The Walking Dead Vol.9 TPB – Image – Kirkman/ Adlard, Rathburn
Endlich!!! Nach elend langer Wartezeit erschien nun das neunte Trade von The Walking Dead.
Robert Kirkmans Serie überschritt letztes Jahr die 50. Ausgabe und eben jener „Arc“ der Hefte 49-54 sind in dieser Ausgabe gesammelt.
Nach den schockierenden Ereignissen des letzten Trades nimmt Kirkman erstmal die Fahrt ein wenig raus. Die Überlebenden des letzten Gemetzels dürfen ihre Wunden lecken und sich erstmal sammeln. Dabei kommt es zu interessanten neuen Blickwinkeln. So wird Carl, der Sohn der Hauptfigur Rick, weiter entwickelt. Vom zu beschützenden Kind wird er ein handelnder Charakter.
Erfrischend wirkt auch, das Kirkman den Ort der Handlung ändert. War das Gefängnis in dem sich die Gruppe aufhielt seit der Ausgabe #13 ihr zu Hause, so gibt es jetzt einige Veränderungen in dieser Hinsicht.
Und als wäre das nicht genug an Veränderungen führt der Autor einige neue Personen ein. Diese bringen die Handlung am Ende des Trade dann wieder gehörig in Fahrt und es gibt einige Andeutungen auf eine große Enthüllung....
Kirkman tut Recht daran, nach den bestürzenden Geschehnissen des letzten Trades die Serie erstmal in ruhigere Gewässer zu schippern. Es ist äußerst interessant zu sehen, wie z.b. der junge Carl mit der Situation umgeht oder wie Rick seine Erlebnisse und Verluste verarbeitet. Man wirft dem Author oft vor, zu sehr seine Schockeffekte in den Vordergrund zu stellen und diese um ihrer Selbst willen einbaut um Aufmerksamkeit zu erheischen, also die klassische jump-the-shark Methode. Nicht nur, dass ich da anderer Meinung bin und diese Momente meist als wohl dosiert und der Story dienlich empfinde, in diesem Band beweist er einmal mehr, dass er auch ruhige Moment für Überraschungen und erstaunliche Charkterentwicklungen zu nutzen vermag. Denkt bei der Auflösung der Telefonszene an meine Worte!
Das Kirkman seine Charaktere aus der „sicheren“ Umgebung des Gefängisses ins Unbekannte schickt, ist an dieser Stelle genau der richtige Schachzug, ebenso wie die Einführung neuer Charaktere. Man weiß bei diesem Typen sowieso nie woran man ist und er überrascht LeserInnen immer wieder gern, aber das neue Setting gibt der Serie doch auch wieder etwas mehr Frische.
Das S/W Artwork ist seit Ausgabe Heft #7 bei Charlie Adlard (Pencils/Inks) in sicheren Händen. Es fürht perfekt durch die Geschichte.Er findet immer die richtigen Bilder, sei es um einen ruhigen Moment zu illustrieren oder einen schockierenden. Das Ensemble der Charaktere ist gut zu unterscheiden und die Zombies sehen verdammt gruselig aus. Hatte ich bei früheren Bänden oft das Gefühl, dass Adlard unter Zeitdruck arbeitet, so kann ich das bei diesem Band nicht sagen. Das Artwork ist in seiner Qualität gleichbleibend auf einem hohen Niveau. Die Graustufen von Cliff Rathburn geben dem Ganzen zusätzliche Nuancen und Tiefe.
THE WALKING DEAD ist eine der besten Serien derzeit. Grundsätzlich gilt natürlich: Genrefans kommen voll auf ihre Kosten, aber auch LeserInnen ohne Horror und Zombie Affinitäten sollten unbedingt einen Blick riskieren , denn die Serie lebt von ihren Charakteren, die sich nun dummerweise in einer Welt voller Untoter wiederfinden und nicht von Schockeffekten und Splatter.
Kirkman ist damit der große Wurf gelungen, künstlerisch sowieso, aber auch kommerziell ist THE WALKING DEAD für ein Schwarz/Weiß illustriertes Erwachsenencomic erstaunlich erfolgreich.
Band 9 ist wie seine Vorgänger ein Pageturner. Nun heißt es wieder ein halbes Jahr Nägel kauen, bis dann (hoffentlich) Band 10 erscheint.
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