Donnerstag, 12. Februar 2009

"Jesus... Next time i'll talk fucking politics. Pussies." - Reviews 05/09



The Amazing Spider-Man 585
– Marvel – Guggenheim/ Romita jr., Janson, White

Bekomme ich ein Heft in die Hände, dessen Zeichnungen von JRjr. stammen, so ist die Wahrscheinlichkeit, dass es in diesem Blog auftaucht, recht hoch. Ist dieses Heft dann noch AMAZING SPIDER-MAN, so ist es sogar ziemlich sicher. Warum? JRjr. ist für mich einfach der geborene Spidey Zeichner.

Nun muss natürlich die Story auch noch ein wenig was hergeben. Ich gebe zu, dass ich bei JRjr. Heften bereit bin, über eine dünne Story hinwegzusehen. Das muss ich hier aber gar nicht, denn Guggenheim erzählt eine spannende, interessante Geschichte. Ähnlich wie beim letzten Arc, der von Romita gezeichnet wurde, nutzt Marvel auch hier dessen Starpower für eine „wichtige“ Story.
„Character Assassination“ heißt das ganze und umfasst vier Hefte. Den zweiten Teil der Geschichte bekommt man hier präsentiert.

Und, um es mal vorweg zu nehmen, wir bekommen eine „Riesenenthüllung“. Ihr fragt euch, wer Menace ist? Hier ist die Antwort. Ich muss zugeben, dass gerade diese Enthüllung der Schwachpunkt ist. Es ist nicht wirklich schlecht, keineswegs, aber es hat zumindest mich auch nicht von den Socken gehauen..Wenn man ein wenig weiterdenkt, ergeben sich aber auch gute Möglichkeiten, das in die Entwicklung der zukünftigen Geschehnisse einzubauen. Geschickt eigefädelt von Gugenheim ist aber, dass er am Anfang der Nummer noch einmal ein falsche Fährte legt . Was ist aber passiert? Im letzten Heft wurde Spidey von der Polizei verwundet. Mit diesem Handicap zieht er gegen Menace ins Feld und kassiert mal eben so richtig Prügel. Hat er überhaupt so eine Chance gegen Menace? Währenddessen kommt auch der Spider-Tracer-Killer-Plot in die Gänge und hoffentlich mal einem Ende entgegen. Das wäre die zweite große Enthüllung dieses Arcs.

Guggenheim macht hier keine Gefangenen. Er treibt seinen Plot voran und es tut der Serie gut, dass zwei Subplots, die seit dem Start von BND existieren, auf ein Finale zusteuern. Die Ausgabe ist sehr actionintensiv, dennoch kommt die Geschichte weiter und hinterlässt LeserInnen mit einigen offenen und spannenden Storyenden.

Das Artwork ist natürlich der Kracher. Selten sieht eine Spider-Man Geschichte so schön aus wie von diesem Art Team. John Romita jr. Pencils sind der Knüller. Wurde Romita jr. dazu geboren, Spider-Man zu zeichnen, dann wurde Klaus Janson dazu geboren, ihn dabei zu inken. Ein Team, das zusammen schon Großes vollbrachte. Die Farben von Dean White sind der letzte Schliff am Artwork. Moderne Colorierung, die super aussieht und passt wie Maßanzug. Sehr schön.

So muss Spider-Man sein.

preview auf newsarama.com

Bad Dog 1 – Image – Kelly/ Greco

Joe Kelly ist ja nun wahrlich kein Unbekannter. Für die zwei Großen verfasste er unter anderem DAREDEVIL, X-MEN, DEADPOOL, ACTION COMICS, JUSTICE LEAGUE etc.. Letztens hatte er erst wieder einen bemerkenswerten Zweilteiler an ASM. Er hat also schon die großen Serien durch, aber auch im Independet Bereich sein Zeichen hinterlassen, bspw. an STEAMPUNK.
Bei Image laufen auch gerade die hochgelobten creator owned Serien I KILL GIANTS und FOUR EYES. Nun die dritte, aktuelle Serie bei Image, eine on going namens BAD DOG, übrigens vom Image Imprint Man of Action, hinter dem Joe Kelly, Steven T. Seagal, Duncan Rouleau und Joe Casey stecken, die zusammen auch die Cartoon Serie BEN 10 schufen.

Was ist Bad Dog? Vor allem eine Menge Spaß. Lou ist ein Werwolf, der es vorzieht in seiner Wolfform zu bleiben, gern Whisky trinkt und so richtig schön bad ass ist. Seine Partner Wendell ist ein ehemaliger Priester, der aber seinen Glauben gegen Schnaps und Nutten tauschte. Partner? Die beiden sind Kopfgeldjäger. Leidlich erfolgreich. Und das Geld, dass die beiden verdienen, wird in die nächste Bar getragen. So hangeln sie sich von Auftrag zu Auftrag und Bar zu Bar.

Auf satten 40 Seiten der Nummer 1 wird man gut ins Geschehen geholt. Joe Kelly stellt seine Charaktere und sein Setting vor und bereitet, wie es scheint, unter der herrlich kruden Oberfläche auch etwas Tiefgang vor. Gerade sein Lou scheint ein äußerst interessanter Charakter zu werden. Die 40 Seiten sind im Nu vorbei. Bad Dog unterhält von der ersten bis zur letzten Seite und ich habe keinen Schimmer, wohin die Story gehen wird. Eins weiß ich aber, ich will auf jeden Fall dabei sein.

Artist Diego Creco gibt mit Bad Dog sein Debut auf dem US Markt, dabei ist er Penciller, Inker und Colorist in Personalunion. Laut Credits ist er auch an der Erschaffung der Serie nicht unbeteiligt. Sein Artwork führt gut durch die Geschichte, ist dynamisch und sehr detailreich. Der Humor kommt richtig schön durch, manche Panels sind zum Schreien komisch. Er besitzt ein gutes Händchen für Stoff dieser Art und steckt da auf jeden Fall viel Herzblut rein. Ich bin allerdings gespannt, ob er ein Heft pro Monat auch wirklich schafft. Falls er Probleme mit der Deadline bekommt, sollte er sich doch bitte unter die Arme greifen lassen.

Erwähnt sei auch Thomas Mauer, Letterer. Wie immer ein toller Job. Der Magdeburger hat einige Sachen in der Pipeline, also Augen auf.

Vielleicht nicht ganz uninteressant in Zeiten heißdiskutierter Preiserhöhungen, Bad Dog #1 kostet zwar 3.99 $, bietet aber fast den doppelten Umfang einer Standartausgabe, die kommenden Hefte werden dann mit 2.99 $ zu Buche schlagen.
Meine Empfehlung hat Bad Dog auf jeden Fall! Unbedingt mal antesten!

interview und preview auf cbr.com
diego greco auf deviantart.com
blog von thomas mauer



Jonah Hex 40
– DC – Palmiotti, Grey/ Beck

Jonah Hex ist eine Serie, die sehr, sehr bescheiden läuft und das sie nach wie vor läuft, dürfte wohl hauptsächlich den beiden Autoren geschuldet sein, die anscheinend ein paar Steine im Brett der DC Verantwortlichen haben. Dass die Serie so schlecht läuft, dürfte wohl eher am Genre liegen, an der Qualität auf keinen Fall. Monat für Monat werden mal mehr, mal nicht ganz hochkarätige Storys präsentiert, schlechte Hefte sucht man vergebens. Nun haben die beiden Autoren ein wenig dass Konzept der Serie aufgebrochen, in jedem Heft eine abgeschlossene Geschichte zu erzählen.
Das hat Vor- und Nachteile. Ich bin ein großer Fan des „1 Heft – 1 Story“ Prinzips, gerade weil es so selten geworden ist in der Comicwelt. Allerdings sehe ich auch die Vorteile, die sich ergeben, wenn man einer Story mehr Zeit gibt. Und da wir hier nun 2-Hefte Arcs haben, ist das ja auch kein Beinbruch.

Zum Heft: Holy hole of the doughnut!!! Was für eine Geschichte. Ich bin wirklich relativ abgebrüht, aber was uns die Autoren hier präsentieren ist absolut spannend und schockierend. So sehr, dass es meinen Magen ein ums andere Mal ordentlich zusammenzog. Jonah Hex #40 ist der erste Teil eines Horrorthrillers. Hex wird auf einen Serienmörder angesetzt, der in abscheulicher Art und Weise junge Mädchen meuchelt. Hex erkennt das Muster der Morde wieder und sieht darin die Handschrift eines Arztes, der während des Bürgerkrieges sein Unwesen auf Seiten der CSA trieb und unter dem Deckmantel der Medizin seine fürchterlichen Triebe auslebte. So konnte er auch gefangene Unionssoldaten ebenso foltern wie entlaufene Sklaven. Hex hat eine Spur, gerät aber während er dieser nachgeht in eine Schießerei. Nun ratet mal, wer der Doktor ist, der unseren Jonah versorgt?

Dieses Heft hat mich echt gepackt. Es ist so düster und spannend, Herzklopfen garantiert. Für mich ist es auch sehr gut vorstellbar, dass es solche Männer wie diesen Arzt wirklich gegeben hat. Damit zeigen Palmiotti und Grey eine Seite des Westens fern ab der Wild West Klischees. Das war ihre Serie sicher schon immer, aber hier wird es doch mehr als deutlich.

Das Artwork von David Michael Beck, der auch schon die Nummern 11 und 24 der Serie illustrierte, haut mich stilistisch nicht vom Hocker, erzählt aber gekonnt die Geschichte. Sehr solide und mit gutem Händchen für die düsteren Elemente der Geschichte. Die Colorierung von Rob Schwager ist sehr dunkel, passt damit sehr gut zum Ton der Story.

Definitiv nicht nur für Westernfans. Perfekt gepaceter Thriller im Gewand eines Westerns. Kann man ohne Vorkenntnisse genießen. Bleibt zu hoffen, das die geplante Verfilmung mit Josh Brolin in der Titelrolle die Serie am Leben hält. In einem anderen Review habe ich mal gelesen, dass, wenn JONAH HEX bei Image oder Dark Horse erscheinen würde, die Leute ausflippen würden vor Begeisterung und es als „the next big thing“ handeln würden. So, give it a try.


interview mit david micheal beck und previews auf newsarama.com




Soul Kiss 1
– Image – Seagle/ Cinello

Soul Kiss ist eine 5 Hefte Mini. Wie das bereits reviewte BAD DOG, erscheint Soul Kiss beim Image Imprint Man of Action.

Soul Kiss handelt von der jungen Produktions Assistentin Lili Bloom, die im Angesicht einer drohenden Vergewaltigung einen Deal mit dem Teufel macht. Dank dieses Deals bekommt sie die Gabe, durch einen Kuss Menschen zu töten und die Seelen gen Hölle zu schicken. Irgendwie hält sie das ganze doch für einen schlechten Alptraum. Dumm für ihren Freund.....

Das ist kurz umrissen die Handlung des ersten Heftes. Der Twist der Story wird sein, dass sie um ihren Freund zu retten, einen zweiten Pakt mit dem Fürst der Finsternins schließt. Sie muss 10 Seelen mittels ihres Kusses zur Hölle schicken, dann wird sie ihren Allerliebsten retten.

Das Ganze wird wunderbar erzählt von Steven T.Seagle. Das T ist dabei sehr wichtig, denn es handelt sich nicht um die allseits beliebte direct-to-dvd Kampfplauze. Seagle dürfte wohl am bekanntesten für sein AMERICAN VIRGIN sein, hatte aber auch Gigs an HOUSE OF SECRETS, UNCANNY X-MEN und SANDMAN MYSTERY THEATER.
Soul Kiss liest sich wirklich prima. Man ist sofort in der Story und die Heldin ist durch und durch sympathisch und fühlt sich sehr „echt“ an. Das flotte Pacing und die schöne Sprache runden das Paket ab.

Das Marco Cinello aus der Animationsbranche kommt, sieht man dem Artwork durchaus an. Sein erster professioneller Comic besticht durch ein tolles Storytelling, könnten durchaus Storyboards sein. Flüssiges, dynamisches Artwork, sehr modern. Es gibt sicher Leute, denen das alles zu stylisch ist. Mich hat es umgehauen. Von den eigentlichen Zeichnungen, über die Farben bis hin zur Seitenarchitektur. Spektakulär. Mehr, mehr, mehr!!!!

Soul Kiss war für mich die positive Überaschung der Woche. Definitiv einen Blick wert, gerade für Leute, die sich gern an unkonventionellem Artwork erfreuen.

preview auf newsarama.com




Secret Warriors 1 – Marvel – Bendis, Hickman/ Caselli, Rudini

Yeah! Das ist eine Serie auf die ich mich richtig gefreut habe. Nicht nur, dass ich ein großer Nick Fury Fan bin und sein neues Team einfach nur cool finde, nein, es ist auch die erste große Arbeit von Autorentalent Jonathan Hickman für Marvel. Hickman ist Leuten, die den Indiemarkt im Blick haben, kein Unbekannter mehr. PAX ROMANA, RED MASS FOR MARS und vor allem THE NIGHTLY NEWS waren hochgelobte Miniserien. Hickman ist aber nicht nur Autor, sondern auch talentierter Zeicher und Designer. Seine Werke haben immer eine unverwechselbare Designnote.
Marvel hat sich da auf jeden Fall einen dicken Fisch geangelt und setzt ihn mit SECRET WARRIORS auch gleich an eine wichtige Serie. Das ist aber noch lange nicht genug, denn Hickman wird auch die FANTASTIC FOUR übernehmen. Da beweist Marvel einmal mehr das richtige Händchen. Talente wie Hickman gehören an high profile books und ich bin nicht der einzige, der ihm für dieses Jahr einen Durchbruch prophezeit, der mit dem Jason Aarons im vergangenem Jahr vergleichbar ist.

Hickman und sein Co-Plotter Bendis haben sich da auf jeden Fall was Feines ausgedacht. Ich kann das Fanboy Gejammer und Gezeter schon hören. Die beiden haben hier nämlich einen dicken Retcon parat.
But first things first. Die Secret Warriors sind jenes Team, das Nick Fury in seiner Abwesenheit um sich scharrte, um einer möglichen Bedrohung entgegenzutreten. Dieses Team wurde natürlich sehr öffentlichkeitswirksam in SECRET INVASION und MIGHTY AVENGERS eingeführt, somit dürfte es ja den meisten bekannt sein. Diese neuen Charaktere sind sehr erfrischend, das Team hat sehr viel Potenzial. SW#1 setzt nach der Invasion an. Dark Reign heißt ja die Zauberformel.
Fury enthüllt am Ende des Heftes seiner rechten Hand Daisy Johnson eine Entdeckung die er kurz vorher in einem S.H.I.E.L.D. Datenkern machte. Diese Entdeckung ist der Cliffhanger und stellt das Marvel Universum ein wenig auf dem Kopf. Das Heft weist uns den Weg zu diesem Cliffhanger, erklärt nochmals die Charaktere und baut das Setting gekonnt auf.
Das schöne an der ganzen Sache ist, das Dark Reign natürlich von Bedeutung ist, aber Osborns Machenschaften im Gegensatz zu der eigentlichen Entdeckung und der Bedrohung die von ihr ausgeht verblassen.

Hickman und Bendis geben uns eine sehr gute Nummer 1. Ich weiß nicht wie groß der Einfluss von Bendis war, aber ich gebe mal die Lorbeeren an Hickman. Dieser hat auch zusätzlich im Anhang des Heftes, in seinem ihm eigenem „Info Graph“ Stil, nochmals Furys Erkenntnisse zusammengefasst. Das liest sich durchaus interessant und sieht auch super aus.

Der Italiener Stefano Caselli ist für das flotte Artwork verantwortlich. Caselli gehört ja zu den diesjährigen Young Guns und somit bekommt er von Marvel auch die Chance, sich an einem als „wichtig“ eingeschätztem Projekt zu versuchen. Nicht das Avengers:The Initiative geringeschätzt wurde, aber ich denke, Secret Warriors hat doch ein wenig mehr Aufmerksamkeit. Ich bin ein großer Freund von Caselli und meiner Meinung nach bringt er alles mit, um ein Großer zu werden. Er ist nah genug am Mainstream, um eben auch Mainstream Comics illustrieren zu können, hat aber auch eine eigene, unverwechselbare Note. Sein Stil ist modern und sehr tight, sein Storytelling flüssig. Seine Charaktere kann man sehr gut unterscheiden, für eine Teamserie nicht unwichtig. Ebenso gut wie sein Gefühl für Actionszenen ist sein Händchen für Mimik. Und er wird immer besser und besser. Die Farben von Daniele Rudoni geben dem Ganzen noch einen schönen, knalligen Look. Toller Job.

Secret Warriors ist einer dieser neuen Serien in Marvels Veröffentlichungsflut, die man schon mal antesten sollte. Es wird wohl doch sehr Continuity Relevant sein und vor allem kann man hier die Arbeit von unverbrauchten Kreativen bestaunen. Das Bendis da ein wenig über die Schulter schaut, sollte auch Bendis Hasser nicht abschrecken. Hickman wird Marvels next big thing. Garantiert.

preview auf newsarama.com

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Die beiden Image Sachen würden mich interessieren, da das Man of Action Imprint bisher nur tolle Sachen gebracht hat. Da mein CS aber bei Four Eyes laut Diamond keine 2te Ausgabe bekommt, obwohl sie bestellt war und das jetzt schon bei Image öfter der Fall war, werden beide in Tradeform gelesen. Kommt dann auch billiger.