Samstag, 15. November 2008

Chimps with Guns! Vigilantes on Acid! Rampaging Monsters from Outer Space! - Reviews 44/08

Guerillas 2 – Image – Revel/ Revel

Guerillas 1 hat mich vor ein paar Monaten in den Bann gezogen. Brahm Revel, Author, Zeichner und Inker in Personalunion hatte einen unglaublich guten Vietnam Comic zu Papier gebracht. Spannend, antmosphärisch, realistisch. Und dann kam der Cliffhanger. Zu Soldaten trainierte Super Schimpansen griffen in das Geschehen ein. Genau. Schimpansen! WTF??? Kann das funktionieren? Zerstört hier jemand seine eigene Geschichte???
Nach Lektüre der Nummer 2 muss ich zugeben, Brahm Revel ist ein Fuchs! Seine herrlich groteske Geschichte über ein Platoon von Schimpansen im Dschungel Vietnams funktioniert nur durch diese Vorarbeit in Heft 1 so gut. Da baute Revel den Grundstein. Seht her, das ist das „echte“ Vietnam!!! Das Vietnam, das ihr alle kennt!!! Durch diese Erdung wirkt der weitere Verlauf der Story in Heft 2 phantastisch.
Der Held Clayton sitzt nach dem Kampf in Heft 1 mit den Schimpansen im Dschungel. Diese lassen ihn bei sich, denn er hat eine Fähigkeit, die sie nicht besitzen. Er kann ihnen Feuer geben. Und Schimpansen rauchen für ihr Leben gern. Wir erfahren, dass das Schimpansen Platoon ein fehlgeschlagenes Projekt Dr.Heislers ist, natürlich ein Nazi Arzt, wie könnte es anders sein. Die Army setzt ein Squad auf die Schimpansen an. Zusammen mit Heisler und einem gefährlichen Pavian machen sie sich auf in den Dschungel....
Revel überzeugt hier wieder als Author, denn so bizarr seine Ideen auch sind, er erzählt sie glaubwürdig.
Flottes Pacing treibt die Story voran. Durch die 48 Storyseiten, die Serie erscheint zweimonatlich, unterscheidet sich dieses ein wenig von herkömmlichen US Comics und erinnert vom Storytelling ein wenig an Mangas.
Sein Artwork ist sehr reduziert und schwarz/ weiß. Das wird ihm größere Türen verschließen, weiß aber zu gefallen. Und Revel ist ein brillanter Storyteller! Die Geschichte läuft wie ein Film ab. Ein größeres Kompliment ist kaum zu machen. Mit aller Wahrscheinlichkeit macht sich da seine Erfahrung als Storyboard Artist bezahlt.
Daumen hoch für Guerillas!
Das einzige, was ich mich Frage, kann Revel das Niveu und auch mein Interesse an der Serie in den immerhin noch 7 kommenden Heften halten??? Ich hoffe ja.

Preview auf Brahm Revels Blog

Punisher War Journal Annual 1
– Marvel – Spurrier / Dell'edra, Fuso, Loughride

Das PWJ spaltet ja so ein wenig die LeserInnen. Mir gefällt es eigentlich ganz gut, nur musste ich mich auch durch den letzten Arc quälen, denn mit Howard Chaykins Artwork, so wie es im Moment aussieht, kann ich nichts anfangen. Das ist aber eine andere Baustelle.
Annual! Anderes Kreativ Team, neues Glück???
Durchaus! Denn was Author Simon Spurrior und sein Artwork Team abliefern ist herrlich erfrischend. „Frank Castle in the Sky with Diamonds“? „ Fear and Loathing with the Punisher“?Frank und sein Begleiter Stuart suchen ein vermisstes Mädchen. Die Spur führt sie zum Club „Helter Skelter“ von Captain Peppers (!). Dieser braut aus den Träumen von Kindern haluzinogene Drogen. Und genau auf so einen Trip gerät der gute, alte Frank. Zugedröhnt bis zu den Haarwurzeln und mit der Optik einer Goa Fee am dritten Tag auf der Tanzfläche kämpft sich Frankyboy durch den Club.
Doch was passiert wenn der Schelm Peppers aus Franks Unterbewusstsein ein Haluzinogen braut??? Das wollen wir dann lieber nicht probieren....
Simon Spurrier, alter Hase an britische Serien, bekannt auch für Silver Surfer: Requiem und einige One Shots sowie die neue Ghost Rider: Denny Ketch Mini, serviert hier einen durchgeknallten Cocktail. Einigen Die Hard Punisher Fans, die es mehr grim and gritty mögen, wird das nicht schmecken. Aber der Rest dürfte großen Spaß haben. Spurrier schafft es, alle Trademarks des Punishers einzubauen und dabei eine locker, leichte Geschichte zu errzählen mit viel Gefühl für Humor.
Sein Arwork Team steht dem nichts nach. Penciller Werther Dell'endra und Inker Antonio Fuso sind mir nur durch eine Back Up Story im X-Factor One-Shot „Ain't no Dog“ bekannt. Da rissen sie mich aber nicht vom Hocker. Was sie hier abliefern ist eine ganz andere Liga. Moderner, cartoony Style, fette Inks, gutes Storytelling und ein herrliches Gespür für die absurden Trip Sequenzen.
Diese überzeugende Arbeit wird dann nochmals aufgewertet von den Farben Lee Loughridges. Sensationell! Derzeit einer der besten Coloristen der Branche.
Durch den One Shot Charakter des Annuals kann man es auch durchaus ohne Kenntnis der Serie lesen.

Preview auf marvel.com

X-Men and Spider-Man 1 – Marvel – Gage/ Alberti

Ein Projekt dem ich viel Vorfreude entgegen brachte. Jedes der vier Hefte soll eine Episode aus der reichhaltigen Geschichte der beiden Franchises erzählen. So werden wir unter anderem in Heft 3 Ben Reilly wiedersehen. Ben Reilly!!! Wie cool ist das denn!
Nun das erste Heft. Natürlich in den Sechzigern. Die Original X-Men, Spidey noch mit Gwen liiert. Comics hatten ihre Unschuld noch. In der Continuity ist diese Episode kurz nach dem Kampf der X-Men gegen den Hulk einzuordnen.
Kraven erklärt Spidey öffentlich zum Mutanten. Die X-Men, wohlwissend, dass es sich um eine Falschmeldung handelt, wollen Spidey helfen. Im Coffeebean kommt es dann zum Kampf zwischen den X-Men, Spidey und Kraven und dem Blob. Aber Kraven führt mehr im Schilde als simple Rache an Spidey...
Christos Gage liefert eine phantastische Arbeit ab. Seine Charaktere sind vital und atmen den Geist der 60er, also die Unschuld jener Comic Tage. Gage fängt diese leichte Stimmung perfekt ein.
Das Artwork sieht großartig aus. Der Italiener Mario Alberti, hierzulande wohl am bekanntesten für seine furiose Arbeit an Kurt Busieks „Redhand“, passt perfekt dazu. Pencils, Inks und Farben kommen aus seiner Hand. Äußerst detailliert geht er zur Sache, man beachte nur mal die Liebe, mit der er seine weibliche Chars bekleidet oder die beeindruckenden Staßenszenen, hat ein prima Layout und ein tolles Storytelling. Seine Farben gefallen mir sehr gut. Vor allem ist sein Stil in einem US Superheldencomic sehr erfrischend. Ich bezweifle zwar, dass er dieses Niveau an einer On Going Deadline gerecht halten könnte, aber mehr davon wäre toll.
X-Men and Spider-Man ist ein rundum gelungener Fan Pleaser und so wie es scheint, zwar mit One-Shot Cahrakter, aber mit einem roten Faden, der die Hefte verbindet! Wer die First Class sachen mochte, mit Spider-Man/Human Torch Vergnügen hatte, wird diese Serie lieben. Zugriff!

Preview auf ign.com
Mario Albertis Seite


Gigantic 1 – Dark Horse – Remender / Nguyen, Wilson

Rick Remender ist derzeit eine Juwel und ziemlich umtriebig. Ob Creator Owned an Fear Agent, End Leagueoder Corporate Work an Punisher War Journal und demnächst einigen Sachen für IDW.
Gigantic ist seine nächste Creator Owned Serie für Dark Horse. Mr. Remender lebt hier Kindheitsphantasien aus. Und zwar solche, die beim Schauen japanischer Monsterschinken entstehen. Wenn Godzilla, King Gidhora und Mothra Städte einäschern, schlagen Kinderherzen zukünftiger Fanboys höher, so ist das nun mal. Heißt dieser Fanboy Rick Remender, kommt Gigantic dabei raus.
Die Erde wurde von einer sehr hochentwickelten Alienrasse geschaffen. Zu Unterhaltungszwecken. Reality TV für faule, auf Medienkonsum reduzierte Lebewesen. Die nächste Stufe der Evolution. Die Quoten waren schon mal besser. In San Francisco taucht ein riesiges „Ding“ auf. Ein gigantischer Roboter( oder ein Lebenwesen in einem gigantischem Anzug) auf der Flucht vor den Produzenten und versetzt die Stadt in Panik. Kopfgeldjäger sind ihm gefolgt. Es entbrennt ein Kampf. „Monster“ gegen „Monster“. Inmitten von San Francisco. Gut für die Quoten.
Remender schafft hier ein witziges Szenario. Sein Monsterwrestling kommt daher in einer geschickt verpackten Medienschelte. Dabei ist seiner Fantasie mal wieder keine Grenzen gesetzt. Seine Aliens und Monster sind ebenso Fantsievoll wie seine Schöpfungen in Fear Agent.
Das Artwork von Erik Nguyen ist großartig. Remender und Nguyen haben schon zusammengearbeitet ( Strange Girl, Tales of the Fear Agent) und hatte wohl auch hier ihren Spaß.
Nguyen zelebriert die Zerstörungsorgie förmlich. Die Farben von Matthew Wilson sind ein Kracher und heben das Artwork nochmal richtig an.
Die erste Nummer ist noch ein wenig handlungsarm. Dafür aber actionreich, denn Remender verzichtet auf Vorgeplänkel und wirft einen quasi ins Geschehen. Der Lesespaß war auf jeden Fall vorhanden, nicht zuletzt wegen des grandiosem Artworks.

Preview auf darkhorse.com

Kull 1 – Dark Horse – Nelson/ Conrad, Villarrubia


Ich gebe zu, ich bin mit dem Orignalmaterial von Robert E. Howard nicht vertraut. Ich habe weder Conan noch Kull oder wasweißich gelesen.
Wie dem auch sei. Ein Start einer On Going ist ein guter Grund, sich dem Material mal mit Hilfe eines anderen Mediums zu nähern.
Dark Horse hat ja quasi alle Howard Lizenzen. Kull erschien früher einmal bei Marvel, ebenso wie Conan, aber der Verlag mit dem Pferd hat zugeschlagen und dem Haus der Ideen diese Lizenzen abgekauft. Conan läuft ja nun schon eine gefühlte Ewigkeit. Altes Marvel Material wurde auch in einer preisgünstigen Fassung interessierten LeserInnen zugänglich gemacht. Die Mini Pigeons from Hell ist abgeschlossen, vor zwei Monaten erschien mit Salomon Kane ein Titel aus dem Howard Fundus, nun also Kull.
Die Story basiert wohl auf einer Howard Story. Kull ist König und probiert ein großes Reich zu erorbern. Graf Areyas und seine Iron Fortress soll als nächstes fallen...
Soweit erstmal die Story. Es gibt Schlachten, Verrat, Blut und Monster. Arvid Nelson, bekannt für die hochgelobte Serie Rex Mundi, schafft es sofort, einen ins Geschehen zu holen.
Das Artwork von Will Conrad weiß auch zu gefallen. Conrad arbeitete schon für Marvel und DC und hat für Dark Horse auch schon an Conan gesessen. Er ist also vertraut mit den Schöpfungen Howards. Gekonnt führt sein Artwork durch die Geschichte und sieht sehr klassisch aus. Das passt sehr gut zur Serie. Die Farben von Jose Villarrubia passen ebenso gut dazu. Toller Job. Villarrubia hat unter anderem schon mit Bill Sinkiewicz, Paul Pope und Kaare Andrews zusammengearbeitet. Bemerkenswerte Arbeiten wären unter anderem Batman: Year 100 und Spider-Man: Reign. Also ein Top Mann an den Farben!
Wenn man Glück hat, bekommt man auch ein tolles Joe Kubert Cover. Das gibt’s im 50:50 Verhältnis.
Diese ganze Low Fantasy ist nicht so mein Genre, aber mit Kull konnte ich mich in dieser Verfassung durchaus anfreunden. Freunde gepflegter Brutes and Babes Unterhaltung werden ihre Freude daran haben.

Preview auf darkhorse.com

Will Conrads Seite

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