Montag, 30. März 2009

"You got White Supremacist on you""IS IT OF?! IS IT OF?!" - Reviews 11/09

Wolverine 71 – Marvel -Millar/ McNiven, Vines, Hollowell

Und immer wieder Wolverine. Der Millar Arc geht ja nun langsam seinem Finale entgegen. Ich weiß jetzt gar nicht, wie viel Zeit seit dem letzten Heft verstrichen ist, aber es waren bestimmt acht Wochen. Das Ergebnis ist allerdings wieder einmal spektakulär und da lohnt sich diese Warteei auch wirklich.

Zur Story. Ich weiß nicht, ob Mark Millar so was wie ein Konzept für diesen Arc hatte. Irgendwie liest es sich wie eine Aneinanderreihung von coolen Szenen, aber das große Ganze will mir noch nicht so richtig einleuchten. Vielleicht gibt es da auch nichts weiter, keinen großen Twist, der die Story nochmal erdet. Vielleicht präsentiert uns Millar die nächsten 2 Hefte noch mehr saucoole Szenen ohne wirklichen Zusammenhang. Selbst wenn, es macht verdammt viel Spaß, diesen herrlichen Unsinn zu lesen. Wirklich. Denn diese Szenen sind einfach nur verdammt cool!!! Man hat das Gefühl, Millar tobt sich einfach mal so aus, ob am Ende dann was sinnvolles bei heraus kommt, ist erstmal egal. Der Weg ist das Ziel. Das ganze wirkt wie eine Vision, eines fiebrigen 15 jährigen Fanboys, der sich einen ordentlichen Cocktail aus Speed und Mescalin gegönnt hat. Das meine ich durchaus als Kompliment. Denn Old Man Logan geht ab wie ein Zäpfchen. Millar pacet seine Story in einem wilden Tempo, Gefangene werden nicht gemacht. Das soll nicht heißen, dass der Arc in sich unschlüssig ist. Das funktioniert in sich auf jeden Fall.

Ein wesentlicher Teil dieses Spaßes ist natürlich der Genuss des fantastischen Artworks. Das ist einfach göttlich. Die herrliche Fantasie von Mark Millar wird von einem Artwork Team Supreme wundervoll bebildert. Steve Mcniven (Pencils), Dexter Vines (Inks) und Mark Hollowell ( Col.) empfehlen sich hier für die Ewigkeit. Ganz großes Kino! Ich finde beim besten Willen nicht einen einzigen Kritikpunkt, abgesehen vielleicht von den heftigen Delays.

Selbst wenn man viele Comics liest, wird man aus dem Staunen während der Lektüre dieses Arcs nicht herauskommen. Und da hüpft wieder der 10 jährige Fanboy in mir auf und ab vor Freude. Denn genau dieses Gefühl, eine fantastische Welt zu betreten, dieses kindliche Staunen, kitzelt diese Arbeit von Millar und dem Artwork Team heraus. Kann es ein größeres Kompliment geben?

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Amazing Spider-Man 588 – Marvel – Guggenheim/ Romita jr., Janson, Palmer, White

Yeah! Hier gibt es die volle Dosis Spidey Action! Das Finale von Character Assassination hat satte 32 Storyseiten, bietet einen würdigen Showdown, beendet einige Subplots und stößt die Türen für zukünftige Stories weit auf.

Ich spare mir jetzt mal die Plotzusammenfassung. Vor allem, weil ich nicht weiß, wie ich die Höhepunkte aufzählen soll, ohne wirklich fette Spoiler zu verbreiten. Soviel sei aber gesagt, neben der wirklich gut geschriebenen Action gibt es einen sehr geilen Fanboy Moment. Wenn man ein bisschen pfiffig ist und Spidey das letzte Jahr verfolgt hat, kann man sich sicher denken, was ich meine. Und das hat mich wirklich umgehauen. Auf diese Entwicklung wird dann am Schluss noch einmal eingegangen. Pete und ***** haben da nochmal einen tollen Charakter Moment.
Aber auch alle anderen Figuren des Casts werden ordentlich bedient.

Guggenheim hat einen tollen Vierteiler abgeliefert. Die Entscheidung, die Geschichte in 4 Heften zu erzählen, war auf jeden Fall keine schlechte. Der ganze Story Arc wirkt dadurch sehr kompakt und auf das wesentliche reduziert. Character Assassination reiht sich nahtlos in die hohe Qualität von ASM ein und ist natürlich einer der „wichtigen“ Arcs.

Das Artwork ist natürlich ein Knaller. John Romita jr. Liefert hier vielleicht nicht die beste Arbeit seiner an Höhepunkten nicht armen Karriere ab. Aber selbst im Autopilotmodus ist er einfach eine Bank. Sein Storytelling ist unerreicht. Die Actionszenen mit Menace richtig schön anzusehen und unglaublich intensiv. JRJR ist einfach DER Spider-Man Artist schlechthin. Die Inks stammen wie so oft von Klaus Janson. Was soll man da sagen. Ein großartiger Inker. Einige Seiten wurden von Veteran Tom Palmer geinkt, der ja auch gerade mit Romita jr. an Kick Ass arbeitet. Man bemerkt da schon einen kleinen Bruch im Artwork, aber das stört nicht weiter. Die Colo von Dean White rundet das Ganze schön ab.

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Spider-Man Noir 4
– Marvel – Hine, Sapolsky/ Di Giandomenico

Da ich gerade bei Spider-Man bin, mache ich da glatt weiter. Spider-Man Noir war vom ersten Heft an ein Highlight. Ob das Konzept der Noir Reihe nun gerechtfertigt ist oder nicht, soll hier gar nicht Thema sein. Nur soviel: so lange so gute Comics dabei raus kommen, ist mir alles recht.

Spider-Man Noir trägt das bekannte Setting und viele Charaktere in das New York der großen Depression. David Hine hat eine äußerst kompakte Story geschrieben, die sehr viele Elemente des Mythos Spider-Man aufgreift. Diese Elemente werden natürlich ordentlich durch gerührt. Hine macht das ganz hervorragend und präsentiert uns eine vertraute Geschichte und vertraute Charaktere in einer neuen Art und Weise, die aber völlig schlüssig und logisch ist. Die Story ist reich an interessanten Twists, stets spannend und durchweg logisch geplottet. Das letzte Hefte bietet einen tollen, wenn auch etwas simplen Showdown. Hine schreibt ganz hervorragende, glaubwürdige Charaktere, die hier wirklich das Salz in der Suppe sind. Da gibt es keinen, der irgendwie uninteressant ist, einzig die gute Tante May ist vielleicht ein Spur zu moralisch gefestigt.
Aber nehmen wir z.b. Peter. In der Noir Variante hat er ein Waffe und nimmt es mit dem töten nicht so genau. Aber man merkt immer, warum er so handelt. Es ist eine brutale Welt und er ist ein Produkt dieser rauen Wirklichkeit. Dennoch führt er einen inneren Kampf, denn so richtig überzeugt ist er von seinem Handeln auch nicht. Ganz großes Kino, Mr.Hine. Und natürlich geht das Lob auch an Fabrice Sapolsky, der, in welcher Art auch immer, am Schreiben beteiligt war.

Zu dieser wirklich gut geschriebenen Story gesellt sich dann auch noch das exzellente Artwork von Carmine Di Giandomenico. Der Italiener legt wie immer einen tadellosen Job hin. Es ist eine echte Augenweide. Wenn man bedenkt, das er auch das komplette Artwork selber erstellt, von den Pencils bis zur Colo, ist es auch erstaunlich, wie schnell er arbeitet und welche Qualität er in dieser Geschwindigkeit auch abliefern kann. Bitte, bitte, liebe Marvel Redakteure, nachdem er drei fantastische Minis illustriert hat ( BATLLIN JACK MURDOCK, MAGNETO TESTAMENT, SM NOIR), setzt ihn doch mal an eine On Going!!! In irgendeinem Review wurden DAREDEVIL und IRON FIST ins Spiel gebracht. Das wäre doch mal was.

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Bad Dog 2
– Image – Kelly/ Greco

Ich kann mich derzeit nur wiederholen. Alles was in letzter Zeit vom Image Imprint MAN OF ACTION kommt, bietet Comic Unterhaltung auf allerhöchstem Niveau. Bad Dog 2 ist da keine Ausnahme und überzeugt auf der ganzen Linie.

Bad Dog, um es noch einmal zusammenzufassen, handelt von den beiden doch recht unfähigen Kopfgeldjägern Lou und Wendell. Lou ist ein Werwolf, der es vorzieht in der Wolfsform zu bleiben und eine Schwäche für Bourbon und Bier hat. Wendell ist ein ehemaliger Priester mit den gleichen Präferenzen an Getränken und einer Schwäche für Prostituierte. Ihre Aufträge bekommen sie von einer ziemlichen heruntergekommen, alten Schachtel, die ständig sehr widerwärtige, sexuelle Annäherungsversuche Richtung Lou startet. Dieses Mal bekommen unsere beiden Bounty Hunter es mit einer Bande militanter Neonazis zu tun. Ob sie den Job hinkriegen?

Kelly ist ein Genie! Seine Schöpfung hat einfach alles. Sehr geile Charaktere, eine Menge abgedrehter Action, einen äußerst coolen Humor und jede Menge schäbiger Sprache. Und unter all diesem oberflächlichen Schabernack vermute ich sogar noch Tiefe. Die Charaktere sind zu gut entworfen, als das da nicht noch etwas unter der Oberfläche schlummert. Das wird meiner Meinung nach in einigen Panels auch deutlich. Selbst wenn mich da mein Gefühl trügt, könnte ich damit leben. Denn auch dieser oberflächliche Schabernack reicht mir, wenn er denn so gut präsentiert ist wie hier. Das dieses Mal ein paar Nazis dran glauben müssen, steigert den Spaß dann nochmals. Und Kelly kennt da keine Gnade und zerrt die Brut so richtig schön durch den Dreck, was in einigen herrlichen Momenten gipfelt.

Das Artwork von Diego Greco ist ebenso herrlich wie Kellys Schreibe. Er bringt es förmlich auf den Punkt, hat ein sehr feines Gespür für Situationskomik und Absurditäten. Einige Panels sind einfach zu schreien komisch. Für das Lettering und Heftdesign zeichnet sich Thomas Mauer verantwortlich. Wie immer ein guter Job.

Bad Dog ist schon jetzt ein Hauptgewinn. Das sollte man nicht verpassen!

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Punisher 3 – Marvel – Remender/ Opena, Brown


Nun also schon wieder das 3. Heft der neuen Punisher Serie. Ich kann mich noch genau daran erinnern, wie ich vor Freude beinahe aus dem Sessel fiel, als ich in den Solis las, das das Team Rick Remender/ Jerome Opena die Serie übernehmen würden. Für alle, die jetzt mit den Namen nichts anfangen können, die beiden haben schon zusammen an FEAR AGENT billiert.

Frank Castle hat in diesem ersten Arc ein Mission. Norman Osborn töten. Das hat er dann auch gleich in Heft 1 probiert, der Sentry kam in die Quere. Durch einen neuen Verbündeten gerettet und von ihm auch auf eine neue Taktik eingeschworen, heißt es nun, nach und nach Osborns kriminelle Geschäfte auszumerzen. Das findet Norman natürlich nicht so schön und setzt The Hood auf Frank und seinen neuen Kollegen Henry an.

Die neue Punisher Serie ist wirklich ein Kracher. Ich hatte nie bedenken, Remender könnte da irgendwie versagen. Wer seine Karriere so ein wenig verfolgt hat, wird mir zustimmen, das es eigentlich keinen Besseren für diesen Job gibt. Remender bringt einfach alles mit, was man für diese Serie braucht. Er kann sehr sympathische Bad-Ass Charaktere schreiben, hat eine sehr gutes Händchen für flottes Pacing und komplexe Stories, mit viel Action und reichlich Twists. All diese Trademarks sind auch hier vorhanden. Besonders herausheben möchte ich den neuen Charakter Henry. Er ist quasi der neue Micro, aber eben in der eigenen Remender Art ein Straight-Edge Hardcore Kid. Das führt auch zu einer herrlichen Szene, in der sich Frank eine Leber brutzelt und Henry angewidert fragt, ob er denn wenigstens ein Bio Produkt gekauft hätte. Slice-of-Life in der Punisher WG. The Hood ist ebenfalls sehr gut geschrieben und hier der fiese Gangster, der er eben auch sein muss, als Kingpin of Crime. Das Heft ist flott, actionreich und endet mit einem tollen Cliffhanger.

Das Artwork ist auch ein Knaller. Ich gebe zu, das mich die ersten Ausgaben ein wenig enttäuschten, da ich mehr oder weniger die von mir heiß geliebte FEAR AGENT Optik auch an dieser Serie erwartete. Das Artwork geht aber in eine völlig andere Richtung. Es ist wesentlich dreckiger, was an den anderen Inks liegt, denn im Gegensatz zu FEAR AGENT inkt sich Jerome Opena hier selber. Die Kolorierung von Dan Brown ist ebenfalls völlig anders, nicht so knallig, was den dreckigen Effekt verstärkt. Ich habe mich aber daran gewöhnt und finde das Artwork mittlerweile ganz vorzüglich.

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Montag, 23. März 2009

" Bye-bye, Moe-Duck!" - Reviews 10/09

Soul Kiss 2 – Image – Seagle/ Cinello

Soul Kiss #1 hat mich vor 4 Wochen schwer begeistert. Die Vorfreude auf das zweite Heft war entsprechend groß. Ich wurde nicht enttäuscht. Nummer 2 ist genauso gut wir das erste Heft.

Die Story geht nahtlos weiter. Unsere Heldin Lili hatte in einer verzweifelten Situation einen Pakt mit dem Teufel geschlossen, der sie aus einer misslichen Lage rettete. Der Preis: eine Seele für den Leibhaftigen, zur Hölle geschickt durch einen Kuss von Lili. Unser Mädchen hielt das alles für einen schlechten Traum und küsste ihren Freund. Schlecht für ihn. Nun hat Lili einen weiteren Deal mit dem Fürst der Finsternis. 10 Seelen in 10 Tagen für die Rettung ihres Freundes. Zeit los zulegen.

Steven T. Seagle schreibt hier einen äußerst charmanten Comic, der als eine Mischung aus Horror, Mystery und slice-of-life daherkommt. Seine Heldin ist sehr sympathisch. Eine liebenswerte twenty something, die einen beschissenen Job hat und sich aber trotz aller Widrigkeiten tapfer durchs Leben schummelt. Seagle schreibt sie sehr glaubwürdig und mit einer rotzfrechen Zunge.
Die Handlung bringt er gut in Schwung. Das Pacing ist genau richtig, der Cliffhanger kein Nägelkauer, aber dennoch gut genug um am Haken zu bleiben.

Das Artwork ist dann nochmal so ein richtiges Schmankerl. Marco Cinello legt seinen ersten Profi Job als Comicartist hin und macht das ausgezeichnet. Seine eigentliche Heimat hat er im Filmgeschäft, wo er als Storyboard Artist seine Brötchen verdient. Man kann nur hoffen, dass er gefallen an der Comicbranche findet, so das man ihn noch öfter bewundern kann. Sein Stil gefällt mir doch ausgezeichnet. Alles. Storytelling, Seitenlayout, Farbgestaltung, einfach alles. Mit Sicherheit wird nicht jeder Gefallen an diesem Artwork finden und Mainstream tauglich ist es auch nicht, in so einer Nische ist es aber perfekt aufgehoben.

Was soll ich sagen. Alle neuen Titel vom Image Imprint Man of Action, die in den letzten Wochen erschienen sind, waren von höchster Qualität. Das ist mehr als ein Achtungszeichen. Man of Action sollte man auf jeden Fall auf dem Schirm behalten.

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The Immortal Iron Fist 23 – Marvel – Duane Swiercynski


Immortal Iron Fist war von der Nummer 1 an eine hervorragende Serie. Brubaker und Fraction haben damit eine (weitere) Meisterleistung abgeliefert. Ab Heft 17 übernahm der in Comickreisen damals recht unbefleckte Duane Swiercynski die Serie und nicht nur ich hatte Bedenken, dass es der Todesstoß war. Ohnehin ursprünglich nur als Mini geplant und nun ohne die Starpower der beiden etablierten Autoren konnte man Schwarz sehen, unabhängig von der Qualität.

Aber dieser Swiercynski ist ein Teufelskerl und auch wenn ich mich mit meinem Lobgesang auf ihn wiederhole, ich wiederhole mich gern. Als LeserIn der Serie bemerkt man eigentlich gar keinen Bruch, höchstens, dass die Geschichten etwas schneller zur Sache gehen. Und die eigentliche Leistung des Gespanns Brubaker/Fraction wird von Swiercynski ausgebaut. Damit meine ich diese neue Erdung des Charakters mit dem mystischen Background und vor allem, Zutaten, die eigentlich völlig trashig sind, zu einem glaubwürdigen Martial Arts Drama mit viel Street Level Charme zu verrühren.

Auch in diesem Arc sind die einzelnen Elemente für sich betrachtet extrem cheesy. Sechs Martial Arts Kämpfer, unsterbliche Waffen, gefangen in einer mystischen Stadt, gezwungen Videospiel artige Matches zu kämpfen. WTF? Aber das Ergebnis ist so gut, dass ich vor Begeisterung im Dreieck hüpfen möchte. Und so ganz nebenbei erweitert Swiercynski den Mythos Iron Fist um ein weiteres Kapital. Und das wirkt dermaßen konsistent, als hätten Bru und Fraction das von Anfang an geplant. Das ganze Heft ist ein Pageturner, flott und perfekt gepacet und beim Cliffhanger haute es mich dann richtig aus dem Sessel. Wow!

Das Artwork von Travel Foreman war für mich bisher immer ein kleiner Minuspunkt. Nun habe ich mich aber an ihn gewöhnt und mittlerweile finde ich das ganz hervorragend, was er da so macht. Da bleibt mir stellenweise echt die Spucke weg. Das passt perfekt zu dieser Serie. Einige Panels und Seiten sind hinreißend schön. Besonders gefällt mir sein stellenweise sehr ausgefallenes Storytelling, das aber nie konfus wird. Die Inks von Tom Palmer sorgen für die nötige Sauberkeit und Ruhe. Die Farben von Matt Milla für den Serienlook.
Die Zeichner Tonci Zojnic und Timothy Green II haben drei bzw. zwei Flashbackseiten beigesteuert, die ebenfalls sehr gelungen sind. Vor allem Tonci Zojnic gefällt mir sehr gut

Man kann nur hoffen, dass die Verkaufszahlen, die so um die 25.000 Hefte liegen, die zuständigen Redakteure zufrieden stellt, so dass am Konzept der Serie nichts geändert wird. Über eine Cancellation will ich lieber gar nicht erst nachdenken. Für mein Empfinden sind die Zahlen für einen Charakter wie Iron Fist sehr gesund. Aber wer weiß schon was in so einem Redakteur manchmal vorgeht.

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The Amazon 1 – Dark Horse – Seagle/ Sale, Hollingsworth

The Amazon ist schon etwas älter. Etwas ist gut. Zwanzig Jahre hat diese Geschichte nun schon auf dem Buckel. Warum Dark Horse sich nun ausgerechnet jetzt entschließt, diese Hefte auf den Markt zu bringen, lässt sich nur erahnen, dass sie es tun, ist auf jeden Fall zu begrüßen. Tim Sale kann man ja durchaus als Star bezeichnen und Steven T. Seagle ist ja nun auch kein Unbekannter und hat ja durch Man of Action auch momentan ein wenig Buzz in der Szene.

Mit alten Comics ist das ja so eine Sache. Oft funktionieren sie einfach nicht mehr so gut, weil die Art und Weise mit Comics zu erzählen doch einen gehörigen Schritt nach vorne gemacht hat. The Amazon funktioniert aber prächtig. Der junge Seagle hat damals schon sein Können unter Beweis gestellt. Die Story ist gut erzählt und wirkt zu keiner Zeit altbacken. Das Pacing ist sicher etwas langsam, aber das würde wohl bei so einer Geschichte heute auch nicht anders sein. Ein wenig verwirrend fand ich am Anfang die zwei verschiedenen Captions, an diesen Erzählkniff gewöhnt man sich aber recht schnell.

Zur Story: Der Journalist Malcolm Hilliard bereist das Amazonas Gebiet, um einen Artikel über einen verschwundenen amerikanischen Waldarbeiter zu schreiben. Während seiner Reise bekommt er mit, dass sich ein Stamm indigener Bevölkerung gegen den Raubbau wehrt. Die Firma, die den verschwundenen Amerikaner beschäftigte und Ziel der Angriffe ist, scheint an einer Aufklärung wenig interessiert. Was hat es mit dem Amerikaner auf sich?

Die Geschichte ist spannend geschrieben und atmet spürbar den Zeitgeist jener Tage. Da ist es umso trauriger, dass zwanzig Jahre später sich eigentlich nicht viel geändert hat, was den südamerikanischen Regenwald und dessen Nutzung angeht und natürlich auch den Umgang mit indigenen Völkern. Man merkt, das dem jungen Seagle gehörig etwas unter den Nägeln brannte. Das wirkt aber nicht nervig, auch wenn die Botschaft sehr klar präsentiert ist.

Tim Saales Artwork ist immer noch äußerst schick anzusehen. Es ist beeindruckend, dass sein Stil sich zwar über die Jahre entwickelte, aber dennoch kann man hier schon einwandfrei Tim Sale identifizieren. Das spricht für den Artist! Die Farben wurden von Matt Hollingsworth modern aufgebrezelt, aber mit genug Gespür für die Epoche, so das der ursprüngliche Charme des Artworks erhalten bleibt. Das tolle Cover ist eine neue Arbeit von Tim Sale und Dave Stewart.

Sehr vorbildlich ist wieder einmal die Heftpräsentation. Dark Horse verdient sich da regelmäßig Bienchen, dieses Heft ist da keine Ausnahme. Besonderes Highlight ist eine Doppelseite, auf der anstelle eines Editorials sich die beiden Kreativen gegenseitig interviewen und so einige Details zum Entstehungsprozess preisgeben.

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tim sales webseite


Astonishing Tales 2 – Marvel – V.A.


Astonishing Tales ist nun der nächste Versuch von Marvel, eine Anthologie am Markt zu etablieren.
Anthologien haben immer etwas faszinierendes. Dort können Sachen veröffentlicht werden, die wo anders keine Chance und keinen Platz hätten. Angesicht der Hefteflut, mit der Marvel dem Markt überschwemmt, sehe ich aber auch für diesen Versuch schwarz. Vielleicht ist AT sowieso nur für 12 Hefte geplant?

Keine Ahnung. Heft 1 hatte mir aus verschiedeneren Gründen nicht so richtig zugesagt, aber am zweiten Heft hatte ich doch meinen Spaß. An meiner Kritik für das erste Heft hat sich generell aber nicht s geändert. So präsentiert uns AT als „Hauptstory“ eine Wolverine/Punisher Story. Gekloppe mit Hydra in Madripoor. Visuell äußerst ansprechend präsentiert von Kenneth Rocafort. Das tolle Artwork ist ein Trost und auch so ist die Geschichte kurzweilig und voller cooler Sprüche. Aber mal ehrlich. Ich bin sicher keiner, der schlechte Witze über die Häufigkeit von Wolverine Auftritten reißt, aber muss in einer Anthologie einer der meist benutzten Charaktere einen weiteren Auftritt bekommen? Die Geschichte ist nicht schlecht, das ändert aber nichts an meiner Meinung, dass der Platz einer von Marvels hunderten unterrepräsentierten Charakteren besser gepasst hätte.

Die Zweite Story ist eine Iron Man 2020 Geschichte. Auch diese ist ganz nett. Story(Daniel Goodbrey) ist ok, das Artwork [Lou Kang (P), Craig Young (I), Chis Sotomayor (C)] weiß auch zu gefallen. Ich fühlte mich gut unterhalten,das ist schließlich die Hauptsache. Aber Iron Man 2020? Auch nicht gerade meine erste Wahl.

Die beiden anderen Geschichten sind aber genau das, was ich von einer Anthologie erwarte und entschädigen dank ihrer Abgedrehtheit mehr als ausreichend.
Da wäre eine kleine M.O.D.O.K. Story von Tod McKeever ( Story, Art) und Chris Chuckrey (Farben). Ihr wolltet schon immer wissen, wovor sich der Mechanismus der ausschließlich zum Töten designt wurde am meisten fürchtet? Hier erfahrt ihr es. Haltet euch beim Lesen aber fest, das ihr vor Lachen nicht von der Couch fallt!

Und da wäre Bobby and Sam in MOJOWORLD, ein Mehrteiler, der im ersten Heft startete. Jonathan Hickman, neuer Stern am Autorenhimmel, präsentiert mit Zeichner Nick Pitara und Kolorist Nathan Fairbain eine großartige, äußerst lustige Story. Sam Guthrie und Roberto DaCosta, Cannonball und Sunspot, sollen in Mojoworld Filme produzieren. In dieser Episode verhandeln sie die Vertragspunkte. Und zwar spielen sie alte TV Quiz Shows durch, die Gewinner dürfen jeweils die Vertragspunkte festlegen. Das ist vor allem Spaß, eine Menge Spaß. Humor für Leute mit Humor. Ich kann mir gut vorstellen, dass es genug Leute gibt, die diese Story für die allergrößte Grütze halten. Von mir aus. Freunde des verdrehten Humors kommen dagegen voll auf ihren Kosten. Das ganze ist so herrlich geschrieben und so großartig in Szene gesetzt, besser kann man es nicht machen. Ich habe mich wirklich köstlichst amüsiert.

Eigentlich wollte ich AT schon nach dem ersten Heft kicken. Irgendwie gelangte Nummer zwei doch in mein Fach und nun werde ich wohl dran bleiben, in der Hoffnung, das Wolverine und Iron Man bald Platz machen für weitere, abgefahrene Geschichten.

preview auf newsarama.com (alle 4 stories!!!)


The Invincible Iron Man 11 – Marvel – Fraction/ Larroca, D'Armata

Das Ende von Secret Invasion und der Dark Reign Status Quo war das Beste, was dem Charakter Iron Man passieren konnte. Und Fraction hat das Glück, den Charakter in einer der interessantesten Phasen seiner Geschichte schreiben zu dürfen. Und wir haben das Glück Zeuge dessen zu werden.

Fraction lässt seinen Tony Stark so richtig leiden. Waren es nach dem Civil War mehr die inneren Dämonen, die der damals mächtigste Mann der Welt zu bekämpfen hatte, so geht es jetzt um Leben und Tod. Iron Man auf der Flucht. Darum bedacht, seine Freunde aus der Schusslinie zu bringen, denn Osborns H.A.M.M.E.R. fängt an zu wüten. Neben dem Hauptplot, der Tony folgt, bekommen wir noch zwei Nebenplots. Einmal Pepper Potts in ihrer eigenem Iron Man Rüstung und natürlich Maria Hill, die in Texas einer Spur folgt. Gerade der Hill Plot ist das Sahneschnittchen, auch wenn er äußerst kurz kommt.

Fraction hat alle Trümpfe in der Hand. Er ist sowieso ein begnadeter Autor, dessen Charaktere immer sehr ausgefeilt daherkommen. So ist sein Tony Stark auch der am besten geschriebene Stark seit langem. Aber auch seine Maria Hill ist eine wahre Freude. Und wie ich bereits erwähnte, hat Fraction natürlich das Glück, diesen Charakter in einer so spannenden Phase schreiben zu können. Es ist wesentlich interessanter, Tony Stark auf einer halsbrecherischen Flucht zuzusehen, als beim Gold anlackieren des Helicarriers.
Das Storytelling ist in dieser Ausgabe auch sehr toll und blendet immer wieder geschickt zwischen Gegenwart und Rückblende.

Larroca macht ein anständigen Job, auch wenn er wieder den ein oder anderen Faulenzer Trick anwendet. Am besten gefallen mir die Maria Hill Szenen. Diese sind wirklich toll umgesetzt.
Und, alle modebewussten LeserInnen werden dankbar sein, der Pornobalken ist ab! Endlich sieht Stark nicht mehr aus, wie der Nebendarsteller einer Krimiserie aus den 70ern.
Die Farben von Frank D'Armata passen hervorragend zur Story. Vor allem der Unterschied zwischen Gegenwart und Flashback funktioniert ausgezeichnet.

In dieser Form kommt man an Iron Man eigentlich nicht vorbei.

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Montag, 16. März 2009

"Jeez. Doesn't Reed have any music past 1971?" - Reviews 09/09

Howdy!
Wie angekündigt leicht verspätet. Der Montag scheint sich so langsam als VÖ Datum einzuschleichen...
Übrigens gibt es H5W jetzt auch auf twitter. Hab mich angetwittert, sozusagen. Wer meinem gezwitscher lauscht, bekommt hier und da ein paar Infos zum Blog. Vorab die Titel der Woche, Wasserstandsmeldungen über den Fortschritt der aktuellen Episode etc...



Daredevil 116
– Marvel – Brubaker/ Aja, Gaudiana, Villarrubia

Boah, dieses Heft hat mich umgehauen! Hätte ich ein Wertungssystem, hier wäre eine 10/10, ohne mit der Wimper zu zucken. Brubakers Daredevil hat nach einer Schwächephase zu alter Stärke zurückgefunden. Der letzte Arc stand den gefeierten, ersten Heften seines Runs fast in nichts nach. And here it is! Sein bestes Heft an dieser Serie bislang.

Ein neuer Arc wird gestartet, auch wenn Bru seine Runs ja recht organisch gestaltet und einzelne Arcs nicht so exakt getrennt sind. In „RETURN OF THE KING“ geht es nun weder um Aragorn noch um Mr.Presley. Wilson Fisk betritt wieder die Bühne des MU. Dieses Heft klärt was denn der Kingpin so trieb in seiner Abwesenheit. Der Kingpin. Gefallener Boss der New Yorker Unterwelt. Alles verloren. Er tauchte in Europa unter, um die Vergangenheit hinter sich zu lassen. Er findet sogar privates Glück, doch die Geister seiner Vergangenheit lassen ihn nicht los. Wie sagt man so schön, you can run, but you can't hide.

Jeder kennt den Kingpin. Auch wenn er in letzter Zeit ja so gut wie gar nicht vor kam. Der Kingpin ist der Inbegriff des Mobsters. Er wurde immer schon gut geschrieben und das er so unverwechselbar ist liegt natürlich auch am außergewöhnlichen Design der Figur von John Romita sr. , der ihn entgegen aller Mafiosi Klischees entwarf. Der Kingpin ist für die Streetlevel Helden Spider-Man und Daredevil eine Nemesis und aus dem Pantheon Marvels Villains nicht wegzudenken. Brubaker fällt nun die undankbare Aufgabe zu, diesen ruchlosen Gangster, gewissenlosen Mörder, in das Geschehen zurück zu holen. Sein Schicksal soll den Leser berühren, aber er darf natürlich auch nicht zur Weichwurst werden. Brubaker löst das Meisterhaft. Der Charakter bleibt glaubwürdig, keine Wandlung vom Saulus zum Paulus, vielmehr ein Mann, der sein Handeln zwar in gewisser Weise bereut, aber nicht aus moralischen Gründen, sondern weil die Gewalt wie ein Boomerang immer zurückkommt. Sie trifft aber nicht ihn, sie trifft die Menschen in seiner Umgebung. Ein Mann wie Fisk, der sein ganzes Leben durch Gewalt lebte, kann dieser nicht entkommen, egal wo er sich versteckt. Sie holt ihn ein, sei es in Form innerer Dämonen oder Rache suchender Gangster.

Brubaker kommt hier ganz klar seine Erfahrung in diesem „Milieu“ zu gute. Ob nun als Autor von CRIMINAL und SLEEPER oder als „Experte“ für die Romanfiguren von Donald Westlake. Ich denke, es gibt keinen besseren für einen Job wie diesen. Bru schreibt einen glaubwürdigen Kingpin, dem man abnimmt, mal DER Gangsterboss gewesen zu sein. Als LeserIn verspürt man Sympathie für diesen Mann, aber man schließt in nicht in die Arme. Das ist eine schmale Gratwanderung, die gemeistert werden will. Bru benutzt Fisk auch als Narrator der Story und lässt uns so sehr tief in die Psyche dieses Mannes schauen.

Zu dem exzellent geschriebenen Script gesellt sich dann auch noch ein Artwork, was mich förmlich aus dem Sessel gehauen hat. David Aja hat die am besten illustrierte Daredevil Story seit langem abgeliefert. Schon die erste Seite mit dem 12 Panel Raster ist ein Knüller, zieht einen in die Geschichte und dann kommt ein geniales Splashpanel auf Seite zwei. Allein die zwei Seiten haben alles, was Comics und ihre spezielle Form des Storytellings ausmacht. Diese Qualität zieht sich durch das ganze Heft. Perfektes, packendes Storytelling, ein unglaubliches Gespür für die Situation. Aja trifft immer den Nagel auf den Kopf. Die Rohe Gewalt, die von Fisk ausgehen kann, oder die Panik die ihn erfasst, wenn ihn mal wieder seine inneren Dämonen heimsuchen. Aja schafft hier ruhige Storyseiten aber auch explosive Actionsequenzen. Eines der Highlights ist sicher Storyseite 10, die von ihrem Design und von der Art des Storytellings stark an Jim Sterankos Großtaten aus den 60ern erinnert. Phänomenal. Aja und Brubaker sind ein großartiges Team, dass mich schon an THE IMMORTAL IRON FIST überzeugte. Aja hat aber auch schon mit Bru an Daredevil gearbeitet. Die tolle #88 , „The Secret Life of Foggy Nelson“, geht auf seine Kappe.Die Inks von von Sefano Gaudiano, der ja fast schon den gesamten Run von Brubaker inkt, holen das Optimum aus Ajas Zeichnungen heraus und sorgen für einen konsistenten „Serienlook“. Nicht wegzudenken aus diesem Team ist Colorist Jose Villarrubia, kein Unbekannter und unter anderem schon tätig für Paul Pope, Bill Sinkiewicz, Jae Lee, Kaare Andrews etc.. Also alles auch Artists jenseits des Superhelden Mainstream Looks. Seine Farben hier passen zur Serie, sind aber schon etwas offensiver als es die von Matt Hollingsworth in der Regel sind. Grandioser Job. Alles in allem perfektes Artwork, zum Zunge schnalzen!

Unbedingt mal rein illern. Kann man auch gut als One Shot genießen, um mit dem Schicksal einem der berüchtigsten Marvel Baddies auf dem Laufenden zu bleiben.

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Killer of Demons 1
– Image – Yost/ Wegener, Pattison

Auf Killer of Demons habe ich mich schon 'ne Weile gefreut. Das Projekt ist schon eine gefühlte Ewigkeit angekündigt und sollte erst bei Viper Comics erscheinen und landete schließlich bei Image. Das ist für die Serie sicher gar nicht so schlecht, denn bei Image ist das Spotlight doch um einiges heller.
KOD ist die erste creator owned Arbeit von Chris Yost, bekannt für seine arbeiten am X-Men Franchise und an vielen animierten Marvel Filmchen und Serien. Sein Partner ist der ATOMIC ROBO Artist Scott Wegener.


SPOILER AHEAD!


Dave Sloan ist so der typische Stino. Allerdings wurde er von Gott ausgewählt, dessen Waffe zu sein im Kampf gegen die Horden des Bösen. Die Dämonen der Hölle weilen nämlich unter uns, Dave kann sie durch eine Gabe Gottes sehen. Mit Hilfe eines Engels ist er der Killer of Demons.
Allerdings kommt es Dave auch ein wenig komisch vor, dass nur er die Dämonen sehen kann. Und warum sind so viele seiner unsympathischen Kollegen Dämonen? Oder andere nervende Zeitgenossen? Ist er ein durchgeknallter Serienkiller oder wahrhaftig der Schlächter der Höllenbrut?

KOD ist eine ausgesprochene spaßige Angelegenheit. Dabei schreibt Chris Yost sein Script nie albern, sondern mit einer gekonnt dosierten Brise schwarzen Humors. Er seziert Alltagssituationen und zieht seinen Witz aus der trockenen Darstellung von Daves Wahrnehmung. Die Persiflage auf die Alltagskultur mit all ihren Banalitäten trifft voll ins Schwarze.

Dorthin trifft auch Chris Wegener mit seinem Artwork. Ich liebe den Kerl für seine Arbeit an ATOMIC ROBO und auch seine PUNISHER WAR JOURNAL Hefte fand ich genial. KOD hat eben dieses hohe Niveau. Und genau wie bei ATOMIC ROBO schafft er es, die Situationskomik des Scripts in seine Illustration zu übertragen. Die Kolorierung hat Ronda Pattison übernommen, die auch schon an AROMIC ROBO Wegeners Art gekonnt mit Farben versah. Für das Lettering und das Heftdesign ist der Magdeburger Thomas Mauer verantwortlich. Toller Job.

KOD ist eine 3 Hefte umfassende Mini. Vom Erfolg des Heftverkaufs hängt ab, ob es weitere Minis geben wird. Also, kauft die Hefte!

offizielle KOD seite
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scott wegeners blog
chris yost on myspace
tom mauers blog


New Avengers: The Reunion 1
– Marvel – McCann/ Lopez, Lopez, Rudini

NA: The Reunion ist sicher ein wenig davon entfernt, ein perfekter Comic zu sein, aber trotz allem hatte ich unglaublich viel Spaß beim Lesen. Jim McCann hatte zweifellos Freude an den Charakteren und diese Freude färbt auf den Leser ab.

Der Name ist vielleicht ein wenig irreführend, aber so ist dem Heft eine höhere Aufmerksamkeit gewiss, als hätte der Titel „Ronin & Mockingbird“ oder so gehießen. Damit habe ich kein Problem. McCann gibt uns eine flott gepacete Superhelden Story mit Secret Agent Flair. Mit allem was dazu gehört. Ein sexy Pärchen mit ordentlich Konfliktpotenzial, AIM Terroristen, verrückte Wissenschaftler, fliegende Autos, geheime Waffenlager etc.. Seine Charakterisierungen sind vortrefflich. Am Anfang geraten Clint Barton und Bucky Barnes aneinander und beleben so den alten Hawkeye/ Cap Zwist auf einer anderen Ebene neu. Dieses Wortduell ist hervorragend geschrieben und für mich das Highlight dieses Heftes. Da wird erstens der „neue“ Cap einmal mehr im MU verankert und andererseits funktioniert hier das Heft auch wirklich als NA Spin Off. Aber auch die Mockingbird/ Clint Beziehung ist gut geschrieben. Das Pacing ist nahezu Perfekt, keine Szene in die Länge gezogen, weder die Talking Heads noch die Actionszenen. Der Cliffhanger lässt dann auch ein tolles NA Spin Off hoffen. Sehr gut gefällt mir auch, dass McCann anscheinend die Entwicklungen/Bedrohungen aus SECRET WARRIORS einbaut.

Das Artwork von David (Pencils) und Alvaro Lopez (Inks) und Dave Lanphear (Colos) ist eine ambivalente Geschichte. Auf der Haben Seite stehen ein exzellentes, butterweiches Storytelling und eine wirklich schicke Kolorierung. Man ist sofort im Banne der Geschichte, kann dem Geschehen immer folgen und das Ganze ist auch sehr tight. Aber die Gesichter sind stellenweise doch misslungen. Und vor allem in Szenen, in denen die Gesichter das A und O sind. So ist die Clint/Cap Szene in dieser Hinsicht ganz schön versaut. Auch auf Seiten, wo die Gesichter richtig gut aussehen, ist die Mimik dann das Manko. Und Clint sieht stellenweise auch viel zu jung aus, mehr wie ein Young Avenger. Diese Punkte fallen negativ auf, der positive Eindruck überwiegt aber bei weitem! Das neue Kostüm von Mockingbird gefällt mir auch sehr gut. So ein neuer Zwirn ist ja immer ein Thema für Fanboys. Dieses Neue funktioniert ausgesprochen gut, passt hervorragend zu dem Spionage Background der Figur. So muss Bobby jetzt nicht mehr in Hot Pants durch dunkle Gassen huschen. Die Brille ersetzt auch gut die Domino/Butterfly Maske, für mich immer noch das Highlight des alten Fummels.

Die Wiederbelebung von Mockingbird halte ich für sehr gelungen, zum einen ist sie den jüngeren nicht so geläufig und zum anderen haben Fanboys, die auf eine längere Fanvergangenheit zurückschauen, einen beliebten Charakter wieder, der alles andere als Over Used war und auch hervorragend in die neue Marvel Welt passt. Das erste Heft der Mini macht dazu einen sehr gekonnten Eindruck und scheint mir eine gute Grundlage für eine neue Erdung der Figur.

Im übrigen startet NA: The Reunion zusammen mit FF: Dark Reign den Reigen der Dark Reign Minis. Wenn die, die noch ausstehen, genauso viel versprechend beginnen wie die Beiden, lasse ich mich von Marvel gerne weiter ausnehmen.

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Spider-Man/ Human Torch: Bahia de los Muertos – Marvel – Beland/ Doe

Kann sich noch jemand an das Fantastic Four One Shot ISLA DE LA MUERTE erinnern? Hier liefert das Kreativteam, dass dieses spaßige Heft schuf quasi ein Sequel. Nur eben mit einem Team Up, das man nur als Fan Pleaser bezeichnen kann. Das letzte Spotlight auf diese Beziehung war Dan Slotts fantastische SPIDER-MAN/HUMAN TORCH Mini. Jeder, dem diese Superhelden Perle gefiel, wird auf jeden Fall an diesem Heft seinen Spaß haben.

Johnny Storm und Spidey wollen sich ein schönes Wochenende im Baxter Building machen. Die anderen Fantastics sind übers WE in der Negativ Zone und machen da irgendwelchen Kram. Zeit für ein lässiges Single Wochenende mit Pizza und Videospielen. Dann erreicht aber ein Notruf aus Puerto Rico die beiden. Es wird um die Hilfe der FF gebeten, ein Monster treibt sein Unwesen. Also macht sich unser Duo auf den Weg....

Tom Beland hat ein sehr schönes, unterhaltsames Heft geschrieben. Man darf keine komplexen Plots und verzwickte Twists erwarten. Bahia de los Muertos ist eine leichtherzige Story, die voll und ganz auf die beiden Hauptdarsteller zugeschnitten ist. Beland schreibt die Beiden ganz hervorragend, mit viel Witz und Gespür für die Charaktere. Es macht unglaublich viel Spaß dieses Heft zu lesen, wenn man denn mit Spider-Man und/oder Johnny Storm etwas anfangen kann. So ein leichtherzigen One Shot finde ich in Zeiten der im allgemeinen doch recht düsteren Stories sehr wertvoll. Man muss auch kein Wissen um aktuelle Kontinuität mitbringen, um dieses Heft zu verstehen. Das heißt aber nicht, das Beland sich mit den Figuren und deren Geschichte nicht auskennt. Um die Figuren so hervorragend zu charakterisieren, muss man schon Kenntnis von ihnen haben. So ganz nebenbei schüttelt Beland dann auch noch ein Ass in Form eines alten FF Gegners aus dem Ärmel. Dieser wurde schon seit Ewigkeiten nicht mehr benutzt und die Wiedersehensfreude war groß!

Das Artwork von Juan Doe, den meisten wohl von seinen Coverarbeiten ein Begriff, ist sicher nicht jedermanns Sache. Wenn man aber auf etwas ausgefallenere Artworks jenseits des Superhelden Mainstreams steht, wird man die helle Freude daran haben. Juan Doe trifft mit seiner Art voll und ganz den Kern der Story. Das passt perfekt und ist in sich sehr stimmig. Besonders hervorheben möchte ich die tolle Kolorierung.

Es soll ja auch Leute geben, die Spider-Man seit dem Reboot ignorieren. Nun, auch für diese Fangruppe ist das Heft bestens geeignet, denn BND/OMD spielen hier keine Rolle.

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Jersey Gods 2 – Image – Brunswick/ McDaid, Rosenberg

Der Name Glen Brunswick klingelte mir noch in den Ohren wegen der fantastischen Mini KILLING GIRL, die ebenfalls bei Image erschien. JERSEY GODS fand ich zwar vom Pítch nicht so spannend, aber Brunswick hatte bei mir eben durch KILLING GIRL genug Kredit. Das erste Heft fand ich dann auch ganz solide. Nur so richtig zünden wollte es noch nicht, die Mischung war auch etwas ungewöhnlich.

Die eigentliche Heldin ist die Angestellte Zoe. Die lebt in Jersey und träumt von der großen Stadt, ein typisches Jersey Girl eben. Dann tauchen aber plötzlich „Götter“ auf, die sich in einer Mall prügeln. Dies Götter erinnern an Kirbys NEW GODS oder an die ETERNALS. Zoe gerät dazwischen und zwischen ihr und dem Gott Barock scheint ein wenig zu funken.

Brunswick hat da ein nettes Szenario geschaffen, das mich beim zweiten Heft nun auch überzeugt hat. Diese ganze Götter-die-durchs-Weltall-düsen Sache ist herrlich cheesy und Brunswick verbeugt sich augenzwinkernt vor den großen Vorbildern, verleiht seinen Göttern aber auch „personality“. Der Twist mit Jersey Girl Zoe lockert das Setting entsprechend auf. Brunswick wechselt auch gekonnt die Narrative, was dem Lesefluss und den Charakterisierungen zu gute kommt.

Das Artwork stammt vom Briten Dan McDaid, ein noch relativ junger Zeichner der seit ein paar Jahren als Profi arbeitet. Sein Artwork passt perfekt zur Story, kommt es einem doch vor wie eine Mischung aus Jack Kirby und Darwyn Cooke. Große Namen, die ich auch nicht einfach so in den Ring werfe. Das Artwork gefällt mir ausgezeichnet und mit ein wenig mehr Routine kann McDaid ein ganz großer werden. Für diesen Stil könnte es insgesamt ein wenig tighter ausfallen. Die Kolorierung von Rachelle Rosenberg trifft nicht 100%ig meinen Geschmack, ist aber professionell erstellt.

Brunswick und McDaid haben da was Feines geschaffen und ich hänge da jetzt auch gut am Haken. Besonders gefallen mir diese Kleinigkeiten, die man überall entdecken kann, die Liebe für das Detail und der dezente Witz von Brunswick, der von McDaid hervorragend übertragen wird. Als Zugabe erhält man in diesem Heft noch ein schickes Cover von Darwyn Cooke, eine Leserbriefseite und zwei Pin Ups verschiedener Künstler. Es gibt übrigens auch ein Blog von Hauptcharakter Zoe als virales Marketing, den Link findet ihr unten.

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"zoe's blog"
offizieller jersey gods blog
dan mcdaids seite
rachelle rosenbergs seite

Montag, 9. März 2009

"Just some aliens phazing between dimensions..." - Reviews 08/09


New Avengers #50
– Marvel – Bendis/ Tan, Banning, Ponsor

Ich bin es eigentlich leid, ständig den Preis heranzuziehen und mich darüber zu beschweren. Allerdings ist NA#50 der bis jetz wirklich dreisteste Preisspiralendreher. 4.99 $ pro Heft ist schon eine ganz schöne Hausnummer. Nun hat ja THOR 600 den gleichen Preis gehabt, rechtfertigte das aber mit satten 42 Storyseiten, zwei Back Up Stories, Reprints und Covergallerie. Bei NA#50 ist nicht mal der Versuch einer Rechtfertigung vorhanden. Die Hauptstory umfasst 37 Seiten. Das wars. Kein Editorial, keine Back Ups, nichts. Fehlanzeige. Zwar geben sich die Artists die Klinke in die Hand, aber das alleine ist mir zu wenig für diesen Preis. Ich kann da Marvel absolut überhaupt nicht nachvollziehen. Dieses Heft wird sich sowieso wie geschnitten Bort verkaufen, hat es da Marvel wirklich nötig, diesen 1 Dollar draufzuschlagen? Was bleibt denen davon übrig? Die Hälfte? Lohnen sich überschlagene 70.000 Dollar mehr, um die negativen Reaktionen zu rechtfertigen? Oder will man so besser begreifbar machen, warum normale Hefte nun auch 3.99 kosten? Ich kann es mir nicht erklären.



And now for something completely different: Der Inhalt!!! Bendis schreibt seine Avengers konsequent weiter. Die Prämisse ist klar. Waren unsere Rächer schon in der Post Civil War Welt Outlaws, so sind sie nun so richtig Gejagte. Dieses Team könnte nämlich Norman Osborn und seinen Plänen am ehesten in Quere kommen, zumal sie allen Grund haben, angepisst zu sein, nutzen Osborns Dark Avengers schließlich Trademarks von New Yorks finest, wobei ich nicht das NYPD meine. Die NA suchen also die Konfrontation mit Osborns Schergen...
Das Heft bekommt dann einen Twist, den man nicht unbedingt erwartet.

Bendis legt eine ordentliche Milestone Issue vor. Handlungen und Charaktere werden entwickelt, es gibt Superhelden Catchen und eine guten Cliffhanger. Das ganze ist sehr stark in den Status Quo eingebettet und wirkt dadurch sehr koheränt, wenn man denn nun das 616er ausgebiegig verfolgt. Es gibt auch eine Verknüpfung mit DARK AVENGERS #2, die aber mMn nicht 100% schlüssig ist.
Sehr gut gefallen haben mir vor allem Hawkeye, Spider-Woman und Mockingbird. Da merkt man Bendis förmlich die Freude an den Charakteren an. Das Dialoge seine große Stärke sind, ist ja nun auch kein Geheimnis. Positiv überrascht bin ich auch von Ms.Marvel. Die Wandlung von Starks Poster Bitch zu einem sympathischen Member der NA ist glaubwürdig. Und so hat das Team nun auch wieder einen Heavy Hitter, wenn man Wolverine und Cap mal weglässt. Und so ein Powerhouse hat das Team auch bitter nötig. Ihr merkt an meinem Nerd Talk, dass ich NA durchaus durch die Fanbrille betrachte und mir das Team Roster dementsprechend wichtig ist.

Die Handlung und das Script von NA#50 haben mich also überzeugt. Das Artwork von Billy Tan kann das leider nicht. Er hat seine Momente und manche Panels oder Seiten sehen auch toll aus, aber stellenweise greift er auch ganz schön daneben. Diese Entwicklung finde ich auch sehr merkwürdig, da er mir an UNCANNY X-MEN und auch z.b. an NA#46 sehr gut gefiel, beim letzteren sogar mit gleichem Inker und Coloristen. Aber hier funktioniert es nicht so gut. Für jemanden, der auch einen naturalistischen Ansatz hat, zeigt Mr.Tan hier auch sehr viele anatomische und perspektivische Unzulänglichleiten. Allerdings mecker ich hier auf einem hohem Niveau! Das Artwork führt durch die Story und ist auch professionell. Die Inks von Matt Banning sind ok, könnten aber für meinen Geschmack ein wenig fetter sein und auch mehr Tiefe einbringen, die Farben von Justin Ponsor sind ebenfalls ganz gut. Von einen Flagship Title wie NA erwarte ich aber mehr. Rettung ist aber in Sicht. Chris Bachalo und Stuart Immonen werden Tan ablösen, wobei Stuart Immonen dann fester Artist wird. Eine gute Wahl, wie ich finde. Toller Artist, pünktlich obendrein. Die Gast Artists, die jeweils ein bis zwei Seiten des Kampfes illustrieren, lesen sich dann wie das „Who is Who?“ der Marvel Artists. Hitch, Mcniven, Lopez, Aja, Gaydos, Yu, Epting, Maleev und Horn. Für mein Empfinden passt da nur Greg Horn nicht rein, mit dessen Art ich wirklich gar nichts anfangen kann. An Covern machmal ganz hübsch, als Interior für mich aber unerträglich. Dafür sind die anderen Beiträge sehr gelungen und stellenweise richtig lecker!
Diese Seiten entschädigen auch für den Rest mehr als ausreichend.

Wer jetzt aufgrund meiner Kritik denkt, NA #50 lohnt sich nicht, hat es falsch verstanden. Ich hatte großen Spaß an dem Heft und genieße den Dark Reign Status und die Verwicklungen die sich ergeben, sehr. Für 5 Dollar erwarte ich an Marvels Flagship aber auch ein bisschen mehr.

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Captain America 47 – Marvel – Brubaker / Guice, D'Armata

Das letzte Heft, das von dieser exzellenten Serie im Rahmen dieses Blogs ausführlich besprochen wurde, war Ausgabe 43. Höchste Zeit also für einen Blick auf Brubakers Schätzchen.

Nach den epochalen #1-42 gönnt Brubaker uns also etwas kürzere Storyarcs. Die Stimmung hat er beibehalten, aber die Prämisse ist eine andere. James „Bucky“ Barnes IST Captain America. Es sind große Fußstapfen, in die er da passen muss, aber er stellt sich der Herausfroderung. Und er scheint dem auch gewachsen. Dennoch, ein Leben als Killer der Sowjetunion hinterlässt Leichen im Keller. Diese Vergangenheit holt Captain ein. Er muss sich seiner Vergangenheit stellen, der Verbrechen die er begangen hat und seinem Gewissen. Das er nun natürlich „auf“ der richtigen Seite steht, wird nie in Frage gestellt . Sehr angenehm empfinde ich, dass Bru hier den Mythos seiner Figur voll ausnutzt und uns so mit Namor einen plausiblen, sehr interessanten Gefährten für Cap aus dem Hut zaubert.

Hatte ich bei den Heften 43-44 noch das Gefühl, Bru fällt nicht mehr so viel ein und er tritt ein wenig auf der Stelle, lösen sich spätestens hier diese Befürchtungen auf. Klar, so wirklich frisch wirkt das Szenario, oder besser die Stimmung, nicht. An dieser düstereren, drückenden Grundstimmung hat er nicht viel verändert. Aber die Story nimmt Fahrt auf und spätestens der Cliffhanger dieser Ausgabe erreicht wieder Qualitäten früherer Hefte dieser Serie. Das er seinen Helden auch immer mehr wachsen lässt, ist nicht nur glaubwürdig, logisch und konsequent, es macht auch unheimlich viel Spaß bei dieser Entwicklung Zeuge zu sein. Das man hier ein Wiedersehen mit dem „Winter Soldier“ hat, wertet für mich die Geschichte zusätzlich auf. Der ursprüngliche Winter Soldier war nicht nur einer der coolsten Charaktere der letzten Zeit, er hatte auch das am besten designte Outfit.

Das Artwork dieser Issue stammt von Butch Giuce. Klar, im Grunde ist das Steve Eptings Serie. Egal wer das zeichnet. Die Fill In Artists sind von den Redakteuren immer so ausgesucht, dass sie zu Epting passen und dank D'Armatas Farben hat man einen kosistenten Look. Guice hat ja schon ein paar Hefte gezeichnet und auch Epting schon geinkt. Er macht einen guten Job. Einige Kampfszenen sind spektakulär und zeigen gut die rohe Kraft und die Dynamik mit der James Barnes agiert. Man merkt auch, das er Erfahrungen als Inker hat. In der Regel sind Zeichner die sich selber Inken ja ein wenig sparsam mit dem Einsatz von Tinte. Nicht so Guice. Er verwendet fette Inks mit viel Schatten und sorgt damit für Tiefe und ein lebendiges Artwork. Sehr schön. Die Farben sind wie wie erwähnt auf dem gleichen Nivaeu wie immer an dieser Serie. Nämlich außerodentlich gut.

Nach von mir empfundener, kurzer Schwächephase hat CAPTAIN AMERICA zu alter Stärke zurückgefunden. Jetzt geht es ja auch in schnellen Schritte auf die Nummer 50 zu und ich bin gespannt, was uns da erwartet. Ab der Nummer 51 würde es dann ja auch mehr Hefte ohne Steve Rogers geben als mit, zumindest in diesem Volume. Das wäre wohl auch ein Novum. Und wer hätte gedacht, dass die Serie auch in der Gunst der KäuferInnen ohne den eigentliche Titelhelden so lange, so weit oben bleibt?

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X-Factor 12 – Kyle, Yost/ Crain

Als die Serie gepitcht wurde, hätte ich niemals gedacht, dass ich einmal so große Freunde an ihr haben würde. Dieses ganze Grim & Gritty ist nicht mein Ding, dazu noch die ganz Hieb und Stich und Biester Fraktion im Team? Hmm.... Fand ich nicht überzeugend.

Und siehe da, Craig Kyle und Chris Yost haben mich völlig überzeugt. Neben Peter Davids großartigem X-FACTOR bieten die Beiden die beste Team Serie der X Franchise. Ihre Plots sind gut entwickelt, die Charaktere scharf umrissen. Dazu haben sie im Verlauf der Serie ihr Roster elegant erweitert. Zu den ursprünglichen Teammates Wolverine, Warpath, X-23 und Wolfsbane gesellten sich im Laufe der 12 Hefte Archangel, Domino, Elixir und Vanisher dazu. Gerade die letzten Drei sind das Salz in der Suppe. Domino ist einfach ne coole Sau. Ein Fanboypleaser. Knarren, Kurven, Oneliner. Den Vanisher quasi zum Teammitglied zu machen, ist auch ein hervorragender Kniff. Und Elixir, der nun so gar nicht in diese Truppe passt, gefällt mir auch so richtig gut. Neben all diesen krassen Kaputniks ist er der einzig Normale. Dieses Team hat für mich derzeit das interessanteste Roster aller Marvel Teams. Die Mischung ist perfekt und die grandiose Charakterisierung von Kyle und Yost lässt dieses Team hell strahlen. Aber auch das Supporting Cast wirkt hier sehr vital und glaubwürdig. Das fängt bei Cyclops an und hört bei der Leper Queen auf. Gerade Cyclops ist hier so cool wie in keiner anderen Serie. Halt! In CABLE rockt Cykes auch die Hütte. Aber wenn man WOLVERINE:ORIGINS 33 gelesen hat, weiß man auch, wie sehr man Cyclops zerschreiben kann.

In diesem Heft fängt ein neuer Story Arc an. Die Leper Queen ist der Villain. Diese relativ neue Figur zu nutzen, halte ich für einen tollen Schachzug. Ein weiterer 90er Charakter wäre dann vielleicht doch zu viel gewesen. Die Leper Queen ist schön irre und bad ass. Teils ist sie sogar Narrator der Story, was zur düsteren Stimmung beiträgt und ihre Intentionen sehr gut verdeutlicht. Für LeserInnen mit X Interessen, die die Serie bisher ignorierten, bietet der neue Arc einen guten Einstiegspunkt. Das ist nicht ganz uninteressant, denn das nächste Kapitel in der MESSIAH Saga wird ein Crossover zwischen X-Force und CABLE sein und demnächst starten.
Man kommt auch ganz gut rein. Klar hat die Serie eine dichte Kontinuität, aber die Handlung ist für Neuleser verständlich. Das bei einer Teamserie nach 12 Heften schon einiges an Subplots passierte ist klar, sollte aber nicht abschrecken.

Das Artwork von Clayton Crain ist so eine Sache. Im Grunde finde ich es schon ganz schick. Es passt auch hervorragend zu dieser Serie. Ich sehe mich allerdings schnell satt an seinem Stil. Dafür reicht ein Heft aber nicht aus.

X-Force ist erneut eine starke Arbeit des Autorengespanns Craig Kyle und Chris Yost. Mir ist keine schwache Ausgabe in Erinnerung und von Heft zu Heft wird die Serie dichter.

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Fear Agent 26 – Dark Horse – Remender/ Moore, Lucas, Loughridge

Jeder Mittwoch, der uns ein neues Fear Agent Heft beschert, ist für mich ein Festtag. Leider werden die Abstände der Festtage immer größer. Und das ist das Problem. Ich bin generell recht offen, wenn es um Delays geht. Die Qualität steht an erster Stelle. Aber gerade hier ärgert es mich doch. Nicht nur, weil Fear Agent eine meiner Favoriten ist und ich es kaum erwarten kann, neue Hefte in meinen gierigen Fingern zu halten. Das Pacing und der Inhalt der Geschichte machen es schwierig, stellenweise mehr als zwei Monate auf ein neues Heft zu warten und dann der Geschichte gebannt zu folgen, ohne vorher nochmal in das Heft davor gesschaut zu haben. Ganze 17 Seiten musste Tony Moore illustrieren. Das sollte doch auch in einem Monat oder in sechs Wochen zu schaffen sein. Es kann natürlich auch an Rick Remender liegen, aber Moore halte ich als Grund doch wahrscheinlicher.

Die Delays trüben also den Genuss. Davon abgesehen hat Fear Agent aber nach wie vor alles, was die Serie so grandios macht. Dreckige, absurde Gewalt, komplexe, durch Zeitreisen paradoxe Handlungen, dreckigen Südstaaten Slang und natürlich nach wie vor dieses herrlich trashige Sci-Fi Setting. Die Letzten Hefte waren ja mehr oder weniger Western, und durch die Delays kommt einen das wie eine Ewigkeit vor, aber am Ende waren es ja höchstens 60 Seiten. Der Cliffhanger beendet aber diesen Plot und Annie darf mal wieder Zunder geben....

Nun fehlt nach der Showdown dieses Arcs, der dann auch darüber entscheidet, wie man diesen denn nun einzuordnen hat. Gehen Remender einfach die Ideen aus, oder war der Genrewechsel wohl geplant? Ich fand den Arc bis jetzt sehr unterhaltsam, aber jetzt muss auch noch was kommen, damit er an die Qualität der anderen herankommt. Das soll aber nicht heißen, das Fear Agent im Mittelmaß herumdümpelt, wenn der Arc doch nicht mit einem Feuerwerk endet. Auch auf diesem Niveau ist die Serie erstklassige Unterhaltung.

Tony Moore ist natürlich eine Wucht. Ich gestehe, ich sehe Jerome Opena noch lieber and der Serie, aber Moore ist alles andere als zweite Wahl. Ich habe aber das Gefühl, das er hier ein wenig unter Zeitdruck stand. Nicht das die Seiten hingekliert aussehen, aber das Artwork wirkt nicht so tight wie an den ersten Volumes, was aber auch an Inker John Lucas liegen kann. Die Farben von Lee Loughridge sind mal wieder der Knüller. Fear Agent ist unter seinen tollen Arbeiten immer noch herausragend. Hier darf er sich richtig austoben.

Es gibt auch wieder eine Back Up Story. TALES OF THE FEAR AGENT ist eine tolle Tradition, auch wenn es auf Kosten der Seitenzahl der Hauptstory geht. Allerdings muss man wahrscheinlich dankbar sein, sonst hätte man vermutlich noch länger warten müssen. Die Geschichte von Gerry Duggan (Autor) und Allessandro Braglalini (Art) ist nicht schlecht, reicht aber nicht an die besten TOTFA Storys heran.

Als Trade wird sich dieser Arc sicher wesentlich besser lesen, aber TradeleserInnen entgeht hier das Heft als Gesamtkunstwerk. Cover und Backcover, Back up Story, Recap Seite und Leserbriefseiten, das alles auf tollem Papier in super Druckqualität für einen fairen Preis. Es gibt Momente, wo ich mich ein wenig ärgere, nicht aufs Trade gewartet zu haben. Fear Agent lässt aber mein Floppy-Liebhaber-Herz höher schlagen. So muss ein Heft präsentiert werden.

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blog von allessandro bragalini mit preview der back up story



Umbrella Acadamy: Dallas #4 – Dark Horse – Way/ Ba, Stewart

Wo wir gerade bei perfekter Präsentation von Heften sind. Auch Umbrella Acadamy weiß als Gesamtkunstwerk „Heft“ zu überzeugen. Backcover, Recap- und Leserbriefseiten sind großartig, ebenso wie die Qualität von Papier und Druck. Das Cover hinterlässt bei mir aber einen faden Beigeschmack. Ist das ein coole Idee oder einfach „zu cool“? Smart ass cool? Ich kann mich nicht entscheiden, je länger ich das Cover betrachte, desto weniger clever halte ich Idee. Aber als Effekt im Comicshop sicher nicht verkehrt.

Wie stehts aber mit dem Inhalt. In Heft Nummer 4 bekommen wir eine flott gepacete Zuspitzung der Ereignisse. Das ganze ist durch die Zeitreisen gar nicht so einfach zu druchschauen, zumindest ging es mir so. Um den Knoten im Kopf zu lösen, werde ich mir wohl das ganze Vol. nochmals zu Gemüte führen müssen, was aber auch sehr unterhaltsam werden wird. Denn Way und Ba's Comic ist ein Highlight. Es stimmt einfach alles. Die Handlung ist originell, das Cast großartig Charakterisiert. Way hat immer ein paar Überraschungen parat. Diese wirken aber nie erzwungen. Gerade die Entwicklung um die beiden Auftragskiller Hazel und Cha überraschte mich und geht so ziemlich gegen alle Erzählkonventionen. Das kam sehr unerwartet und wirkte sehr erfrischend auf mich. Im Cliffhanger lässt er dann förmlich die Bombe platzen. Toller Cliffhanger!!!

Das Artwork ist einfach nur spektakulär! Gabriel Ba gefällt mir ausgezeichnet. Sein Stil ist einzigartig, mit sehr großem Wiedererkennungswert, sein Storytelling ausgereift, die Darstellung von Mimik sehr überzeugend und seine Splashpages hauen mich regelmäßig um.
Dave Stewart überzeugt einmal mehr mit einer fantastischen Colorierung.

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Freitag, 6. März 2009

Deadline! Arrrrgghhhh!!!!

Sorry Folks, diese Woche wird es die Reviews etwas später geben als gewohnt. Arbeit, Arbeit, Arbeit. Ich bin aber guter Dinge, dass ich spätestens am Sonntag die HIGH 5 poste. In der kommenden Woche wird es dann mit aller Wahrscheinlichkeit wieder etwas später, was dann aber nicht an mir liegt. Der Deutsche Zoll, bekannt für Gründlichkeit, pedantische Pflichterfüllung und Humorlosigkeit, hatte die Lieferung ganze zwei Tage am Wickel. Nun bekomme ich den Schwung frischer Hefte frühestens Montag.
Tja, so kanns gehen. Mal sind es betrunkene Jecken, die einfach mal die Welt mitsamt Diamond Paket sich drehen lassen, mal ist es der Zoll, der in seiner Funktion als Spaßbremse wieder mal ganze Arbeit leistet.
Ich hoffe, das H5W Extra zu MIDNIGHT NATION ist ein kleines Trostpflaster.
Achso. Geht WATCHMEN gucken. Großartiger Film! Wer etwas anderes sagt, schubst auch kleine Enten in den Teich!

Bis die Tage!

Montag, 2. März 2009

H5W Extra - MIDNIGHT NATION TPB

Midnight Nation TPB – Top Cow – JMS/ Frank, Sibal, Gorder, Milla

MIDNIGHT NATION ist eine 12 teilige Maxi Serie, die von 2000-2002 bei Top Cow erschien und nun in Form eines Trades in einer günstigen Form wieder uneingeschränkt zugänglich gemacht wurde.
Geschrieben wurde Midnight Nation vom damals in der Comic Welt noch relativ unbeflecktem Joseph Michael Stracynski, wegen der Unausprechlichkeit seines Namens für Amerikaner und der Abkürzungsfreudigkeit eben dieser, besser bekannt als JMS.

JMS hatte zu dieser Zeit schon seine Duftmarke in der Branche hinterlassen. Sein RISING STARS, von dem im übrigen bald eine Art Omnibus mit sämtlichen Material erscheint, war hochgelobt und kommerziell mehr als nur solide. Seine Fanboy credibility hatte JMS zu dieser Zeit aber noch seiner Arbeit an der preisgekrönten Sci-Fi TV Serie BABYLON 5 zu verdanken. Top Cow spendierte JMS nach dem Erfolg von RISING STARS ein eigenes Imprint. JOE'S COMICS war dann relativ kurzlebig. Erschienen sind dort eben MIDNIGHT NATION, die Fantasy Story DELICATE CREATURES und Gary Franks KIN. Zu der Zeit, als MIDNIGHT NATION erschien, begann JMS' Aufstieg zu einem der Superstars unter den Comicautoren. Im Jahr 2001 bekam er von Marvel das Angebot, AMAZING SPIDER-MAN zu schreiben. Gerade die ersten Hefte seines Runs, inklusive der eindrucksvollen 9-11 Ausgabe, gehören für mich mit zu dem Besten, was im nun fast 50 Jahre alten Spidey Franchise gedruckt wurde. Spätere Story Arcs an Marvels Flaggschiff riefen zwar starke Kontroversen unter den Fans hervor, JMS' siebenjähriger Run an ASM gilt aber dennoch als einer der ganz Großen. Aktuell schreibt er für das Haus der Ideen THOR und die Maxi THE TWELVE, für DC wird er in kürze einen Job an THE BRAVE AND THE BOLD antreten. Aufgrund seiner Aktivitäten für Hollywood, er war gerade sehr erfolgreich mit dem Drehbuch zu Clint Eastwoods THE CHANGELING ( DER FREMDE SOHN), scheint JMS nun weniger Zeit in seine Karriere als Comicautor investieren zu können und sich mehr dem lukrativeren Job des Script Lieferanten zu widmen.

Zum Inhalt. Den Plot von MIDNIGHT NATION zu umschreiben, ohne zu viel von der Story preiszugeben, ist ein sehr schwieriges Unterfangen. Zu Beginn scheint JMS' uns eine Noir Crime Story mit Horrorelementen erzählen zu wollen. Recht schnell wird aber klar, dass er was völlig anderes im Schilde führt. Sein Charakter, Polizist David Grey, muss sich auf eine Reise begeben, um seine Seele zu retten. Diese Reise tritt er in einer Art Zwischenwelt an, in der all die gescheiterten Menschen, die durch das Raster der Gesellschaft fallen, existieren, unbemerkt von ihrer Umwelt. Aber nicht nur die Gescheiterten leben in dieser Welt, sondern auch „the Walkers“, gefährliche, seelenlose Kreaturen. Auf seiner Reise begleitet ihn die mysteriöse Laurel, von der wir nicht viel mehr wissen, als das sie sich verdammt gut auskennt. Für die Reise zu Fuß von L.A. nach NYC haben die Beiden ca. ein Jahr Zeit, bevor Davids Seele verloren geht. Welchen Gefahren muss sich das Paar stellen? Werden sie rechtzeitig in New York ankommen und was wird sie da erwarten? Welche Geheimnisse hat Laurel? .....

JMS' Story hat es wirklich in sich. Die ursprünglichen 12 Hefte sind knapp bemessen für das, was er zu erzählen hat. So ist am Ende eine äußerst kompakte Geschichte entstanden und es wirkt auch sehr erfrischend, das die Story eben nicht aufgeblasen wurde, denn vom Potenzial hätte MN auch sehr gut eine On Going werden können. So wird die eigentliche Reise recht knackig erzählt. JMS konzentriert sich dabei auf die Veränderung seines Charakters. Der Focus liegt aber auf dem Ende, welches einen tollen Höhepunkt der Story bietet. Das ist wirklich nochmal ein Herzschlagfinale, dessen Twists und Turns mir den Atem raubten und mich sehr begeisterten. Hat der erste Teil, also die Reise, beinahe ein hypnotische Wirkung auf mich gehabt, so ist der Showdown dann ein Page Turner. Der gesammelten Form kommt das Pacing dabei sehr entgegen. In einem Rutsch gelesen entfaltet MN seine geballte Kraft, die auch noch heute, nach fast zehn Jahren, sich nicht hinter aktuellen Comics verstecken braucht.

JMS bedient sich bei MN ausgebiebig an christlichen Mythologien. Engel, Teufel, Himmel, Hölle, das ganze Programm. So etwas kann extrem nerven und in die Hose gehen, gerade wenn man überzeugter Atheist ist und von dem ganzen Aberglauben und Mystik Mumpitz, der nunmal mit den Religionen einher geht, eher angewidert ist. Nun erzählt uns JMS aber eine Fantasy Story, und eben nicht den bebilderten WACHTURM. Damit kann ich nicht nur gut leben, ich muss auch zugeben, dass sich der reichhaltige Schatz an christlicher Mythologie hervorragend als Background für eine solche Geschichte eignet, gerade wenn ein gebildeter Mann wie JMS diese schreibt. Vielen ComicleserInnen dürfte ja bekannt sein, dass er gerne mystische Sachen schreibt und das das auch eine große Stärke von ihm ist, sei es so gefeiert wie bei THOR und eben bei MN oder auch so stark diskutiert wie der neue Origin Ansatz bei AMAZING SPIDER-MAN. Dieses Faible für Mythologien zieht sich wie ein roter Faden durch sein Comicwerk.

Aber nicht nur christliche Mythologien werden uns von JMS auf eine angenehme Art und Weise präsentiert. Auf einer gewissen Ebene liest man Gesallschaftskritik heraus, aber ohne einen nervenden, pädagogischen Zeigefinger. Gerade die Schilderungen von verschiedenen Menschen, denen David auf seiner Reise begegnet, warum sie eben durchs „Raster“ gefallen sind, kann ich nur als außerordentlich gelungen bezeichnen. Ebenso subtil verpackt sind die philosophischen Botschaften des Comics.

Außerordentlich gelungen ist auch das Artwork. Zeichner Gary Frank war zu diesem Zeitpunkt noch etwas von seinem Status als Star entfernt, das heißt aber nicht, das er entfernt war von der Qualität gegenwärtiger Arbeiten. Alle Trademarks, die Franks Arbeiten heute so spektakulär machen, sind schon vorhanden. Sei es die Fähigkeit, Mimik der Charaktere exzellent heraus zu arbeiten oder sie eben mit Hilfe seiner sehr ausgereiften Darstellung von Anatomie immer so darzustellen, das man sie gut unterscheiden kann. Eine weitere Frank'sche Spezialität ist das „Sichtbarmachen“ von Kleidung. Bei ihm sieht Kleidung, vor allem die hier natürlich nicht vorhandenen Superheldenkostüme, wirklich nach getragenen Textilien aus und nicht wie Bodypainting. Einzig sein Storytelling ist noch nicht ganz so ausgereift wie an gegenwärtigen Arbeiten. Einige Panels wirken auf mich ein wenig steif. Das ist aber nur eine Nuance.
Geinkt wurden die Pencils von Jason Gorder (#1-#5) und Jonathan Sibal (#6-#12). Beide haben einen tollen Job gemacht und beim Lesen fiel mir der Wechsel auch nicht auf und auch beim direkten Vergleich kann das geübte Auge bestenfalls sehr feine Unterschiede ausmachen. Beide Inker lassen Franks Zeichnungen jedenfalls optimal wirken. Sibal ist nun auch Langzeit Komplize von Frank und hat diesen z.b. auch an ACTION COMICS und SUPREME POWER geinkt. Die Colorierung hat Matt Milla übernommen. Auf Milla's Referenzliste stehen unter anderem ein Großteil der Hefte von JMS' Run an ASM, so zu Beispiel die CIVIL WAR Tie Ins oder auch BACK IN BLACK.
Der Colorierung merkt man am ehesten noch das Alter von MN an. Das soll nicht heißen, das sie schlecht aussieht. Im Gegenteil. Auch heute entfaltet die Colorierung noch eine tolle Wirkung und für die damalige Zeit ist sie ein Knüller. Nun hat sich aber gerade im Bereich der Colorierungen einiges getan in den letzten 8-10 Jahren.

Das Trade ist schön aufgemacht, enthält die Hefte 1-12, den One Shot PRECIOUS THINGS, ein Nachwort von JMS sowie alle Cover. Man bekommt also die volle Ladung für einen mehr als fairen Preis. Die Qualität des Paperbacks, also Druck, Papier, Bindung etc. machen einen hervorragenden Eindruck. Ursprünglich war auch ein preiswertes Hardcover in Übergröße angekündigt , allerdings hat Top Cow da noch ordentlich an der Preisspirale gedreht. Statt der ursprünglichen 34,99 $ kostet es nun satte 100,00 $.



Die Kollegen vom CHECKLIST COMICAST haben MIDNIGHT NATION in der Episode 34 besprochen. Hört euch an, was sie dazu zu sagen haben.

MIDNIGHT NATION im Onlineshop der Comic Combo Leipzig