Howdy!
Nachdem das Blog die letzten Wochen von Hobie und Lamond betreut wurde, melde ich mich zum Dienst zurück. Ich möchte mich auch nochmal ausdrücklich bei den Beiden bedanken! Es sind wirklich tolle Reviews. Falls Ihr, geschätzte Leser und Leserinnen, dieses Duo Infernale vermissen solltet, spart euch eure Trauer und ladet euch ihren neuesten Podcast herunter. Die alljährliche, langerwartete X-Mas Sonderepisode des Checklist Comicast.
Da zwischen den Jahren es etwas schwierig ist, die aktuellen US Hefte zu bekommen, zumal wenn die Feiertage so liegen wie dieses Jahr, habe ich mich nochmal durch den Stapel liegen gebliebener Hefte des November und Dezember gewühlt, zumindest durch den Stapel gelesener.
Allen Lesern und Leserinnen wünsche ich natürlich ein frohes und erfolgreiches neues Jahr!
Here we go!
Hulk #8 - Marvel - Loeb/ Adams, Cho u.v.a.
Was soll man von dieser Serie halten??? Kommt ganz drauf an. Willst du ernsthafte Comickunst voller Analogien, komplexer Charaktere und Handlungen? Save your bucks for another book. Willst du absurde Hau Drauf Action mit massig Onelinern und großartigem Artwork? Go'n fetch a copy! Jeph Loeb gibt hier seine Dissertation in „ How to write the perfect No Brainer“ ab. Oder mit anderen Worten: This book is hellacious fun!!!! Und wir haben nicht nur einen Hulk, wie haben sogar zwei davon. Double the Hulk = double the fun??? Hier geht die Rechnung vollends auf. Dieses Konzept wird nun noch auf die Spitze getrieben, in dem man uns in den Heften jetzt jeweils zwei 12-Seiten Stories serviert. Eine folgt dem Grünen Hulk nach Vegas, die andere erzählt wie She-Hulk mit ein paar nicht minder starken Feundinnen versucht den Roten zu schnappen.
Hatte ich beim letzten Heft noch Bedenken wegen dieses Kniffes, muss ich eingestehen, es ist ein Husarenstreich. Und es funktioniert sogar als Heft! Jeph Loeb ist genau der richtige Mann für diese Serie und alle Dinge, die mich sonst an ihm nerven sind hier Gold!
Selbst den Abgang von Ed McGuinness konnte man abfedern, wer hätte das gedacht! Die Story vom Hulk in Vegas zeichnet Art Adams. Und es ist eine Augenweide!!! Geinkt von Walden Wong und mit den Farben von Peter Steigerwald lässt es McGuinness zu keiner Sekunde vermissen.
Die zweite Story, She-Hulk und so, wird uns präsentiert von Frank Cho. Editor Mark Paniccia ist ein Teufelskerl, sollte es seine Entscheidung gewesen sein, Cho an die Serie zu setzen, denn Cho kann hier tun, was kein zweiter besser kann, Brutes and Babes! Und was für Babes! Coloriert wird Cho hier von Jason Keith.
Beide Artists zeichnen sich durch ein eher klassisches, sehr sauberes, tightes Artwork aus. Keine Experimente also. Hier meine ich das durchaus als Kompliment, denn, auch wenn ich mich wiederhole, es passt einfach perfekt!!!
Die Serie krankte ja vor allem an den fetten Delays. Ed McGuinness ist bei allem Lob eben leider nicht der schnellste. Für Schnelligkeit sind nun Art Adams und Frank Cho auch nicht gerade bekannt, aber 12 Seiten sollten doch drin sein im Monat.
Man bekommt also eine ordentliche Portion Superhelden Wrestling nebst hochklassigem Artwork für die Dollars.
Ein Kritikpunkt wäre noch die mangelnde Bindung an den Rest des MU. Continuity Freaks werden verzweifeln. Aber, Hand aufs Herz, darüber sieht man bei dieser perfekten Unterhaltung doch mal gerne hinweg.
The Invicible Iron Man 8 –Marvel - Fraction/ Larroca, D'Armata
Auch ich war beim Lesen von Secret Invasion #8 aus verschiedenen Gründen ein wenig enttäuscht. Aber ich will hier gar nicht Marvels Event bashen. Es hat mir durchaus vergnügliche Stunden bereitet und bei manchen Cliffhangern kaute ich mir definitiv die Nägel ab. Auf was ich eigentlich hinaus will, ist der neue Status Quo.
In SI#8 wirkt das auf mich alles ein wenig zu sehr gewollt, aber letzendlich bleibt dann doch dieser sehr interessante Status Quo, der das Marvel Universum auf den Kopf stellt und hervorragenden Stoff für neue Geschichten bietet. Und an keine Serie profitiert davon so wie Iron Man.
Matt Fractions On Going war vom Start weg eine der besten Marvel Serien, aber durch die Dark Reign Verwirrungen wird sie nochmals aufgewertet. Ich bin mir sicher, ich bin nicht der einzige Wendnesday Addict, bei dem allein beim Gedanken an die neue Richtung von Iron Man das Geek kribbeln ungeahnte Ausmaße annimmt.
Spoiler ahead!!!
Was ist passiert??? Norman Osborn erlegt die Skrull Queen und Iron Man/ Tony Stark wird zum Sündenbock für die gesamte Invasion gemacht. S.H.I.E.L.D. gibt es nicht mehr etc.. Nun will Norman zugang zur Superhelden Datenbank des SHRA. Tony verweigert ihm den Zugriff und läd heimlich eine Art Virus in die Datenbank. Als Osborn versucht diese zu öffnen, löscht das Virus sämtliche Daten. Die einzige Kopie befindet sich.... in Tonys Kopf!!!!
Das ist so die grobe Zusammenfassung. Tony wird also zum Gejagten. Nach Civil-War-Asshole Tony und Redemption Tony kriegen wir jetzt den Underdog-Supehero Tony. Und das ist so gut!!! Marvel und natürlich auch Fraction machen hier alles richtig und machen aus dem Unsympath der letzten Jahre einfach mal wieder eine Figur, die man gut finden MUSS! Interessant und vielschichtig war der Charakter in den letzten Jahren immer, aber nun hat sie eben auch jenen Charme zurück, dem man sich sich schwer entziehen kann.
Salvador Larroca ist wie immer solide. Sein Artwork erzählt die Geschichte, sieht gut aus, lässt Art Junkies aber auch nicht gerade vor Freude im Dreieck springen. Aber das ist wohl auch der Auftrag. Massenkompatibilität. Das ist an so einer Serie auch völlig in Ordnung und soll nicht negativ aufgefasst werden.Das einzige was mich an Larrocas Tony Stark stört ist der der Schnauzer. Also bitte. Die allergrößte Härte sind Oberlippenbärte!!! Ein Playboy wie Tony Stark soll so eine Entgleisung tragen??? Die 70er sind vorbei.... Hat man etwa Robert Downey jr. mit Pornobalken rumrennen sehen???
btt: Frank D'Armatas Farben geben dem Artwork einen realistischen Anstrich. Er passt mit seiner Pallete sehr gut zum erdigen Stil der Serie.
Iron Man in Topform und ich orakel mal: das wird einer der Knüller 2009!!!
Kaufen, kaufen, kaufen!!!
Fear Agent 25 –Dark Horse - Remender/ Moore, Loughridge
Alles, was ich über Fear Agent in früheren Blogs schrieb, kann ich eigentlich via copy/paste ganz einfach hier verwenden.
Rick Remdender ist ein Teufelskerl!!! Sein Fear Agent ist eine der besten Serien derzeit am Markt und bietet einfach alles, was ich an einem Comic sehen will. Abgedrehte Charaktere, verzwickte Geschichten, ein gesundes Maß kranker Gewalt, bissigen Humor etc, etc.. Das er seine Space Opera mal wieder in ein anderes Genre presst, mag erst einmal Verwirren, ist aber auch witzig, denn man weiß nie so recht was einen so erwartet und gut ist es IMMER!!!
In diesem Arc also Western. Heath strandete auf einem Planeten und nach einigen Verwicklungen findet er sich in einem Wild West Szenario wieder. Dummerweise scheint er ein gesuchter Mann zu sein... Remender klärt hier den Twist auf und wieder einmal bin ich überrascht und denke mir: wow, hat der das eigentlich alles geplant oder ist das nur Zufall? Wie dem auch sei, es ist einfach großartig.
Zeichner Tony Moore ist auch groß in Form, ebenso wie sein Compagnon Lee Loughridge an den Farben. Als Inker ist John Lucas am Werk, den man wohl am ehesten von Civil War: Frontline oder The Exterminators kennt. All in all spektakuläres Artwork.
Der Wermutstropfen: die Hauptstory ist wieder nur 16 Seiten lang. Man bekommt aber noch eine Tales of the Fear Agent Back Up Story von Hilary Barta und Mike Nelson. Diese ist ganz solide, kann mich aber nicht so von Hocker hauen wie die Letzte.
Ich kann es nur immer und immer wieder sagen: wer Fear Agent nicht liest, der soll sich nie wieder über die mangelnde Auswahl hochkarätiger Serien beschweren.
Man hat 2009 übrigens ein gute Gelegenheit aufzuholen. Nach Abschluss des Arcs wird es eine kleine Pause geben, da Artist Jerome Opena, üblicher Weise im Wechsel mit Moore, zusammen mit Remender die neue Punisher Serie übernommen hat. Moore wird dann auch den nächsten Arc übernehmen, aber erst im Sommer. Man kann also Monat für Monat sich ein Trade leisten, mit diesem Arc sind es dann fünf, und ist im Sommer up to date und bereit für die neuesten Abenteuer von Heath Huston.
preview von Fear Agent 25 auf ugo.com
Haunted Tank 1 – Vertigo – Marrafino/ Flint, Loughridge
Diese 5-teilige Mini, mit der Vertigo mal wieder einen alten DC Charakter zeitgemäß relauncht, verspricht großen Spaß!
Irak 2003. Der Panzer von Sgt. Stuart und seiner Crew gerät in einen Hinterhalt. Gerettet werden sie durch den Geist des Konföderierten Kavallerie Generals Jeb Stuart, der von Zeit zu Zeit seinen Nachkommen in den nun neuen Waffengattungen unter die Arme greift. Nun ist dieser Sgt. Stuart auf diesem Panzer aber ein wenig, sagen wir aufgebracht, über den unerwarteten Schutzgeist.
Er ist schwarz, stolz und für die Werte der Konföderation verständlicherweise nicht gerade zu begeistern. Und das dieser Jeb Stuart auch noch behauptet ein Ahn zu sein, macht die Sache nicht besser.
Ein herrlich absurdes Szenario in einem zugegebenermaßen strittigem Setting. Aber mal ehrlich, Krieg taugt nun mal als Hintergrund für eine actiongeladene Story, das sie Menschen in Extremsituationen wirft, die es sonst nicht gibt. Author Frank Marrafino (The Dark Goodbye) hat hier ein rasantes Skript hingelegt. Das Konfliktpotenzial ist enorm, seine Sprache schön schnoddrig, der Humor subtil und bissig. Das erste Heft lässt keine Wünsche offen.
Die Pencils und Inks stammen vom Briten Henry Flint. Seine Vita umfasst einige interessante Arbeiten, gelesen habe ich aber bisher nichts von ihm. Sein Artwork passt auf jeden Fall wunderbar zu Vertigo. Sehr sauber, klares Storytelling, schön anzusehen. Die Farben steuert Lee Loughridge bei und obwohl er sich etwas zurückhält, sieht es immer noch schön knallig aus.
Wie schon bei The Unknown Soldier ist der Relaunch durchaus Gelungen!
Spider-Man Noir 1 – Marvel - Hine, Sapolsky/ Giandomenico
Die ersten Teaser Bildchen tauchten ja noch unkommentiert zur San Diego ComicCon auf. Da wurde dann im Internet getuschelt. Ein neues Event? Frank Millers Rückkher zu Marvel?
Alles falsch. Unter dem zusatz Noir veröffentlicht Marvel Minis, die die Charaktere des House of Ideas in eine andere Umgebung schickt. Genauer gesagt in die Frühen dreißiger Jahre. Die Zeit der Gangster, korrupten Bullen, coolen Privatdetektiven und der veruchten Frauenzimmer.
Den Anfang machten die X-Men, kurz darauf folgte Spidey. An die X-Men Story kam ich noch nicht so richtig ran, aber Spider-Man Noir hat mich umgehauen. Was das Team da abliefert verspricht großes Kino zu werden. Das erste Heft ist nahezu perfekt.
David Hine (Daredevil:Redemption, X-Men:198, Son of M, Spawn) und Fabrice Sapolsky erzählen einevon Anfang an spannende Geschichte. Narrator der Story ist Ben Urich. Durch ihn bekommen wir Einblicke in das depressionsgebeutelte New York und erfahren, dass Ben Parker, Gewerkschafter und (wahrscheinlich) Kommunist vom Mob umgebracht wurde. Aber der Mob handelte auch nur im Auftrag der Mächtigen. May Parker führt nun den Kampf ihres Mannes fort und wird auch von den Schlägern des Mobs ( die Enforcer!) bedroht. Ihr Neffe Peter geht dazwischen. Nur das Eingreifen Ben Urichs verhindert schlimmeres. Als Mann der Presse unantastbar, macht er Peter zu seinem Assistenten und führt ihn in die Geheimnisse der Stadt ein.
Das ist mal grop die Handlung. Die Story ist sehr dicht und atmosphärisch, man wir förmlich hineingezogen. Das I-Tüpfelchen sind die ganzen Schurken. Hine und Sapolsky machten aus Spideys Rogue Gallery ehemalige Carnies, also „Rummelleute“, Schausteller, die von Osborn angeheuert wurde. Das erklärt ziemlich plausibel diese Freaks. Der Kracher ist hier Adrian Toomes.
Das Artwork stammt vom Italiener Carmine di Giandomenico, mir noch in bester Erinnerung für Zeb Wells' geniales „Daredevil: Battlin' Jack Murdock“. Es ist ein Augenschmaus und sein Stil passt hervorragend zu dieser Art Geschichte.
Spider-Man Noir #1 ist ein absoluter Treffer und die Mini scheint ein Highlight zu werden.
1 Kommentar:
Ich freu mich schon auf die Noir Sachen in Tradeform. Schön das ich bisher nur bestätigt wurde, dass die Sachen gut sind
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