Freitag, 16. Januar 2009

"Team-ups happened for one very simple reason.They were fun" - Reviews 02/09

Mit diesem Eintrag sollte H5W eigentlich endgültig back on the track sein, also wieder brandaktuell. Das heißt, das in der nächsten Woche die Reviews der Hefte dieser Woche erscheinen sollten. Leider gab es in den USA Probleme mit der Spedition, was in meinem Fall heißt, die Hefte sind in den USA liegengebleiben und werden wohl im Laufe der nächsten Woche eintrudeln!
So kann's gehen.


Punisher War Journal 26 – Marvel – Fraction/ Macdonald, Filardi

PWJ hatte wahrscheinlich mehr Kritiker als Fans. Für mich funktionierte die Serie immer dann am besten, wenn sie sich nicht so ernst nahm und zeigte, wie dämlich, albern und absurd eigentlich die meisten (B) Superschurken des Marvel Universums sind. Versuchte Fraction aber der Serie einen etwas ernsthafteren Anstrich zu geben, verloren die Hefte an Qualität.

Nachdem ich mich durch den letzten (Achtung! Schlechtes Wortspiel) Arc doch arg quälen musste und auch die SI Tie Ins nicht so richtig zünden wollten, war die Nummer 26 nochmal eine kleine Offenbarung für mich. Im letzten Heft der Serie besinnt sich Fraction auf die Stärken seines Konzeptes und präsentiert uns einen sehr charmanten, witzigen Weihnachts One Shot der die Qualitäten des PWJ noch einmal zusammenfasst.

Heiligabend. Frank Castle verbringt die Nacht damit, in eisiger Kälter mit einer auf die Straße gerichteten Catling Gun 5 kleinkriminelle Loser zu beschatten, die in Besitz des Stilt Man Anzuges gekommen sind und sich nun streiten, wer den Anzug nutzen darf. Im Laufe der Geschichte taucht auf diesem Dach Rhino auf, der dort oben die Tauben von Adrian Toomes füttert. Zwischen den beiden beginnt eine Diskussion, was denn nun die Misson des Punishers wäre, die Schuldigen bestrafen oder die Dummen?

Ein großartiges Heft, das man auch mit Freude lesen kann, wenn man die Serie bisher nicht verfolgte. Es gibt zwar ein paar Continuity Bezüge, die das Ganze noch spaßiger machen aber nicht wirklich wichtig sind. Fraction zieht hier nochmal schön vom Leder, serviert eine schmissige Geschichte voll grotesken Humors und beschehrt uns einen Blick darauf, wie absurd viele dieser B-Schurken sind. Stilt Man? Ein Typ auf riesigen Stelzen? Rhino? Ein erwachsener Mann in einem Nashornkostüm? Und nicht zuletzt auch Frank Castle, an Heiligabend, auf der Lauer, mit einer Minikanone.

Das Artwork von Andy Macdonald (Pencils/Inks) und Nick Filardi (Colours) gefiel mir auch sehr gut. MacDonalds gekonnte Mischung aus Cartoony Style und Realismus passt wie angegossen zur Story. Er beweißt zu dem auch großes Gespür für den absurden Humor und die Situationskomik des Scripts. Die Coloration von Filardi gibt dem Artwork den letzen Schliff.

Alles in allem ein überzeugender Abschluss für eine doch durchwachsene Serie.

preview auf comikbookresources.com

Kick Ass 5 – Icon – Millar/ Romita Jr., Palmer, White

Kick Ass #5. Ich hab schon gar nicht mehr daran geglaubt. Satte 3 Monate Delay. Das sind schon Dimensionen von Allstar Batman. Trotz dieser immensen Verspätung wird wohl auch das 5. Heft seine KäuferInnen finden.

Mark Millar setzt seine Story geradlinig fort und dennoch muss ich gleich mal mit der Kritik ins Haus fallen. Die Serie wurde ja von geplanten 6 auf nun 8 Hefte erweitert. Grund dafür war wohl vor allem der Movie Deal. Nun bin ich mir ziemlich sicher, dass ohne diesen vorzeitigen Deal die Hefte halbwegs pünktlich und die Story kompakter gewesen wäre. Denn wie wir uns erinnern, Heft 1 zeigte unseren Helden in einer für ihn unkomfortablen Situation und die Story erzählt uns nun wie er dahin kommt. Nun führt Millar einen weiteren Charakter ein, der mir so vorkommt, als wäre er ursprünglich nicht geplant gewesen. Lange Rede, kurzer Sinn: vielleicht wäre es in Zukunft besser, erstmal einen Arc zu veröffentlichen, bevor man einen Moviedeal abschließt. Und laut comicsbulletin.com ist auch ausnahmsweise JRjr., normalerweise einer der schnellsten der Branche und ein Deadline Garant, für diese extreme Verspätung mitverantwortlich, da er zwischendurch an einer animierten Sequenz für den Film mitarbeitete und so seine Pencils nicht fertig bekam. Tom Palmer und Dean White haben in der zwischenzeit wiederum andere Projekte bei Marvel in Angriff genommen, die dann, als die Pencils kamen, auch erstmal fertiggestellt werden mussten. So kam eins aufs andre. Nun scheint die Serie aber wieder bereit für eine pünktliche Veröffentlichung.

Trotz aller Kritik kann ich mich aber den stellenweise katastrophalen Reviews (CBR) nicht anschließen. Ich habe #5 genauso verschlungen wie die Hefte davor. Das Heft ist gut erzählt und der Humor köstlich. Die Story entwickelt sich weiter und nun geht es wohl auch langsam Richtung Show Down. Insgesamt waren vor allem die letzten beiden Hefte schon ein Quäntchen besser, aber auch Heft 5 bietet immer noch hervorragende Unterhaltung mit einem unverbrauchten Konzept innerhalb des Superheldengenres.

Das Artwork ist nach wie vor großartig. John Romita jr. ist für mich einer der größten überhaupt. Duch diese Fanbrille bin über jedes Heft von ihm sowieso dankbar. Aber auch Leute, die seinen Stil nun nicht so mögen, kommen wohl nicht umhin, ihm ein sensationelles Storytelling zuzustehen.
Die Inks von Veteran Tom Palmer und die Farben von Dean White stehen Romitas Pencils ausgezeichnet.

Von mir gibt es nach wie vor den Daumen straff nach oben für Kick Ass. Die Delays sind natürlich unter aller Sau. Mich stört das nun nicht so gewaltig, wenn am Ende die Qualität stimmt, aber ich kann Leute auch verstehen, für die das ein große Sache ist.

preview auf comicbookresources.com



Incognito 1
– Icon – Brubaker/ Phillips, Staples


Dieser Brubaker. Marvel tut gut daran, ihm seine Creator Owned Serien auf Icon zu gönnen. Denn diese sind natürlich ein Zugeständnis an einen verdienten Autor, aber sorgen ja auch zu Recht für Aufmerksamkeit und ordentliche Auflagen. Brubakers CRIMINAL, auch im Team mit Simon Phillips und Val Staples, war kommerziell nicht so ein Erfolg wie Millars KICK-ASS, aber für eine düstere Krimi Geschichte hatte die Serie doch sensationelle Zahlen und, auch nicht ganz unwichtig, wurde mit Lob und Preisen überhäuft.

Mit INCOGNITO nähern sich Brubaker und Phillips wieder einem Terrain, das beide gemeinsam schon in SLEEPER bearbeiteten und vorher von Brubaker mit anderen Artists in POINT BLANK nicht unbedingt erfunden, aber doch in eindrucksvoller Weise aus der Versenkung geholt wurde. Düstere „Hard Boiled Noir Crime Stories with Superpowers“. Yeah!

Der Held der Serie ist Zack Overkill. Ein verurteilter Supervillain, der in früheren Jahren mit seinem Bruder zusammen hunderte Überfälle veranstaltete und dabei den Tot Unbeteiligter in Kauf nahm. Nun führt er dank des Zeugenschutzprogrammes eine trostlose Existenz, arbeitet nine-to-five in einem Büro und vegetiert so vor sich hin. Durch Medikamente werden seine Superkräfte unterdrückt. Auf Rat seines ehemaligen Bewährungshelfers geht er ein wenig unter Leute und tut so als hätte er Spaß. Irgendwann greift er zu Drogen. Zufällig heben die Drogen die Wirkung seiner Medikamente auf. Im Rausch seiner wiedergewonnen Kräfte huscht Zack über die Dächer, sich der Gefahr bewusst, dass, sollte das FBI davon Wind bekommen, er auf dem besten Weg ins Gefängnis ist. Zufällig bekommt er den Versuch einer Vergewaltigung mit und greift ein....

INCOGNITO rockt! Brubaker erzählt die Geschichte routiniert und sehr atmosphärische aus Sicht seines Charakters. Ein paar Seiten reichen und man ist mitten im Geschehen. Brubaker hat schon immer tolle Charaktere geschrieben/ erfunden und Zack Overkill ist wieder so einer. Eigentlich ist der Typ ein Arsch, ein Krimineller, kein Mörder zwar im engeren Sinne, aber mit einigen Leuten auf dem Gewissen und anderen Leichen im Keller und einer fragwürdigen Moral. Am Anfang der Storie erschleicht sich Zack Sex mit einer Kollegin, die ihn eigentlich hasst, in dem er sich als jemand anderes ausgibt. Die Kollegin ist zu betrunken um das zu bemerken. Was wie ein Kavalliersdelikt oder Schelmenstreich wirkt, erfüllt in Deutschland den Tatbestand einer Vergewaltigung! Trotz dieser Verfehlungen ist Zack der Sympathieträger. Reife Leistung, Mr. Brubaker. So ausgefeilt wie seine Charaktere, sind die auch die Captions des Narrators Zack und die Dialoge.

Simon Phillips Artwork passt perfekt zu dieser Art von Geschichte. Er und Bru sind ein eingespieltes Dreamteam, da bin ich mir auch ziemlich sicher, das Phillips auch Einfluss auf die Entwicklung der Geschichte hattte, der über den üblichen Rahmen eines Zeichners hinausgeht. Er findet immer die richtigen Bilder, das Storytelling ist genial. Val Staples ist aus dem Team auch nicht wegzudenken. Seine Farben geben dem Artwork den richtigen Ton. Obwohl Staples sehr knallige Farben benutzt und auch ein wenig stilisiert wirken sie realistisch und düster.

Als Anhang gibt es noch ein Editorial von Bru und einen doppelseitigen Artikel über den alten Pulp Helden The Shadow von Jess Nevins, dem Author des 2009 erscheinenden THE ENCYCLOPEDIA OF PULP HEROES.

previews auf ign.com



Wolverine 70 – Marvel -Millar/ McNiven, Vines, Hollowell

Liest man im Internet diverse Messageboards, Blogs etc., kann man zu der Meinung kommen, dass der aktuelle Arc von Millar an Wolverine große Grütze ist. Reduziert man jetzt aber das Erlebnis Comic auf den Kern, nämlich auf den Unterhaltungswert eines Heftes oder einer Story, so muss ich Millar zugestehen: mission accomplished!

Ich finde die Idee eines gealterten Wolverines in der Zukunft, der in Traditon des unvergessen UNFORGIVEN der Gewalt abschwor und nun aber zu einer letzten Reise aufbrechen muss, sehr reizvoll.
Millar versucht auch gar nicht seine Story mit Pseudotiefe zu kaschieren, sondern erzählt uns geradlinig seine Story in Blockbuster Manier. Das kann sehr sympathisch sein in Zeiten gewollter Symbolik hier und unnützem Geschwurbel da. Nun haben wir LeserInnen uns natürlich seit dem Anfang der Geschichte, immerhin 4 Hefte und 8 Monate, gefragt, warum Wolverine seine Klauen nicht mehr zeigen will. Was geschah mit Logan am Tag, als die Helden starben? In diesem Heft lüftet Millar nun das Geheimnis. Ich will nicht spoilern, aber was Wolverine da Hawkeye erzählt ist sehr dramatisch. Auf den letzten drei Seiten des Heftes setzt unser Pärchen die Reise durch die USA dieser Tage dann fort, was zu einem zugegebener Maßen äußerst dämlichen Cliffhanger führt.

Das Heft ist schon gut, und Millars Erzählung von Wolverines „Vergangenheit“ ist großartig. Der Schluß ist es leider nicht. Drei Hefte hat Millar jetzt noch. Dort sollte er aber noch einmal ein paar Twists parat haben.

Das Artwork ist aber eigentlich der Hauptgrund, warum es diese Hefte so oft in meine Auswahl schaffen. McNiven liefert hier mMn den besten Job seiner Karriere ab. Das ist schon sensationell. Die Szenen aus der Vergangenheit sind auch sehr drastisch illustriert. Ich höre schon den Aufschrei! Zu blutig, viel zu brutal, Effekthascherei.... Nun, das drastische Gewaltdarstellung oft Storylöcher überdecken soll oder ihrerselbst Willen benutzt wird, ist kein Geheimnis. Aber hier unterstreicht das blutige Geschehen Logans traumatische Erfahrung und dient damit der Story. Und, hey, das ist ein Typ mit riesigen, rasiermesserscharfen Krallen an den Fäusten. Was passiert wohl wenn der sich boxt? Dexter Vines inkt die Pencils von McNiven und verleiht ihnen zusätzlich Schönheit. An den Farben von Hollowell gibt es auch nichts zu meckern.

Leider ist McNiven nicht der schnellste, was seit einigen Ausgaben zu erheblichen Delays führt. Marvel macht dennoch alles richtig, niemanden aushelfen zu lassen, denn das Ergebnis lohnt die Warterei. Wie gehabt, Leute die sowas nicht abkönnen, sollten auf das Trade warten. Das Trade sollte sich aber auch für Leute lohnen, die Wolverine nicht so verfolgen, denn die Geschichte handelt schon jenseits aller Continuity und kann, bis jetzt jedenfalls, auch so für sich stehen. Wo sich wieder der Kreis schließt. Denn die Jammerfraktion kann dieses Werk dann auch gekonnt ignorieren. Ob sie das tut?

preview auf comicbookresources.com


The Invincible Iron Man #9 – Marvel – Fraction/ Larroca, D'armata

Und wieder einmal Iron Man. Matt Fraction macht genau das richtige aus dem neuen Status Quo und lässt den verwöhnten Pimp of S.H.I.E.L.D. mal so richtig durch die Hölle gehen.

Recap: Osborn ist ja nun die große Nummer. Damit diesem Wahnsinnigen nicht die Geheimnisse von StarkTech und die Identitäten der registrierten Helden in die Hände fallen, hat Tony alle Daten gelöscht und nur ein Back Up in seinem dank Extremis recht speicherfreudigem Gehirn hinterlassen. Aus Angst, Osborn könnte sich dieses Back Up irgendwann zu Nutze machen will er auch dieses löschen....

Fraction serviert uns wieder ein völlig schlüssiges Heft und manövriert die Serie in eine zunehmend nerdigere, aber auch dunklere Ecke. Der erste Arc war recht lose mit dem MU verknüpft und sollte wohl vor allem vom Film profitieren, war aber qualitativ über jeden Zweifel erhaben. Dann folgte ein ziemlich cooler Spider-Man One Shot. Nun also die sehr ins aktuelle Geschehen eingebundene Story. Das tut der Serie auch wirklich gut. Spider-Man kocht sein Süppchen, Captain America schon seit einiger Zeit, Daredevil sowieso, etc, etc. Mit Iron Man haben wir mal wieder eine Solo Serie mit einer „großen“ Figur die auch tatsächlich im MU zu spielen scheint.
Aber nicht nur der Continuity wegen macht die Serie Spaß. Fraction etabliert neben Stark Maria Hill und Pepper Potts als starke, wichtige Nebencharaktere. Man könnte auch sagen, diese Drei sind die Hauptpersonen. Hill und Potts bekommen wirklich Leben eingehaucht. Potts hatte in der Serie schon einige gute Momente und das Hill jetzt immer wichtiger wird ist ein toller Kniff. Überhaupt Hill. Noch vor ein paar Monaten diese ungeliebte S.H.I.E.L.D. Bitch, wird sie immer sympathischer, ohne das es aber out of Charakter wirkt, sondern als nachvollziehbare Entwicklung. Diese Hill ist ein Juwel!
Zu diesem Trio gesellt sich Norman Osborn als Baddie. Er ist fies, er ist mächtig und unsere Trinity ist ihm ausgeliefert.

Über Salvador Larroca hab ich ja schon einiges gesagt. Solides Artwork, aber nichts für Art Junkies.
Unaufgeregt, gutes Stroytelling und immer pünktlich. Ich habe so das Gefühl, dass er mit Iron Man ein zu Hause gefunden hat und wir noch die ein oder andere Nummer von ihm sehen. Ich kann mir auch gerade keinen besseren vorstellen. Der Look passt! Dafür sorgen auch die Farben von Frank D'Armata. Approppo Farben. Mir gefällt sehr gut, dass die Uniformen der H.A.M.M.E.R. Feldtruppen die alten Koboldfarben haben. Das ist sicher eine redaktionelle Entscheidung, sollte es von D'Armata kommen: Respekt!!!

Dark Reign hat Iron Man nochmal so richtig in Fahrt gebracht.

preview auf ign.com

Dienstag, 13. Januar 2009

H5W Extra - The Walking Dead Vol.9 TPB

The Walking Dead Vol.9 TPB – Image – Kirkman/ Adlard, Rathburn



Endlich!!! Nach elend langer Wartezeit erschien nun das neunte Trade von The Walking Dead.

Robert Kirkmans Serie überschritt letztes Jahr die 50. Ausgabe und eben jener „Arc“ der Hefte 49-54 sind in dieser Ausgabe gesammelt.

Nach den schockierenden Ereignissen des letzten Trades nimmt Kirkman erstmal die Fahrt ein wenig raus. Die Überlebenden des letzten Gemetzels dürfen ihre Wunden lecken und sich erstmal sammeln. Dabei kommt es zu interessanten neuen Blickwinkeln. So wird Carl, der Sohn der Hauptfigur Rick, weiter entwickelt. Vom zu beschützenden Kind wird er ein handelnder Charakter.

Erfrischend wirkt auch, das Kirkman den Ort der Handlung ändert. War das Gefängnis in dem sich die Gruppe aufhielt seit der Ausgabe #13 ihr zu Hause, so gibt es jetzt einige Veränderungen in dieser Hinsicht.

Und als wäre das nicht genug an Veränderungen führt der Autor einige neue Personen ein. Diese bringen die Handlung am Ende des Trade dann wieder gehörig in Fahrt und es gibt einige Andeutungen auf eine große Enthüllung....

Kirkman tut Recht daran, nach den bestürzenden Geschehnissen des letzten Trades die Serie erstmal in ruhigere Gewässer zu schippern. Es ist äußerst interessant zu sehen, wie z.b. der junge Carl mit der Situation umgeht oder wie Rick seine Erlebnisse und Verluste verarbeitet. Man wirft dem Author oft vor, zu sehr seine Schockeffekte in den Vordergrund zu stellen und diese um ihrer Selbst willen einbaut um Aufmerksamkeit zu erheischen, also die klassische jump-the-shark Methode. Nicht nur, dass ich da anderer Meinung bin und diese Momente meist als wohl dosiert und der Story dienlich empfinde, in diesem Band beweist er einmal mehr, dass er auch ruhige Moment für Überraschungen und erstaunliche Charkterentwicklungen zu nutzen vermag. Denkt bei der Auflösung der Telefonszene an meine Worte!

Das Kirkman seine Charaktere aus der „sicheren“ Umgebung des Gefängisses ins Unbekannte schickt, ist an dieser Stelle genau der richtige Schachzug, ebenso wie die Einführung neuer Charaktere. Man weiß bei diesem Typen sowieso nie woran man ist und er überrascht LeserInnen immer wieder gern, aber das neue Setting gibt der Serie doch auch wieder etwas mehr Frische.

Das S/W Artwork ist seit Ausgabe Heft #7 bei Charlie Adlard (Pencils/Inks) in sicheren Händen. Es fürht perfekt durch die Geschichte.Er findet immer die richtigen Bilder, sei es um einen ruhigen Moment zu illustrieren oder einen schockierenden. Das Ensemble der Charaktere ist gut zu unterscheiden und die Zombies sehen verdammt gruselig aus. Hatte ich bei früheren Bänden oft das Gefühl, dass Adlard unter Zeitdruck arbeitet, so kann ich das bei diesem Band nicht sagen. Das Artwork ist in seiner Qualität gleichbleibend auf einem hohen Niveau. Die Graustufen von Cliff Rathburn geben dem Ganzen zusätzliche Nuancen und Tiefe.

THE WALKING DEAD ist eine der besten Serien derzeit. Grundsätzlich gilt natürlich: Genrefans kommen voll auf ihre Kosten, aber auch LeserInnen ohne Horror und Zombie Affinitäten sollten unbedingt einen Blick riskieren , denn die Serie lebt von ihren Charakteren, die sich nun dummerweise in einer Welt voller Untoter wiederfinden und nicht von Schockeffekten und Splatter.

Kirkman ist damit der große Wurf gelungen, künstlerisch sowieso, aber auch kommerziell ist THE WALKING DEAD für ein Schwarz/Weiß illustriertes Erwachsenencomic erstaunlich erfolgreich.

Band 9 ist wie seine Vorgänger ein Pageturner. Nun heißt es wieder ein halbes Jahr Nägel kauen, bis dann (hoffentlich) Band 10 erscheint.


Mittwoch, 7. Januar 2009

What's the diff between a monkey and an ape??? - Reviews 01/09

The Immortal Iron Fist 21 – Marvel – Swierczynski/ Green, Bola

Dieses Heft ist unverschämt gut! Duane Swierczynski präsentiert uns hier eine „Tales of the Iron Fist“ Story, „Iron Fist 3099“, sozusagen. Es gab ja schon 2 oder 3 dieser One Shot artigen Hefte, die andere Iron Fists vor Danny Rand beleuchteten. Das war ein genialer Kniff von Fraction und Brubaker, denn so konnten sie ihre epische Iron Fist Story noch epochaler wirken lassen.
Da Swierczynski das Konzept der beiden weiterverfolgt, und wie von Lamond letztens schon angesprochen, die Serie unerwartet sogar noch verbessert hat, hier nun sein erster „One Shot“.

Man kann diesen Swierczynski nicht oft genug loben. Bei aller berechtigten Lobhudelei für Jason Aaron, dem ich auch von Herzen den Titel „Newcomer 2008“gönne. Dann ist dieser Swierczynski eben der „Newcomer 2009“. Alle seine Arbeiten bei Marvel haben mich bisher überzeugt. Cable und Iron Fist sind die Herausragenden. Und nun dieses Heft. Alleine die ersten 5 Seiten haben mich schon umgehauen. In denen entwirft Swierczynski seine Welt und führt in die Handlung ein. Und er stellt diese neue Welt so leichtfüßig und dennoch erschreckend vor, als wäre dass, wo so mancher Author scheitert, das einfachste auf der Welt.
Sein Setting im Jahre 3099 ist düster und bedrückend. Die Story sehr dicht, Seite für Seite voller Spannung.
22 Seiten dauert die Geschichte. Keine Seite zuviel oder zu wenig. Die hohe Kunst des Comicschreibens von einem relativem Neuling in diesem Gebiet in Perfektion präsentiert.

Das Artwork von Timothy Green (Pencils, Inks) und Edward Bola (Farben) sind die perfekte Wahl.
Ist die Geschichte auch noch so düster, das Artwork ist es nicht und setzt damit einen interassenten Kontrast. Ich habe mich ein wenig an Animes erinnert gefühlt, speziell in den ersten Seiten. Das klingt jetzt erstmal komisch bei einer Besprechung von US Comics, aber es passt einfach perfekt zu dieser Geschiche. Das Artwork von Green ist sehr sauber und dynamisch. Was auffällt ist der Verzicht von Tusche für Schatten. Green arbeitet fast ausschließlich mit Linien. Die Tiefe kommt durch die Farben. Daher auch die „animeeske“ Wirkung. Green ist auf jeden Fall ein talentierter Storyteller. Die Farben von Bola sind das I-Tüpflechen des Artworks.

Fazit: Das wahrscheinlich beste Heft der Serie bisher und die wahrscheinlich beste Arbeit Swierczynskis für Marvel. Dazu das für den US Markt ungewöhnliche, schicke Artwork von Green und Bola. Und: Man kann es ohne Vorwissen der Serie genießen!!! Das ist eine absolute Empfehlung!!! Wenn ich es könnte, würde ich jeden zwingen, dieses Heft zu lesen!!!

preview auf comicbookresources.com


Billy Batson and the Magic of Shazam 3
– DC – Kunkel


Ich kann mich dem Charme dieser Serie einfach nicht entziehen. Mike Kunkel hat es geschafft, einen für mich recht langweiligen Charakter so zu präsentieren, dass ich jeder Ausgabe entgegen fiebere. Und das in einem All Ages Book!!!

Sein Captain Marvel ist perfekte Superhelden Unterhaltung für Groß und Klein. So bescheuert das jetzt klingen mag, aber das ist eine grandiose Leistung!!! Die meisten Superhelden Titel sind für Kinder unter 10 Jahren völlig ungeeignet, oftmals eher was für 14+ . Die All Ages Titel sind dann wiederum meistens völlig belanglos und für ein Erwachsenes Puplikum kaum lesbar, obwohl es auch da Ausnahmen gibt. Kunkel schafft den Spagat!

Ausgabe 3 kann problemlos das hohe Niveau der ersten Nummern halten. The Story so far: Billy lebt mit seiner Schwester allein. Neben den kleinen Problemchen des Alltags braut sich mächtig Ärger zusammen. Theo Adam ist wieder da. Er weiß zwar, dass er Black Adam ist, kann sich aber nicht an das magische Wort erinnern. In dieser Nummer schnappt er sich dann Billy und dieser kann in der Gegenwart von Theo sich nicht verwandeln, ohne das Geheimnis preiszugeben... Die Geschichte ist mit viel Humor erzählt.Es ist ein Heidenspaß, den Abenteuern Billys und Marys zu folgen, vor allem den Abenteuern des Alltags... Kunkels Artwork ist das Juwel des Comics. Man muss es einfach lieben. Man sieht dem Artwork an, wieviel Liebe und Energie Kunkel da investiert und auch was für Begeisterung für die eigene Geschichte dieser Mann hat.

Unter den vielen, vielen Superheldencomis ist BBatMoS eine kleine Perle. Ich kann jedem diese Serie ans Herz legen. 2.50 $ sind nicht viel Geld. Und man muss sich dass nicht mal monatlich „absparen“, denn Kunkel kommt nicht so wirklich hinterher. Das ist verständlich, aber auch das einzige Manko. Hoffentlich führen die Delays nicht zum Aus der Serie.

preview von BBatMoS 3 auf newsarama.com
mike kunkels blog (sehr geil!)


Unknown Soldier 3
– Vertigo – Dysart/ Ponticelli

Unknown Soldier, einer der alten DC Charaktere, die Vertigo mometan relauncht, ist in vielerlei Hinsicht eine positive Überraschung. Joshua Dysart liefert eine vollkommen gelungene, völlig runde Arbeit ab. Sein Konzept ist absolut überzeugend. Die Story spannend, komplex, aber dennoch niemals verwirrend. Jede der bisherigen 3 Ausgaben perfekt gepacet. Joshua Dysart scheint ein feste Vision seiner Serie zu haben und über die Fähigkeiten zu verfügen, diese gekonnt umzusetzen. Hält er dieses Niveau und bestätigt er sein Können mit anderen Arbeiten, ist er auf jeden Fall eine Berreicherung. Mir ist er bisher nicht aufgefallen, aber durch die Qualität dieser Hefte verspüre ich durchaus Lust, mich durch seinen Backkatalog zu wühlen.

Nach den bisherigen Geschehnissen und dem fiesen Cliffhanger des letzten Heftes geht es nun ordentlich zur Sache. Aber es sind auch genug Twists drin, die einen die Nägel abkauen lassen.
Das Heft ist sicher nichts für schwache Gemüter. Das Level an Gewalt lässt selbst abgebrühte LeserInnen zusammenzucken, ohne aber in Ennis'sche Gefilde grotesker Gewaltparodie abzugleiten. Dysart setzt die Gewalt gezielt hart und provokant ein, aber immer als Mittel für sein Storytelling und niemals ihrer selbst willen.

Ich habe es ja schon letzte Woche bei HAUNTED TANK erwähnt, das ein Setting wie dieses als Hintergrund für einen actionreichen Comic sicher strittig ist. Das weiß auch Dysart. Er umschifft aber fragliche Klippen gekonnt. Sein Comic ist aufrüttelnd, schockierend aber er verzichtet auf den Zeigefinger und erzählt das was er zu sagen hat eben in einer spannenden, unterhaltsamen Geschichte. Der Hintergrund ist akribisch recherchiert. Dysart bereiste seinen Schauplatz und ich würde ihn auf jeden Fall als Experten für dieses Gebiet einschätzen. In seinem Editorial serviert er den LeserInnen Monat für Monat harte Hintergrundfakten zu seiner Story.

Das Artwork von Penciller/Inker Alberto Ponticelli und Colorist Oscar Celestini passt hervorragend zur Geschichte. Die Pencils von Ponticelli sind modern, dynamisch und erzählen flüssig die Geschichte. Die Farbgebung ist realistisch und verstärkt die beklemmende Wirkung. Typisches, hohes Vertigo Niveau.

preview auf comicbookresources.com


Atomic Robo: Dogs of War 5
– Red5 Comics – Clevinger/ Wegener, Pattison


Die zweite Staffel von Atomic Robo verabschiedet sich nochmal mit einem Knaller. Eine Actiongeladene Story, die an und für sich für sich allein steht und nur lose Verküpfungen zu den 4 vorangegangen Nummern hat.

Der Schauplatz ist nach wie vor der 2. Weltkrieg. Im Herbst 44 soll ein Kommando unter Robo die Kanal Insel Guernsy infiltrieren und dort die V-5 der Nazis ausschalten. Die Fertigstellung dieser Waffe wird von Robos altem Kontrahenten Skorzeny beaufsichtigt. Was Robo nicht weiß, die Nazis warten schon auf ihn, denn sie benötigen ihn als Energiequelle für die Waffe...
Brian Clevinger präsentiert wieder einmal eine charmante Pulpstory voller Action und Humor. Abnutzungserscheinungen kann ich beim besten Willen nicht erkennen, höchstens am Szenario WWII. Aber das nur so am Rande, denn das Heft ist einfach zu gut, um sich an Kleinigkeiten hochzuziehen. Flott erzählt wird nicht viel Federlesen gemacht. Die Story geht los und man ist mittendrin. Selbst Robo Neulinge dürften sich ohne Weiteres zurechtfinden. Der Brüller ist Robos schottischer Kamerad, dem man auch mit viel goodwill nicht wirklich versteht. Wer jemals einen waschechten Schotten getroffen hat, wird an diesem Gag noch mehr Spaß haben.

Scott Wegener ist in Hochform, sein Artwork eine Säule dieser Serie. Ich habe ihn ja nun das ein ums andere Mal in den höchsten Tönen gelobt und kann das nur wiederholen. Das gleiche gilt für die Farben von Ronda Pattison. Schaut einfach in das unten verlinkte Preview. Modernes Artwork, ohne viel Firlefanz, größtenteils in „Widescreen“ erzählt, mit unglaublich feinem Gespür für die Situation und deren Komik. Man kann Wegener demnächst auch an einem Image Projekt bewundern. KILLER OF DEMONS 1 erscheint im März.

Eine kleine Träne hab ich ja schon im Knopfloch, da ich die nächsten Monate ohne neue Robo Comics auskommen muss. Aber Volume 3 und 4 wurden bereits angekündigt mit den verheißungsvollen Namen ATOMIC ROBO AND THE SHADOW FROM BEYOND TIME und ATOMIC ROBO AND THE FLYING SHE-DEVILS OF THE PACIFIC. Pulpherz, was willst du mehr.....

preview auf heavyink.com


Guerillas 3 – Image – Revel


Guerillas hat sich zu einer meiner derzeitigen Favoriten entwickelt. Brahm Revels Vietnam Comic um einen FNG, der bei einem Platoon Schimpansen landet, strotzt nur so vor tollen Ideen und abstrusem Humor, bleibt dabei aber immer glaubwürdig.

Die Schimpansen sind das Produkt eines Wissenschaftlers, eines Deutschen, wie könnte es anders sein. Dieser Wissenschaftler ist nun mit einem kleinem Kommandotrupp auf der Suche nach den verlorengegangen Schimpansen. Dabei hilft ein anderes Experiment, ein Pavian.
Mal ein kleines Dialogzitat. In der Szene sehen die Soldaten das erste mal den Pavian.

Soldat: „That ain't no dog... What ist that?“
Professor:“ No,no..Zis is no Hund, zis is a baboon“
Soldat: „ A what“
Professor: „A baboon. His name is Adolf.“
Soldat: „You named your monkey after Hitler?“
Professor. „ No! Zis is a common name in Germany...“
Soldat : „Somehow i doubt that...“

Ist das nicht großartig? Währenddessen wird unser Held von den Schimpansen als einer der Ihren betrachtet, zumindest geduldet und gerät in die ersten Kampfhandlungen...
Revel ist ein begnadeter Erzähler. Die Geschichte wohl strukturiert. Durch die doppelte Heftlänge hat er auch die Möglichkeit, das Pacing anders als bei einem Standartheft zu gestalten. Davon macht er geschickt gebrauch. Sein S/W Artwork steht seinem Script in nichts nach. Brahm Revel ist ein großartiger Storyteller. Ich fand sein Artwork damals in den ersten Previews nicht so sonderlich spannend. Und er hat auch kein Eyecatcher im Sinne v atemberaubender Splashpages parat. Sein Artwork zielt ganz einfach auf die Geschichte und nicht auf oberflächliche Effekte. Und das macht er perfekt! Es ist die klassische Schule des Sequenziellen Storytellings.

Im Anhang des Heftes gibt es noch einen interessanten Leserbriefteil, in dem Revel selbst die Breife beatwortet sowie ein kleines Sketchbook.

preview auf comicbookresources.com
Brahm Revels Seite

Freitag, 2. Januar 2009

Crazy Carnies, Confederate Ghosts and Americas Most Wanted - Reviews 52/08

Howdy!


Nachdem das Blog die letzten Wochen von Hobie und Lamond betreut wurde, melde ich mich zum Dienst zurück. Ich möchte mich auch nochmal ausdrücklich bei den Beiden bedanken! Es sind wirklich tolle Reviews. Falls Ihr, geschätzte Leser und Leserinnen, dieses Duo Infernale vermissen solltet, spart euch eure Trauer und ladet euch ihren neuesten Podcast herunter. Die alljährliche, langerwartete X-Mas Sonderepisode des Checklist Comicast.

Da zwischen den Jahren es etwas schwierig ist, die aktuellen US Hefte zu bekommen, zumal wenn die Feiertage so liegen wie dieses Jahr, habe ich mich nochmal durch den Stapel liegen gebliebener Hefte des November und Dezember gewühlt, zumindest durch den Stapel gelesener.


Allen Lesern und Leserinnen wünsche ich natürlich ein frohes und erfolgreiches neues Jahr!


Here we go!


Hulk #8 - Marvel - Loeb/ Adams, Cho u.v.a.


Was soll man von dieser Serie halten??? Kommt ganz drauf an. Willst du ernsthafte Comickunst voller Analogien, komplexer Charaktere und Handlungen? Save your bucks for another book. Willst du absurde Hau Drauf Action mit massig Onelinern und großartigem Artwork? Go'n fetch a copy! Jeph Loeb gibt hier seine Dissertation in „ How to write the perfect No Brainer“ ab. Oder mit anderen Worten: This book is hellacious fun!!!! Und wir haben nicht nur einen Hulk, wie haben sogar zwei davon. Double the Hulk = double the fun??? Hier geht die Rechnung vollends auf. Dieses Konzept wird nun noch auf die Spitze getrieben, in dem man uns in den Heften jetzt jeweils zwei 12-Seiten Stories serviert. Eine folgt dem Grünen Hulk nach Vegas, die andere erzählt wie She-Hulk mit ein paar nicht minder starken Feundinnen versucht den Roten zu schnappen.


Hatte ich beim letzten Heft noch Bedenken wegen dieses Kniffes, muss ich eingestehen, es ist ein Husarenstreich. Und es funktioniert sogar als Heft! Jeph Loeb ist genau der richtige Mann für diese Serie und alle Dinge, die mich sonst an ihm nerven sind hier Gold!

Selbst den Abgang von Ed McGuinness konnte man abfedern, wer hätte das gedacht! Die Story vom Hulk in Vegas zeichnet Art Adams. Und es ist eine Augenweide!!! Geinkt von Walden Wong und mit den Farben von Peter Steigerwald lässt es McGuinness zu keiner Sekunde vermissen.

Die zweite Story, She-Hulk und so, wird uns präsentiert von Frank Cho. Editor Mark Paniccia ist ein Teufelskerl, sollte es seine Entscheidung gewesen sein, Cho an die Serie zu setzen, denn Cho kann hier tun, was kein zweiter besser kann, Brutes and Babes! Und was für Babes! Coloriert wird Cho hier von Jason Keith.

Beide Artists zeichnen sich durch ein eher klassisches, sehr sauberes, tightes Artwork aus. Keine Experimente also. Hier meine ich das durchaus als Kompliment, denn, auch wenn ich mich wiederhole, es passt einfach perfekt!!!

Die Serie krankte ja vor allem an den fetten Delays. Ed McGuinness ist bei allem Lob eben leider nicht der schnellste. Für Schnelligkeit sind nun Art Adams und Frank Cho auch nicht gerade bekannt, aber 12 Seiten sollten doch drin sein im Monat.

Man bekommt also eine ordentliche Portion Superhelden Wrestling nebst hochklassigem Artwork für die Dollars.

Ein Kritikpunkt wäre noch die mangelnde Bindung an den Rest des MU. Continuity Freaks werden verzweifeln. Aber, Hand aufs Herz, darüber sieht man bei dieser perfekten Unterhaltung doch mal gerne hinweg.


The Invicible Iron Man 8 –Marvel - Fraction/ Larroca, D'Armata


Auch ich war beim Lesen von Secret Invasion #8 aus verschiedenen Gründen ein wenig enttäuscht. Aber ich will hier gar nicht Marvels Event bashen. Es hat mir durchaus vergnügliche Stunden bereitet und bei manchen Cliffhangern kaute ich mir definitiv die Nägel ab. Auf was ich eigentlich hinaus will, ist der neue Status Quo.

In SI#8 wirkt das auf mich alles ein wenig zu sehr gewollt, aber letzendlich bleibt dann doch dieser sehr interessante Status Quo, der das Marvel Universum auf den Kopf stellt und hervorragenden Stoff für neue Geschichten bietet. Und an keine Serie profitiert davon so wie Iron Man.

Matt Fractions On Going war vom Start weg eine der besten Marvel Serien, aber durch die Dark Reign Verwirrungen wird sie nochmals aufgewertet. Ich bin mir sicher, ich bin nicht der einzige Wendnesday Addict, bei dem allein beim Gedanken an die neue Richtung von Iron Man das Geek kribbeln ungeahnte Ausmaße annimmt.


Spoiler ahead!!!


Was ist passiert??? Norman Osborn erlegt die Skrull Queen und Iron Man/ Tony Stark wird zum Sündenbock für die gesamte Invasion gemacht. S.H.I.E.L.D. gibt es nicht mehr etc.. Nun will Norman zugang zur Superhelden Datenbank des SHRA. Tony verweigert ihm den Zugriff und läd heimlich eine Art Virus in die Datenbank. Als Osborn versucht diese zu öffnen, löscht das Virus sämtliche Daten. Die einzige Kopie befindet sich.... in Tonys Kopf!!!!

Das ist so die grobe Zusammenfassung. Tony wird also zum Gejagten. Nach Civil-War-Asshole Tony und Redemption Tony kriegen wir jetzt den Underdog-Supehero Tony. Und das ist so gut!!! Marvel und natürlich auch Fraction machen hier alles richtig und machen aus dem Unsympath der letzten Jahre einfach mal wieder eine Figur, die man gut finden MUSS! Interessant und vielschichtig war der Charakter in den letzten Jahren immer, aber nun hat sie eben auch jenen Charme zurück, dem man sich sich schwer entziehen kann.

Salvador Larroca ist wie immer solide. Sein Artwork erzählt die Geschichte, sieht gut aus, lässt Art Junkies aber auch nicht gerade vor Freude im Dreieck springen. Aber das ist wohl auch der Auftrag. Massenkompatibilität. Das ist an so einer Serie auch völlig in Ordnung und soll nicht negativ aufgefasst werden.Das einzige was mich an Larrocas Tony Stark stört ist der der Schnauzer. Also bitte. Die allergrößte Härte sind Oberlippenbärte!!! Ein Playboy wie Tony Stark soll so eine Entgleisung tragen??? Die 70er sind vorbei.... Hat man etwa Robert Downey jr. mit Pornobalken rumrennen sehen???

btt: Frank D'Armatas Farben geben dem Artwork einen realistischen Anstrich. Er passt mit seiner Pallete sehr gut zum erdigen Stil der Serie.

Iron Man in Topform und ich orakel mal: das wird einer der Knüller 2009!!!
Kaufen, kaufen, kaufen!!!



Preview von Iron Man #8 auf ign.com



Fear Agent 25 –Dark Horse - Remender/ Moore, Loughridge


Alles, was ich über Fear Agent in früheren Blogs schrieb, kann ich eigentlich via copy/paste ganz einfach hier verwenden.

Rick Remdender ist ein Teufelskerl!!! Sein Fear Agent ist eine der besten Serien derzeit am Markt und bietet einfach alles, was ich an einem Comic sehen will. Abgedrehte Charaktere, verzwickte Geschichten, ein gesundes Maß kranker Gewalt, bissigen Humor etc, etc.. Das er seine Space Opera mal wieder in ein anderes Genre presst, mag erst einmal Verwirren, ist aber auch witzig, denn man weiß nie so recht was einen so erwartet und gut ist es IMMER!!!

In diesem Arc also Western. Heath strandete auf einem Planeten und nach einigen Verwicklungen findet er sich in einem Wild West Szenario wieder. Dummerweise scheint er ein gesuchter Mann zu sein... Remender klärt hier den Twist auf und wieder einmal bin ich überrascht und denke mir: wow, hat der das eigentlich alles geplant oder ist das nur Zufall? Wie dem auch sei, es ist einfach großartig.

Zeichner Tony Moore ist auch groß in Form, ebenso wie sein Compagnon Lee Loughridge an den Farben. Als Inker ist John Lucas am Werk, den man wohl am ehesten von Civil War: Frontline oder The Exterminators kennt. All in all spektakuläres Artwork.

Der Wermutstropfen: die Hauptstory ist wieder nur 16 Seiten lang. Man bekommt aber noch eine Tales of the Fear Agent Back Up Story von Hilary Barta und Mike Nelson. Diese ist ganz solide, kann mich aber nicht so von Hocker hauen wie die Letzte.

Ich kann es nur immer und immer wieder sagen: wer Fear Agent nicht liest, der soll sich nie wieder über die mangelnde Auswahl hochkarätiger Serien beschweren.

Man hat 2009 übrigens ein gute Gelegenheit aufzuholen. Nach Abschluss des Arcs wird es eine kleine Pause geben, da Artist Jerome Opena, üblicher Weise im Wechsel mit Moore, zusammen mit Remender die neue Punisher Serie übernommen hat. Moore wird dann auch den nächsten Arc übernehmen, aber erst im Sommer. Man kann also Monat für Monat sich ein Trade leisten, mit diesem Arc sind es dann fünf, und ist im Sommer up to date und bereit für die neuesten Abenteuer von Heath Huston.



preview von Fear Agent 25 auf ugo.com


Haunted Tank 1 – Vertigo – Marrafino/ Flint, Loughridge


Diese 5-teilige Mini, mit der Vertigo mal wieder einen alten DC Charakter zeitgemäß relauncht, verspricht großen Spaß!

Irak 2003. Der Panzer von Sgt. Stuart und seiner Crew gerät in einen Hinterhalt. Gerettet werden sie durch den Geist des Konföderierten Kavallerie Generals Jeb Stuart, der von Zeit zu Zeit seinen Nachkommen in den nun neuen Waffengattungen unter die Arme greift. Nun ist dieser Sgt. Stuart auf diesem Panzer aber ein wenig, sagen wir aufgebracht, über den unerwarteten Schutzgeist.

Er ist schwarz, stolz und für die Werte der Konföderation verständlicherweise nicht gerade zu begeistern. Und das dieser Jeb Stuart auch noch behauptet ein Ahn zu sein, macht die Sache nicht besser.

Ein herrlich absurdes Szenario in einem zugegebenermaßen strittigem Setting. Aber mal ehrlich, Krieg taugt nun mal als Hintergrund für eine actiongeladene Story, das sie Menschen in Extremsituationen wirft, die es sonst nicht gibt. Author Frank Marrafino (The Dark Goodbye) hat hier ein rasantes Skript hingelegt. Das Konfliktpotenzial ist enorm, seine Sprache schön schnoddrig, der Humor subtil und bissig. Das erste Heft lässt keine Wünsche offen.

Die Pencils und Inks stammen vom Briten Henry Flint. Seine Vita umfasst einige interessante Arbeiten, gelesen habe ich aber bisher nichts von ihm. Sein Artwork passt auf jeden Fall wunderbar zu Vertigo. Sehr sauber, klares Storytelling, schön anzusehen. Die Farben steuert Lee Loughridge bei und obwohl er sich etwas zurückhält, sieht es immer noch schön knallig aus.

Wie schon bei The Unknown Soldier ist der Relaunch durchaus Gelungen!



Spider-Man Noir 1 – Marvel - Hine, Sapolsky/ Giandomenico

Die ersten Teaser Bildchen tauchten ja noch unkommentiert zur San Diego ComicCon auf. Da wurde dann im Internet getuschelt. Ein neues Event? Frank Millers Rückkher zu Marvel?

Alles falsch. Unter dem zusatz Noir veröffentlicht Marvel Minis, die die Charaktere des House of Ideas in eine andere Umgebung schickt. Genauer gesagt in die Frühen dreißiger Jahre. Die Zeit der Gangster, korrupten Bullen, coolen Privatdetektiven und der veruchten Frauenzimmer.

Den Anfang machten die X-Men, kurz darauf folgte Spidey. An die X-Men Story kam ich noch nicht so richtig ran, aber Spider-Man Noir hat mich umgehauen. Was das Team da abliefert verspricht großes Kino zu werden. Das erste Heft ist nahezu perfekt.

David Hine (Daredevil:Redemption, X-Men:198, Son of M, Spawn) und Fabrice Sapolsky erzählen einevon Anfang an spannende Geschichte. Narrator der Story ist Ben Urich. Durch ihn bekommen wir Einblicke in das depressionsgebeutelte New York und erfahren, dass Ben Parker, Gewerkschafter und (wahrscheinlich) Kommunist vom Mob umgebracht wurde. Aber der Mob handelte auch nur im Auftrag der Mächtigen. May Parker führt nun den Kampf ihres Mannes fort und wird auch von den Schlägern des Mobs ( die Enforcer!) bedroht. Ihr Neffe Peter geht dazwischen. Nur das Eingreifen Ben Urichs verhindert schlimmeres. Als Mann der Presse unantastbar, macht er Peter zu seinem Assistenten und führt ihn in die Geheimnisse der Stadt ein.

Das ist mal grop die Handlung. Die Story ist sehr dicht und atmosphärisch, man wir förmlich hineingezogen. Das I-Tüpfelchen sind die ganzen Schurken. Hine und Sapolsky machten aus Spideys Rogue Gallery ehemalige Carnies, also „Rummelleute“, Schausteller, die von Osborn angeheuert wurde. Das erklärt ziemlich plausibel diese Freaks. Der Kracher ist hier Adrian Toomes.

Das Artwork stammt vom Italiener Carmine di Giandomenico, mir noch in bester Erinnerung für Zeb Wells' geniales „Daredevil: Battlin' Jack Murdock“. Es ist ein Augenschmaus und sein Stil passt hervorragend zu dieser Art Geschichte.

Spider-Man Noir #1 ist ein absoluter Treffer und die Mini scheint ein Highlight zu werden.



preview von Spider-Man Noir auf marvel.com