerfreundliches Produkt präsentieren. Der Status Quo bleibt erhalten und entwickelt sich weiter. Und wie!!!
Fraction macht seinen Job großartig. In diesem Heft geht es ordentlich zur Sache. Iron Man konfrontiert Zeke Stane, der einen Anschlag in einer Star Industries Anlage plant. Der Kampf ist spannend geschrieben, aber nicht ganz so ein Höhepunkt wie der explosive Kampf gegen den Mandarin in IM: Director of SHIELD #26, den ich jetzt mal als Maßstab ranziehe. Aber dennoch ein geiler Fight, der in einem spannendem Cliffhanger endet. Das Pacing ist genau richtig, wie bei den vorigen Nummern auch. Waren es bei #4 mehr die Charaktermomente die überzeugten, ist es hier die Action.
Generell gefällt mir auch der aktuelle Bezug. Ähnlich wie Brubaker in Captain America die nicht ganz so gesunde amerikanische Wirtschaft einbaut, lässt Fraction das Terrorgespenst umgehen.
Und dieses ist auch noch Hausgemacht, denn Stark hat es mit Starktech zu tun. Ob das nun eine gewollte oder ungewollte Analogie ist, sei mal dahingestellt. Es ist gut gemacht. Ohne Holzhammer. Und wer Analogien nicht mag, bekommt eben überdurchschnittlich gute Superheldenkost.
Salvador Larroca ist wie immer so ein Ding. Er ist ein gute Entscheidung, aber keine mutige. Gut, weil er massentauglich ist und pünktlich. Niemand wir sich am Artwork stoßen. Vor allem nicht jene, die evtl. durch den Film angelockt werden. Für mich als Artbitch ist es aber ein wenig zu langweilig. Aber, und den Punkt gebe ich Larraco, das Design von Stanes Rüstung ist sensationell gut und steht Granovs Iron Man Design in Style und Funktionalität nichts nach.
Nichts zu nörgeln habe ich an den Farben von Frank D'Armata. Wie immer eine tadellose Arbeit.


The Amazing Spider-Man 570
– Marvel – Slott/ Romita jr., Janson, White

Enthält Spoiler!

Jetzt geht es also los, Venom gegen Anti-Venom gegen Spider-Man. Und die Thunderbolts sind auch noch da. Der dritte Teil von New Ways to Die . Slott holt hier die Action Keule raus und es macht ne Menge Spaß das zu lesen. Mein Tipp, das Mr.Negativ dieser Anti-Venom ist, ist also falsch. Dammit!!! Brock also. Aber irgendwas hat dieser Mr.Negativ noch damit zu tun. Brock ist geheilt und seine Anti Venom Kräfte sind tödlich für den Symbionten. Er kann den Wirt quasi vollständig heilen. Ein bisschen verückt ist er aber immer noch. Mac Cargan, der aktuelle Wirt, ist cool. Ich mag ihn fast ein bisschen lieber als Brock, weil er nicht so diesen Ich-muss-Spider-Man-hassen Fimmel hat. Aber er kriegt hier ganz schön die Hucke voll. Interessant wird es aber am Schluss. Die Ausgabe endet mit zwei interessanten Twists. Der eine, der sich aus dem Kampf Venom/Anti-Venom/Spidey ergibt ist spannend, aber am Ende ist klar, dass nichts wildes passieren wird. Der zweite ist aber ein Knüller. Der 2.Liga Kobold Menace konfrontiert Osborn. Yeah!!! Das will ich lesen! Der richtige, echte und einzige Kobold prügelt sich mit Menace. Oder werden die sich sogar verbünden? Wohl kaum.
Slott ist der beste der rotierenden Spidey Schreiber. Und hier hat er natürlich auch die dicken Geschütze. Die großen Villains. Einzig Anti-Venom gefällt mir noch nicht so richtig. Ich hatte da was anderes erwartet. Bin gespannt, wie das sich mittelfristig entwickelt.
Und es gibt etwas, das mich aufregt. Ich bin wirklich kein Nitpicker, aber warum tauchen immer, wenn irgendwo Spidey oder Supporting Chars Trouble haben, Vin Gonzales und sein Partner auf. Es wohnen über 8 Millionen Menschen in NYC und das NYPD hat 37837 Polizisten. Also wie logisch ist das? Ich weiß, wir reden über Superheldencomics und Logik, haha, aber sowas piept mich an, denn es ist JEDESMAL. Wenn es mal hier und da passieren würden, aber jedes verdammte Mal. Das ist so dumm. Gott sei dank nur ein Ärgernis am Rande.
Artwork? Romita jr. an Spider-Man ist einfach eine Wucht. Und in Action Szenen ist er auch großartig anzusehen. Da muss man auch nicht viel mehr sagen. Ebenso zu Janson und White. Großes Kino. So muss das sein, an einer Serie wie Amazing Spider-Man.
Ich bin jetzt nicht so begeistert, wie ich es noch bei der 568 war. Das liegt natürlich auch daran, dass nicht soviel passiert, vor allem die Subplots liegen auf Eis und man gewöhnt sich eben auch schnell daran, das geniale Artwork als „normal“ hinzunehmen. Aber es ist ein überdurchschnittlich gutes Spidey Heft. Das ist doch was.



Secret Invasion: The Amazing Spider-Man 1 – Reed/ Santucci, Pennigton, Cox


Das zweite „Spidey“ Heft von Brain Reed diese Woche. Ich schrieb ja eben schon, dass Mr. Reed einen super Spider-Man schreibt. Nun hat das Heft einen Haken, was für manchen ein Problem sein könnte: es gibt in diesem Heft kein Spider-Man. Der turnt im Wilden Land rum. Diese Mini featured Jackpot, einen der neuen Nebencharaktere im Spidey Universum. Jackpot ist aber ziemlich cool und ich für meinen Teil freue mich darüber, mehr von ihr zu lesen. Es ist ja schließlich auch noch nicht gänzlich geklärt, was es nun mit ihr auf sich hat. Zusätzlich zu Jackpot gibt es auch noch andere ASM supporting chars. Dexter Bennet, Joe Robertson, Spideys Mitbewohner Vince und Betty Brent, ebenso wie Harry Osborn und Freudin. Die volle Ladung also.
Das Heft liest sich gut und passt vom Ton her ganz gut zu Amazing. Allerdings ist Reed hier nicht so spritzig wie beim Ms.Marvel Annual.
Das Artwork von Marco Santucci ist nicht so der Knüller. Es ist sauber und führt durch die Geschichte, aber eben sehr konvetionell.. Es erinnert stark an Jimenez. Dieser Eindruck wird durch die Farben von Jeromy Cox noch verstärkt. Cox colorierte einige Jimenez Hefte, unter anderem den Swing Shift One Shot. Wie gesagt, es ist kein schlechtes Artwork, nur eben nicht so mein Ding. Ein bisschen zu meckern hab ich aber auch noch. Zeichner Santucci ändert einfach mal Jackpots Kostüm. Normalerweise trägt sie ja diese fette 777 Gürtelschnalle, nicht hier. Das ist so, als ließe man das A bei Captain America oder die Fledermaus bei Batman weg. Warum macht ein Zeichner sowas?
Ich finde den Ansatz dieser Mini durchaus lobenswert, zu zeigen, was mit dem ganzen Supporting Cast passiert, anstelle ein Spidey gekloppe im Wilden Land. Das Heft war unterhaltsam und ich hoffe, im nächsten Heft zündet es richtig.

Venom -Dark Origin 2
– Marvel- Wells/ Medina, Hanna, Milla


Das nächste Heft des Spidey Franchise, in dem der Wandkrabbler nicht vorkommt. Das sollte einen nun auch nicht wundern, schließlich geht es um die Origin von Venom aka Eddie Brock.
Dieses Heft hat nun ein Problem. Es erzählt Eddie Brocks fatalen Fauxpas als Journalist, als er auf einen Hochstapler herein fiel, der sich als Serienmörder Sin Eater ausgab. Also Aufstieg und Fall des Eddie Brock. Die Geschichte wurde schon erzählt, auch wenn Wells hier ein paar Facetten hinzufügt und jeder Spidey Fan kann das eigentlich runter beten. Generell ist es nicht verwerflich, altbekanntes neu zu erzählen. Das erste Heft fand ich auch sehr interessant. In diesem Heft ist es nun aber so, dass man sich mit dem Helden der Geschichte gar nicht mehr identifizieren kann, er ist nicht mehr der liebenswerte Arsch des 1. Heftes, er ist einfach nur ein Arsch. In Verbindung mit der altbekannten Geschichte ist das ein wenig langweilig. Nun bin ich mir aber ziemlich sicher, dass die nächsten Nummern wieder an Fahrt zu nehmen und das die ganze Story an sich funktioniert. Ich vertraue da auf Zeb Wells, der mit Daredevil: Battlin' Jack Murdock bewiesen hat, dass er diese Art von Geschichten erzählen kann. Und im Trade werden einem die Minuspunkte dieses Heftes auch nicht mehr auffallen.
Das Artwork von Angel Medina rettet das Heft für mich dann vor der totalen Langeweile. Ich mag seine abgedrehte Art. Sehr dynamisch und gutes Stroytelling. Die Inks von Scott Hanna bringen die nötige Ruhe und Sauberkeit rein . An den Farben von Matt Milla gibt es nichts zu meckern. Guter Job.

Donnerstag, 4. September 2008

Meuchelnde Kiddies, Extremisten mit Flügeln und leckeres Skrull Fleisch - Reviews 35/08

Was ist das gute an einem Jet-Lag??? Man ist 6.00 Uhr Ortszeit in der Früh putzmunter und da man aber um diese Zeit eigentlich nichts sinvolles tun kann, kann man sie herrlich damit verbringen, Comic Reviews zu schreiben. Hier also die erste H5W Reisepisode aus Dallas/TX. Die Hefte sind allerdings noch in Deutschland gekauft. Was schon ein wenig komisch ist. Als würde man Eulen nach Athen tragen.
Nun ja, here we go.

Kick-Ass #4 - Icon - Millar/ Romita jr. , Palmer, White

Kick-Ass ist ein kleines Phänomen. Als creator owned Serie hatte sie vom Fleck weg sensationelle Verkaufszahlen. Nummer 1 war im Nu ausverkauft und ist ein gesuchtes Heft. Das zog eine zweite Auflage, einen Directors Cut und viel Aufmerksamkeit nach sich. Ein Movie Deal ist auch unter Dach und Fach. Das ist den Kreativen zu gönnen. Mark Millar und John Romita jr. werden ein hübsches Sümmchen daran verdienen und Millers Rep in Hollywood dürfte weiter steigen. Man bedenke, dass Comicverfilmungen zur Zeit DAS Ding sind in der Traumfabrik. Man muss natürlich nicht jeden Hype mitmachen, aber Leute, Kick-
Ass ist verdammt gut. Wenn ihr irgendwo die Hefte findet, greift zu!!!
Kick-Ass #4 ist nahe dran, an dem was der Amerikaner “a perfekt read” nennt. Leider musste man auf das Vergnügen ‘ne Weile warten. Delay. Nun gut, wenn das Ergebnis stimmt…
Wir erinnern uns.
Die letzte Ausgabe endete damit, dass dieses kleine Mädchen mit den Samuraischwerten damit begann, unseren Helden aus seiner misslichen Lage zu befreien. Ziemlich blutig. Und hier setzt Heft 4 an. Hit-Girl meuchelt sich quer durch die Gauner. “She was like Polly Pocket meets John Rambo. Dakota Fenning crossed with Death Wish 4.”. Hehe.
Ich will jetzt aber nicht das Heft auf die Gewalt reduzieren. Es ist einfach super unterhaltend weil der Mix stimmt.
Millar bringt es hier auf den Punkt. Seine beste Serie derzeit. Perfektes Pacing, toller Humor, unverbrauchtes Szenario, glaubwürdige Charaktere. Und dann John Romita jr. als Partner. Großartig! Ihn mal an so einem Projekt zu sehen macht echt Spaß und hat Seltenheitswert. Die beiden sind sich ja nicht unbekannt und brachten zusammen Wolverine “Enemy of the State” auf den Weg. Sein Artwork hier ist so gut wie immer. Ich gebe zu, eine runtergefallene Kinnlade bescherte er mir nicht, aber selbst ein “durchschnittliches” JRJR Heft ist großes Tennis. Die Inks von Veteran Tom Palmer passen sehr gut zu Romitas Stil. Dieser Mann inkte schon Gene Colan und John Buscema in den 60ern und 70ern, da kann man auch nicht mehr viel sagen.
Dean White ist für die Farben verantwortlich. Seine Farbpalette ist etwas dreckiger als gewöhnlich. Das steht der Serie aber sehr gut.

Avengers:The Initiative #16
- Marvel - Slott, Gage/ Caselli, Malisan

Das zweite Hefte dieser Woche dem ich völlig begeistert mal eben so die Höchstnote gebe. Folks, ihr wollt moderne Superheldencomics mit coolen, unverbrauchten Charakteren, abgefahrenen Storys, Kontinuität und starkem Artwork. Bitteschön!
A:TI ist eine der besten Serien Marvels derzeit. Jedes Heft ist ein Tänzchen wert.
Auch wegen Heft 16 darf getanzt werden. Vor allem wegen der Skrull Kill Krew. Ja, genau. Skrull. Kill. Krew. Wie cool ist das denn? Ich kann mich an keinen Auftritt der alten Krew erinnern, insofern sind sie für mich total neu. Aber wir bekommen noch mehr fürs Geld. Nämlich das Initiative Team aus Arizona mit solch tollen neuen Chars wie Johnny Cool oder dem alten Marvel Westernheld Two-Gun Kid. Es gibt einen Auftritt von Nick Fury samt Kommando und der riesengroßen Knarre, die er durch eine Zeitreise von Cable in den 90ern bekommen hat. Einen Kampf mit einem Beta Ray Bill Skrull. Nicht zu vergessen the irredeemable Ant-Man. Und War Machine, der sich hier in seine neue on going aufmacht. All in colour for 3 dollar!
Ich freu mich vor allem über die Vorstellung der neuen Charaktere und den Auftritt von Eric O’Grady. Aber auch 3-D Man ist ne Wucht. Als Triathlon fand ich den immer doof. Aber mit seiner John-Carpenter-Rowdy-Roddy-Piper-Brille ist er ne Wucht.
Dan Slott und Christos Gage schaffen hier das Kunststück, diese an und für sich albernen Elemente zu einem großen Ganze zu verbinden. Spannend, humorvoll, actionreich. Bis zu diesem Heft haben sie drei separate Handlungsstränge entwickelt, die jeder für sich sehr fesselnd sind und auf deren Auflösung ich sehr gespannt bin. Beide sind auch absolute Marvel Zombies und schöpfen hier locker aus 3 Jahrzehnten Continuity. Der ganze SI Arc ist bis jetzt ein Feuerwerk. Es liest sich schon als Floppy Monat für Monat gut, aber ich freue mich schon darauf, nach Abschluß des Arcs das Ganze noch mal am Stück zu lesen.
Stefano Caselli wird auch immer besser. Sehr sauber und sehr treffend bei den Charakteren. Er hat auf jeden Fall das Zeug dazu, mal was größeres zu Zeichnen. Ich könnte ihn mir derzeit gut an Amazing Spider-Man vorstellen. Auf jeden Fall freue ich mich jedesmall, wenn ich ein Heft von ihm in die Finger kriege und bei Serien, die bei mir auf der Kippe stehen, wäre er auch ein Argument es zu pullen.
Sein Landsmann Luca Malisan hat das Artwork sehr schön coloriert. Die meisten Gigs hat der junge Italiener auf dem europäischen Markt, aber auch für Marvel hat er schon ein paar Sachen gemacht. Passt auf jeden Fall sehr gut zusammen und sieht spitzenmäßig aus.
Avengers:The Initiative gehört in dieser Form in meine Top 10.


Wolverine #68
- Millar/ McNiven

Das nächste Millar Heft. Logan in der Zukunft Teil 3. Spätestens jetzt dürfte Millar den Zweiflern zumindest ein anerkennendes Nicken und Murmeln entlocken.
Seine Geschichte nimmt so richtig schön Fahrt auf und wartet mit einem Twist im Cliffhanger auf, den ich nun überhaupt nicht auf dem Schirm hatte. Überhaupt der Cliffhanger. Jetzt hat Millar seine Figuren erst einmal postiert. Zeit für Action. Und das Millar so richtig fette Action schreiben kann, hat er mehrmals bewiesen. Erinnert sei z.b. an Ultimates. Da freu ich mich doch schon mal auf eine ordentlich krachende 4. Ausgabe.
Aber am Ende ist es McNiven, der mit seinem fantastischem Artwork dieses Heft so richtig Groß macht. Man, ist der gut hier. Er war natürlich schon die letzten Jahre over the top, aber
diese Arbeit ist das beste, was ich je von ihm gesehen hab. Vor allem die Action Sequenzen und die Gesichter sind ganz, ganz großes Tennis. Er benutzt von den Gesichtern oft close ups, ähnlich wie es Sergio Leone in seinen Western tat. Das sah damals beeindruckend aus und das tut es auch hier.
Die Action Szenen sind auch ganz schön hart umgesetzt und haben ein unglaubliche Dynamik. Selbstwenn man mit derGeschichte wenig anfangen kann, diesen McNiven sollte mannicht verpassen.
Das Artwork Team komplettieren Inker Dexter Vines und Colorist Mark Hollowell. Beide eine Klasse für sich und zusammen eines der geilsten Teams die man sich derzeit vorstellen kann.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass der Run dieser 4 Gentlemen später mal als einer der Besonderen zählt. Das Trade wir sich verkaufen wie geschnitten Brot.
Mir gefällt auch das Konzept von dieser Wolverine Serie im allgemeinen, mit den ständig wechselnden Kreativteams. So wird es nie langweilig, die kurzen Runs. die immer nur die Länge eines Arcs haben, sind meistens gut.
Was sich mir allerdings immer noch verschließt, wo sind hier die Zusammenhänge mit Fantastic Four und 1984??? Da bin ich mal gespannt.

Guerillas #1 - Image - Revel

Also Guerillas ist eines dieser verrückten Hefte, von dem ich nicht weiß, was ich halten soll.
Es startet als wirklich gelungene Vietnam Krieg Story.
Der junge Clayton ist der FNG, der fucking new guy, einer Einheit, die im Dschungel patrouilliert. Er ist da ziemlich fehl am Platze und so nach und nach bekommt man erzählt, warum er sich zum Dienst in Vietnam verpflichtete. Es war der Komplex einer ganzen Generation von jungen Amerikanern, deren Väter im 2. Weltkrieg zu Helden wurden. Es ist nicht leicht, Sprößling der greatest generation zu sein. Und mit diesen Bildern von Übervätern im Kopf, die Europa befreiten und das Kaiserreich Japan in die Knie zwangen, meldeten sich tausende junger Amerikaner freiwillig und stürzten sich in ihr persönliches Unglück.
Guerillas ist ein sehr gut erzähltes Kriegscomic, das viele Thematiken aufgreift, die man aus Filmen zum Thema kennt. Dann kommt der Cliffhanger. Ich will hier niemanden Spoilern, aber dieser Cliffhanger zerstört entweder eine fast brillante, kleine Kriegsstory oder er setzt dem ganzen noch die Krone auf. Das wird sich erst im nächsten Heft zeigen. Und da Guerillas alle zwei Monate erscheint, wird das noch ein wenig dauern. Zwei Monate ist ein doofer Rhythmus, aber bei dieser Serie haben die Hefte den doppelten Umfang, so dass es am Ende eigentlich fast Wurst ist. Bei 48 Storypages hat man auch andere Möglichkeiten, das Pacing zu gestalten als bei 24, weswegen ich die Wahl dieses Rhythmus' sehr interessant finde.
Brahm Revel lässt sich bei dieser seiner Serie nicht lumpen und besorgt mal eben alles im Alleingang. Story, Script, Artwork, Lettering. Nicht schlecht.
Brahm Revel hat vor allem in der Filmindustrie gearbeitet. Er erstellte Illustrationen und Storyboards für Filme wie Wendigo, House of D und The Last Winter, dessen Comicadaption er auch zeichnete. Diese Erfahrungen kommen ihm hier zu Gute. Er hat ein feines Gespür für Storytelling. Das schwarz/weiß gehaltene, sehr einfache Artwork führt perfekt durch die Story.
Gefällt mir alles in allem sehr gut, nur weiß ich durch den Cliffhanger eben nicht, wohin die Reise geht.
Ich hoffe, die Serie hält das Niveau der ersten Nummer und Brahm Revel weiß, was er tut.

X-Force #6 – Marvel – Kyle, Yost/ Craine

X-Force hat mich überrascht. Ich habe mir trotz des Autorengespanns nicht viel von der Serie versprochen, der Pitch hat mich einfach nicht überzeugt.
Aber ich lasse mich immer gern vom Gegenteil überzeugen. X-Force ist verdammt stark und nach X-Factor meiner Meinung nach die beste X Serie derzeit. Nicht dass ich ein Problem mit Flaggschiff Uncanny X-Men hätte. Aber Uncanny fällt natürlich die Bürde zu, die X Franchise weiter zu tragen, während eine Serie wie X-Force mal eben locker dahingleiten darf.
Wolverine und sein Black Ops Team hat es mit den Purifiern zu tun. Diese haben Bastion aus dem Hut gezaubert, Wolfsbane entführt und mit Hilfe ihrer Hypnose Angel zum Archangel werden lassen. Bastion kocht nunmehr sein eigenes Süppchen und die Purifier haben unter dem Kommando von Risman und mit Hilfe von Apocalypse's Archangel Technik ein neue Elitetruppe samt Flügel.
Issue 6 ist nun das große Finale des gelungenen ersten Arcs. Eine sehr actionreiche Sache.
Aber was mir am meisten gefällt ist, dass Kyle und Yost hier via Bastion und seiner Machenschaften hier den Grundstein für die nächsten Storys legen. Und Cyclops. Eigentlich nur Nebendarsteller, wird er von den beiden gut charakterisiert. Wir erleben Leader Cykes, nicht Weichei Cykes. Und Leader Cykes ist verdammt cool. Den großen Auftritt hat aber Warren Worthington III. Archangel meuchelt sich in Topform durch die Purifier und hat dann noch ein schönes Panel.
An Artist Clayton Crain scheiden sich die Geister. Ich finde es im Grunde nicht schlecht, was er da so macht, sehe mich aber schnell satt an Ihm. Wenn er immer mal hier und da ein paar Hefte illustriert, schaue ich es mir gerne an,nur zu lange an einer Serie mag ich ihn nicht sehen.
Das muss ich auch nicht, denn ab dem nächsten Heft ist Mike Choi für die Zeichnungen verantwortlich.
X-Force ist auch für LeserInnen interessant, die sonst nicht viel X-Men lesen. Man bekommt eine harte, interessante Geschichte die man auch genießen kann, ohne einen Doktor in Mutantenkunde zu haben. Mit dem macht es natürlich noch mehr Spaß.