Fear Agent 24 – Dark Horse – Remender / Moore, Lucas, Loughride
Man, ist dieses Heft gut. Mal ehrlich, wer ernsthaft rumheult, es gäbe keine guten Comics, Fear Agent aber stehen lässt, der sollte zur Strafe nur noch Fix und Foxi lesen dürfen.
Es ist so gut!!! Ich kann meine Begeisterung nur schwer in Worte fassen. Es stimmt einfach alles. Story, Artwork, Präsentation. Nur einen klitzekleinen Wermutstropfen gibt es meiner Meinung nach. Die Hauptstory hat nur 16 Seiten. Gerade wenn man Feuer fängt kommt ein fieser Cliffhanger. Verdammt!
Remender ist so gut an Fear Agent, Wahnsinn. Hier präsentiert er nun einen astreinen Spacewestern, inklusive Shootout mit schurkischen Cowboy Echsen und Fliegen. Und so langsam nimmt die Story Konturen an.
Tony Moores (Walking Dead, Exterminators) Artwork ist ein Traum. Er trifft genau den richtigen Ton. Zeichnet herrlich absurde Szenarien, aber ohne jemals albern zu wirken. Wirklich sensationell!!! Die Farben von Lee Loughride schießen dann nochmal den Vogel ab. Das ist ein Knüller!!! Was der an Farben verwendet, knallig bunt und immer richtig. Für mich einer der Top Coloristen der Branche.
Man bekommt aber nicht nur diese 16 phänomenalen Seiten der Hauptstory.
Greg Thompson erweitert die „Tales of the Fear Agent“ um eine weitere Episode. Dieses Kleinod ist eine sehr offensichtliche Hommage an das Triell am Ende von „The Good, the Bad & the Ugly“, ist sogar benannt nach einer Szene aus dem Film, die zu diesem Shoot Out führt. Sensationell geschrieben und ebenso sensationell illustriert von Kelly Yates. Das Pacing der Story ist genau so aufgebaut wie die berühmte Szene aus Leones Meisterwerk. Der Wechsel zwischen Close Ups und Totalen aus furiosen Winkeln, immer schneller bis zum brutalen und abrupten Ende. Die Farben von Russ Lowery sind ebenso gut wie der Rest dieser Short Story.
Und als wäre das nicht genug, gibt es noch ein Back Cover von Skottie Young!!!
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Secret Invasion 7 – Marvel - Bendis/ Yu, Moralis, Martin
Marvels Summerevent neigt sich also dem Finale entgegen. Wie nach Lektüre der letzen Ausgabe zu erwarten, gibt es hier ein feines Superheldenwrestling über die Länge des Heftes. Natürlich kann man nicht ewarten, dass in so einem Heft noch viel Story erzählt wird. Warum auch. Dafür gab es ja genug Hefte. Bendis bringt wie in Nummer 6 vielmehr seine Fäden zusammen. Als genauer Beobachter der Invasion gefällt mir das ausgesprochen gut. Ich kann natürlich Kritiken verstehen, die darauf zielen, dass man Secret Invasion nicht allein lesen kann, sondern mindestens Bendis' Avengers Titel lesen muss. Aber Hand aufs Herz. New Avengers ist sowieso ein absoluter Core Titel des 616er und Mighty Avengers liest auch ein Großteil, weswegen in den meisten dieser Fälle wohl um der Kritik wegen kritisiert wird. Denn wer die Bendis Hefte alle liest, wird mit Freuden sehen, wie der Autor nun eben dies alles zusammenbringt. Ein Paradebeispiel ist der Cliffhanger. Und vor allem gibt es wieder zahlreiche Fanboy Momente ( Jessica Jones, Noh-Varr, Clint Barton etc.).
Das Artwork ist wie zuvor großartig. Ich gebe zu, ich habe mich ein wenig an die Qualität gewöhnt und es haut mich nicht mehr so um wie die ersten Male. Aber alle drei, Leinil Yu an den Pencils, Mike Morales an den Inks und Laura Martin an den Farben gehören zu den Topleuten ihres Fachs und passen sehr gut zusammen. Marvel hat da wie bei den letzten Events ein gutes Händchen bei der Auswahl des Künstlerteams bewiesen.
New Avengers 46 – Marvel – Bendis/ Tan, Banning, Ponsor
Ich weiß jetzt gar nicht mehr, das wievielte Avengers Heft ohne Avengers das nun eigentlich schon ist. Bendis erzählt hier nämlich einmal mehr ein „Prequel“ Invasion. Ein weiterer Baustein.
Und diesesmal hat es das wirklich in sich. Denn wir bekommen erzählt warum The Hood und seine Schurkenclique in den Kampf eingreifen.
Während The Hood seine Gang aus dem SHIELD Gewahrsam befreite, ist ihm und Madam Masque eine Skrull Sleeper Cell aufgefallen. Sie nehmen einen der Skrulls mit und foltern ihn um Genaues zu erfahren usw..
Nun, wenn sich die Fachwelt mal in einem eins ist, dann darüber, dass Mr.Bendis große Stärke darin liegt, großartige Dialoge zu schreiben. Und genau davon lebt diese Ausgabe. Natürlich ist das ganze Setting toll, Schurken haben immer ihren Reiz. Aber wie sich diese Gangster, zum Großteil ja auch ganz schöne Loser, hier über ihr Schicksal unterhalten ist Gold! Unsicherheiten, Misstrauen Ängste, Überheblichkeiten. Schwere Jungs unter sich. Und am Ende bringt Bendis uns nochmal The Hood und seine Kräfte näher. Dafür muss man ihn lieben. Endlich bekommt das MU mal wieder einen Schurken mit Potenzial zum Klassiker, einen richtigen Big Player. The Hood wurde von Brian K. Vaughan vor ein paar Jahren kreiert, aber Bendis gehört der Dank dafür, dass dieser wunderbare Charakter zurück aus der Versenkung geholt wurde und mittlerweile gar nicht mehr weg zu denken ist.
Das Artwork von Billy Tan gefällt mir hier ausgesprochen gut. Mir habe seine Arbeiten schon immer ganz gut gefallen, allen voran Uncanny X-Men, aber hier hat er mich schon ein wenig umgehauen. Irgendwie gefallen mir jetzt seine Gesichter besser, aber vor allem Inker Matt Banning steht Billy Tans Pencils ausgesprochen gut. Die beiden hatten ja schon NA 44 zusammen verfeinert, da fiel es mir aber gar nicht so auf. In dieser Form sind sie auf jeden Fall ein tolles Team.Die Farben von Justin Ponsor stehen dem in nichts nach.
Preview auf comicbookresources.com
Unknown Soldier 1 – Vertigo - Dysart/ Ponticelli
Unknown Soldier? Ja es klingelt. Ein DC Charakter aus den 60ern, erdacht vom großartigen Joe Kubert, den meisten dann aber doch eher bekannt durch die 97er Inkarnation von Garth Ennis.
Nun, in dieser Serie haben wir einen „neuen“ Soldier. All new, all different. Denn dieser Soldier ist kein CIA Agent, sondern ein Arzt aus Uganda. In den USA aufegewachsen und studiert, hat er es zu Wohlstand und Ansehen gebracht. Er reist mit seiner Frau nach Uganda um dort in Auftrag einer NGO in Flüchtlingslagern medizinischen Versorgung zu leisten. Schließlich macht er eine Verwandlung durch, die ihn zum „Unkown Soldier“ macht.
Joshua Dysart ( Swamp Thing, B.P.R.D.) hat sich hier was tolles ausgedacht. Ein Action Thriller mit realistischem Setting und sickening violence just the way you like it... Auch wenn es in dieser Ausgabe noch nicht so klar ist, kann man erahnen, wohin die Reise geht. Und das macht Lust auf mehr. Irgendie fühle ich mich auch ein wenig an JOHN RAMBO erinnert, in dem man ja auch ein realistisches Bürgerkriegs Setting nahm und einen knallharten Actionfilm mit ein wenig Antikriegsfeeling komponierte.
Es funktioniert auf jeden Fall wunderbar und liest sich erstklassig.
Das Artwork von Alberto Ponticelli passt wunderbar zur Geschichte und auch zu Vertigo. Man schlägt auf und merkt sofort, das man ein Vertigo Heft in der Hand hält. Die Colorierung von Oscar Celestini trägt dazu erheblich bei.
Wer auf Action steht, sollte ruhig mal reinschauen.
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Captain America 43 – Marvel - Brubaker/ Ross, Laguna, D'armata
Nun also das este Heft in dem Bucky als Cap in einem völlig neuem Storyarc loslegen darf. Was soll man sagen. Ich bin ein großer Fan des Runs und des Winter Soldier/ Bucky/ Cap sowieso. Es freut mich, frische Geschichten zu lesen, die mit der Ermordung von Steve Rogers nicht mehr soviel zu tun haben.
Und das Heft liest sich auch großartig. Als ich das Heft nun für das Review mir ein zweites Mal vornahm, fiel mir aber auf, dass Bru seine Pfade nicht verlässt. Wir haben also alte Feinde von Captain America, eine Verbindung zum WWII und James Barnes mittendrin. Nichts „Neues“ also. Das Ganze ist so gut geschrieben, dass es mir erst gar nicht auffiel, aber irgendwie wurmt es mich jetzt doch ein wenig. Wie dem auch sei, die Story ist gut, entwickelt sich für Brubaker Verhältnisse verdammt schnell und so en passant bekommen wir auch mit, dass dieser Stroy Arc nach den Ereignissen in Secret Invasion handeln muss.
Das Artwork in diesem Heft stammt von Luke Ross, der den Stammzeichner Steve Epting ja schon ein ums andere Mal unter die Arme griff und den kompletten drei-Hefte-Arc zeichnen wird. Er ist dafür ein gute Wahl. Durch die Farben von Frank D'Armata fällt es auch gar nicht weiter auf.
Alles in allem wieder einmal ein ausgesprochen gutes Heft, mit den oben erwähnten Abstrichen.
Dienstag, 4. November 2008
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