Montag, 27. Juli 2009

Comic Combo Leipzig presents: CHECKLIST COMICAST SOLI SPECTACULAR

Howdy!
Mal wieder ein Lebenszeichen. Letztens schon angekündigt und nun endlich auf die Hörerschaft losgelassen: CHECKLIST COMICAST SOLI SPECTACULAR Speptember 2009.
Hobie, Tom Mauer und ich schwatzen über die Previews für den, na, September!!!
Also, downloaden, hören, glücklich sein.

Freitag, 17. Juli 2009

H5W extra! - Wednesday Comics

Wednesday Comics 1 – DC – V.A.


Wednesday Comics ist eines der interessantesten Projekte der Comicbranche der letzten Jahre und dass das ausgerechnet von DC kommt grenzt zumindest für mich beinahe an ein Wunder. Letzte Woche lag also die heißersehnte erste Nummer im Fach... [Achtung! Continuity!] Ich habe ja im Checklist Comicast seinerzeit angekündigt, dass ich auf jeden Fall diese Review schreibe. Und sei es nur deshalb, um meinem geschätzten Kollegen Mr. Hobie Brown eine lange Nase zu machen. Denn Hobie ist auch bekannt als Senór Antologia, der wirklich jede [JEDE] Anthologie pullt. Und welche hat er nun ausgerechnet verschmäht??? Ein weiteres Indiz für seinen mutmaßlichen Hass auf DC.


Was ist aber nun Wednesday Comics??? In erster Linie eine großartige Verneigung vor den Ursprüngen der Comic Books. Farbige Comics etablierten sich in den Sonntags Beilagen der großen Tageszeitungen. Dort erschienen Fortsetzungsgeschichten , entweder ergänzend zu den Dailys oder ausschließlich in dieser Form. Der in Europa bekannteste Vertreter der reinen Sunday Comics dürfte Hal Fosters Prince Valiant sein. DC gibt dieser Tradition also ein Ständchen. Und was für eins!!!


Als ich das erste mal die Kreativteams las, hat es mich fast umgehauen! Alle hier aufzuzählen würde irgendwie den Rahmen sprengen, aber Brian Azzarello, Eduardo Russo, Neil Gaiman, Mike Allred und Paul Pope sind mit dabei. Alle Namen könnt ihr bei DC nachlesen. Und was gibt es für Storys? Nun, Batsy und Supes sind dabei, die Metalmen, Supergirl, Green Lantern, Deadman, The Flash usw. Dabei bekomm jede Story genau eine volle Seite, wie eben ein waschechter Sunday Strip. Der Clou an der Sache ist, das DC das im Zeitungsformat veröffentlicht!


Funktioniert das??? Nun, zuerst ist man schon ein wenig irritiert. Leider ist es wohl nicht möglich, die Wednesday Comics ungefaltet zu vertreiben. Und selbst eine malige Faltung scheint zuviel verlangt, so kommt die heißersehnte Ware doppelt gefaltet. Wenn man es gewöhnt ist, großformatige, shiny Hardcover zu lesen, ist man erst einmal bestürzt über so viel Frevel. Aber dann stellt sich schnell die Begeisterung ein. Das Format funktioniert! Es macht wahnsinnigen Spaß, die Storys zu lesen und die meisten Autoren haben es auch gut drauf, die Story erstmal in Gang zu bringen und einen coolen Cliffhanger zu präsentieren. Ein paar der Kreativen kommen aber anscheinend nicht so gut mit dem anderen Abmaßen des Formats zurecht, wirken einige Seiten doch wie groß gezogene Standardseiten. Am eindrucksvollsten nutzt Ben Caldwell in seiner Wonder Woman Story die Möglichkeiten, die ihm das andere Format gibt. Schön finde ich auch den The Flash Beitrag von Karl Kerschl, der geteilt ist in zwei Half Page Strips.


Highlights für mich waren neben der erwähnten Wonder Woman Story, vor allem Deadmen von Dave Bullock und Vincent Heuuck, Kamandi von Dave Gibbons und Ryan Sook und wegen der Artworks Strange Andventures und Metamorpho. Es gibt aber keinen Ausfall! Alle Geschichten sin hochwertig besetzt und toll zu Papier gebracht. In Erinnerung geblieben ist mir auch Hawkmen. Die Story wird durch Captions von mit ihm fliegenden Vögeln erzählt und diese Captions haben mich unweigerlich an 300 erinnert.


Ist Wednesday Comics 4 Dollar wert? Man sollte natürlich schon ein wenig auf Anthologien abfahren. Aber generell gilt, jeder, der das Medium Comic als solches liebt, wird von Wednesday Comics nicht enttäuscht! Es ist ein reizendes Projekt von DC garniert mit einer Auswahl absoluter Top Autoren und Artists. Auch das gewöhnungsbedürftige Format trägt nach kurzer Eingewöhnung zur Unterhaltung bei. Tolles Ding. Daumen hoch für DC!!!

Montag, 6. Juli 2009

H5W Sommerpause!!!

Sorry Leute. Lange kein Post. Die Arbeit hat mich fest im Griff. Und die wenige Freizeit wird derzeit mit dem Sommer verbracht. Das Projekt H5W ist aber noch lange nicht Geschichte. Es wird weitergehen sobald ich wieder etwas mehr Zeit zur Verfügung habe. Es wird demnächst aber in loser Veröffentlichungweise ein paar Trade Reviews geben und last but not least ist auch ein weiterer CHECKLIST COMICAST SOLI SPECTACULAR in der Pipeline. Also spitzt die Ohren und haltet die Augen offen.
Ich hoffe ihr bleibt dem Projekt H5W trotz der Unterbrechung treu.
So Leute, und nun fahrt die Kiste runter und bewegt eucht an den Strand oder Freisitz oder was auch immer.

Sonntag, 7. Juni 2009

"No matter how I struggle and strife...I'll never get out of this world alive." - Reviews 17/09

Captain America 50 – Marvel – Brubaker/ Ross, Martin, Magyar, D'Armata

Da ist sie also. Cap 50. Das heißt, Steve Rogers ist jetzt schon 25 Hefte lang tot und die Serie läuft nach wie vor besser als mit ihrem eigentlichen Star. Und wir alle lieben Bucky. Ich auf jeden Fall.
Heft 50 ist aber auch das letzte Heft diese Volumes, denn das nächste wird die 600 auf dem Cover tragen. Diese 50 Hefte sind definitiv einer der Schätze der in der Dunkelheit meiner Shortboxen vor sich hin dämmert und ich bin gerade am überlegen, ob ich jetzt diese Gelegenheit nutzen soll, um den Run nochmal am Stück zu lesen oder ob ich damit warte, bis Brubaker seinen Hut nimmt. Jaja, schwierige Fragen.

Die 50 ist eine Stand Alone Issue. Die Hauptstory handelt davon, wie Bucky an seinem Geburtstag ein paar Terroristen mit Jetpacks vermöbelt. Dazwischen bekommen wir immer in Einblicke in seine früheren Geburtstage, die er nie feiern konnte. Am Ende der Story ist man dann genauso überascht wie Bucky. Das ganze ist gut erzählt von Brubaker und gekonnt in Szene gesetzt von Ross, Magyar und D'Armata.

Allein Captain America und Jetpack tragende Bösewichter wären mir den Preis von 3.99 wert. But the best is yet to come....

MARCOS MARTIN!Nennt eure Kinder Marcos-Martin!!! Leute, die Back Up Storie von Martin hat mich völlig aus den Socken gehauen. Auf 14 Seiten fasst er den Mythos Captain America von der Origin Steve Rogers' bis zum aktuellen Schildträger zusammen und selten sah so was besser aus. Jede Seite ein Genuss. Sollte ich jemanden die Kunst des sequenziellen Erzählens anhand eines Beispiels zeigen sollen, bitteschön, da ist mein Exempel. Wow! Ich weiß nicht, ob es geeky ist, wenn einem beim Anblick von tollem Artwork Glücksgefühle durchströmen. Sei es drum, dann bin ich eben ein Geek.

preview auf cbr.com

Wolverine: Weapon X 2 -Marvel – Aaron/ Garney, Keith.

Die neue Wolvie On Going von Aaron und Garney startete bereits ganz ordentlich. Das zweite Heft nun hebt sich aber schon vom Durchschnitt ab. Aaron schreibt einfach einen tollen Wolverine.

Die Story kommt ganz gut in die Gänge. Wolverine fliegt nach Kolumbien um der Sache mit den „Adamantium Men“ auf den Grund zu gehen. Mit diesen Typen ist nicht zu spaßen, wie er bald feststellen muss und bekommt auch erstmal schön auf den Sack. Die Journalistin die er im letzten Heft rettete wird als Supporting Character ausgebaut, wobei sehr schön der aktuelle X-Men Status Quo eingebunden wird. Aaron hat es einfach raus. Aber von allem was er richtig macht, sticht sein Wolverine nochmal hervor. Die Captions sind großartig, aber auch die beiläufigen Charakterisierungen durch den Back Ground sind sensationell. So liest Wolvie beispielsweise einen Schinken von Western Autor Louis L'Amour oder singt Hank Williams' „I'll never get out of this world alive“ als er mit einer Bulle Fusel aus der Kneipe fällt. Großartig!!!

Ebenso großartig ist Ron Garney. Der Mann wurde geboren um Wolverine zu zeichnen! Das passt einfach. Ansonsten treffen alle Kritikpunkte der letzten Ausgabe auch hier zu. Für meinen Geschmack fehlt zur Perfektion noch ein Inker! Wenn ein Mann wie Janson, Morales oder Vines hier den Pinsel schwingen würden, wäre das noch einen ticken schärfer! Die Farben von Jason Keith sind weiterhin eine Nuance zu intensiv. Aber: das ist Nörgelei auf einem hohen Niveau!

Aaron und Garney scheinen hier die perfekte Wolverine Serie abliefern zu wollen.

preview auf cbr.com



Punisher 5 – Marvel – Remender /Opena, Brown

Remender und Opena fackeln weiter ihr Punisher Feuerwerk ab und das ist ist wirklich sensationell.
Innerhalb von 5 Heften haben sie mich zu einem Addict gemacht und sollte Remender die Qualität halten, werde ich ihm vielleicht sogar verzeihen, das er FEAR AGENT vorerst beendet hat. Vielleicht....

Auf jeden Fall geht es aber hier gut zur Sachen. Remender beendet seinen ersten Arc, scheint aber auch nicht unbedingt für die Trades zu schreiben denn im nächsten wird es wohl nahtlos weitergehen. Wir bekommen hier einen tollen Showdown des ersten Arcs und Frank kickt ordentlich Ass, eine wahre Freude. Remender setzt seine coolen Ideen glaubwürdig um und man staunt Bauklötze. Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll, die Sachen auf zu zählen, die mir am besten gefallen haben. Ist es Frank im Ant-Man Kostüm, sind es die coolen Oneliner, ist es der Midget im Teufelskostüm als Sidekick für the Hood oder die ganzen B-Schurken die Frank ausknippst. Ein Fest.

Und Remenders hervorragendes Script wird spektakulär bebildert von Jerome Opena und Colorist Dan Brown. Ich habe mich an Openas raueren Stil prächtig gewöhnt und genieße die Hefte mittlerweile ausgiebig. Ganz, ganz großes Kino. So stehen Opena wirklich alle Türen offen. Browns Farben passen auch genau dazu. Tolles Team.
Im nächsten Arc wird dieses Team übrigens von Tan Eng Huat und Kolorist Lee Loughridge. Auch toll! Man darf sich freuen.

preview auf comixology.com


Amazing Spider-Man 595
– Marvel – Kelly/ Jimenez, Lanning, Chuckry


Ich weiß auch nicht, aber kann das sein das Joe Kelly kürzlich dem Teufel seine Seele vermacht hat? Alles, was der Typ in letzter Zeit anfasst wird zu Gold! Sei es sein letzter Ausflug ins Spidey Land, oder BAD DOG und I KILL GIANTS von Image. Großartig. Und da macht er auch weiter!

Ich gebe zu, das manches ein wenig konstruiert erscheint, aber das macht Kelly in anderen Szenen mehr als wett. Ein absolutes Highlight ist für mich die Szene, in der Spidey und Wolverine gegenüber des Avenger Towers abhängen. Kelly selber sagte darüber: „I love that Spidey and Wolvie hang out from time to time and have a younger brother/ older-psychotic-just-get-out-of-jail brother dynamic.“ Besser kann man es nicht auf den Punkt bringen. Und Kelly schreibt diese Szene so großartig und macht nebenbei noch eine relativ subtiles Anti-Bush Statement, welches auch toll in Szene gesetzt wurde. Priceless! Den Twist, den die Story nimmt, konnte man sicher erahnen, aber der Weg dorthin ist doch nicht frei von Überraschungen und vor allem wird Harry sehr gut charakterisiert. Nur Spideys plötzliche Wut und die Konsequenz mit der er gegen Osborn vorgehen will, wirkt ein wenig befremdlich. Warum erst jetzt, wo Osborn mächtiger denn je ist? Trotz meines Restzweifels beginnt der Arc sehr viel versprechend und es scheint mal wieder einiges zu passieren im Spideyverse.

Nur mit dem Artwork tue ich mich ein wenig schwer. Phil Jimenez und ich werden keine Freunde. Das ist mir alles zu altbacken. Es gibt schon ein paar schicke Panels und Wolverine sieht herrlich aus. Er weiß auch, an welchen Knöpfen er drehen und welche Register er ziehen muss, um ein effektvolles Storytelling zu kreieren und setzt das professionell um. Aber sein Strich ist einfach nicht mein Ding. Andy Lanning, wohl besser bekannt als Autor, kann mit seinen Inks da auch nichts mehr retten, die Inks sind aber gut gemacht. Der Farbjob von Chris Chuckry gefällt mir auch nicht so recht. Mehr als Mittel zum Zweck ist dieses Artwork für mich nicht.

Aber Kellys Story reißt es raus. Derzeit einfach unglaublich gut.






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Wolverine 72 – Marvel – Millar/ McNiven, Vines, Hollowell

Millar hat mich mal wieder... Ich kann mich nur wiederholen, wenn es darum geht, warum OLD MAN LOGAN für mich so wunderbar funktioniert. Millar und sein Art Team schaffen etwas unbezahlbares. Sie holen mich mit ihrer abgefahrenen, ideenreichen Zukunftsversion aus dem Comicalltag und geben mir das Gefühl, ich wäre zehn Jahre alt und blättere durch meine ersten Superheldencomics. Staunende Augen, offener Mund.

Heft sieben des Arcs macht einfach weiter. Und wir sehen einen gradios fiesen Red Skull. Erst in einer SS Uniform und dann in.... . Herrlich. Der Kampf zwischen Logan und dem Skull ist ebenso großes Kino wie der Rest des Heftes. Die letzten Seiten sind dann nicht so herrlich übertrieben wie der Rest der ganzen Story, gehören aber mit zum besten der bisherigen Hefte. Es folgt eine der einfachsten, aber wirkungsvollsten splash pages der letzen Zeit. Auf diesen kleinen Nerdgasm hat Millar tatsächlich sieben Hefte hin gearbeitet. Der Cliffhanger reiht sich da nahtlos ein und lässt mich auf ein großes Finale hoffen, dass nun in einem One-Shot erscheinen wird.

Was soll ich noch über das Artwork sagen? State of the Art! Alle. McNiven macht meiner Meinung nach den Job seines Lebens. Das ist einfach nur spektakulär. Die Inks von Vines sind absolute Oberliga ebenso wie die Farben Hollowell, der laut Credits ein wenig von Nathan Fairbairn und Paul Mounts unterstützt wurde, in welcher Form auch immer. Ich bin eigentlich keiner, der gerne doppelt kauft, aber das als übergroßes HC? Hach, ich lass mir aber auch leicht das Geld aus der Tasche ziehen....

Millar und seine Artists präsentieren eine fetten, jederzeit unterhaltsamen Blockbuster. Großes Kino!!


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Dienstag, 26. Mai 2009

"Uh, guys? Quick question..... Is this a "Fight Club" thing? Because if so, I'm totally in." - Reviews 16/07

Jonah Hex 43 – DC – Gray, Palmiotti/ Gulady, Schwager

Jonah Hex ist eine meiner absoluten Favoriten derzeit am Markt. Warum? Die Serie vereint soviel Qualitäten, die ich an Comics liebe, die aber auf dem heutigen Markt sehr selten sind. Einen tollen Leading Charakter, der nicht over used ist, gute Geschichten, wechselnde, großartige Artists, unabhängigkeit von anderen Serien oder Events, stand alone Stories, die man (fast) ohne Vorwissen genießen kann. Das ist mal ne Aufzählung, was?

Heft 43 bietet da noch ein Sahnehäubchen. Ein erzählerisches Experiment, das es hier und da schon gab, aber in der Umsetzung immer schwierig ist. Ganze 14 Seiten gibt es keine (ok es sind doch zwei) Word Ballons, Captions oder Soundwörter. Einzig Paul Gulacys grandioses Artwork erzählt die Geschichte, oder vielmehr das HYDE HOUSE MASSACRE. Und das Artwork ist wirklich Gold! Wieder einmal war die Auswahl des Artists ein absoluter Glücksgriff. Gulacy ist ein alter Hase und mehr als 30 Jahre im Geschäft und diese Routine sieht man seinem Artwork an. Und Gulacy ist nicht nur ein sehr gute Zeichner und begnadeter Storyteller, auch inken kann der Mann. Schöne, fette Inks, die ordentlich Tiefe ins Artwork bringen. Die tolle Kolorierung von Rob Schwager bringt das tolle Artwork dann noch ein Stückchen weiter nach vorn.

Aber auch die Geschichte weiß einmal mehr zu überzeugen. Jimmy Palmiotti und Justin Gray sind Meister ihres Fachs. Und so eine wortlose Geschichte muss nicht nur gezeichnet, sondern auch wohl überlegt geschrieben sein. Aber auch hintenraus, wenn es wieder ein „normaler“ Comic wird, überzeugen die Dialoge und der Verlauf der Geschichte.

Tolles Heft! Diese Serie ist eigentlich ein Muss für alle Comicfans, die Comics aufgrund der Stärken des Mediums lieben.

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Killer of Demons 3 – Image – Yost/ Wegener Pattison

Mit KILLER OF DEMONS ist ein Highlight des Jahres bereits schon wieder Geschichte und liegt bald als Trade vor. In Heft drei ziehen Kreativen nochmals alle Register ihres Könnens und legen ein fast perfektes Heft und gelungenen Abschluß ihrer Mini vor.

Der Showdown ist herrlich abstruses Splatterspektakel, das aber nicht auf plumpe Showeffekte setzt sondern auf großartigen, trockenen, schwarzen Humor. Das Pacing ist geradezu perfekt. KoD lebt auch von kleinen Momenten. Großartig fand ich z.B., wie die Freundin von Held Dave ihm „hilft“. Das ganze wird aber nur angedeutet und den LeserInnen überlassen. Chris Yost beweist mit KoD eindrucksvoll, das er auch ohne seinen siamesischen Zwilling Craig Kyle in der Lage ist, einen herausragenden Comic zu schreiben.

Hervorheben muss man aber auch Scott Wegener, der das Heft wirklich sensationell bebildert. Ich liebe ihn ja sowieso, aber hier hat er mir nochmal einen Grund mehr dazu gegeben. Er hat es einfach raus. Wilde Action, Situationscomic. Das sind genau die Reviere, in denen er seine Beute schlägt. Ronda Pattison liefert ihm die passenden Farben. Ein tolles Team! Gelettert wurde der ganze Spaß von Tom Mauer.

Da das Heft mit einem Cliffhanger endet, gehe ich mal davon aus, das wir nicht zum letzten Mal die Waffe Gottes im Kampf gegen die Horden der Hölle bestaunen durften. Letztlich wird das wohl auch an den Tradeverkäufen hängen. Also, husch husch eins geordert.

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Atomic Robo: Shadow from beyond Time 1 – Red5 – Clevinger/ Wegener, Pattison

Wo ich gerade bei Scott Wegener bin: Yeehaw!!! Robo is back!!! In die nunmehr dritte Runde geht die Schöpfung von Brian Clevinger und Wegener und ich hoffe, wir werden noch einiges mehr an Runden bekommen.

Das dritte Volume startet 1926. Robo wird aufgesucht von zwei seltsamen Gestalten, die sich später als H.P. Lovecraft und Charles Fort entpuppen. Charles Fort dürfte in Deutschland nicht so bekannt sein, gilt aber als Pionier der Parawissenschaften. Die beiden schildern Robo, dass sie zusammen mit dessen Erbauer Tesla in Tunguska eine Alien Invasion verhindert haben. Aber irgendwas ist schief gegangen und nun benötigen sie Tesla. Der ist aber verreist. Dann......
Brian Clevinger hat wieder einmal ein tolles Heft geschrieben. Noch hält sich die Action zurück, dafür haut der Humor umso mehr rein. Tolles Script mit vielen Anspeilungen auf die zwei „Gasttars“ und die Epoche.

Wegener! Hab ihn ja gerade erst abgefeiert. Mach das jetzt nochmal. Das Artwork rockt, Leute! Ich kann mir keinen besseren vorstellen, wenn es um die Umsetzung eines solchen Scripts und dessen Komik geht. Wegener bringt das auf den Punkt. Sein Lovecraft ist der Hammer, aber auch wie er Robo mit personality füllt, nötigt mir Respekt ab. Und er wird auch immer besser! An all die Marvel Zombies: Wenn ihr schon keine Indies kauft, dann kauft euch diesen HUMAN TORCH One Shot, der auch gerade erschien. Dort kann man Wegener mal wieder an einem Marvel Comic bestaunen.
Die Kolorierung stammt wie so oft von Ronda Pattison. Toller Job von ihr, aber nicht ganz so geil wie an KoD.

Kaufen!

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offizielle atomic robo seite


Irredeemable 2
– Boom Studios – Waid/ Krause, Dalhouse

Mark Waid sollte öfter evil sein. Junge, Junge. Das erste Heft war ja schon gut, aber Nummer 2 ist nahezu perfekt!

Mark Waid führt sein Drama um den gefallenen Helden konsequent fort. Dabei bleibt er der Erzählstruktur treu, aktuelles Geschehen mit Flashbacks zu mischen. Wir lernen Kaidan kennen, eine Heldin, die nun im Kampf gegen den Plutonian mitmischt. Sie sucht Alana auf, die ehemalige Freundin des Plutonian. Durch sie erhaschen wir einen weiteren Blick auf den Fall des mächtigsten Wesens der Welt. Und das ist schon ziemlich touching. Den Twist hätte man erahnen können, hab ich aber nicht. Und da spielt Waid dann sein Blatt konsequent weiter. Das Heft mündet dann in einen Cliffhanger, der verdeutlicht, das auch die Helden vor dem äußersten nicht zurückschrecken werden, um ihren ehemaligen Star unschädlich zu machen.

Waid erzählt hier ein großartige Superheldenstory. So wirkliche Action sucht man vergebens, aber das Heft ist unglaublich stark, lebt von den großartigen Charakteren und den Abgründen die sich öffnen.

Einzig das Artwork enttäuscht. Peter Krause ist bestenfalls Durchschnitt. Es ist schon ok und zweckmäßig, mehr aber auch nicht. Atemberaubende Hingucker wird man nicht bekommen. Da kann Kolorist Andrew Dalhouse auch nichts mehr retten.

In dieser Form ist IRREDEEMABLE ein ernstzunehmender Contender für gestandene Superheldenserien und definitiv einen Blick wert. Die Frage ist, ob das Konzept eine On Going trägt. Wir werden sehen.

preview auf cbr.com


Unthinkable 1 – Boom Studios – Sable/ Tedesco, Tumburus

Und nochmal Boom! Unthinkable ist eine fünfteilige Mini, auf die ich sehr gespannt war und deren erstes Heft mir dann sogar weitaus besser gefiel als erwartet.

Held der Serie ist Alan Ripley (höhö), Bestseller Autor und dick im Hollywoodbusiness. Er schreibt wilde Action/ Terror/ Spionage Schmöker und verdient ausgezeichnet daran. An 9/11 verstirbt sein Bruder bei dem Anschlag auf das Pentagon. Alan wird von einem zwielichtigem Agenten für einen Think Tank angeheuert, in dem Fachleute aus verschiedenen Bereichen undenkbare Szenarien entwickeln sollen um die Terror Abwehr zu vereinfachen. Anfangs läuft es ganz gut, doch irgendwann wir das Projekt geschlossen. Jahre später geschehen dann weltweit Terroranschläge, die das Team um Alan vorhergesehen hat. Alan geht nach Washington, doch da weiß niemand von dem Projekt...

Boah, in diesem Heft passiert soviel!!! Unglaublich. Mark Sable hat eine tollen Job hingelegt. Seine Geschichte ist glaubwürdig, seine Charaktere scharf gezeichnet, seine Dialoge geschliffen. Trotz der vielen Handlung wirkt das Heft keineswegs überladen und liest sich äußerst flüssig.

Das Artwork des Argentiniers Julian Totino Tedesco ist ebenfalls großartig! Sehr, sehr schick, gutes Storytelling. Passt perfekt zur Geschichte. War mir völlig unbekannt und hat mich restlos überzeugt! Die Farben Juan Manuel Tumburus können mit dem Niveau mithalten. Eine moderne, kräftige Kolorierung, die dennoch zurückhaltend ist.

Vom Setting und von der Qualität könnte man dieses Serie auch ohne weiteres bei Vertigo veröffentlichen. Und Hollywood klopft bestimmt auch schon an.

12 Seiten (!) preview auf comicbox.com

julian totino tedesco auf deviant art.com

Montag, 18. Mai 2009

"The jormans aren't in the habit o'fookin aroond..." - Reviews 15/07

Und wieder einmal bin ich Opfer des Real Life. Die Arbeit hält mich von der wirklichen Arbeit ab, so dass es mal wieder keine Reviews gab. Nun werde ich diese Woche wieder etwas aktiver und wohl noch das ein oder andere Review posten.



Dark Reign: The Cabal -Marvel – V.A.

Betrachtet man diesen One Shot, der fünf kurze Stories von fünf Kreativteams beinhaltet, ganz emotionslos, ohne Fanboybrille, so hat man ein durchschnittliches Heft. Wird man mit Anthologien dann auch nicht so richtig warm, kann man sich die 4 Dollar eventuell sogar sparen. Aber: alle Fanboys und Girls mit mit Herz für kleine Geschichtchen, große Autoren, miese Schurken und cooles Artwork kommen wohl nicht dran vorbei.

Man bekommt von Jonathan Hickman und Adi Granov eine Doctor Doom Geschichte. Und die hat es auch gleich in sich. Nicht nur das man mal wieder in den seltenen Genuss von Granovs Interiors kommt, Hickmans kleine Doom Storie ist großartig. Ein herrlicher Einblick in einen verdrehten, bösen Geist mit einigen herrlich rabenschwarz komischen Panels.
Dann machen Matt Fraction und Daniel Acuna mit Emma Frost weiter. Wow. Daniel Acuna ist hier eindeutig der Faktor, der das VU Meter zum Ausschlagen bringt. Sein Artwork ist ein absoluter Hingucker. Sehr eigen,mit einem ungewöhnlichen Einsatz von Farbe und Tinte ist er dennoch Eye Candy. Sein gutes Storytelling rundet das ab. Acuna sollte ruhig mehr machen. Fractions Story ist aber auch alles andere als schlecht. Er gibt wieder einmal Einblick in die bewegte Vergangenheit der guten Ms.Frost. Fraction und Acuna sind damit auch Wiederholungstäter, denn beide griffen im UNCANNY X-MEN ANNUAL 2 den gleichen Ansatz auf und lieferten eines der besten UNCANNY Hefte der letzten Zeit ab.
Dann darf Rick Remender sich mit Artist Max Fiumara an The Hood vergreifen. Remender schreibt eine großartigen Hood, das wissen alle, die der aktuellen PUNISHER Serie ein Chance geben und macht auch hier keine Ausnahme. Yeah, sein The Hood ist bad ass, durchtrieben, getrieben. Ein fieser Gangster in dem trotzdem irgendwo noch ein Herz schlägt. Mit The Hood hat Marvel endlich mal wieder einen ernstzunehmenden Superschurken und mit Remender einen Autoren, der genau weiß, welche Saiten er bei so einem Charakter anschlagen muss. Das Artwork von Fiumara ist auch gut, vor allem die Flashback Szenen haben mir gefallen.
Weiter geht es mit der schwächsten Geschichte des Heftes, Kieron Gillens Namor Story. Eine kleine Abwandlung des salomonischen Urteils. Die Geschichte mag die schwächste sein, aber sie ist zumindest eindrucksvoll illustriert von Carmine Di Giandomenico. Von dem kriege ich nicht genug.
Peter Milligan beendet dann zusammen mit Artist Tonci Zonjic den Reigen an Geschichten. Seine Loki/ Doom Story ist nochmal ein kleines Highlight und wohl die Geschichte, die am meisten mit dem aktuellen Geschehen verknüpft ist. Es macht wirklich Spaß, diesen verdreht bösen Charakteren zu folgen. Zonjics Artwork setzt das Ganze gelungen um.

Dark Reign: The Cabal ist sicher kein must have, aber ein gelungenenes One-Shot mit Geschichten von immerhin 5 großartigen Kreativteams .

preview auf ign.com


Battlfields: The Tankies 1 – Dynamite – Ennis/C. u. E.Ezquerra, Avina

Ich gebe zu, nach dem grandiosen DEAR BILLY wirkt die erste Ausgabe von The Tankies fast ein wenig enttäuschend. Es ist natürlich beinahe unfair, den neuesten Streich in der Battlefields Serie mit einem der besten Ennis Arbeiten überhaupt zu vergleichen. Unterm Strich bietet auch The Tankies gehobene Comic Unterhaltung. Es gibt wahrscheinlich derzeit keinen Zweiten, der so gut WWII Comics schreibt wie Ennis.

The Tankies nimmt uns mit in die Zeit kurz nach D-Day, als die Alliierten Streitkräfte um jeden Preis ihren Brückenkopf in der Normandie ausweiten mussten in einen zählbaren, territorialen Gewinn. Die Protagonisten des Heftes sind eine unerfahrene, britische Panzercrew, deren Lieutenant gleich am Anfang stirbt und durch einen Haudegen ersetzt wird. Ennis zieht hier wieder alle Register seines Könnens. Er kennt sich bestens aus und präsentiert ein glaubwürdiges, brutales Weltkriegs Action Drama. Dabei ist es seine Kenntnis über die Epoche, die mal wieder überzeugt. So hat zum Beispiel ein Gefangener Soldat der Waffen SS eine Flecktarn Uniform, damals ein Novum. Einzig die Bezeichnung des britischen Panzers passt nicht mit dessen Bewaffnung überein, ein kleiner Bug, der mir aber auch erst während der Recherche für dieses Review auffiel und den Lesegenuß in keinster Weise stört. Störend hingegen sind mal wieder sinnlose, deutsche Sätze. Das sollte Ennis nun mittlerweile auch besser hinkriegen. Das kommt allerdings nur zweimal vor. Dieser Fauxpas wird aber mehr als ausgebügelt durch die verschiedenen, britischen Akzente. Vor allem der nordenglische Kauderwelsch des Haudegens ist einfach herrlich.

Das Artwork weiß einmal mehr zu überraschen und befindet sich wieder weit über Dynamite Niveau. Carlos Ezquerra ist ein alter Fuchs, Co-Creator von Judge Dredd und mit Garth Ennis schon unter anderem tätig an JUST A PILGRIM, BLOODY MARY und A MAN CALLED KEV. Ein wirklich toller Job. Vor allem die Gesichter und die Mimik sind großes Kino. Geinkt wurden die Pencils von Hector Ezquerra. Verwand? Verschwägert? Keine Ahnung, aber gute Inks. Die tolle Colorierung rundet das Artwork schön ab.

preview auf cbr.com


Ms. Mavel 3
8 – Marvel – Reed/ Isaacs, Sotomayor

Ich hatte mich gerade so richtig an Carol Denvers gewöhnt und Spaß an der Serie, da.... naja, auf jeden Fall wird der Hauptcharakter ausgetauscht. Statt Carol Denvers bekommen wir nun Karla Sofen, aka Moonstone.

Zuerst dachte ich, das kann ja nichts werden. Jump the shark in the Marvel way??? Aber Brain Reed hat es doch raus. Statt der erwarteten Langeweile durch die redaktionelle Vorgabe eine Schurkin-verkleidet-sich-als-Heldin Story zu erzählen, verblüfft mich Brian Reed mit einem tollen Heft. Er steigt ein mit einer Actionszene ein, die schon klar macht, das hier eine etwas andere Auffassung von Heldentum bei der Arbeit ist als etwa bei Carol Denvers. Soweit nicht unerwartet. Dann bringt er das Heft aber in eine Talking Heads Phase, die in einen schockierenden Showdown mündet. Das konnte man so nicht erwarten, ist toll erzählt und wirkt auch völlig organisch und kohärent mit dem, was man sonst so über Moonstone weiß. Eigentlich war Ms. Marvel mit diesem Pitch für mich ein Cancelkanditat, aber Brian Reed hat mich doch an der Angel.

Das Artwork der jungen New Yorkerin Rebekah Isaacs (P,I) kann leider nicht so überzeugen, ist bestenfalls Durchschnitt. Es gibt schon ein paar Panels die ganz schön sind und ihr passieren auch keine großen Schnitzer, aber mehr als Mittel zum Zweck kommt eben nicht heraus. Allerdings sei gesagt, dass sie im Vergleich zu ihrer Arbeit an HACK/SLASH #7-9 schon einen Schritt nach vorn gemacht hat. Das Gespür für das Storytelling ist vorhanden, ich bin mir ziemlich sicher, das sie im Laufe der Zeit noch weitere Schritte nach vorn macht. Hilfreich wäre evtl. ein routinierter Inker gewesen, aber da sparen die Verlage ja in letzter Zeit wo sie nur können. Auch eine bessere Colorierung hätte das Artwork aufgewertet. Chris Sotomayor kann da nicht überzeugen. Bis auf ein paar Momente bleibt die Colorierung hinter heutigen Standarts zurück.

preview auf newsarama.com
rebekah isaacs blog and on deviantart

Unkown Soldier 7
– Vertigo – Dysart/ Ponticelli, Celestini


Joshua Dysarts UNKNOWN SOLDIER hat bis jetzt auf hohem Niveau überzeugen können. Der erste Arc, der mit Heft 6 abgeschlossen wurde, war in seiner Intensität und Güte beinahe schon unheimlich. Reviews zu einzelnen Heften findet ihr bei mir im Blog. Vertigo wird den ersten Arc demnächst für wenig Geld als Trade bringen. Leute, kauft das. Ihr werdet es nicht bereuen.

Heft 7 bietet nun den Auftakt zum nächsten Arc. Dysart wechselt hier den Erzähler und bringt den Studenten Alimo ins Spiel, der im Kriegsgebiet aufwuchs und nun in der ruhigen Hauptstadt Ugandas wohnt. Er lässt sich von seinen Freuden breitschlagen, in sein Dorf zu reisen. Diese können sich die Gräuel nicht vorstellen, die nur ein paar hundert Kilometer nördlich das die Bevölkerung erleidet. Es kommt wie es kommen muss...

Dysart lässt Alimo als Erzähler fungieren und gibt so einen weiteren Blickwinkel auf sein Setting frei. Er zeigt so ganz nebenbei, wie so ein Bürgerkrieg in Afrika funktioniert, wie geographisch begrenzt solche Konflikte oft sind. Weiterhin zeigt er wieder eindrucksvoll, welche Narben Gewalt hinterlassen kann. Er schreibt trotz dieser ganzen Last an Botschaft dennoch eine lockere, stets spannende, action geladene Story. Besser geht’s nicht. Schade ist allerdings, dass sein Editorial, mit dem er seine Geschichte stets mit wirklich akribisch recherchierten Fakten unterfütterte irgendwie weggefallen ist.

Das Artwork von Alberto Ponticelli ist wieder einmal großartig. Ich weiß auch nicht was ich dazu noch schreiben soll. Die Farben von Oscar Celestini gehören auch zur hohen Schule. Mit Heft 7 gibt es übrigens mit Dave Johnsen auch einen neuen Cover Artist.


Captain America – Theater of War: A Brother in Arms – Marvel – Jenkins/ McRea, V.A.


Diese Theater of War Reihe bringt One Shots von Cap meist im WWII Setting. Damit treffen sie bei mir auch voll ins schwarze. Ich mag Cap, Kriegscomics finde ich auch reizvoll. Ich weiß nicht, ob das schon als guilty pleasure zählt...

Nun darf Paul Jenkins also zum wiederholten Male ran. Sein A BROTHER IN ARMS nimmt dabei so ziemliche jedes Kriegsklischee mit, dass es nur gibt und trotzdem schafft er es, eine lesenswerte Geschichte abzuliefern. Erstaunlich. Cap muss mit einer Gruppe Fallschirmjäger hinter feindlichen Linien abspringen um einen Damm/ Brücke einzunehmen und diesen vor der drohenden Sprengung durch die Nazis zu schützen. Eine heikles Unterfangen, denn in der lokalen Garnison sind neben der Wehrmacht auch Verbände der Waffen SS stationiert. Während der Gefechte gerät ein deutscher Soldat in die Gefangenschaft der Amerikaner. Ohne Caps Eingreifen hätten die Männer ihn erschossen. Diese Szene nutzt Cap für einen Vortrag über die Regeln des Krieges. Der deutsche Gefangene entpuppt sich schließlich als nützlich, da er der einzige der eingeschlossenen Männer ist, der als Sanitäter arbeiten kann. Und so verarztet er während des langen Gefechts die amerikanischen Verwundeten und die Soldaten freunden sich schließlich an. Der Deutsche ist selbst schwer verletzt und braucht medizinische Versorgung und wird von Cap schließlich an die Wehrmacht übergeben. Doch.....

Wie gesagt, Jenkins lässt keine Klischee aus. Die abgrundtief bösen SS Schergen, die gar nicht so verkehrte Wehrmacht, die G.I.s, die auch nur Menschen sind , Krieg ist wirklich die Hölle etc,etc.. Es funktioniert trotzdem. Einerseits ist es reizvoll, Cap in einem „normalen“ WWII Setting zu sehen und diese Klischees gibt es ja nicht ohne Grund, sie funktionieren eben gut. Allerdings hätte Jenkins die Geschichte mit ein wenig mehr Verzicht auf Stereotype noch aufwerten können.

Das Artwork ist so eine Sache. John Mcrea hat einen guten Job hingelegt, seine Pencils sind klasse. Allerdings gibt es drei verschiedene Inker und drei verschiedene Coloristen. Das mach sich schon bemerkbar in der Konsistenz. Aber das Artwork ist trotzdem schick, besonders die ersten und vor allem die letzten Seiten.

Captain America Fans werden wohl sowieso zuschlagen, alle anderen, wenn nicht gerade mit Faible
für Kriegsgeschichten versehen, werden vielleicht nicht unbedingt die gleiche Freude daran haben wie ich.

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Samstag, 2. Mai 2009

"Hit this bag of shit like it's Michael f******g Moore" - Reviews 14/09

Viking 1 – Image – Brandon/ Klein

Wow! Das Erlebnis, bei einem seiner liebsten Hobbys, völlig überrascht und umgehauen zu werden, obwohl man einen Konsum beyond overkill pflegt, ist unbezahlbar. Danke, Ivan Brandon und Nic Klein! Danke Image!

Ich war auf Viking wirklich gespannt, das Setting und der Pitch ließen mich relativ kalt, aber Nic Kleins Artwork sah schon in den Previews so gut aus, das ich schon ein wenig hibbelig war, zumal wenn man Nics Arbeiten kennt (z.b.New Warriors Cover, Popgun Vol.3). Das fertige Heft dann in den Händen zu halten, war dann aber schon eine freudige Überraschung. Was im Netz schon toll aussah, ist gedruckt und vor allem in dieser unerwarteten Produktionsqualität ein unglaublicher Hammer! Image hat Viking ein anderes Format spendiert. Ich bin mir nicht sicher, ob es genau den Maßen entspricht, aber ich würde sagen, das ist Golden bzw. Silver Age Format. Also von der Höhe ungefähr gleich, aber ein gutes Stückchen breiter. Dadurch wirkt Viking einfach bold, aber so richtig. Andere Hefte sehen daneben richtig kümmerlich aus. Zu diesem Format kommt noch eine sagenhafte Papier und Druckqualität, so das der Preis von 2.99 einem schon fast wie geschenkt vorkommt.

Aber zur Story. Ivan Brandon will uns eine Wikinger Hard Boiled Crime Geschichte erzählen. Viel konnte ich mir darunter nicht vorstellen, aber nach Lektüre des ersten Heftes kann ich mir vorstellen, was er will. Die zwei Brüder Egil und Finn sind zwei Kleinkriminelle, deren Taten gleich im ersten Heft in Form von Rache auf sie zurückfallen. Brandon baut in diesem Heft sein blutiges Setting auf, führt die Figuren ein etc.. Es ist etwas schwierig ihm zu folgen, man muss schon etwas Konzentration mitbringen. Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass ich es vor dem 2. Heft nochmal lesen werde. Aber seine Charaktere können überzeugen, wirken glaubwürdig, genau wie sein Entwurf einer düsteren, brutalen Wikingerwelt.

Es ist aber Nic Klein, der mit seinem Artwork dieses Heft von der Masse abhebt. Da klappt einem wirklich die Kinnlade runter. Das ist schon fast zu geil. Das muss man gesehen haben. Gedruckt, wohlgemerkt! Also, auf in den Comic Shop! Nic Klein hat hier im Alleingang ein absolut sensationelles Artwork erstellt und zeigt auf diesen 22 Seiten wie vielseitig er ist. Er mischt hier verschiedene Stile, von gemalt bis fett geinkt, zeigt verschiedene Kolorationsansätze etc, und trotzdem wirkt das Artwork wie aus einem Guss und das Storytelling geht nicht flöten. Unglaublich!

Image hat den nächsten Knaller im Programm. Und Nic Klein dürfte hiermit seinen internationalen Durchbruch haben. Hoffen wir nur, die Hefte kommen pünktlich....

nic kleins page
ivan brandons page
preview auf cbr.com
nic klein gibt einblicke in sein arbeitsweise auf newsarama.com
interview mit nic klein auf newsarama.com

X-Force 14 – Marvel – Yost,Kyle/ Crain

Messiah War, Marvels aktuelles X-Men Crossover geht nun so richtig in die Vollen. Bevor ich aber auf das Heft eingehe, noch eine kleine Richtigstellung. Im Review des Messiah War One Shots schrieb ich, das Mike Choi die dazugehörigen X-Force Hefte zeichnet. Da habe ich einen kleinen Bock geschossen. Es ist natürlich Clayton Crain.

Was passiert nun? Das X-Force Team, Cable und die kleine Hope und Deadpool bekommen es mit einer riesigen Armee zu tun. Im Verlauf des Heftes wird ein weiterer Erzschurke der 90er mehr in die Geschichte einbezogen, Bishops Handlungen erläutert und Stryfe darf auch in das Geschehen eingreifen. Mir gefällt vor allem die Kompaktheit des Events. Beide betroffene Serien sind völlig organisch eingearbeitet. Und trotz der kompakten Plots schaffen es Kyle und Yost Charaktermomente einzubauen bzw. alle Mitglieder des Casts ins Spotlight zu setzen, sei es nun der Vanisher, Deadpool oder Warpath. Eine der schönsten, kleinen Szenen gibt es mit Hope und X-23. Einer der Charaktere sorgt am Ende zudem noch für einen interessanten Twist. Die beiden Autoren schaffen es weiterhin, X-Force klar zur besten X-Men Serie derzeit zu machen, lässt man Peter Davids X-Factor mal außen vor.

Am Artwork scheiden sich sicher die Geister. Ich für meinen Teil komme gut mit Clayton Crain zurecht. Sein Storytelling ist ausgereift, das ist immerhin das wichtigste. Aber auch so hat er einiges zu bieten, manche Panels/ Seiten sind richtig schicke Hingucker. Er beherrscht die Erstellung des Artworks am Rechner auf jeden Fall wesentlich besser als sein Kollege Olivetti, der ja einen ähnlichen Ansatz hat.

Wer derzeit die X-Franchise meidet, sollte dem Trade eine Chance geben. Kompakte Mutanten Action mit coolen Charakteren.

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Billy Batson and the Magic of Shazam 4 – DC – Kunkel

Ach Herr Jeh. Was ist denn da los? Mike Kunkel ist übergangen worden? DC schießt den nächsten Bock? Ich will darauf in diesem Review nicht näher eingehen.Wer darüber mehr lesen will, kann dies in einem Artikel auf comicworthreading.com oder aus erster Hand auf Mike Kunkels Blog.

Die vierte Ausgabe der Serie, die natürlich heftige Delays hat, ist genauso ein Knüller wie die Hefte davor. Man merkt es dem Produkt an, das es nach Kunkels eigener Aussage ihm eine Herzensangelegenheit war, diese Serie zu machen. So charmant, soviel Witz. Das beste daran ist aber, dass es ein All Ages Titel ist, der aber kreativ durchaus mit dem Besten mithalten kann, was DC derzeit am Markt hat.

Kunkel erzählt einfach ein nette, kleine Superhelden Geschichte mit der Quirlichkeit und dem Temperament eines guten Samstagmorgencartoons. Seine Charaktere sind lebendig, sein Billy und seine Mary einfach herrlich, die Story wohl geplottet und immerhin ein 4 Hefte Arc, was es so oft bei einem All Ages Titel auch nicht mehr gibt. Es ist ein herrlicher Spaß die Geschichte zu lesen. Ein Kind im Erstlesealter dürfte dabei das gleiche Vergnügen haben wie ein Fanboy in 30ern. Das soll Kunkel erstmal einer nach machen!

Sein Artwork ist natürlich das Sahnehäubchen auf der Torte. Was soll man dazu sagen? Großartig, phänomenal. Er benutzt viele kleine Panels um mehr zeigen zu können und komische Momente voll auszukosten. 12, 13, 14 Panels sind keine Seltenheit. Das Storytelling könnte besser kaum sein, der Comic läuft ab wie ein guter Animationsfilm.

Es ist schade, das Kunkel erstmal weg ist von der Serie, obwohl ja laut eigener Aussage noch ein 2-Hefte Arc von ihm kommt. Natürlich kann man auch DC verstehen, dass sie von einer monatlichen Serie einfach auch eine pünktlicherere Erscheinung wünschen, zumal die Zielgruppe wohl auch ein etwas anderes Zeitempfinden hat als die Generation 30+ . Ich bin gespannt, ob es da ein Trade geben wird, denn das gehört eigentlich in fast jede Sammlung.

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Kick Ass 6 – Millar/ Romita jr., Palmer


Kick Ass ist auf jeden Fall ein Phänomen. Eigentlich sollte die Serie ja einen realistischen Ton haben, zeigen was passiert, wenn ein Teenager sich entscheidet, kostümiert durch die Straßen zu patrouillieren. Nun, irgendwo in den ersten Heften hat die Serie diesen Anspruch verloren, und das ist auch gut so. Kick Ass ist einfach herrliche Over the Top Millar Action in einem relativ glaubwürdigen Setting. Jede Ausgabe, sei sie noch so spät, verspricht herrlichen Spaß und natürlich auch JR jr. Augenschmaus.

Waren die letzten Hefte auf jeden Fall unterhaltend, machte sich aber langsam doch Stillstand breit. Die Story kam einfach nicht voran. Heft 6 bringt aber die entscheidende Wende. Unser Held kommt endlich in die Situation, mit der Heft 1 startet. Das ist wieder so ein mörderischer Cliffhanger, der einen die nächsten 4 (???) Wochen zappeln lässt. Auf dem Weg dahin gibt es auch noch einen tollen Twist. Im Ersten Teil des Heftes bekommen wir die „Secret Origin of Big Daddy and Hit-Girl“. Die ist soweit nicht überraschend, liest sich aber hervorragend und entlarvt Big Daddy doch als stürmischen Rechtsaußen... Millar kriegt in diesem Heft auf jeden Fall die Kurve und rettet seine Serie rechtzeitig vor dem Mittelmaß. Wie so oft merkt man beim Lesen die diebische Freude, die er beim Schreiben gehabt haben muss.

Ein wesentlicher Teil der Qualität der Hefte ist aber auch dem Artwork Team um John Romita jr. geschuldet. Romitas Pencils sehen einfach blendend aus, er zeigt hier all seine Qualitäten. Tom Palmers Inks sind routiniert und und Dean Whites Farben sind einfach schick. Besonders gelungen ist der Sepia Ton bei der Origin der beiden Brutalo Vigilanten.

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Daredevil 118 – Brubaker/ Lark, Gaudiano, Lucas, Hollingsworth



Daredevil ist ja seit ein paar Ausgaben Dauergast in meine Reviews. Und Brubaker schafft es wiedereinmal, ein fast perfektes Heft abzuliefern. Es passiert soviel in diesen 22 Seiten, das ist schon fast unheimlich. Vor allem bei Brubaker! Hat er sich etwa das Fanboy Gezeter zu Herzen genommen, das in seinen Heften nie etwas passiert.

Ein alter Villain taucht auf, der Kingpin bekommt einen Verbündeten, Matt Murdock verliert einen guten Freund und ein anderer ist nicht gerade Begeistert über den Deal mit Fisk, der Plan des Kingpin nimmt Gestalt an, die Dakota North Situation bekommt ihre Panels ebenso wie Lady Bullseye. Wow! Und das alles ist so genial geschrieben. Daredevil ist, auch wenn es nur ein paar Quäntchen sind, in dieser Form Marvels beste Soloserie. Und das will schon was heißen, hat doch das Haus der Ideen derzeit einige Hochkaräter im Programm. Ich werd jetzt schon ein wenig wehmütig, wenn ich daran denke, dass mit diesem Arc ja auch die Ära Brubaker zu Ende geht. Man hat sich doch eine Weile eine kleine Frischzellenkur für die Serie gewünscht, und nun wo es soweit ist, dreht Bru nochmal so richtig auf.

Ähnliches gilt für das Artwork von Michael Lark und Co. .Ich habe schon immer mal das Gefühl gehabt, dass ein anderer Artist der Serie gut tun würde. Und nun, wo es fast soweit ist, legen die Jungs sich nochmal ordentlich ins Zeug. Es gibt keinen aus dem Team der abfällt. Durchweg großartige Jobs. Besonders gefallen haben mir Hollingsworth' Farben.

Brubakers flott gepacete Kingpin-Hand-Daredevil Drama ist ein Hochgenuß! Ich bescheinige dem Arc auch mal Klassiker Potenzial. So bin ich.

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