Donnerstag, 27. November 2008

Trüber-Donnerstag-Aufbesserungsreviews (Patentiert)

Incredible Hercules 122 - Marvel - Pak, Van Lente/ Henry, Espin/ Trevino

Im aktuellen Storyarc "Love & War" müssen sich Herc und Namor trotz Differenzen zusammenraufen um Amadeus Cho und Poseidon aus den Händen durchgeknallter Amazonen befreien. Dass Amadeus Cho überhaupt nicht befreit werden will, erschwert das ganze natürlich.

Incredible Hercules hat sich klammheimlich zu einem potentiellen Kult-Hit entwickelt. Mit viel Witz, guten Dialogen und einigen Verrücktheiten wird es hier so schnell nicht langweilig. Die Serie stellt für mich einen witzigen Buddy-Roadmovie im Marvel Universum dar.

Die Redakteure leisten ganze Arbeit, damit der ganze Spaß auch optisch umgesetzt wird. Die Serie hat schon einige Zeichner durch. Als störend empfinde ich dies jedoch nicht, da eine Linie erkennbar ist.

In dieser Ausgabe schwingen Clayton Henry und Salva Espin den Zeichenstift. Das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen. Für die Kolorierung zeichnet sich Rául Trevino zuständig und rundet die Optik mit satten Farben ab.

Skeptiker sollten der Serie eine Chance geben. Der aktuelle Storyarc lädt geradezu dazu ein...

Preview auf Marvel.com

Ghost Rider 28 - Marvel - Aaron/ Huat/ Villarrubia

Johnny Blaze ist mit dem neuen Caretaker auf der Jagd nach Danny Ketch. Diese Jagd führt sie nach Tibet.

Tibet? Was soll der Rider in Tibet? Nun, Jason Aaron macht das, was Brubaker und Fraction bei Iron Fist getan haben. Er stellt die Frage: Warum sollte es nur einen Ghost Rider geben? Gewitzt wie er ist, verpackt er die Antwort in eine Kritik der amerikanischen Denkweise. Ein Schmunzeln wird man hier nicht unterdrücken können.

Ach ja, die Ausgabe wird ganz klar als die Ausgabe vor dem großen Kampf bezeichnet. Also, nächste Ausgabe geht es rund!

Aaron hat aus einer Serie, die bei mir fast aus dem Abo geflogen wäre, ein selbstironisches, mit Überraschungen gespicktes Actionspektakel gemacht. Die Serie macht einfach nur Spaß.

Ich kann verstehen, weshalb einige Leute am Art-Team meckern. Es sieht schon recht ungewöhnlich aus und Huat zeichnet manches doch sehr abstrakt. Mir gefallen jedoch die außergewöhnlichen "Kamera"-Blickwinkel und die Dynamik. Die Kolo rundet den einzigartigen Look der Serie ab.

Preview auf Marvel.com

Liquid City - Image - Diverse

Mit dieser Anthologie meldet sich Süd-Ost Asien auf dem amerikanischen Comicmarkt zum Dienst. Diese Anthologie erinnert an Flight und muss sich diesem Vergleich auch stellen. Die bekanntesten Namen dürften Mike Carey, Sonny Liew und Jon Foster sein.

Die Geschichtenbandbreite geht über Slice of Life, Sci-Fi, Fantasy, Horror und seltsamer... Food Fiction (?!). Die Qualität der Erzählungen sowie der Zeichnungen sind schon sehr wechselhaft. Somit stinkt Liquid City im Vergleich mit Flight schon sehr ab. Generell sollte jemand, der sich Anthologien kauft, der schwankenden Qualität im vorherein bewusst sein.

Persönlich haben mir vor allem Sonny Liew's Beiträge und das sogenannte "Artist Spotlight" gefallen. Dies sind Gemälde, die aus der Masse herausstechen und Leute wie mich direkt googlen lassen. Ich bin halt (ein wenig) artworkverrückt.

Ich kann Liquid City leider nur Anthologie-Erfahrenen empfehlen. Holt euch lieber Flight. :)

Massig viele Previews auf liquidcitizen.com

Amazing Spider-Man 577 - Marvel - Wells, Kelly/ Rivera, Kitson/ Farmer/ Rodriguez, White

Der Punisher und Spider-Man gegen Moses Magnum. Naja... UND ist übertrieben. Wer hier ein Team-Up nach Schema F erwartet, wird enttäuscht. (Zum Glück!) Spidey muss gut einstecken und der Punisher macht keine halben Sachen.

Wells ist in meinen Augen einer der unterschätztesten Autoren überhaupt. Dieses Heft ist in allen belangen gelungen. Tolle Dialoge, Explosionen und urkomische Situationen. Bitte Marvel, lasst Wells den Punisher schreiben! Das war sehr beeindruckend. Die Serie an sich wird durch Wells' Geschichte nicht weitergebracht, mich persönlich stört soetwas jedoch absolut nicht. Ich sehe gerne das Einzelwerk an sich.

Rivera zeichnet hier zur Abwechslung mal. Und das sogar sehr gut. Der Mann kann was! Ich denke aber dass Leute, die seine Gemälde gewohnt sind, nicht automatisch seine Zeichnungen mögen werden. Fans von Marcos Martin werden sie aber sicher gefallen. Martin's Kolorist Javier Rodriguez hat eine unverwechselbare Palette und macht auch hier einen guten Job.

Joe Kelly zeigt in einem Einschub, was passiert wenn der Bookie und JJJ aufeinandertreffen. Kelly schreibt witzige Dialoge wie kein anderer und er leistet hier Continuity-Arbeit mit 2 Nebencharakteren. Noch so ein unterschätzter Autor... Kitson kann ich hierbei recht gut ertragen.

Bei Spidey ist der Knoten für mich seit New Ways to Die generell geplatzt. Seitdem gefällt mir ASM ausgesprochen gut. So kann es weitergehen!

Genialer Trailer auf Rivera's Blog

Madman Atomic Comics 11 - Image - Allred/ Allred

Die Quelle der seltsamen Stimme wird in dieser Ausgabe aufgelöst. Die Serie hieße nicht Madman, wenn man nach der Auflösung nicht noch mehr Fragezeichen als vorher über dem Kopf schweben hätte. Allerdings erhält die Serie hierdurch eine neue Dimension. Die Geschehnisse um Luna Joe sind auch mehr als seltsam. Aber hey... so ist die Serie halt. :)

Wer die Abenteuer von Frank Einstein von Beginn an verfolgt, weiss dass man in dieser Serie nichts vorraussehen kann. Das "Mad" im Titel ist sehr bezeichnend. Allerdings schafft Mike Allred hier etwas absolut einzigartiges. Allred ist ein Visionär und tobt sich hier so richtig aus. Als Bonus gibt es immer noch das ein oder andere Pin-Up. Diesmal von Scott Morse. Ich liebe solche Spielereien! :)

Ob die Serie pünktlich ist oder nicht ist mir herzlich egal. Hauptsache die Hefte erscheinen irgendwann. Ich möchte euch die Serie ans Herz legen. Allerdings solltet ihr euch vorher die 4 vorherig erschienenen Trades zulegen.



Ich gebe nun ab an meinen charmanten Sidekick, Lamond. ;) Enjoy!

Donnerstag, 20. November 2008

Heiliger Strohsack! Reviews!

Avengers: The Initiative Special - Marvel - Gage, Slott/ Uy

Bei den momentanen Specials und Annuals ist es nicht gerade einfach zu erkennen, ob es sich um eine zusammenhanglose Geschichte handelt oder um die Fortsetzung der Hauptserie. Von mir deshalb der Hinweis: Dieses Special sollte sich jeder zulegen, der wissen will, wie es mit Komodo und Hardball (und auch Trauma) weitergeht. Die neuen Teams aus Nevada und Arizona sind zwar auch dabei, im Brennpunkt der ersten Geschichte stehen jedoch Komodo und Hardball.

Generell muss ich sagen, dass in meinen Augen Avengers Initiative die Marvel Serie mit dem größten Fun-Faktor ist. Gage und Slott liefern seit Heft #1 ein absolutes Geek-Feuerwerk ab. Hinzu kommt ein sehr erfrischender Humor, eine gute Prise Action und eine Schaffenskraft, die kein Ende erblicken lässt. Hier passiert wirklich was und man sieht Dinge, die man nicht vermutet hätte (Ant-Man anyone?). Wer diese Serie also noch nicht in den Griffeln hatte: Mehr kann selbst ich nicht mit dem Zaunpfahl winken... ;)

Diese Ausgabe fängt ersteinmal standesgemäß an: Mit einem fast vergessenen, sehr obskuren Baddie namens Zzzax. Ich konnte mich noch düster an ihn erinnern. Sehr cool! Die Storlyline um Hardball und AIM erreicht vorerst ihren Höhepunkt. Vorerst deshalb, weil die Autoren hier alles richtig machen: Diese Storyline wird aufgelöst, endet jedoch so, dass sie demnächst mit neuem Status Quo fortgeführt werden kann. Nebenbei feilen Gage und Slott noch an den Charakteren und machen somit die Neulinge gleich mit interessant. Hier wird auch wieder deutlich, wie sehr diese Charaktere mit dem Marvel Universum in Verbindung stehen. (Es fallen u.a. Namen wie Power Broker und Lizard.)

Nach dieser Geschichte wird Trauma für 8 Seiten in den Vordergrund gerückt. Wir kriegen hier Trauma's vollständige Entstehungsgeschichte präsentiert. Diese ist auch stimmig und gut geschrieben, der Abschluss hat es jedoch absolut in sich. Ich tease ja nicht gerne rum, aber diese Enthüllung hat mich sehr überrascht. Und das Schöne ist, dass sie rückblickend wie die Faust aufs Auge passt. Ich frage mich, ob Slott dies so schon seit #1 vorhatte... Diese Geschichte solltet ihr nach #18 der Ongoing lesen.

Steve Uy's Artwork kann ich mir ganz gut anschauen. Es ist nichts, was mich ausflippen lässt, passt jedoch zu dieser Serie sehr gut. Die Koloration ist sehr solide.

Preview auf Facebook


Final Crisis: Submit - DC - Morrison/ Clark/ Rapmund, Hunter, Ho/ Horie

Die Final Crisis ist in vollem Gange und wir sehen hier, wie sich Black Lightning durchschlägt um ein Mitglied der JLA zu retten. Unterwegs trifft er auf den Tattoed Man und dessen Familie. Im Augenmerk dieses One Shots steht ganz klar die Interaktion zwischen Black Lightning und dem Tattoed Man und die daraus resultierende Entwicklung. Es stellen sich die Fragen wie sich Heldentum definiert und ab wann man ein Held ist.

Nebenbei fehlt natürlich die Action nicht. Die Hauptprotagonisten werden verfolgt und die Auswirkungen der Final Crisis spitzen sich zu.

Die Zeichnungen sind allerhöchstens solide. Da hätte ich mir für so einen Titel schon mehr erhofft.

Black Lightning interessiert mich normalerweise nicht und den Tattoed Man finde ich zwar sehr obskur, mehr aber auch nicht. Allerdings kann ich Grant Morrison generell vertrauen. So auch hier. Man erhält hier eine durchaus unterhaltsame Ergänzung zur Final Crisis. Essentiell ist das Heft allerdings nicht.

Hinweis: Lest dieses Heft vor Final Crisis #4.

Preview auf Newsarama


Thor 11 - Marvel - Straczynski/ Coipel/ Morales, Lanning, Miki/ Martin, Mounts

Nach den turbulenten Enthüllungen der letzten Ausgabe werden hier drei Themen behandelt und ein wenig das Tempo herausgenommen. Thema 1: Was passiert wenn Götter sich langweilen? Thema 2: Was ist mit Lady Sif passiert? Thema 3: Was sagt Captain America eigentlich zu seinem Tod?!?! Ihr merkt, langweilig wird es in dieser Serie nicht.

Coipel's Bildgewalt kennt wieder einmal keine Grenzen. Jede Seite ist ein Fest und das Storytelling ist einmalig. Die Koloration wird dem ebenfalls gerecht. Coipel, Morales und Martin sind eins der besten Artwork-Teams momentan.

Wie auch in den 10 Heften davor packt JMS hier wieder sein A-Game aus. Die Dialoge sind crisp und verschiedene Handlungsstränge werden jongliert. Ach ja, Loki hat mir noch NIE besser gefallen als in dieser Inkarnation. (Gibt es eigentlich einen Award für Most Improved Character? ;) ) Alleine sie ist den Kauf der Serie wert. Hoffentlich bleibt JMS noch ewig an dieser Serie. Gerade Captain America Fans sollten sich dieses Heft einmal anschauen.

Preview auf IGN


Teen Titans: Year One TPB - DC - Wolfram/ Kerschl/ LaPointe

Hier erhalten wir einen frischen Blick auf die Entstehung der Teen Titans. Die JLA dreht durch und nur die Sidekicks können sie aufhalten.

Ok, klingt ersteinmal nicht sehr innovativ und weltbewegend. Was Wolfram und Kerschl hier allerdings an Charme und Witz versprühen ist es jedoch sehr wohl. Der Plot an sich rückte für mich bereits nach ein paar Seiten in den Hintergrund und die Charaktere nahmen mich komplett gefangen. Ob nun Kid Flash an seinem Instant Messenger verzweifelt auf eine Antwort wartet oder Aqualad sich vor einem Eichhörnchen erschreckt, dieses Trade ist voll von wunderbaren momenten. Man lacht und leidet mit den kleinen Rackern und möchte vor allem eins: MEHR! Dies ist eins der besten und spaßigsten Comics von DC Central, das ich seit einiger Zeit gelesen habe. In einer perfekten Welt würde eine Teen Titans Serie im Monat weniger erscheinen und diese Serie würde fortgesetzt werden. Naja, man kann ja noch träumen...

Die Bilder passen hierbei so gut wie selten nur was. Kerschl bringt sehr gut das Gefühl eines Cartoons rüber. Der Mann braucht mehr Arbeit! Hinzu kommt eine stimmige Kolorierung. Leider ist diese Miniserie mit das letzte an dem Stephane Peru gearbeitet hat. Er war ein sehr talentierter, junger Künstler der vor allem mit seiner Kolorierung für Furore gesorgt hat. Er war auf gutem Wege, ein ganz großer zu werden. R.I.P.

Preview auf Comics 'n Things


Roadkill - A Jim Kowalski Adventure - Dark Horse - Fillbach

Was haben wir hier...? Zombies? CHECK! Religiöse Extremisten? CHECK! Einen sprechenden Hund? CHECK! Mutierte Riesenhasen? CHECK! Ich könnte damit noch ein wenig weitermachen. Dieses Graphic Novel ist schon recht verrückt...

Jim Kowalski ist im Einsatz für eine Geheimorganisation, die gegen paranormale Vorgänge vorgeht. Zombies und Mutanten gehören zu eben solchen. Also muss Jim mit seinem sprechenden Hund und seinem mit Edelstein besetztem Totenschädel ran. Dass dieser Einsatz nicht gerade glatt verläuft versteht sich fast schon von selbst.

Die Fillbach Brüder (Bekannt durch die Clone Wars Adventures) hatten sichtlich Spaß bei der Arbeit an dieser Geschichte. An Ideen mangelt es Ihnen scheinbar auch nicht. Der Zeichenstil ist cartoonig und passt gut zur Geschichte. Ich hätte nichts gegen eine eventuelle Fortsetzung einzuwenden.

Wenn euch die obigen Verrücktheiten nicht abschrecken, solltet ihr eigentlich Spaß an der Geschichte haben. Ach ja... für diejenigen, die es stört: Dieses GN ist in schwarz weiß.

Und denkt dran: "The day people started turnin' into crazy monster things, is the day hell came to Hayden Springs" ;)

Preview auf Facebook

Mittwoch, 19. November 2008

Hobie! Lamond! To the Batmobile!!!

In nächster Zeit werden die Reviews hier auf High5Weekly von zwei Komplizen übernommen. Und zwar nicht irgendwelche. Die Gastblogger hier auf dem Board sind Hobie und Lamond. Bekannt und berüchtigt für ihr Checklist Comicast, das zu seiner Zeit erste deutschsprachige Comic Podcast.
Sollte diese berichterstatterische Instanz bisher an euch vorbeigegangen sein, Jack Kirby sei eurer Seele gnädig, wird es höchste Zeit da mal reinzuschnuppern.
Das Management von H5W konnte die beiden für vorerst 4 Episoden verpflichten. Aber, um mal einen Klassiker zu bemühen, i think this is the beginning of a beautiful friendship....

Samstag, 15. November 2008

Chimps with Guns! Vigilantes on Acid! Rampaging Monsters from Outer Space! - Reviews 44/08

Guerillas 2 – Image – Revel/ Revel

Guerillas 1 hat mich vor ein paar Monaten in den Bann gezogen. Brahm Revel, Author, Zeichner und Inker in Personalunion hatte einen unglaublich guten Vietnam Comic zu Papier gebracht. Spannend, antmosphärisch, realistisch. Und dann kam der Cliffhanger. Zu Soldaten trainierte Super Schimpansen griffen in das Geschehen ein. Genau. Schimpansen! WTF??? Kann das funktionieren? Zerstört hier jemand seine eigene Geschichte???
Nach Lektüre der Nummer 2 muss ich zugeben, Brahm Revel ist ein Fuchs! Seine herrlich groteske Geschichte über ein Platoon von Schimpansen im Dschungel Vietnams funktioniert nur durch diese Vorarbeit in Heft 1 so gut. Da baute Revel den Grundstein. Seht her, das ist das „echte“ Vietnam!!! Das Vietnam, das ihr alle kennt!!! Durch diese Erdung wirkt der weitere Verlauf der Story in Heft 2 phantastisch.
Der Held Clayton sitzt nach dem Kampf in Heft 1 mit den Schimpansen im Dschungel. Diese lassen ihn bei sich, denn er hat eine Fähigkeit, die sie nicht besitzen. Er kann ihnen Feuer geben. Und Schimpansen rauchen für ihr Leben gern. Wir erfahren, dass das Schimpansen Platoon ein fehlgeschlagenes Projekt Dr.Heislers ist, natürlich ein Nazi Arzt, wie könnte es anders sein. Die Army setzt ein Squad auf die Schimpansen an. Zusammen mit Heisler und einem gefährlichen Pavian machen sie sich auf in den Dschungel....
Revel überzeugt hier wieder als Author, denn so bizarr seine Ideen auch sind, er erzählt sie glaubwürdig.
Flottes Pacing treibt die Story voran. Durch die 48 Storyseiten, die Serie erscheint zweimonatlich, unterscheidet sich dieses ein wenig von herkömmlichen US Comics und erinnert vom Storytelling ein wenig an Mangas.
Sein Artwork ist sehr reduziert und schwarz/ weiß. Das wird ihm größere Türen verschließen, weiß aber zu gefallen. Und Revel ist ein brillanter Storyteller! Die Geschichte läuft wie ein Film ab. Ein größeres Kompliment ist kaum zu machen. Mit aller Wahrscheinlichkeit macht sich da seine Erfahrung als Storyboard Artist bezahlt.
Daumen hoch für Guerillas!
Das einzige, was ich mich Frage, kann Revel das Niveu und auch mein Interesse an der Serie in den immerhin noch 7 kommenden Heften halten??? Ich hoffe ja.

Preview auf Brahm Revels Blog

Punisher War Journal Annual 1
– Marvel – Spurrier / Dell'edra, Fuso, Loughride

Das PWJ spaltet ja so ein wenig die LeserInnen. Mir gefällt es eigentlich ganz gut, nur musste ich mich auch durch den letzten Arc quälen, denn mit Howard Chaykins Artwork, so wie es im Moment aussieht, kann ich nichts anfangen. Das ist aber eine andere Baustelle.
Annual! Anderes Kreativ Team, neues Glück???
Durchaus! Denn was Author Simon Spurrior und sein Artwork Team abliefern ist herrlich erfrischend. „Frank Castle in the Sky with Diamonds“? „ Fear and Loathing with the Punisher“?Frank und sein Begleiter Stuart suchen ein vermisstes Mädchen. Die Spur führt sie zum Club „Helter Skelter“ von Captain Peppers (!). Dieser braut aus den Träumen von Kindern haluzinogene Drogen. Und genau auf so einen Trip gerät der gute, alte Frank. Zugedröhnt bis zu den Haarwurzeln und mit der Optik einer Goa Fee am dritten Tag auf der Tanzfläche kämpft sich Frankyboy durch den Club.
Doch was passiert wenn der Schelm Peppers aus Franks Unterbewusstsein ein Haluzinogen braut??? Das wollen wir dann lieber nicht probieren....
Simon Spurrier, alter Hase an britische Serien, bekannt auch für Silver Surfer: Requiem und einige One Shots sowie die neue Ghost Rider: Denny Ketch Mini, serviert hier einen durchgeknallten Cocktail. Einigen Die Hard Punisher Fans, die es mehr grim and gritty mögen, wird das nicht schmecken. Aber der Rest dürfte großen Spaß haben. Spurrier schafft es, alle Trademarks des Punishers einzubauen und dabei eine locker, leichte Geschichte zu errzählen mit viel Gefühl für Humor.
Sein Arwork Team steht dem nichts nach. Penciller Werther Dell'endra und Inker Antonio Fuso sind mir nur durch eine Back Up Story im X-Factor One-Shot „Ain't no Dog“ bekannt. Da rissen sie mich aber nicht vom Hocker. Was sie hier abliefern ist eine ganz andere Liga. Moderner, cartoony Style, fette Inks, gutes Storytelling und ein herrliches Gespür für die absurden Trip Sequenzen.
Diese überzeugende Arbeit wird dann nochmals aufgewertet von den Farben Lee Loughridges. Sensationell! Derzeit einer der besten Coloristen der Branche.
Durch den One Shot Charakter des Annuals kann man es auch durchaus ohne Kenntnis der Serie lesen.

Preview auf marvel.com

X-Men and Spider-Man 1 – Marvel – Gage/ Alberti

Ein Projekt dem ich viel Vorfreude entgegen brachte. Jedes der vier Hefte soll eine Episode aus der reichhaltigen Geschichte der beiden Franchises erzählen. So werden wir unter anderem in Heft 3 Ben Reilly wiedersehen. Ben Reilly!!! Wie cool ist das denn!
Nun das erste Heft. Natürlich in den Sechzigern. Die Original X-Men, Spidey noch mit Gwen liiert. Comics hatten ihre Unschuld noch. In der Continuity ist diese Episode kurz nach dem Kampf der X-Men gegen den Hulk einzuordnen.
Kraven erklärt Spidey öffentlich zum Mutanten. Die X-Men, wohlwissend, dass es sich um eine Falschmeldung handelt, wollen Spidey helfen. Im Coffeebean kommt es dann zum Kampf zwischen den X-Men, Spidey und Kraven und dem Blob. Aber Kraven führt mehr im Schilde als simple Rache an Spidey...
Christos Gage liefert eine phantastische Arbeit ab. Seine Charaktere sind vital und atmen den Geist der 60er, also die Unschuld jener Comic Tage. Gage fängt diese leichte Stimmung perfekt ein.
Das Artwork sieht großartig aus. Der Italiener Mario Alberti, hierzulande wohl am bekanntesten für seine furiose Arbeit an Kurt Busieks „Redhand“, passt perfekt dazu. Pencils, Inks und Farben kommen aus seiner Hand. Äußerst detailliert geht er zur Sache, man beachte nur mal die Liebe, mit der er seine weibliche Chars bekleidet oder die beeindruckenden Staßenszenen, hat ein prima Layout und ein tolles Storytelling. Seine Farben gefallen mir sehr gut. Vor allem ist sein Stil in einem US Superheldencomic sehr erfrischend. Ich bezweifle zwar, dass er dieses Niveau an einer On Going Deadline gerecht halten könnte, aber mehr davon wäre toll.
X-Men and Spider-Man ist ein rundum gelungener Fan Pleaser und so wie es scheint, zwar mit One-Shot Cahrakter, aber mit einem roten Faden, der die Hefte verbindet! Wer die First Class sachen mochte, mit Spider-Man/Human Torch Vergnügen hatte, wird diese Serie lieben. Zugriff!

Preview auf ign.com
Mario Albertis Seite


Gigantic 1 – Dark Horse – Remender / Nguyen, Wilson

Rick Remender ist derzeit eine Juwel und ziemlich umtriebig. Ob Creator Owned an Fear Agent, End Leagueoder Corporate Work an Punisher War Journal und demnächst einigen Sachen für IDW.
Gigantic ist seine nächste Creator Owned Serie für Dark Horse. Mr. Remender lebt hier Kindheitsphantasien aus. Und zwar solche, die beim Schauen japanischer Monsterschinken entstehen. Wenn Godzilla, King Gidhora und Mothra Städte einäschern, schlagen Kinderherzen zukünftiger Fanboys höher, so ist das nun mal. Heißt dieser Fanboy Rick Remender, kommt Gigantic dabei raus.
Die Erde wurde von einer sehr hochentwickelten Alienrasse geschaffen. Zu Unterhaltungszwecken. Reality TV für faule, auf Medienkonsum reduzierte Lebewesen. Die nächste Stufe der Evolution. Die Quoten waren schon mal besser. In San Francisco taucht ein riesiges „Ding“ auf. Ein gigantischer Roboter( oder ein Lebenwesen in einem gigantischem Anzug) auf der Flucht vor den Produzenten und versetzt die Stadt in Panik. Kopfgeldjäger sind ihm gefolgt. Es entbrennt ein Kampf. „Monster“ gegen „Monster“. Inmitten von San Francisco. Gut für die Quoten.
Remender schafft hier ein witziges Szenario. Sein Monsterwrestling kommt daher in einer geschickt verpackten Medienschelte. Dabei ist seiner Fantasie mal wieder keine Grenzen gesetzt. Seine Aliens und Monster sind ebenso Fantsievoll wie seine Schöpfungen in Fear Agent.
Das Artwork von Erik Nguyen ist großartig. Remender und Nguyen haben schon zusammengearbeitet ( Strange Girl, Tales of the Fear Agent) und hatte wohl auch hier ihren Spaß.
Nguyen zelebriert die Zerstörungsorgie förmlich. Die Farben von Matthew Wilson sind ein Kracher und heben das Artwork nochmal richtig an.
Die erste Nummer ist noch ein wenig handlungsarm. Dafür aber actionreich, denn Remender verzichtet auf Vorgeplänkel und wirft einen quasi ins Geschehen. Der Lesespaß war auf jeden Fall vorhanden, nicht zuletzt wegen des grandiosem Artworks.

Preview auf darkhorse.com

Kull 1 – Dark Horse – Nelson/ Conrad, Villarrubia


Ich gebe zu, ich bin mit dem Orignalmaterial von Robert E. Howard nicht vertraut. Ich habe weder Conan noch Kull oder wasweißich gelesen.
Wie dem auch sei. Ein Start einer On Going ist ein guter Grund, sich dem Material mal mit Hilfe eines anderen Mediums zu nähern.
Dark Horse hat ja quasi alle Howard Lizenzen. Kull erschien früher einmal bei Marvel, ebenso wie Conan, aber der Verlag mit dem Pferd hat zugeschlagen und dem Haus der Ideen diese Lizenzen abgekauft. Conan läuft ja nun schon eine gefühlte Ewigkeit. Altes Marvel Material wurde auch in einer preisgünstigen Fassung interessierten LeserInnen zugänglich gemacht. Die Mini Pigeons from Hell ist abgeschlossen, vor zwei Monaten erschien mit Salomon Kane ein Titel aus dem Howard Fundus, nun also Kull.
Die Story basiert wohl auf einer Howard Story. Kull ist König und probiert ein großes Reich zu erorbern. Graf Areyas und seine Iron Fortress soll als nächstes fallen...
Soweit erstmal die Story. Es gibt Schlachten, Verrat, Blut und Monster. Arvid Nelson, bekannt für die hochgelobte Serie Rex Mundi, schafft es sofort, einen ins Geschehen zu holen.
Das Artwork von Will Conrad weiß auch zu gefallen. Conrad arbeitete schon für Marvel und DC und hat für Dark Horse auch schon an Conan gesessen. Er ist also vertraut mit den Schöpfungen Howards. Gekonnt führt sein Artwork durch die Geschichte und sieht sehr klassisch aus. Das passt sehr gut zur Serie. Die Farben von Jose Villarrubia passen ebenso gut dazu. Toller Job. Villarrubia hat unter anderem schon mit Bill Sinkiewicz, Paul Pope und Kaare Andrews zusammengearbeitet. Bemerkenswerte Arbeiten wären unter anderem Batman: Year 100 und Spider-Man: Reign. Also ein Top Mann an den Farben!
Wenn man Glück hat, bekommt man auch ein tolles Joe Kubert Cover. Das gibt’s im 50:50 Verhältnis.
Diese ganze Low Fantasy ist nicht so mein Genre, aber mit Kull konnte ich mich in dieser Verfassung durchaus anfreunden. Freunde gepflegter Brutes and Babes Unterhaltung werden ihre Freude daran haben.

Preview auf darkhorse.com

Will Conrads Seite

Sonntag, 9. November 2008

Kelly to the rescue!!! - Reviews 43/08

The Amazing Spider-Man 575-576 – Marvel – Kelly/ Bachalo, Townsend, Mendoza, Fabela


Man konnte das Gespann Kelly/ Bachalo schon beim Amazing Spider-Man Summer Special beschnuppern. Aber diese Hefte....
Wow. Gerade die 576 aus der Hand gelegt und schwer beeindruckt. Genau so muss Spider-Man sein. That's it! Alles was ich an einem Spidey Comic sehen will, bekommt man in diesem zwei Hefte Arc. Wirklich alles. Action, Humor, Love Interests (?), peinliche Momente, interessante supporting Chars, sensationelles Artwork etc, etc..
Joe Kelly hat hier einen fantastischen Job hingelegt. Den meisten dürfte er kein Unbekannter sein. Kelly arbeitete für Marvel an X-Men, Deadpool und Daredevil. Er wechselte (ironischerweise aufgrund Marvels editorieller Eingriffe) zu DC und arbeitete dort unter anderm an Flagships wie Action Comics und JLA. Bei Image erscheinen derzeite I kill Giants und Four Eyes. Mit Bachalo zusammen veröffentlichte er bei Wildstorms Cliffhanger Imprint auch das fulminante Steampunk.
Kelly ist der erste Author am BND Spidey der nicht aus dem Braintrust stammt. Ich habe das Gefühl, dass tut der Serie gut. Diese zwei Hefte kommen so leichtfüßig daher und haben dennoch alle Trademarks von Spider-Man. Bei einigen Heften seit dem Reboot wirkte diese „Leichtfüßigkeit“ oft erzwungen und aufgesetzt, weil man sie eben unbedingt haben wollte. Kelly schafft es, eine moderne, niemals altbackene Geschichte zu erzählen aber dabei voll die editorielle Prämisse zu erfüllen, „backt to the roots“ zu gehen. Ganz nebenbei führt er eine neue romantische Möglichkeit für Peter ein, die Front Line Reporterin Norah Winters und trifft dabei voll ins Schwarze.
Der Plot erinnert an die 70er Jahre Mobster Storys und hat Hammerhead als Gegner für Spidey. Dieser steht mittlerweile im Dienste Mr.Negativs und versucht durch Drohungen die Streetgangs für dessen Outfit zu rekrutieren. Dabei kreuzen sich die Wege mit Spidey. Und unser Held bekommt dann auch erstmal tierisch auf die Mütze.... Bei Front Line entscheidet man, Norah Winters und Peter darauf anzusetzen. Alles nichts neues, aber Kelly lässt einen glauben, man liest es zum ersten mal.
Die größte Leistung ist sicher sein Peter Parker/ Spider-Man. Mit dessen Humor und Art zu reden steht und fällt eine Spidey Story. Kelly schlägt genau die richtigen Seiten an. Peter/ Spidey ist unverschämt witzig aber niemals albern.
Bachalos Artwork passt zu der Geschichte wie die Fäuste in die Gesichter der Cover. Gold!!! Er ist stellenweise immer noch ein wenig konfus, aber das bügelt er durch andere Qualitäten wieder aus. Bei manchen Seiten bleibt einem die Spucke weg. Das ist mitunter brilliant! Durch sein frisches Artwork fegt er auch das letzte bisschen Staub von der Story.

Geinkt wurde er unter anderem von Langzeit Partner Tim Townsend, aber laut Credits auch von Jamie Mendoza. Wie die Arbeitsverteilung da aussah...??? Dem Ergebnis schaden die vielen Köche jedenfalls nicht.
Antonio Fabela und Chris Bachalo höchstselbst haben die Hefte Coloriert. Die beiden hatten auch schon das Vergnügen und harmoniern prächtig.
Slott und Romita Jr. haben mit New Ways to Die Spider-Man schon wieder gut auf Kurs gebracht, aber Kelly und Bachalo setzen hier unverhofft noch einen drauf und servieren einen äußerst schmackhaften Zweiteiler, der mit zum Besten gehört, was seit BND eschienen ist.

ASM 575 Preview auf IGN
ASM 576 Preview auf IGN


Battlefields: The Night Witches 1
– Dynamite – Ennis/ Brown, Avina


Ich bin ein großer Fan von Garth Ennis' War Stories, jene WWII Geschichten, die 2001 – 2003 bei Vertigo erschienen und unter anderem von Chris Weston, David Lloyd und Dave Gibbons illustriert wurden.
Die Freude war also groß, als ich die Ankündigung von Dynamite vernahm, Mr.Ennis würde sich dem Thema erneut in ähnlicher Weise nähern.
Battlefields heißt die neue Serie und beeinhaltet vorerst 3 Geschichten mit jeweils 3 Heften Umfang.
Der Pitch war recht interessant und das vorneweg veröffentlichte Cover von John Cassady sah auch vielversprechend aus.So richtig zünden will bei mir das Heft aber noch nicht.
Ostfront, 1942. Die Wehrmacht marschiert Richtung Kaukasus. Die Rote Armee leistet erbittert Widerstand. Eine Einheit von Fliegerinnen wird ausgehoben, die mit veralteten Maschinen im Schutz der Nacht Stellungen der Faschisten angreifen soll.
Ennis erzählt die Geschichte aus Sicht einer deutschen Einheit und aus Sicht der sowjetischen. Die Charakterisierungen der Frauen und der sowjetischen Soldaten ist ganz gelungen, aber die der deutschen kommt über Klischees nicht hinaus. Man hat das Gefühl, man schaut Steiner II – Das Eiserne Kreuz. Oh, oh, oh. Das kann Ennis besser.
Der Versuch, die besondere Rolle von Frauen in der Roten Armee herauszuarbeiten, also den Sexismus aufzuzeigen und die Gefahr in der sie sich befinden, vor allem bei drohender Gefangenschaft, ist löblich. Ennis wirkt da aber ein wenig plump. Subtil ist anders.
Auch die Handlung scheint noch etwas uninspiriert. Ennis traue ich aber durchaus zu, dass er die Kurve kriegt und das die fertige Geschichte dann besser funktioniert. Das Fundament ist auf jeden Fall da.
Das Artwork kann mit den Vertigo War Stories nicht mithalten. Dort ein Who's Who der britschen Zeichner, hier der keineswegs unbekannte Russel Brown. Das Artwork ist soweit ok, aber kommt eben nicht ran an Artists wie Dave Gibbons oder Chris Weston. Es führt gut durch die Story, aber so richtige Hingucker Momente fehlen. Die Colorierung von Tony Avina ist ebenfalls „ok“. Sie haut mich nicht um, ist eher konservativ im Umgang mit der Farbpalette und hat auch keine Überraschungen parat. Die Vorgabe war wohl Realismus. Das ist ganz gut gelungen. Realistisches Grim and Gritty, aber leicht Langweilig.
Einzig das Cassady Cover ist so ein richtiger Hingucker.
Solider Start in die neue WWII Serie von Ennis, aber noch nicht der erhoffte Kracher. Ein Blick wert ist es aber alle mal.

Night Witches 1 Preview auf CBR


Captain America: Theater of War – Operation: Zero Point – Marvel – D& C.Knauf /M.Breitweiser, E. Breitweiser

Und nochmal WWII. Hier aber in der Variante des Marvel Universums. Nicht weniger düster, aber dennoch völlig anders.
Der Held Captain Amerika, the Real Deal, the Living Legend, the Star Sprangled Invader, Steve Rogers. Schauplatz Ostfront. Gegner, natürlich Nazis, aber auch Nazi Ufos. Jawohl!
Cap soll den Wissenschaftler Dr. Fleischer (!) befreien. Dieser will die Seiten wechseln und hat eine interessante Erfindung gemacht, die eben in den Bau der Ufos gipfelt.
Die Knaufs ( Iron Man: Director of S.H.I.E.L.D.; Eternals) entwickeln auf den 40 Seiten ein dichte Story, der es an nichts mangelt. Alles drin, was man in diesem Genre erwarten kann. Espionage, Action, Verrat, ein fieser Obernazi. Das Pacing ist genau richtig, die Spannung wohl dosiert. Was besonders positiv auffällt ist, dass die deutschen Dialoge der Nazis Sinn machen und auch korrekt sind, nicht irgendwelcher Kauderwelsch wie so oft. Da fragt man sich, warum das nicht immer so geht.
Die Story ist überdurchschnittlich gut, das Artwork von Mitch Breitweiser ist es ebenfalls. Ein echter Hingucker. Es stimmt alles. Die Zeichnungen an und für sich haben einen rauhen Realismus der gut zur Geschichte passt, ein wenig sketchy, aber dennoch tight. Das Storytelling ist erstklassig. Die Actionszenen sind ein Genuss. Breitweiser zelebriert sie förmlich.
Er zeichnete ja bereits die Marvel Knights Mini Captain America: The Chosen mit einem respektablen Ergebnis, hier gefällt er mir aber wesentlich besser, was zum einem an der Art liegt, wie er sich hier inkt, zum andern aber auch an der gradiosen Colorierung seiner Frau Elizabeth Breitweiser . Ein wirklich absolut überzeugender Job. Sie fängt perfekt die Stimmung der Story ein und holt aus dem Artwork ihres Mannes das Maximum heraus.
Das Familienprojekt Operation: Zero Point ( Autoren sind Vater und Sohn, Artists Ehepaar) ist eine rundum gelungene Verneigung vor Captain America und seinen Golden Age Abenteuern, modern erzählt und illustriert, übrigens das erste in einer Reihe von One Shots mit wechselnden Kreativen bei gleichem Thema.
Wenn man bedenkt, das Marvel immer mehr normale Hefte für 3.99 durchschiebt, bekommt man hier fast den doppelten Umfang für diesen Preis. Faire Sache, toller Comic. Zugriff!!!

Preview auf marvel.com
Mitch Breitweiser auf deviantart.com

1985 #6
– Marvel – Millar/ Edwards

Einer der ungewöhnlichsten Marvel Comics des Jahres findet hier den Abschluss.
Der Kleine Held Toby konnte aufgrund seines Wissens um Spideys Geheimidentität die Marvel Helden des 616er der 80er Jahre überzeugen, in unsere Realität zu kommen und hier die marodierenden Villains zu bekämpfen.
Millar schreibt seinen Showdown und kann bei mir in voller Höhe punkten. Der Abschluss dieser Geschichte ist actionreich, klärt dann endlich die Identität des „Meisters“ der Schurken und ist herrlich melancholisch. Der kleine Toby lässt es sich so z.b. nicht nehmen, die versammelten Helden mit dem wohl berühmtesten aller Superheldenschlachtrufe ins Gefecht zu schicken, um dann auch gleich bei Cap sich dafür zu „entschuldigen“. Wer wäre da nicht gerne an Tobys stelle??? Die letzten 2 Seiten treiben diese Geek Melancholie dann noch mal in ungeahnte Höhe. Da lachte mein Fanboy Herz.
Das Artwork vonTommy Lee Edwards ist großartig. Es passt zu dieser Geschichte ausgezeichnet. Gutes Storytelling, schöne Perspektiven
Edwards inkt und coloriert auch selber, erzeugt einen sehr ungewöhnlichen, aber schön anzusehenden Stil, an dem sich aber auch so mancher stoßen wird.
Wer die Serie verpasst hat, ein Trade/ HC lohnt sich definitiv. Wer BULLET POINTS mochte, den Pitch hier interessant findet, wird sicher seinen gefallen an 1985 finden.

1985 #6 Preview auf marvel.com

Avengers: The Initiative 18
– Marvel – Slott, Gage/ Kurth, Henessey, Milla

Und wieder einmal ein A:TI Heft in der Auswahl für die Reviews. Ich kann mich dem Charme dieser Serie einfach nicht entziehen. Mittlerweile bei mir ein absoluter Top of the Stack Titel.
Die Secret Invasion geht seinen Gang. Die Skrull Kill Krew und die eingesammelten Helden der Initiative Teams räumen ein Sleeper nach dem anderen aus dem Weg. Da gehen die Skrulls in die Offensive und erklären öffentlich, dass sie in jeden Team einen Agenten haben. Das schürt Misstrauen....
Die Plots werden zusammengeführt. Ant-Man trifft auf die Kill Krew, Crusader und der Rest von Nick Furys Bande machen sich auch auf den Weg. Während des Heftes gibt es noch ein paar interessante Skrull Reveals, einen kannte man aber auch schon als aufmerksame/r LeserIn des Annuals. Am Ende ergeben sich einige spannende Fragen. Die interessanteste ist sicherlich die, was mit Crusader passieren wird, wenn er denn enttarnt wird. Der ist einem ja gut ans Herz gewachsen...
Was ich an dieser Serie so schätze, sind die unverbrauchten Hauptcharaktere, aber auch das Auftauchen anderer Helden der Initiative. Kann sich jemand noch an Gravity erinnern??? Hoffnugsvoller Newcomer, lange im Limbo, hier endlich mal wieder zu sehen. Das wäre nur mal der mMn wichtigste.
Die Pencils stammen von Steve Kurth. An dieser Serie ist es sein erster Gig, Marvelianer werden ihn aber von „Iron Man: Director of S.H.I.E.L.D“, „New Universal: Shockfront“ oder einigen kleineren Sachen wie einem Job in „Wolverine:Killing made simple“ oder „Secret Invasion: Who do you Trust?“ kennen.
Eben jene kleine Story im SI One Shot um Noh-Var wurde schon von Drew Hennessey geinkt. Die Beiden harmonieren sehr gut. Das Artwork ist sauber, erzählt souverän die Geschichte. Zusammen mit den Farben von Matt Milla bekommt man ein vitales Artwork, das den Ton der Serie gut trifft.
Dieses Team werden wir auch wieder in Heft 20 zu sehen bekommen.
Womit ich beim einzigen Kritikpunkt zur Serie wäre. Die mittlerweile ständig wechselnden Teams sind nicht unbedingt die beste Lösung. Schöner wäre es, wenn ein Team wenigstens einen Arc machen könnte. Das würde der Serie ein konsistenteres Erscheinungsbild geben. Wenn man die monatlichen Hefte liest, fällt das gar nicht so ins Gewicht, als TradeleserIn würde es mich aber schon stören.

A:TI 18 Preview auf marvel.com

Dienstag, 4. November 2008

"He loves us. He loves us all." - Reviews 42/08

Fear Agent 24 – Dark Horse – Remender / Moore, Lucas, Loughride


Man, ist dieses Heft gut. Mal ehrlich, wer ernsthaft rumheult, es gäbe keine guten Comics, Fear Agent aber stehen lässt, der sollte zur Strafe nur noch Fix und Foxi lesen dürfen.
Es ist so gut!!! Ich kann meine Begeisterung nur schwer in Worte fassen. Es stimmt einfach alles. Story, Artwork, Präsentation. Nur einen klitzekleinen Wermutstropfen gibt es meiner Meinung nach. Die Hauptstory hat nur 16 Seiten. Gerade wenn man Feuer fängt kommt ein fieser Cliffhanger. Verdammt!
Remender ist so gut an Fear Agent, Wahnsinn. Hier präsentiert er nun einen astreinen Spacewestern, inklusive Shootout mit schurkischen Cowboy Echsen und Fliegen. Und so langsam nimmt die Story Konturen an.
Tony Moores (Walking Dead, Exterminators) Artwork ist ein Traum. Er trifft genau den richtigen Ton. Zeichnet herrlich absurde Szenarien, aber ohne jemals albern zu wirken. Wirklich sensationell!!! Die Farben von Lee Loughride schießen dann nochmal den Vogel ab. Das ist ein Knüller!!! Was der an Farben verwendet, knallig bunt und immer richtig. Für mich einer der Top Coloristen der Branche.
Man bekommt aber nicht nur diese 16 phänomenalen Seiten der Hauptstory.
Greg Thompson erweitert die „Tales of the Fear Agent“ um eine weitere Episode. Dieses Kleinod ist eine sehr offensichtliche Hommage an das Triell am Ende von „The Good, the Bad & the Ugly“, ist sogar benannt nach einer Szene aus dem Film, die zu diesem Shoot Out führt. Sensationell geschrieben und ebenso sensationell illustriert von Kelly Yates. Das Pacing der Story ist genau so aufgebaut wie die berühmte Szene aus Leones Meisterwerk. Der Wechsel zwischen Close Ups und Totalen aus furiosen Winkeln, immer schneller bis zum brutalen und abrupten Ende. Die Farben von Russ Lowery sind ebenso gut wie der Rest dieser Short Story.
Und als wäre das nicht genug, gibt es noch ein Back Cover von Skottie Young!!!

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Secret Invasion 7 – Marvel - Bendis/ Yu, Moralis, Martin

Marvels Summerevent neigt sich also dem Finale entgegen. Wie nach Lektüre der letzen Ausgabe zu erwarten, gibt es hier ein feines Superheldenwrestling über die Länge des Heftes. Natürlich kann man nicht ewarten, dass in so einem Heft noch viel Story erzählt wird. Warum auch. Dafür gab es ja genug Hefte. Bendis bringt wie in Nummer 6 vielmehr seine Fäden zusammen. Als genauer Beobachter der Invasion gefällt mir das ausgesprochen gut. Ich kann natürlich Kritiken verstehen, die darauf zielen, dass man Secret Invasion nicht allein lesen kann, sondern mindestens Bendis' Avengers Titel lesen muss. Aber Hand aufs Herz. New Avengers ist sowieso ein absoluter Core Titel des 616er und Mighty Avengers liest auch ein Großteil, weswegen in den meisten dieser Fälle wohl um der Kritik wegen kritisiert wird. Denn wer die Bendis Hefte alle liest, wird mit Freuden sehen, wie der Autor nun eben dies alles zusammenbringt. Ein Paradebeispiel ist der Cliffhanger. Und vor allem gibt es wieder zahlreiche Fanboy Momente ( Jessica Jones, Noh-Varr, Clint Barton etc.).
Das Artwork ist wie zuvor großartig. Ich gebe zu, ich habe mich ein wenig an die Qualität gewöhnt und es haut mich nicht mehr so um wie die ersten Male. Aber alle drei, Leinil Yu an den Pencils, Mike Morales an den Inks und Laura Martin an den Farben gehören zu den Topleuten ihres Fachs und passen sehr gut zusammen. Marvel hat da wie bei den letzten Events ein gutes Händchen bei der Auswahl des Künstlerteams bewiesen.

New Avengers 46 – Marvel – Bendis/ Tan, Banning, Ponsor

Ich weiß jetzt gar nicht mehr, das wievielte Avengers Heft ohne Avengers das nun eigentlich schon ist. Bendis erzählt hier nämlich einmal mehr ein „Prequel“ Invasion. Ein weiterer Baustein.
Und diesesmal hat es das wirklich in sich. Denn wir bekommen erzählt warum The Hood und seine Schurkenclique in den Kampf eingreifen.
Während The Hood seine Gang aus dem SHIELD Gewahrsam befreite, ist ihm und Madam Masque eine Skrull Sleeper Cell aufgefallen. Sie nehmen einen der Skrulls mit und foltern ihn um Genaues zu erfahren usw..
Nun, wenn sich die Fachwelt mal in einem eins ist, dann darüber, dass Mr.Bendis große Stärke darin liegt, großartige Dialoge zu schreiben. Und genau davon lebt diese Ausgabe. Natürlich ist das ganze Setting toll, Schurken haben immer ihren Reiz. Aber wie sich diese Gangster, zum Großteil ja auch ganz schöne Loser, hier über ihr Schicksal unterhalten ist Gold! Unsicherheiten, Misstrauen Ängste, Überheblichkeiten. Schwere Jungs unter sich. Und am Ende bringt Bendis uns nochmal The Hood und seine Kräfte näher. Dafür muss man ihn lieben. Endlich bekommt das MU mal wieder einen Schurken mit Potenzial zum Klassiker, einen richtigen Big Player. The Hood wurde von Brian K. Vaughan vor ein paar Jahren kreiert, aber Bendis gehört der Dank dafür, dass dieser wunderbare Charakter zurück aus der Versenkung geholt wurde und mittlerweile gar nicht mehr weg zu denken ist.
Das Artwork von Billy Tan gefällt mir hier ausgesprochen gut. Mir habe seine Arbeiten schon immer ganz gut gefallen, allen voran Uncanny X-Men, aber hier hat er mich schon ein wenig umgehauen. Irgendwie gefallen mir jetzt seine Gesichter besser, aber vor allem Inker Matt Banning steht Billy Tans Pencils ausgesprochen gut. Die beiden hatten ja schon NA 44 zusammen verfeinert, da fiel es mir aber gar nicht so auf. In dieser Form sind sie auf jeden Fall ein tolles Team.Die Farben von Justin Ponsor stehen dem in nichts nach.

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Unknown Soldier 1 – Vertigo - Dysart/ Ponticelli


Unknown Soldier? Ja es klingelt. Ein DC Charakter aus den 60ern, erdacht vom großartigen Joe Kubert, den meisten dann aber doch eher bekannt durch die 97er Inkarnation von Garth Ennis.
Nun, in dieser Serie haben wir einen „neuen“ Soldier. All new, all different. Denn dieser Soldier ist kein CIA Agent, sondern ein Arzt aus Uganda. In den USA aufegewachsen und studiert, hat er es zu Wohlstand und Ansehen gebracht. Er reist mit seiner Frau nach Uganda um dort in Auftrag einer NGO in Flüchtlingslagern medizinischen Versorgung zu leisten. Schließlich macht er eine Verwandlung durch, die ihn zum „Unkown Soldier“ macht.
Joshua Dysart ( Swamp Thing, B.P.R.D.) hat sich hier was tolles ausgedacht. Ein Action Thriller mit realistischem Setting und sickening violence just the way you like it... Auch wenn es in dieser Ausgabe noch nicht so klar ist, kann man erahnen, wohin die Reise geht. Und das macht Lust auf mehr. Irgendie fühle ich mich auch ein wenig an JOHN RAMBO erinnert, in dem man ja auch ein realistisches Bürgerkriegs Setting nahm und einen knallharten Actionfilm mit ein wenig Antikriegsfeeling komponierte.
Es funktioniert auf jeden Fall wunderbar und liest sich erstklassig.
Das Artwork von Alberto Ponticelli passt wunderbar zur Geschichte und auch zu Vertigo. Man schlägt auf und merkt sofort, das man ein Vertigo Heft in der Hand hält. Die Colorierung von Oscar Celestini trägt dazu erheblich bei.
Wer auf Action steht, sollte ruhig mal reinschauen.

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Captain America 43
– Marvel - Brubaker/ Ross, Laguna, D'armata



Nun also das este Heft in dem Bucky als Cap in einem völlig neuem Storyarc loslegen darf. Was soll man sagen. Ich bin ein großer Fan des Runs und des Winter Soldier/ Bucky/ Cap sowieso. Es freut mich, frische Geschichten zu lesen, die mit der Ermordung von Steve Rogers nicht mehr soviel zu tun haben.
Und das Heft liest sich auch großartig. Als ich das Heft nun für das Review mir ein zweites Mal vornahm, fiel mir aber auf, dass Bru seine Pfade nicht verlässt. Wir haben also alte Feinde von Captain America, eine Verbindung zum WWII und James Barnes mittendrin. Nichts „Neues“ also. Das Ganze ist so gut geschrieben, dass es mir erst gar nicht auffiel, aber irgendwie wurmt es mich jetzt doch ein wenig. Wie dem auch sei, die Story ist gut, entwickelt sich für Brubaker Verhältnisse verdammt schnell und so en passant bekommen wir auch mit, dass dieser Stroy Arc nach den Ereignissen in Secret Invasion handeln muss.
Das Artwork in diesem Heft stammt von Luke Ross, der den Stammzeichner Steve Epting ja schon ein ums andere Mal unter die Arme griff und den kompletten drei-Hefte-Arc zeichnen wird. Er ist dafür ein gute Wahl. Durch die Farben von Frank D'Armata fällt es auch gar nicht weiter auf.
Alles in allem wieder einmal ein ausgesprochen gutes Heft, mit den oben erwähnten Abstrichen.