Montag, 2. Februar 2009

"A clone. That'd explain a lot." - Reviews 03/09

H5W erscheint diese Woche zweimal! Hier sind erstmal die Reviews der fehlenden Wochen. Durch den Lieferstau hab ich das ein wenig zusammengefasst (2-in-1) und es wurde wieder eine sehr Marvellastige Angelegenheit...
In der nächsten Episode, die wohl spätestens Mittwoch online gehen wird, wird es aber wieder etwas Abwechslungsreicher. Und: H5W ist dann wieder innerhalb der Deadline, denn die kommenden Reviews werden die Hefte der letzten Woche beinhalten. Nun aber viel Spaß mit den Reviews der Hefte der vergangenen Wochen.


Moon Knight 26 – Marvel – Benson/ Palo, Loughridge

Mike Benson, der ja nun auch schon seinen dritten Story Arc an der Serie beginnt, gibt MOON KNIGHT hier eine Wendung oder neue Richtung wenn man will, die ich so nicht erwartet hätte und der Serie gut tut.

Zuletzt dümpelte MOON KNIGHT kommerziell im unteren Viertel der Diamond Top100 herum und im Dezember flog sie gar da raus. Das mag über die Qualität einer Serie noch nicht viel sagen, aber eine Cancellation scheint damit unausweichlich. Qualitativ war die Serie solides Mittelmaß, nur für Fans unverzichtbar. Aber Benson schein jetzt selber mit der Serie glücklich zu werden und „seine“ Story erzählen zu können. Sein Pitch hat wohl auch die Redakteure überzeugt und Moon Knight vorerst gerettet.

Nach dem Tet-a-tet mit den Thunderbolts im letzt Arc ist Marc Spector tot. Das ist aber nicht so tragisch, denn unser Moonie ist ein Loonie und hat mehr als nur eine läppische Persönlichkeit. Als Jack Lockley ist er jetzt in Mexico unterwegs und hält sich mit Bare Knuckel Fights über Wasser. Dann bekommt er ein Angebot von einem zwielichtigen, mexikanischem Landlord, seine Tochter aus den Händen der mexikanischen Bundespolizei zu befreien. Moonie nimmt an...

Das neue Setting tut der Serie wie erwähnt unglaublich gut. Benson baut seine neue Story gekonnt auf, man findet sich als Leser sofort zurecht und die Frische, die die Serie erhält, steigert das Lesevergnügen. Die Sackgasse, in der sich MOON KNIGHT befand, wurde geschickt aufgelöst.

Jefte Palo am Artwork lässt mein Herz zusätzlich höher schlagen. Er trifft bei mir voll ins Schwarze und gehört für mich zu den Enddeckungen des letzten Jahres. Es sei hiermit allen die Secret Invasion Tie Ins von BLACK PANTHER empfohlen, wo Palo Jason Aarons Story bebilderte,
Aber zurück zu Moon Knight. Palos moderner Strich bläst den letzten Rest Staub von der Serie und sitzt wie ein Maßanzug. Ihm werden aufgrund seines Stils sicher die großen Mainstream Türen verschlossen bleiben, aber an Serien wie Moon Knight ist gut aufgehoben. Definitiv auch ein Mann für das MAX Imprint! Palo und Moon Knight sind im übrigen auch keine Unbekannten mehr, hatten beide doch schon im MOON KNIGHT ANNUAL 1 das Vergnügen.

Die Farben steuerte Lee Loughridge bei und LeserInnen, die regelmäßig meine Revierws verfolgen wissen, dieser Mann gehört zu meinen Favoriten für diesen Job. Auch in diesem Heft zeigt er sein können und setzt auf Palos Art das Sahnehäubchen. Seine Farbpallete hat mich wieder einmal umgehauen. Sehr stylish, aber nie übertrieben und immer passend zur Stimmung. Was ich auch immer wieder toll finde, sind so kleine Effekte, die man mit Farben erziehlt, wenn z.b. der Hintergrund in einer Actionszene plötzlich Rot wird.

Moon Knight #26 ist ein tolles Heft. Übrigens ein perfekter Zeitpunkt um in die Serie einzusteigen und Moon Knight vor der Cancellation zu bewahren. Ach ja, Frank Castle kommt auch vor...

Preview auf marvel.com


X-Factor 39 – Marvel – David/ Delandro, Yeung, Cox

Peter Davids X-Factor ist Gold! Vom Beginn an war die Serie die Stärkste im X-Franchise, neben der damaligen NEW X-MEN und nun X-FORCE. Zuletzt ließ die Serie ein wenig nach, hat sich aber mit dieser Ausgabe endgültig wieder gefangen.

Peter David ist ein Gott!!! Ehrlich! Was habe ich seine Comics geliebt und liebe sie heute noch. Er kann einfach alles schreiben, hat einen sehr speziellen Humor und ist vor allem ein Continuity Fuchs, der es immer wieder versteht, Marvels Universum kohärent wirken zu lassen, wo andere ihr eigenes Süppchen kochen. In X-FACTOR #39 holt er eine dicke Keule raus. Hier endet ein Subplot der vor ca. 20 Heften seinen Anfang nahm und hinterläßt die Leserschaft mit einem Gedanken: OH MY GOSH!!! Da David auf der Recap Seite ausdrücklich darum bittet, nichts zu spoilern, werde ich das auch nicht tun. Soviel sei aber gesagt, der Schockmoment ist wohl geplant, durch und durch schlüssig und bedeutet für das Roster von X-FACTOR einige höchst dramatische Veränderungen.

Das Artwork ist ok. Nicht mehr und nicht weniger. Die Pencils von Valentine DeLandro sind nichts, was mich vor Aufregung zum zittern bringt, erzählen die Geschichte aber solide und sind jetzt auch nicht häßlich oder so.Unaufregende Standartware. Und damit bin auch schon ganz zufrieden, denn Totalausfall Larry Stroman scheint an X-Factor Geschichte zu sein. Die Inks von Craig Yeung sind sehr sauber und holen das Maximum aus den Pencils heraus. Jeromy Cox' Farben könnten ein wenig kräftiger sein, passen aber auch so ganz gut zur Geschichte und prägen ja auch irgendwie den Look von X-Factor. Cox dürfte einigen von seinen Arbeiten an AMAZING SPIDER-MAN oder auch an Brian Reeds DMZ bekannt sein.

Wer X-FACTOR nicht liest, dem entgeht eine der besten Team Serien derzeit. Mit Nummer 39 bietet sich auch eine gute Möglichkeit mal in die Serie reinzuschnuppern.

Preview auf comicbookresources.com


Amazing Spider-Man 584 – Marvel – Gugenheim/ Romita jr., Janson, White

Marc Guggenheim.

John Romita jr. .

Amazing Spider-Man.

Any Questions?















Interviews mit Wacker, Guggenheim und Previews auf Newsarama.com






The Mighty Avengers 21
– Marvel – Slott/ Pham, Miki, Keith

Bendis tritt also eine Avengers Serie ab ( und hat dafür eine neue) und Dan Slott wird von Avengers:The Initiative zu den Mightys befördert. Das ist doch ein prima Deal. Und Dan Slott, ein zugegebenermaßen mittlerweile nicht mehr so unterschätzter Fanpleaser, ist eine richtig gute Wahl.

Das erste Mal, seit Bendis die Avengers disassembelte, darf man ein klassisches Avengers Heft in den Händen halten. Es liegt mir fern Bendis zu bashen, ich liebe diesen Kerl, aber ich kann trotzdem viele Rächer Fans verstehen, denen die Bendis'sche Richtung nicht passte. Nun, hier gibt es alles, was in einem Rächer Heft sein sollte. Eine globale Bedrohung, ein neues, starkes Team aus klassischen Rächern, aber auch neueren Figuren. Besonders freut es mich, dass Amadeus Cho eine gar nicht so kleine Rolle spielt. Richtig so, nur so werden Charaktere in einem Universum verankert. Auch über U.S.Agent John Walker freute ich mich sehr. Alles in allem ein prima Team mit dem echten Hank Pym als Leader, der hier nun in seiner neuen Rolle als Wespe auftritt. Das die Scarlett Witch nun zurück im MU ist, geht bei soviel Freude über die anderen Charaktere fast ein wenig unter.

Die Art, wie das Heft aufgebaut ist, erinnert an eine typische Nummer 1, Marvel macht aber meiner Meinung nach keinen Fehler, die Serie mit der Nummerierung weiter laufen zu lassen. Slott ist wie geschaffen für eine Serie wie die Avengers, das stellte er schon mit AVENGERS:THE INITIATIVE unter Beweis. Seine Arbeit hier schließt nahtlos an die hohe Qualitatät dieser Serie an. Er hat genug Kentniss von der Geschichte des MU und seiner Charaktere, um Fanboys wirklich glücklich zu machen und spannende, witzige Geschichten zu schreiben, die koheränt sind und ins MU passen. Kein Rächer Freund wir hier enttäuscht sein!

Koi Pham ist ja nun auch schon seit Heft 14 „Stammzeichner“, unterbrochen jeweils für eine Nummer von JRjr. und Lee Weeks und somit eine feste Größe und etabliert an einem Flagship, nach wirklich tollen, kleinen Runs an X-FACTOR und INCREDIBLE HERCULES. Er wirkt trotz gleichen Inkers ein wenig anders als zuletzt. Gewechselt hat auf jeden Fall der Colorist. Jason Keith hat den Job von Dean White übernommen. Schöne, kräftige Farben im klassischen Superhelden Look. Erwähnt sei auch Letterer Dave Lanphear. Ich ignoriere ja Letterer traditionell in diesen Reviews, obwohl ihr Job extrem wichtig und unterschätzt ist. Mein Gruß geht heute also an alle Letterer. Dave Lanphear ist mir deshalb eine spezielle Erwähnung wert, weil er die verschiedenen Arten zu sprechen verschieden lettert. Das ist natürlich nicht bahnbrechend neu, aber Lanphear treibt es hier elegant auf die Spitze. Ich habe acht unterschiedliche Word Balloons gezählt. Dazu kommen noch die Captions. Das ganze verwirrt aber nicht, sondern begünstigt sogar den Lesefluss.

Mighty Avegengers 21 ist ein Heft, das allen Freunden klassischer Superhelden Geschichten gefallen wird. Dan Slott bereichert damit die Franchise wieder um eine Facette, die vielen LeserInnen lange gefehlt hat.

Previews auf newsarama.com


X-Men and Spider-Man 3 – Marvel – Gage/ Alberti

Diese Mini ist seit der ersten Ausgabe ein Volltreffer. Nummer 3 hat aber für alle zwischen 25 und 35 einen besonderen Reiz, denn dieses Heft spielt in den 90ern und damit in einer Zeit, in der ein Großteil jener LeserInnen comicmäßig sozialisiert wurden.

Meine ersten Berührungen mit Marvels Capes machte ich mit Geschichten der späten 80er/ frühen 90er, aber jener Zeit, der in dieser Ausgabe gehuldigt wird, ist doch am präsentesten. Das hat vor allem damit zu tun, das Marvel Deutschland da groß raus kam. Lange Rede, kurzer Sinn. BEN REILLY!!! Wer hätte gedacht, das mir dieser Name mal eine solche Freude bereiten würde! Damals hab ich das alles gehasst, aber Rückblickend war es doch eine aufregende Zeit. Auf jeden Fall haben wir es hier mit Ben Reilly Spider-Man zu tun und es ist einfach herrlich und auch herrlich anzusehen. Artist Mario Alberti zeichnet die Kostüme dieser Zeit fantastisch und Spidey in der Reilly Variante sieht super elegant aus. Das habe ich gar nicht mehr so in Erinnerung. Aber auch Cyclops gefällt mir ausgesprochen gut, obwohl ich dieses Kostüm nie mochte. Und da wir in den Neunzigern sind und wir eine Spidey Story haben, darf natürlich ein Villain auch nicht fehlen: Carnage!

Cage setzt seine Mini gekonnt fort, behält seinen roten Faden und huldigt dennoch ausgiebig einer weiteren Epoche. Dabei wird aber nicht ein Retcon nach dem anderen vollzogen oder irgendwas geändert. Cage geht mit der Historie/ Kontinuität des MU respektvoll um und bereichert diese nur anstelle sie umzukrempeln. Super Sache!!! Das Artwork von Mario Alberti ist eine Wucht. Die Kostüme sehen wie erwähnt bei ihm toll aus, aber auch der Rest beeindruckt mich, vor allem wenn man bedenkt, das er dies im Alleingang bewerkstelligt. Gutes Storytelling, eine wunderschöne Splashpage und vor allem mal ein anderer Look. Das er sich so toll in diese Epoche reindenkt ist umso schöner. Ich habe auch das Gefühl, das so manches Seitenlayout den Neunzigern entlehnt ist.

Ich möchte die neunziger auf keinen Fall zurück, aber so ein kleiner, nostalgischer Blick macht doch großen Spaß. X-Men and Spider-Man ist eigentlich ein Muss für jeden Marvel Zombie.

Previews auf marvel.com

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