Sonntag, 7. Juni 2009

"No matter how I struggle and strife...I'll never get out of this world alive." - Reviews 17/09

Captain America 50 – Marvel – Brubaker/ Ross, Martin, Magyar, D'Armata

Da ist sie also. Cap 50. Das heißt, Steve Rogers ist jetzt schon 25 Hefte lang tot und die Serie läuft nach wie vor besser als mit ihrem eigentlichen Star. Und wir alle lieben Bucky. Ich auf jeden Fall.
Heft 50 ist aber auch das letzte Heft diese Volumes, denn das nächste wird die 600 auf dem Cover tragen. Diese 50 Hefte sind definitiv einer der Schätze der in der Dunkelheit meiner Shortboxen vor sich hin dämmert und ich bin gerade am überlegen, ob ich jetzt diese Gelegenheit nutzen soll, um den Run nochmal am Stück zu lesen oder ob ich damit warte, bis Brubaker seinen Hut nimmt. Jaja, schwierige Fragen.

Die 50 ist eine Stand Alone Issue. Die Hauptstory handelt davon, wie Bucky an seinem Geburtstag ein paar Terroristen mit Jetpacks vermöbelt. Dazwischen bekommen wir immer in Einblicke in seine früheren Geburtstage, die er nie feiern konnte. Am Ende der Story ist man dann genauso überascht wie Bucky. Das ganze ist gut erzählt von Brubaker und gekonnt in Szene gesetzt von Ross, Magyar und D'Armata.

Allein Captain America und Jetpack tragende Bösewichter wären mir den Preis von 3.99 wert. But the best is yet to come....

MARCOS MARTIN!Nennt eure Kinder Marcos-Martin!!! Leute, die Back Up Storie von Martin hat mich völlig aus den Socken gehauen. Auf 14 Seiten fasst er den Mythos Captain America von der Origin Steve Rogers' bis zum aktuellen Schildträger zusammen und selten sah so was besser aus. Jede Seite ein Genuss. Sollte ich jemanden die Kunst des sequenziellen Erzählens anhand eines Beispiels zeigen sollen, bitteschön, da ist mein Exempel. Wow! Ich weiß nicht, ob es geeky ist, wenn einem beim Anblick von tollem Artwork Glücksgefühle durchströmen. Sei es drum, dann bin ich eben ein Geek.

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Wolverine: Weapon X 2 -Marvel – Aaron/ Garney, Keith.

Die neue Wolvie On Going von Aaron und Garney startete bereits ganz ordentlich. Das zweite Heft nun hebt sich aber schon vom Durchschnitt ab. Aaron schreibt einfach einen tollen Wolverine.

Die Story kommt ganz gut in die Gänge. Wolverine fliegt nach Kolumbien um der Sache mit den „Adamantium Men“ auf den Grund zu gehen. Mit diesen Typen ist nicht zu spaßen, wie er bald feststellen muss und bekommt auch erstmal schön auf den Sack. Die Journalistin die er im letzten Heft rettete wird als Supporting Character ausgebaut, wobei sehr schön der aktuelle X-Men Status Quo eingebunden wird. Aaron hat es einfach raus. Aber von allem was er richtig macht, sticht sein Wolverine nochmal hervor. Die Captions sind großartig, aber auch die beiläufigen Charakterisierungen durch den Back Ground sind sensationell. So liest Wolvie beispielsweise einen Schinken von Western Autor Louis L'Amour oder singt Hank Williams' „I'll never get out of this world alive“ als er mit einer Bulle Fusel aus der Kneipe fällt. Großartig!!!

Ebenso großartig ist Ron Garney. Der Mann wurde geboren um Wolverine zu zeichnen! Das passt einfach. Ansonsten treffen alle Kritikpunkte der letzten Ausgabe auch hier zu. Für meinen Geschmack fehlt zur Perfektion noch ein Inker! Wenn ein Mann wie Janson, Morales oder Vines hier den Pinsel schwingen würden, wäre das noch einen ticken schärfer! Die Farben von Jason Keith sind weiterhin eine Nuance zu intensiv. Aber: das ist Nörgelei auf einem hohen Niveau!

Aaron und Garney scheinen hier die perfekte Wolverine Serie abliefern zu wollen.

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Punisher 5 – Marvel – Remender /Opena, Brown

Remender und Opena fackeln weiter ihr Punisher Feuerwerk ab und das ist ist wirklich sensationell.
Innerhalb von 5 Heften haben sie mich zu einem Addict gemacht und sollte Remender die Qualität halten, werde ich ihm vielleicht sogar verzeihen, das er FEAR AGENT vorerst beendet hat. Vielleicht....

Auf jeden Fall geht es aber hier gut zur Sachen. Remender beendet seinen ersten Arc, scheint aber auch nicht unbedingt für die Trades zu schreiben denn im nächsten wird es wohl nahtlos weitergehen. Wir bekommen hier einen tollen Showdown des ersten Arcs und Frank kickt ordentlich Ass, eine wahre Freude. Remender setzt seine coolen Ideen glaubwürdig um und man staunt Bauklötze. Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll, die Sachen auf zu zählen, die mir am besten gefallen haben. Ist es Frank im Ant-Man Kostüm, sind es die coolen Oneliner, ist es der Midget im Teufelskostüm als Sidekick für the Hood oder die ganzen B-Schurken die Frank ausknippst. Ein Fest.

Und Remenders hervorragendes Script wird spektakulär bebildert von Jerome Opena und Colorist Dan Brown. Ich habe mich an Openas raueren Stil prächtig gewöhnt und genieße die Hefte mittlerweile ausgiebig. Ganz, ganz großes Kino. So stehen Opena wirklich alle Türen offen. Browns Farben passen auch genau dazu. Tolles Team.
Im nächsten Arc wird dieses Team übrigens von Tan Eng Huat und Kolorist Lee Loughridge. Auch toll! Man darf sich freuen.

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Amazing Spider-Man 595
– Marvel – Kelly/ Jimenez, Lanning, Chuckry


Ich weiß auch nicht, aber kann das sein das Joe Kelly kürzlich dem Teufel seine Seele vermacht hat? Alles, was der Typ in letzter Zeit anfasst wird zu Gold! Sei es sein letzter Ausflug ins Spidey Land, oder BAD DOG und I KILL GIANTS von Image. Großartig. Und da macht er auch weiter!

Ich gebe zu, das manches ein wenig konstruiert erscheint, aber das macht Kelly in anderen Szenen mehr als wett. Ein absolutes Highlight ist für mich die Szene, in der Spidey und Wolverine gegenüber des Avenger Towers abhängen. Kelly selber sagte darüber: „I love that Spidey and Wolvie hang out from time to time and have a younger brother/ older-psychotic-just-get-out-of-jail brother dynamic.“ Besser kann man es nicht auf den Punkt bringen. Und Kelly schreibt diese Szene so großartig und macht nebenbei noch eine relativ subtiles Anti-Bush Statement, welches auch toll in Szene gesetzt wurde. Priceless! Den Twist, den die Story nimmt, konnte man sicher erahnen, aber der Weg dorthin ist doch nicht frei von Überraschungen und vor allem wird Harry sehr gut charakterisiert. Nur Spideys plötzliche Wut und die Konsequenz mit der er gegen Osborn vorgehen will, wirkt ein wenig befremdlich. Warum erst jetzt, wo Osborn mächtiger denn je ist? Trotz meines Restzweifels beginnt der Arc sehr viel versprechend und es scheint mal wieder einiges zu passieren im Spideyverse.

Nur mit dem Artwork tue ich mich ein wenig schwer. Phil Jimenez und ich werden keine Freunde. Das ist mir alles zu altbacken. Es gibt schon ein paar schicke Panels und Wolverine sieht herrlich aus. Er weiß auch, an welchen Knöpfen er drehen und welche Register er ziehen muss, um ein effektvolles Storytelling zu kreieren und setzt das professionell um. Aber sein Strich ist einfach nicht mein Ding. Andy Lanning, wohl besser bekannt als Autor, kann mit seinen Inks da auch nichts mehr retten, die Inks sind aber gut gemacht. Der Farbjob von Chris Chuckry gefällt mir auch nicht so recht. Mehr als Mittel zum Zweck ist dieses Artwork für mich nicht.

Aber Kellys Story reißt es raus. Derzeit einfach unglaublich gut.






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Wolverine 72 – Marvel – Millar/ McNiven, Vines, Hollowell

Millar hat mich mal wieder... Ich kann mich nur wiederholen, wenn es darum geht, warum OLD MAN LOGAN für mich so wunderbar funktioniert. Millar und sein Art Team schaffen etwas unbezahlbares. Sie holen mich mit ihrer abgefahrenen, ideenreichen Zukunftsversion aus dem Comicalltag und geben mir das Gefühl, ich wäre zehn Jahre alt und blättere durch meine ersten Superheldencomics. Staunende Augen, offener Mund.

Heft sieben des Arcs macht einfach weiter. Und wir sehen einen gradios fiesen Red Skull. Erst in einer SS Uniform und dann in.... . Herrlich. Der Kampf zwischen Logan und dem Skull ist ebenso großes Kino wie der Rest des Heftes. Die letzten Seiten sind dann nicht so herrlich übertrieben wie der Rest der ganzen Story, gehören aber mit zum besten der bisherigen Hefte. Es folgt eine der einfachsten, aber wirkungsvollsten splash pages der letzen Zeit. Auf diesen kleinen Nerdgasm hat Millar tatsächlich sieben Hefte hin gearbeitet. Der Cliffhanger reiht sich da nahtlos ein und lässt mich auf ein großes Finale hoffen, dass nun in einem One-Shot erscheinen wird.

Was soll ich noch über das Artwork sagen? State of the Art! Alle. McNiven macht meiner Meinung nach den Job seines Lebens. Das ist einfach nur spektakulär. Die Inks von Vines sind absolute Oberliga ebenso wie die Farben Hollowell, der laut Credits ein wenig von Nathan Fairbairn und Paul Mounts unterstützt wurde, in welcher Form auch immer. Ich bin eigentlich keiner, der gerne doppelt kauft, aber das als übergroßes HC? Hach, ich lass mir aber auch leicht das Geld aus der Tasche ziehen....

Millar und seine Artists präsentieren eine fetten, jederzeit unterhaltsamen Blockbuster. Großes Kino!!


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