Freitag, 27. Februar 2009

"Why doesn't anybody play parcheesi anymore?" - Reviews 07/09

Da ich die Hefte durch das Karnevalsfreudige Personal des Bonner Großhändlers und der dortigen Post nicht wie gewöhnlich am Freitag bekam, sondern erst am Dienstag, konnte ich die von mir angepeilte Deadline, den Donnerstag, für die Veröffentlichung der Reviews nicht ganz halten. Aber ich denke, Freitag Mittag ist dann auch ok. Gottseidank ist diese fürchterliche Karnevalszeit nun auch vorbei, und da ich nicht gerade in einer Hochburg dieses furchtbaren Brauchs lebe, habe ich davon auch wenig mitbekommen. Ich hoffe mal, die freundlichen BearbeiterInnen aus Bonn sind wieder auf dem Damm, so dass ich heute bereits den nächsten Stapel druckfrischer Heftchen in den Händen halten kann.
Viel Spaß mit den Reviews!



Noble Causes 39 – Image – Faerber / Cinar, Niese, Baake

Noble Causes war eine der Serien, die ich trotz guter Kritiken nie in meine Pull genommen habe. Aus verschiedenen Gründen, aber letztendlich, weil mein schließlich nicht alles pullen kann. Nummer 39 rutschte aus einem ganz besonderen Grund in mein Abofach. Ralph Niese steuerte für diese Ausgabe Inks und Colos bei, klar das ich das Heft nehme. Dazu später mehr.

Was ist Noble Causes? Jay Faerbers Creator Owned Serie könnte man als Image's Fantastic Four bezeichnen. Es geht also um eine Superhelden Familie, dabei liegt der Focus aber weniger auf den Kämpfen mit diversen Villains , sondern vielmehr auf den Beziehungen der Charaktere. Der Soap Anteil ist also recht hoch. Glaubt man nun den Freunden der Serie, so ist, wenn man solche Art von Superhelden Serien mag, Noble Causes eine der Besten dieser Art. Leider hat die Serie nicht so viele Anhäger und wird nun mit der Nummer 40 eingestellt.

Dieses Heft ist Teil eines Arcs, ich konnte aber auch ohne Vorwissen ganz gut genießen. Die Recap brachte mich auf den Stand der Dinge und auch die Charaktere wurden vorbildlich auf der Recabseite vorgestellt. Eine der Hauptpersonen, Celeste, erzählt von einem Vorfall, der sie in die 50er Jahre schleuderte. In dieser Zeit lernte sie ihre große Liebe kennen, den Superhelden Colonel Comet. Diese Story in den 50ern wird als Flashback, als Comic im Comic erzählt, was ein toller Kniff ist. Die letzten Seiten treiben das Hauptgeschehen, von dem man in diesem Heft nichts mitbekommt nochmal voran und münden in einen Cliffhanger, von dem ich glaube, das er Fans der Serie wohl die Kinnlade runterklappen lässt.

Jay Faerber ist ein toller Autor. Selbst bei diesem einem Heft spüre ich die Kraft seiner Serie. Die Flashback Szene ist hervorragend geschrieben und die Auflösung des Ganzen hat auch mich berührt, obwohl mir die Charaktere fremd sind. Das ist eine große Leistung. Serien mit hohem Soapanteil stehen und fallen mit der Gabe des Autors, seine Charaktere glaubwürdig in „Alltagssituationen“ zu zeigen und dennoch ein Superheldencomic mit dementsprechend flottem Pacing zu schreiben, denn es soll ja auch kein slice of life sein. Außerdem müssen Subplots über mehrere Arcs aufgebaut werden etc, etc... Das kann ich nun nicht beurteilen, aber Faerber hat mich doch am Haken. Ich werde wohl Noble Causes nachholen. Neben den normalen Trades gibt es auch die Möglichkeit der Noble Causes Archives, die im Stile der Marvel Essentials oder DC Showcase Bände sehr viel Inhalt für wenig Geld verfügbar machen.

Das Artwork von Yildiray Cinar (Pencils, Inks) und Jacob Baake (Farben) ist ok. Es führt gut durch die Geschichte, ist aber auch nicht gerade der Hingucker. Der Knüller ist aber die Flashback Sequenz und das Cover. Diese wurden, wie bereits erwähnt, vom Leipziger Ralph Niese geinkt und coloriert und haben mich wirklich umgehauen. Das ist ein phantastischer Job den er da abgeliefert hat. Knallige Farben und fette, tighte Inks. Eye Candy!!! Allein wegen dieses Artworks hat sich der Kauf des Heftes für mich gelohnt. Ralph konnte man auch in Popgun Vol.2 bestaunen und er wird sicher noch einiges in der Pipeline haben. Die Kollegen von der Checklist Comicast hatten Ralph auch für eine Episode zu Popgun Vol.2 zu Gast. Hört ruhig einmal rein, da gibt es jede Menge Infos und Gute Laune.

preview auf cbr.com
ralph niese auf deviantart.com
noble causes website



Amazing Spider-Man 587 – Marvel – Guggenheim/ Romita jr. , Janson, White

Nachdem es im letzten Heft eine kurzes Zwischenspiel gab, das uns verriet, wie *************** denn nun zu Menace wurde, geht es in diesem Heft wieder mit dem aktuellen Storyarc weiter.

Die 585 hatte meiner Meinung nach alles, was ein Spidey Heft braucht, inklusive einem interessantem Cliffhanger. Dieser ließ mich nun zwei Wochen zappeln, so dass ich Amazing naürlich auch als erstes vom Stapel zerrte. Die Story geht auf jeden Fall ordentlich weiter. Zur Erinnerung: in diesem Arc werden zwei wichtige Subplots des letzten Jahres aufgelöst, wer ist Menace und wer ist der Spider-Tracer Killer. Diese Auflösungen mögen auf den ersten Blick ein wenig enttäuschen, sind aber schlüssig. Vor allem die Spider-Tracer Killer Lösung gefällt mir sehr gut. Das ist recht originell und bietet auch noch guten Stoff für die Zukunft.


Der nächste Absatz enthält leichte SPOILER


Dennoch habe ich ein paar Probleme. Erstens: Mir erscheint es doch recht unglaubwürdig, dass Spidey die ganze Zeit im Knast und vor Gericht seine Maske aufbehalten darf. Das wird zwar kurz erklärt, trotzdem sehr unglaubwürdig. Zweitens wird eine Story aus dem AMAZING SPIDER-MAN EXTRA #1 plötzlich enorm wichtig. Ohne diese Story ( von Guggenheim und Marcos Martin) gelesen zu haben, wird man eine Szene im Gericht kaum verstehen, da diese auf ein paar Panel reduziert wenig Sinn macht. An dieser Stelle gibt es dann auch keine Fußnote mit einem Hinweis, obwohl Redakteur Wacker sonst ja sehr spendabel mit Fußnoten ist und damit oft auch nervt. Und Drittens habe ich Vin Gonzales' Partner als Spidey Freund in Erinnerung. In diesem Heft entpuppt er sich als Spidey Hasser. Entweder hab ich da ein paar Entwicklungen verschlafen oder hier ist eine unlogische Charakterwandlung geschehen.
Trotz dieser Punkte hat mir das Heft ausgesprochen gut gefallen. Zum einen werden interessante Nebencharaktere bedient. So wird zum Beispiel Betty Brant nur durch einen kleinen Kniff auf der Recapseite in das aktuelle Geschehen geholt und treffend charakterisiert, im eigentlichen Heft kommt sie gar nicht vor. Das hat mir gut gefallen. Clevere Idee. Carlie Cooper ist eine äußerst interessante Person, wie ich finde, in diesem Arc hat sie endlich mal wieder etwas mehr „screentime“. Und eben jene Szene, die mit der ASME Story verknüpft ist, holt viele Marvel Charaktere in die aktuelle ASM Continuity, nicht zuletzt Matt Murdock.
Der Twist, der dann zum Cliffhanger führt, ist ein klassischer Spidey Twist und dennoch frisch und toll zu lesen. Ich kann mit dem Heft prima leben und trotz der angesprochenen Kritik hat es mich wunderbar unterhalten.



Da ist ein gewisser John Romita jr. nicht ganz unschuldig. Was soll ich jetzt noch schreiben, was ich nicht schon über ihn geschrieben hab? Das Artwork Team mit ihm, Inker Klaus Janson und Colorist Dean White hat wieder ganze Aribeit geleistet. Romitas Pencils sind einfach große Klasse. Es fehlen zwar die tollen Splashpages, aber das gibt die Story auch nicht her. Sein butterweiches Storytelling läßt die Geschichte wie einen Film ablaufen, jede Seite ist einfach nur schön. Die Inks sind tight und die Farben runden das Ganze schön ab.

preview auf newsarama.com



The Great Unknown 1 – Image – Rouleau

Das Imprint Man of Action rockt derzeit ganz schön das Image Haus. Die letzten Wochen wurden wir ja schon mit Joe Kellys BAD DOG und Steven T. Seagles SOUL KISS beglückt, nun zieht Imprint Partner Duncan Rouleau mit THE GREAT UNKNOWN nach. Rouleau ist an dieser 5 Hefte Mini Autor und Artist in Personalunion, was mir gehörig Respekt einflösst in einer Deadline diktierten Branche. Bekannt ist Rouleau vielleicht der einen oder dem anderen durch die letzte METAL MEN Mini von DC oder von seiner Graphic Novel THE NIGHTMARIST.

The Great Unknown hatte mich vor allem vom Artwork her überzeugt. Man konnte schon vor ein paar Monaten die ersten Previews bewundern. Diese sahen fantastisch aus und so hatte dann auch der Pitch meine Aufmerksamkeit. Ein klassisches „whodunnit“ in einer Sci-Fi Story? Mit fetzigem Artwork? Gepullt!
Whodunnit und Sci-Fi wird man vergeblich suchen, wenn man Mord und Space Opera erwartet. Der Held der Serie ist Zach. Der Typ ist im Grunde ein Loser. Wohnt mit über 20 bei seinen Eltern, wird von seinem „anständigen“ Bruder ständig aus misslichen Situationen gerettet, ist mit der ganzen Gesellschaft auf Kriegsfuß und hält sich für einen der hellsten Köpfe auf diesem Planeten. So tüftelt er in der Garage des Elternhauses auch an seinen Erfindungen und hat Kistenweise seine Ideen archiviert. Jedesmal wenn er denkt, er hat eine Erfindung Patentreif und damit das nächste große Ding, bereit Millionen zu scheffeln, gibt es genau diese Erfindung im Tele Shopping oder sonstwo. Es ist, als würden seine Ideen geklaut, als würde irgendjemand seine Gedanken überwachen.

Duncan Rouleau erzählt seine Geschichte in einer charmanten Art und Weise. Das Cast ist hervorragend charakterisiert, vor allem Zach ist eine Wucht und sehr sympathisch. Gleich am Anfang schnorrt er sich ein Freigetränk dank des Refill Angebots der US Fast Food Ketten. Für diesen Trick hortet er Unmengen von Bechern der verschiedenen Ketten in seinem Auto. Den selben „Trick“ habe auch ich schon dankend angewendet und man kommt sich dabei schon ein wenig schäbig vor. Aber einen knappen Liter Dr.Pepper für umme? Ich bin dabei. Gleich danach schnorrt er sich noch eine Gratis Pizza, leider wird das nicht erklärt. Hätte mich brennend interessiert.
Das Setting der Geschichte wird schön aufgebaut und nach ein paar Seiten ist man mittendrin. Im Laufe des Heftes werden ein paar Twists ausgepackt, so dass man auf jeden Fall auch dranbleiben möchte. Beim Pacing der Ausgabe hab ich aber schon das Gefühl, Rouleau denkt schon ans Trade. Es ist nicht unbedingt für ein Einzelheft konzipiert. Das ist nicht tragisch, denn das Heft liest sich gut, aber als Trade oder „Graphic Novel“ wird es evtl. erst seine ganze Kraft entfalten.

Die Story ist ungewöhnlich und sehr interessant, aber das Artwork hat mich wirklich aus den Socken gehauen. Die Pencils sind sehr schön, modern und stylish. Es fällt mir schwer einen Vergleich zu ziehen, da sein Artwork für sich steht, aber wenn ich es vergleichen müsste, würde ich es mit Chris Bachalos Art vergleichen. Aber wie gesagt, nur die Richtung. Rouleau hat einen eigenen Stil. Und vor allem auch ein sehr klares Storytelling. Die Inks sind schön fett, damit ist das ganze sehr tight. Die Colorierung sieht auch sehr gut aus. Rouleau verwendet fast ausschließlich Blautöne. Andere Farben setzt er nur als Effekt ein. Alles in allem spektakuläres Artwork.

preview auf newsarama.com



X-Factor 40 – Marvel – David/ DeLandro, Davidson, Cox

Nach der letzten Ausgabe, die mich wirklich sprachlos gemacht hat und eines der besten Hefte der letzten Zeit war, zumindest den spektakulärsten Twist hatte, war die Erwartung an dieses Heft besonderes hoch. Wie zuletzt bittet Peter David darum, die Twists in Reviews nicht zu verraten, und wer bin ich schon, das ich diese Bitte ignorieren könnte?

Eins vorweg. Das letzt Heft wird nicht getoppt. Das ist auch nahzeu unmöglich. Mr.David führt aber gekonnt seine Geschichte fort. Nach den Ereignissen des letzten Heftes zieht Jamie Madrox alleine durch die USA und sucht einen alten Bekannten auf. John Maddox, jener Dupe, der als Priester sein eigenes Leben führt. Jamie ist ganz unten. Tiefer geht wohl kaum. Ihr denkt Matt Murdock oder Peter Parker könnten eine Selbthilfegruppe aufmachen? Nun, Jamie Madrox würde diese wohl leiten. Am Ende, wenn man denkt es kann nicht wieder Aufwärts gehen, kommt es zu einem Cliffhanger, der mich als Fan und treuer Leser der Serie wieder gierig auf das nächste Heft wartend zurücklässt.

Peter David. Mensch. Letztens hatten wir erst ein Gespräch unter Fanboys, das altgediente Autoren oft enttäuschen und ein wenig angestaubt schreiben. Peter David ist das leuchtende Gegenbeispiel. Angestaubt? Enttäuschungen? Pustekuchen. David wirkt so frisch wie ein Jungspund und ist konzeptionell und von seinen Skills aber Jahrzente an Erfahrungen schwer. Sein X-Factor ist die wohl am besten geplottete Teamserie im Haus der Ideen derzeit. Und das will was heißen! Es ist weniger die Action, Nummer 40 ist das zweite Talking Heads Heft am Stück, es ist einfach seine Gabe, messerscharf zu Charakterisieren, Subplots über 10,20, 30 Hefte zu schmieden und sein Wissen um die Continuity des MU und natürlich seiner eigenen Serie und last but not least sein schräger Humor. Humor bekommen wir in diesem Heft zwar weniger, dafür aber ein Jamie Madrox Charakterheft. Und eben diesen Cliffhanger. Dieser macht zwar auch eine Befürchtung war, die ich schon länger hatte, dennoch MUSS ich wissen wie es weiter geht und ich bin gespannt, wie Peter David die kleine Enttäuschung, die ich beim Cliffhanger empfand, zu etwas Tollem verwandelt und mich wieder einmal überzeug, das er einfach ein Autorenfuchs ist. Ich muss leider so um den Brei herum reden, wenn ich nichts Spoilern will, bin aber gespannt, was X-Factor LeserInnen zu dem Heft sagen werden.

Das Artwork von Valentine DeLandro ist ok. Es passt gut zur Story, haut mich nicht vom Hocker, ist aber auch kein Aussetzer. Es führt sauber durch die Story. Es wäre gut, wenn die Serie mal wieder einen regulären Artist hätte und ich hätte auch nichts dagegen, wenn Valentine DeLandro dieser Artist wäre. Die Colorierung von Jeromy Cox passt gut zur Stimmung des Heftes. Ich bevorzuge grundsätzlich etwas knalligere Farben, kann jetzt aber nicht sagen, dass mir die Colo nicht gefällt. Im Gegenteil.

Ich glaube nicht, das X-Factor #40 Fans der Serie entäuschen wird, auch wenn der Cliffhanger und die Bedeutung die er für den Verlauf der Serie und für die Entwicklung des Casts haben wird, sicher heiß diskutiert werden. Comic Afficinados die X-Factor nicht lesen, verpassen eine wirklich exzellente Serie! Wer sich vom X-Franchise abgeschreckt fühlt, brauch keine Berührungsängste zu haben. Bis auf das Crossover MESSIAH COMPLEX und das SECRET INVASION Crossover mit Davids SHE-HULK kann man X-Factor gut alleine lesen. Also, nachholen.

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Spider-Man Noir 3 – Marvel – Hine, Sapolsky/ Giandomenico

Wenn man als Reviewer manchmal lückenlos eine Serie rezensiert, die sich auf einem gleichbleibend hohem Niveau bewegt, stellt sich irgendwann die Frage, was kann ich über das aktuelle Heft schreiben, was ich nicht schon über die vorigen Hefte geschrieben hab?
Spider-Man Noir ist so ein Fall. Vom ersten Heft an habe ich diese Serie genossen. Die Story fährt in dieser Ausgabe unter Volldampf auf den Showdown zu, die offenen Fäden der Story sind allesamt spannend. Das Pacing und die Entwicklung der Geschichte lassen keine Wünsche offen.

David Hine hat mit Kollege Fabrice Sapolsky eine außerordentlich gute Serie geschrieben. Es tut mir jetzt schon leid, das mit dem nächsten Heft schluss ist. Aber machmal liegt ja auch in der Kürze die Würze. Ich kann mir nicht vorstellen, das es Spider-Man Fans gibt, die sich dem Reiz von Hines und Sapolskys Mini entziehen können. Sie haben wirklich die Essenz aus dem Mythos Spider-Man destilliert und ein unglaublich dichtes, schlüssiges Werk hingelegt. In diesem Heft wird nun ein großer Twist geklärt, der seit dem ersten Heft einfach mal so da war. Und das ist so gut, so logisch, das selbst die letzten Zweifel, die ich an den Charakerisierungen des Casts hatte, weggeblasen werden. Überhaupt, diese vielen Charaktere aus dem Spidey Fundus. Die beiden Autoren haben es wirklich geschafft, viele beliebte, vertraute Charaktere in ihre Noir Vision zu holen und sie glaubwürdig und interessant in die Geschichte einzubinden. Da wirkt kein Charakter irgendwie gewollt oder auf Krampf reingeschrieben. Mich überzeugen wirklich alle und wenn ich welche herausheben muss, so sind das die Villains.

Das Artwork von Carmine Di Giandomenico passt hervorragend zu dieser Story. Ich hatte ja letztens schon erwähnt, dass er vor allem für seine Arbeit an Zeb Wells Marvel Knights Story BATTLIN' JACK MURDOCK bekannt ist. Aber ich vergaß die aktuelle Marvel Knights Mini MAGNETO TESTAMENT, ein absoluter Knüller, auch dank seines Artworks. Es ist ein sehr sauberes Artwork, aber dennoch wirkt es ein wenig dreckig. Das Storytelling ist immer klar. Seine Colorierung passt auch hervorragend und sieht auch sehr schön aus. Ich habe kein Problem damit, dass er ja irgenwie auf diese Art von Geschichten festgelegt zu sein scheint, würde ihn aber auch ganz gerne mal an einer Serie aus dem 616er sehen. Vielleicht an Daredevil, dem Punisher oder auch an ASM.

Spider-Man Noir ist für mich ein must read!!! Spätestens das Trade sollte doch jeder mal lesen, vor allem Spider-Man Fans.

preview auf marvel.com

Dienstag, 24. Februar 2009

uncanny nerds, amazing geeks, spectacular podcasts - a mighty TEAM UP!!!


Ich hatte das Vergnügen, Gast zu sein beim CHECKLIST COMICAST, einem, wie man mittlerweile sagen muss, deutschprachigen Comic Podcast, denn es gibt ja auch noch Holzauges gemütliche Comic Lounge.
Hobie und Lamond waren aber die ersten im deutschprachigen Bereich und haben mit ihrem Podcast die überschaubare Szene doch bereichert. Seit gut zwei Jahren und 33 Episoden sind sie dabei und decken mit der Themenauswahl ihrer Sendungen ein breites, interessantes Spektrum ab. Ich freue mich, und bin auch stolz wie Bolle, mich in die Reihe hochkarätiger Gäste wie Thomas Mauer, Nic Klein, Anjin Anhut, Ralf Niese, Chris Noeth und Marc-Oliver Frisch einreihen zu können. Danke für die Einladung und das Spotlight, Jungs!!!
Da fällt mir auch just die Headline einer der letzten Wochen ein: "Team-ups happened for one very simple reason.They were fun!" Und wir hatten eine Menge Spaß!

Donnerstag, 19. Februar 2009

"Man. I really need to check this internet thing out... " - Reviews 06/09



Thor 600
– Marvel – JMS,Lee, Giarusso/ Coipel, Djurdjevic, Aja u.a.














Milestone hin, anniversary her, Thor #600 ist für mich das „Heft der Woche“, obwohl ich solche Bewertungen üblicherweise nicht abgebe. Für die doch stolzen 4.99 $ bekommt man einiges geboten. Allein die Hauptsory umfasst 42 Seiten. Als Zugabe schmeißt Marvel noch eine neue Story von Stan Lee, ein Thor Mini Marvels, ein paar alte JOURNEY INTO MYSTERY Stories und eine Covergallerie drauf.

Auf der Hauptstory liegt natürlich das Augenmerk. JMS schreibt ja die Serie weiter, den Göttern sei dank. Hier serviert er uns nun den vorläufigen Höhepunkt seines bisherigen Runs und schüttelt den Status Quo seiner Serie ordentlich durch.
Lokis Intrigen führen zu einigen dramatischen Entwicklungen. Ich kann mich nicht erinnern, jemals eine/n so intrigante/n Loki gesehen zu haben. Für mich eine der Meisterleistungen JMS' an Thor.
Loki schafft es, Bor, Vater von Odin, in „unsere“ Welt zu holen und wie könnte es anders sein, nach New York. Durch einen Zauber Lokis nimmt Bor die Realität verzerrt wahr. Diese verschrobene Wahrnehmung führt zu einem Kampf mit Thor. Und da hauen sich wirklich zwei Schwergewichte...
Der Kampf ist gut geschrieben und dessen Ende läutet die bereits erwähnten Veränderungen ein.
JMS schafft es, die redaktionelle Prämisse zu erfüllen und ein einfach zu verstehendes „Milestone“ Heft zu schreiben, das sich auch Prima zum Einstieg eignet und trotzdem seinen bisherigen Run zu einem würdigen, vorläufigen Ende zu bringen. Kein Fan der Serie wird enttäuscht sein von den Geschehnissen und Auflösungen in diesem Heft. JMS achtet seine Kontinuität. Neuleser finden aber auch ein Heft vor, das verständlich ist. Und für beide Lesergruppen gibt es ein kitzeliges Ende, das zum Weiterlesen auffordert. Was ist mehr zu verlangen?

Oliver Coipel macht Thor mehr und mehr zu „seiner“ Serie. Es ist einfach antemberaubend was der Franzose an dieser Serie abliefert. Unbestreitbar schön. Inker Mark Morales holt das Optimum aus den Pencils raus und Laura Martins Farben sind wie immer eine Wucht. Diese Team ist für mich von der Serie nicht wegzudenken und hat eine Riesenaktie an der Qualität. Eines der schönsten Artworks der Branche derzeit. In diesem Heft steuert der Berliner Marko Djurdjevic noch ein paar Interiors bei und zwar die Szenen aus der verzerrten Sicht Bors. Das ist ein toller Schachzug und fügt sich auch sehr organisch in das restliche Artwork ein. Zum Großteil sind es ganze, einzelne Seiten, ab und an aber auch einzelne Panels. Marko macht auch einen Riesenjob und die nächsten Hefte werden dann auch wieder komplett Interiors von ihm enthalten, wie schon die Hefte #7-#8.















Die Stan Lee Geschichte ist.... eben eine Stan Lee Geschichte. Es haut mich wirklich nicht vom Hocker, gibt aber auch einen Blick auf die Roots unseres Hobbys. Es wirkt antiquiert, auf einer gewissen Ebene ist es aber auch ansprechend und unterhaltsam. Hätte ich durchaus drauf verzichten können, aber nun gut. Bei einem Jubiläum kann ich damit leben. Immerhin ist es Stan Lee und Ehre wem Ehre gebührt. Das Artwork von Penciler/ Inker David Aja und Colorist Matt Hollingsworth weiß zu gefallen, sieht aber zu keiner Zeit so gut aus wie z.b. an IRON FIST.
Viel mehr nach meinem Geschmack ist da die Mini Marvels Story. Ich liebe diese kleinen Geschichtchen von Chris Giarrusso ebenso wie sein knuffiges Artwork.

Ganz verzichten können hätte ich allerdings auf die Nachdrucke von den alten JOURNEY INTO MYSTERY Sachen. Klar, Lee und Kirby sind auf jeden Fall Silver Age Legenden, aber diese Sachen zählen meiner Meinung nach nicht zu ihren Sternstunden. Die Covergallerie ist eine nette Idee, aber 100 Cover pro Seite sind dann des Guten doch zuviel und somit ist das Ganze auch recht überflüssig.

Die Hauptstory rechtfertigt aber allein schon die Anschaffung. Bei den Preisen momentan ist alleine diese ein gut gefülltes 3.99 Heft. So bekommt man die Zugabe für 1 Dollar. Und dafür ist es auch OK, nettes Beiwerk einer Milestone Issue eben, bis auf die Mini Marvels für mich aber recht uninteressant.



Tales of the TMNT 55 – Mirage – Berger/ Lawson

Jaja, Turtles! Tales of the TMNT sortiere ich unter „Guilty Pleasure“ in die Short Box. Oft traut man sich ja auch gar nicht zu sagen, dass man nach wie vor großer Fan der 4 Ninja Turtles ist. Die aktuelle Serie ist mittelmäßig. Es gab immer mal ein paar Ausnahmen. In den letzten paar Heften zog die Qualität aber spürbar an und es gab ein paar hervorragende, kleine Storys.

Das Konzept der Serie ist, One Shot artige Geschichten zu erzählen, die sich in die Kontinuität der ursprünglichen Serien einreihen und diese auch ergänzen. Problem der Serie ist, das einfach zu selten das alte Turtles Feeling aufkam. In diesem Heft ist aber das Gegenteil der Fall.
Wir bekommen Einblick in einen ganz normalen Tag im Leben der noch jugendlichen Turtles. Slice of Life im Turtles Format, wenn man so will.
Leben, Training, Freizeit. So richtiger Turtles Alltag. Das klingt nicht spannend? Ist es aber. Sehr charmant geht Berger auf die Charaktere und deren Konflikte ein. Am Ende muss man dann wegen all der Nostalgie auch ein wenig seufzen und LeserInnen, die etwas näher am Wasser gebaut sind, brauchen sich auch nicht schämen, sich eine Träne aus dem Knopfloch zu wischen.
So nah dran am ursprünglichen Charme der Turtles war lange kein Heft mehr!

Für das gute S/W Artwork und das tolle Cover zeichnet sich Jim Lawson verantwortlich. Es verbreitet auf jeden Fall gehörig 80er Jahre Indie Atmosphäre, wirkt aber nicht altbacken, ganz im Gegenteil! Das Storytelling ist gut und der etwas bizarre Humor der Turles kommt auch gut rüber.

Es ist schwer, eine uneingeschränkte Empfehlung auszusprechen, da ich mir schon Bewusst bin, dass es doch sehr speziell ist. Dennoch ist es einen Blick wert! Außer rudimentären Turtles Basiswissen braucht man auch nichts weiter mitzubringen, um mit dieser Ausgabe Spaß zu haben. Und bei 30 Storyseiten bekommt man auch einen ordentlichen Gegenwert fürs Geld. Beim diesjährigen Free Comic Book Day wird es von Mirage übrigens ein Reprint des allerersten Turtles Heftes aus dem Jahr 1984 geben. Also, Augen auf!

preview auf ninjaturtles.com



Incognito 2 – Icon – Brubaker/ Phillips, Staples

Brubakers und Phillips' neue Serie ist für mich schon jetzt eine der interessantesten, neuen Serien des noch jungen Jahres.


Der nächste Absatz enthält SPOILER


Der ehemalige Supervillain Zack Overkill beginnt Nachts als Superheld auf Streife zu gehen, um der Monotonie des Lebens im Zeugenschutzprogramm zu entkommen, vertstößt dabei aber so ziemlich gegen jede Bewährungsauflage....
In diesem Heft bekommen wir mehr von allem. Mehr Charaktere, mehr Hintergrund etc.. So erfahren wir, wen der gute Zack hinter Gitter brachte und wäre ich an Zacks Stelle, nun, ich würde nicht mehr ruhig schlafen. Nach und nach ergeben sich auch weitere Twists. Wie so oft bei Bru sind es vor allem die messerscharfen Charaktere, die das Salz in der Suppe sind. Jeder verfolgt hier seine eigenen Ziele und Zack hängt dazwischen, nicht so richtig glücklich mit seiner Situation und auch ein wenig ziellos. Deutlich wird das in einer Szene, in der Zack seine Kollegin, die ihn im Büro mit Mißachtung straft, vor einer Vergewaltigung rettet und als Dankeschön Sex bekommt. Das alleine wäre ja schon „weird“, in Ermangelung eines passenden deutschen Wortes. Die Auflösung setzt dem ganzen aber die Krone auf. Die Vergewaltigung war vorgetäuscht und Teil eines Sexspiels. Der „Dankeschön Sex“ war also nur die Fortsetzung des missglückten Liebesspiels und Zack wird wieder einmal Spielball seiner Umwelt. Damit bringt Bru die Stellung seines Charakters gut auf den Punkt. Nicht er bestimmt sein handeln, sondern stets die Anderen und Zack macht wohl oder übel mit, ob er sich nun seiner Rolle bewusst ist oder nicht.

Brubakers neue Serie hat bei mir definitiv eingeschlagen. Nummer 1 wickelte mich um den Finger und Nummer zwei hat genauso leichtes Spiel. Ich liebe seinen Pulp Ansatz und seine Charaktere, die allesamt durchtrieben sind und sehr lebendig wirken. Sehr großen Eindruck macht auch der Mad Scientist, der von Phillips groß in Szene gesetzt wurde.

Überhaupt das Artwork. Sean Phillips ist der perfekte Mann für diesen Job. Das sieht alles sehr gut aus, das Storytelling ist hervorragend. Ich könnte mir keinen besseren vorstellen. Hervorheben sollte man auf jeden Fall aber auch Colorist Val Staples. Seine Colorierung ist echt der Knüller. Er schafft es auch, mit seinen Farben immer die richtige Stimmung zu erzeugen und so auch zum Storytelling beizutragen. Ganz toller Job!!!

Im Anhang gibt es dann wieder ein sehr schön zu lesendes Editorial von Brubaker und wieder einen Artikel zu einem alten Pulphelden von Jess Nevins. Diesmal ist Doc Savage an der Reihe. Der Artikel ist sehr informativ und rundet das Paket schön ab.

preview auf comicbookresources.com


Batman 686
– DC – Gaiman/ Kubert, Williams, Sinclair

Ich habe Batman R.I.P. nicht gelesen. Batman ist eine der wenigen Serien, von denen ich mir immer mal wieder die deutschen Sachen holte, das hatte dann aber auch nachgelassen, so dass ich nicht wirklich mehr auf dem Laufenden bin. Das Kreativteam Neil Gaiman/ Andy Kubert lockte mich dann aber doch hinter dem Ofen vor.

Und ich wurde auch nicht enttäuscht! Ich hatte schon etwas Schwierigkeiten der Geschichte zu folgen, aber ich hoffe doch, dass ich mit dem 2.Teil dann alles kapiere. Die Story: Schurken und Freunde von Batman treffen sich, um dem Mitternachtsdetektiv die letzte Ehre zu erweisen. Und da kommen wirklich einige. Am aufgebahrten Batman halten dann nach und nach verschiedene Bekannte Batsies eine Rede. In dieser Ausgabe sind es Catwoman und Alfred. Beide erzählen uns in verschiedenen Geschichten wie es letzlich zum Tod von Batman kam. Das war für mich dann auch ein bisschen verwirrend. Vor allem Alfred war auch recht freiherzig bei der Erwähnung der Geheimidentität. Da schwebte letzlich doch ein großes, blinkendes Fragezeichen über meinem Kopf. Ich laste das aber erstmal meiner momentanen Unkenntnis der aktuellen Batman Continuity an.

Das Artwork ist jedenfalls zum Zunge schnalzen und auch mit Grund dafür, warum das Heft schließlich in die Auswahl kam. Andy Kubert hat mich umgehauen. Ich habe den gar nicht mehr so gut in Erinnerung. Da ich sowieso wenig DC lese und auch sein Output in letzter Zeit nicht der höchste war, hab ich von ihm lange nichts mehr gesehen. Wirklich grandioses Artwork. Modern und doch mit der richtigen Note Nostalgie für diese Art von Geschichte. Butterweiches Storytelling, super detailliert. Kubert hat dabei gut recherchiert und präsentiert uns die verschiedenene Kostüme und Looks der zahlreichen Charaktere bzw. entscheidet er sich für einen prägenden Look des Casts.
Die Inks von Scot Williams sind sehr sauber und geben Kuberts Pencils ein kraftvolles Finish. Die Colorierung von Alex Sinclair hat mir auch sehr gut gefallen. Tolle Farbpallete und immer das richtige Gespür für die Szene und auch den Einsatz von „Licht“. Im Anhang bekommt man dann noch ein paar Sketche von Kubert.

Batman 686 hat mich auf jeden Fall soweit überzeugt, vorerst dranzubleiben.

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The Wonderful Wizard of Oz 3
– Marvel – Shanower/ Young, Beaulieu


Wizard of Oz von Shanower und Young geht nun auch schon in die dritte Runde. Ein tolles Projekt hat Marvel da gestartet und wieder einmal haben die Redakteure ein goldenes Hädchen bewiesen und genau die richtigen Leute daran gesetzt.

In diesem Heft geht die Reise der 5 Gefährten dann so richtig los und es macht einfach Spaß, dem Verlauf der Geschichte zu folgen. Ich bin mit dem Quellmaterial von L.Frank Baum nicht vertraut und so ist die Geschichte für mich schon neu. Klar, vor gefühlten 50 Jahren hab ich auch mal den Film gesehen, aber weder kann ich mich an den richtig gut erinnern, noch hab ich den Vergleich mit der Vorlage. Ich gehe aber mal davon aus, das Eric Shanower mit der Volage vertraut ist, denn schließlich zeichnet er sich für einige Oz Comics; Romane und Geschichten verantwortlich. Man merkt natürlich, das man ein All Ages Comic liest, dessen Vorlage in den Staaten eines der bekanntesten Kinderbücher überhaupt ist. Das ist für mich aber auch ok, denn der kleine 10 jährige Junge der in mir wohnt, freut sich sehr über Geschichten solcher Art.

Die Artbitch in mir freut sich vor allem über Skottie Young. Junge, junge. Ich verfolge die Arbeiten dieses Künstlers schon seit einiger Zeit mit wachsender Begeisterung, hier übertrifft er sich aber selbst. Das ist einfach sensationell. Ich kann das gar nicht in Worte fassen, was ich an Begeisterung empfinde, wenn ich das Artwork betrachte. Und es ist auch keine Kunst der Kunst willen. Young versteht es die Geschichte zu erzählen und die Charaktere zu porträtieren und trifft gerade damit den Nagel auf den Kopf. Für mich ist er schon jetzt einer der ganz Großen und ich werde wohl auf ewig Wizard of Oz mit seiner Optik assoziieren.
Obwohl die Colorierung für meinen Geschmack ein wenig heller sein könnte, liefert Jean-Francois Beaulieu leinen tollen Job ab. Sehr schöne Farbpallete, effektiv eingesetz.

Nur mit meiner Wahl des Formats bin ich ein wenig unglücklich. The Wonderful Wizard of Oz schreit förmlich nach einem schicken HC. Und so werde ich, als Floppy Liebhaber und Wednesday Addict, in Zukunft wohl auf die Heft verzichten und auf eben dieses HC warten.

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skottie youngs blog

Donnerstag, 12. Februar 2009

"Jesus... Next time i'll talk fucking politics. Pussies." - Reviews 05/09



The Amazing Spider-Man 585
– Marvel – Guggenheim/ Romita jr., Janson, White

Bekomme ich ein Heft in die Hände, dessen Zeichnungen von JRjr. stammen, so ist die Wahrscheinlichkeit, dass es in diesem Blog auftaucht, recht hoch. Ist dieses Heft dann noch AMAZING SPIDER-MAN, so ist es sogar ziemlich sicher. Warum? JRjr. ist für mich einfach der geborene Spidey Zeichner.

Nun muss natürlich die Story auch noch ein wenig was hergeben. Ich gebe zu, dass ich bei JRjr. Heften bereit bin, über eine dünne Story hinwegzusehen. Das muss ich hier aber gar nicht, denn Guggenheim erzählt eine spannende, interessante Geschichte. Ähnlich wie beim letzten Arc, der von Romita gezeichnet wurde, nutzt Marvel auch hier dessen Starpower für eine „wichtige“ Story.
„Character Assassination“ heißt das ganze und umfasst vier Hefte. Den zweiten Teil der Geschichte bekommt man hier präsentiert.

Und, um es mal vorweg zu nehmen, wir bekommen eine „Riesenenthüllung“. Ihr fragt euch, wer Menace ist? Hier ist die Antwort. Ich muss zugeben, dass gerade diese Enthüllung der Schwachpunkt ist. Es ist nicht wirklich schlecht, keineswegs, aber es hat zumindest mich auch nicht von den Socken gehauen..Wenn man ein wenig weiterdenkt, ergeben sich aber auch gute Möglichkeiten, das in die Entwicklung der zukünftigen Geschehnisse einzubauen. Geschickt eigefädelt von Gugenheim ist aber, dass er am Anfang der Nummer noch einmal ein falsche Fährte legt . Was ist aber passiert? Im letzten Heft wurde Spidey von der Polizei verwundet. Mit diesem Handicap zieht er gegen Menace ins Feld und kassiert mal eben so richtig Prügel. Hat er überhaupt so eine Chance gegen Menace? Währenddessen kommt auch der Spider-Tracer-Killer-Plot in die Gänge und hoffentlich mal einem Ende entgegen. Das wäre die zweite große Enthüllung dieses Arcs.

Guggenheim macht hier keine Gefangenen. Er treibt seinen Plot voran und es tut der Serie gut, dass zwei Subplots, die seit dem Start von BND existieren, auf ein Finale zusteuern. Die Ausgabe ist sehr actionintensiv, dennoch kommt die Geschichte weiter und hinterlässt LeserInnen mit einigen offenen und spannenden Storyenden.

Das Artwork ist natürlich der Kracher. Selten sieht eine Spider-Man Geschichte so schön aus wie von diesem Art Team. John Romita jr. Pencils sind der Knüller. Wurde Romita jr. dazu geboren, Spider-Man zu zeichnen, dann wurde Klaus Janson dazu geboren, ihn dabei zu inken. Ein Team, das zusammen schon Großes vollbrachte. Die Farben von Dean White sind der letzte Schliff am Artwork. Moderne Colorierung, die super aussieht und passt wie Maßanzug. Sehr schön.

So muss Spider-Man sein.

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Bad Dog 1 – Image – Kelly/ Greco

Joe Kelly ist ja nun wahrlich kein Unbekannter. Für die zwei Großen verfasste er unter anderem DAREDEVIL, X-MEN, DEADPOOL, ACTION COMICS, JUSTICE LEAGUE etc.. Letztens hatte er erst wieder einen bemerkenswerten Zweilteiler an ASM. Er hat also schon die großen Serien durch, aber auch im Independet Bereich sein Zeichen hinterlassen, bspw. an STEAMPUNK.
Bei Image laufen auch gerade die hochgelobten creator owned Serien I KILL GIANTS und FOUR EYES. Nun die dritte, aktuelle Serie bei Image, eine on going namens BAD DOG, übrigens vom Image Imprint Man of Action, hinter dem Joe Kelly, Steven T. Seagal, Duncan Rouleau und Joe Casey stecken, die zusammen auch die Cartoon Serie BEN 10 schufen.

Was ist Bad Dog? Vor allem eine Menge Spaß. Lou ist ein Werwolf, der es vorzieht in seiner Wolfform zu bleiben, gern Whisky trinkt und so richtig schön bad ass ist. Seine Partner Wendell ist ein ehemaliger Priester, der aber seinen Glauben gegen Schnaps und Nutten tauschte. Partner? Die beiden sind Kopfgeldjäger. Leidlich erfolgreich. Und das Geld, dass die beiden verdienen, wird in die nächste Bar getragen. So hangeln sie sich von Auftrag zu Auftrag und Bar zu Bar.

Auf satten 40 Seiten der Nummer 1 wird man gut ins Geschehen geholt. Joe Kelly stellt seine Charaktere und sein Setting vor und bereitet, wie es scheint, unter der herrlich kruden Oberfläche auch etwas Tiefgang vor. Gerade sein Lou scheint ein äußerst interessanter Charakter zu werden. Die 40 Seiten sind im Nu vorbei. Bad Dog unterhält von der ersten bis zur letzten Seite und ich habe keinen Schimmer, wohin die Story gehen wird. Eins weiß ich aber, ich will auf jeden Fall dabei sein.

Artist Diego Creco gibt mit Bad Dog sein Debut auf dem US Markt, dabei ist er Penciller, Inker und Colorist in Personalunion. Laut Credits ist er auch an der Erschaffung der Serie nicht unbeteiligt. Sein Artwork führt gut durch die Geschichte, ist dynamisch und sehr detailreich. Der Humor kommt richtig schön durch, manche Panels sind zum Schreien komisch. Er besitzt ein gutes Händchen für Stoff dieser Art und steckt da auf jeden Fall viel Herzblut rein. Ich bin allerdings gespannt, ob er ein Heft pro Monat auch wirklich schafft. Falls er Probleme mit der Deadline bekommt, sollte er sich doch bitte unter die Arme greifen lassen.

Erwähnt sei auch Thomas Mauer, Letterer. Wie immer ein toller Job. Der Magdeburger hat einige Sachen in der Pipeline, also Augen auf.

Vielleicht nicht ganz uninteressant in Zeiten heißdiskutierter Preiserhöhungen, Bad Dog #1 kostet zwar 3.99 $, bietet aber fast den doppelten Umfang einer Standartausgabe, die kommenden Hefte werden dann mit 2.99 $ zu Buche schlagen.
Meine Empfehlung hat Bad Dog auf jeden Fall! Unbedingt mal antesten!

interview und preview auf cbr.com
diego greco auf deviantart.com
blog von thomas mauer



Jonah Hex 40
– DC – Palmiotti, Grey/ Beck

Jonah Hex ist eine Serie, die sehr, sehr bescheiden läuft und das sie nach wie vor läuft, dürfte wohl hauptsächlich den beiden Autoren geschuldet sein, die anscheinend ein paar Steine im Brett der DC Verantwortlichen haben. Dass die Serie so schlecht läuft, dürfte wohl eher am Genre liegen, an der Qualität auf keinen Fall. Monat für Monat werden mal mehr, mal nicht ganz hochkarätige Storys präsentiert, schlechte Hefte sucht man vergebens. Nun haben die beiden Autoren ein wenig dass Konzept der Serie aufgebrochen, in jedem Heft eine abgeschlossene Geschichte zu erzählen.
Das hat Vor- und Nachteile. Ich bin ein großer Fan des „1 Heft – 1 Story“ Prinzips, gerade weil es so selten geworden ist in der Comicwelt. Allerdings sehe ich auch die Vorteile, die sich ergeben, wenn man einer Story mehr Zeit gibt. Und da wir hier nun 2-Hefte Arcs haben, ist das ja auch kein Beinbruch.

Zum Heft: Holy hole of the doughnut!!! Was für eine Geschichte. Ich bin wirklich relativ abgebrüht, aber was uns die Autoren hier präsentieren ist absolut spannend und schockierend. So sehr, dass es meinen Magen ein ums andere Mal ordentlich zusammenzog. Jonah Hex #40 ist der erste Teil eines Horrorthrillers. Hex wird auf einen Serienmörder angesetzt, der in abscheulicher Art und Weise junge Mädchen meuchelt. Hex erkennt das Muster der Morde wieder und sieht darin die Handschrift eines Arztes, der während des Bürgerkrieges sein Unwesen auf Seiten der CSA trieb und unter dem Deckmantel der Medizin seine fürchterlichen Triebe auslebte. So konnte er auch gefangene Unionssoldaten ebenso foltern wie entlaufene Sklaven. Hex hat eine Spur, gerät aber während er dieser nachgeht in eine Schießerei. Nun ratet mal, wer der Doktor ist, der unseren Jonah versorgt?

Dieses Heft hat mich echt gepackt. Es ist so düster und spannend, Herzklopfen garantiert. Für mich ist es auch sehr gut vorstellbar, dass es solche Männer wie diesen Arzt wirklich gegeben hat. Damit zeigen Palmiotti und Grey eine Seite des Westens fern ab der Wild West Klischees. Das war ihre Serie sicher schon immer, aber hier wird es doch mehr als deutlich.

Das Artwork von David Michael Beck, der auch schon die Nummern 11 und 24 der Serie illustrierte, haut mich stilistisch nicht vom Hocker, erzählt aber gekonnt die Geschichte. Sehr solide und mit gutem Händchen für die düsteren Elemente der Geschichte. Die Colorierung von Rob Schwager ist sehr dunkel, passt damit sehr gut zum Ton der Story.

Definitiv nicht nur für Westernfans. Perfekt gepaceter Thriller im Gewand eines Westerns. Kann man ohne Vorkenntnisse genießen. Bleibt zu hoffen, das die geplante Verfilmung mit Josh Brolin in der Titelrolle die Serie am Leben hält. In einem anderen Review habe ich mal gelesen, dass, wenn JONAH HEX bei Image oder Dark Horse erscheinen würde, die Leute ausflippen würden vor Begeisterung und es als „the next big thing“ handeln würden. So, give it a try.


interview mit david micheal beck und previews auf newsarama.com




Soul Kiss 1
– Image – Seagle/ Cinello

Soul Kiss ist eine 5 Hefte Mini. Wie das bereits reviewte BAD DOG, erscheint Soul Kiss beim Image Imprint Man of Action.

Soul Kiss handelt von der jungen Produktions Assistentin Lili Bloom, die im Angesicht einer drohenden Vergewaltigung einen Deal mit dem Teufel macht. Dank dieses Deals bekommt sie die Gabe, durch einen Kuss Menschen zu töten und die Seelen gen Hölle zu schicken. Irgendwie hält sie das ganze doch für einen schlechten Alptraum. Dumm für ihren Freund.....

Das ist kurz umrissen die Handlung des ersten Heftes. Der Twist der Story wird sein, dass sie um ihren Freund zu retten, einen zweiten Pakt mit dem Fürst der Finsternins schließt. Sie muss 10 Seelen mittels ihres Kusses zur Hölle schicken, dann wird sie ihren Allerliebsten retten.

Das Ganze wird wunderbar erzählt von Steven T.Seagle. Das T ist dabei sehr wichtig, denn es handelt sich nicht um die allseits beliebte direct-to-dvd Kampfplauze. Seagle dürfte wohl am bekanntesten für sein AMERICAN VIRGIN sein, hatte aber auch Gigs an HOUSE OF SECRETS, UNCANNY X-MEN und SANDMAN MYSTERY THEATER.
Soul Kiss liest sich wirklich prima. Man ist sofort in der Story und die Heldin ist durch und durch sympathisch und fühlt sich sehr „echt“ an. Das flotte Pacing und die schöne Sprache runden das Paket ab.

Das Marco Cinello aus der Animationsbranche kommt, sieht man dem Artwork durchaus an. Sein erster professioneller Comic besticht durch ein tolles Storytelling, könnten durchaus Storyboards sein. Flüssiges, dynamisches Artwork, sehr modern. Es gibt sicher Leute, denen das alles zu stylisch ist. Mich hat es umgehauen. Von den eigentlichen Zeichnungen, über die Farben bis hin zur Seitenarchitektur. Spektakulär. Mehr, mehr, mehr!!!!

Soul Kiss war für mich die positive Überaschung der Woche. Definitiv einen Blick wert, gerade für Leute, die sich gern an unkonventionellem Artwork erfreuen.

preview auf newsarama.com




Secret Warriors 1 – Marvel – Bendis, Hickman/ Caselli, Rudini

Yeah! Das ist eine Serie auf die ich mich richtig gefreut habe. Nicht nur, dass ich ein großer Nick Fury Fan bin und sein neues Team einfach nur cool finde, nein, es ist auch die erste große Arbeit von Autorentalent Jonathan Hickman für Marvel. Hickman ist Leuten, die den Indiemarkt im Blick haben, kein Unbekannter mehr. PAX ROMANA, RED MASS FOR MARS und vor allem THE NIGHTLY NEWS waren hochgelobte Miniserien. Hickman ist aber nicht nur Autor, sondern auch talentierter Zeicher und Designer. Seine Werke haben immer eine unverwechselbare Designnote.
Marvel hat sich da auf jeden Fall einen dicken Fisch geangelt und setzt ihn mit SECRET WARRIORS auch gleich an eine wichtige Serie. Das ist aber noch lange nicht genug, denn Hickman wird auch die FANTASTIC FOUR übernehmen. Da beweist Marvel einmal mehr das richtige Händchen. Talente wie Hickman gehören an high profile books und ich bin nicht der einzige, der ihm für dieses Jahr einen Durchbruch prophezeit, der mit dem Jason Aarons im vergangenem Jahr vergleichbar ist.

Hickman und sein Co-Plotter Bendis haben sich da auf jeden Fall was Feines ausgedacht. Ich kann das Fanboy Gejammer und Gezeter schon hören. Die beiden haben hier nämlich einen dicken Retcon parat.
But first things first. Die Secret Warriors sind jenes Team, das Nick Fury in seiner Abwesenheit um sich scharrte, um einer möglichen Bedrohung entgegenzutreten. Dieses Team wurde natürlich sehr öffentlichkeitswirksam in SECRET INVASION und MIGHTY AVENGERS eingeführt, somit dürfte es ja den meisten bekannt sein. Diese neuen Charaktere sind sehr erfrischend, das Team hat sehr viel Potenzial. SW#1 setzt nach der Invasion an. Dark Reign heißt ja die Zauberformel.
Fury enthüllt am Ende des Heftes seiner rechten Hand Daisy Johnson eine Entdeckung die er kurz vorher in einem S.H.I.E.L.D. Datenkern machte. Diese Entdeckung ist der Cliffhanger und stellt das Marvel Universum ein wenig auf dem Kopf. Das Heft weist uns den Weg zu diesem Cliffhanger, erklärt nochmals die Charaktere und baut das Setting gekonnt auf.
Das schöne an der ganzen Sache ist, das Dark Reign natürlich von Bedeutung ist, aber Osborns Machenschaften im Gegensatz zu der eigentlichen Entdeckung und der Bedrohung die von ihr ausgeht verblassen.

Hickman und Bendis geben uns eine sehr gute Nummer 1. Ich weiß nicht wie groß der Einfluss von Bendis war, aber ich gebe mal die Lorbeeren an Hickman. Dieser hat auch zusätzlich im Anhang des Heftes, in seinem ihm eigenem „Info Graph“ Stil, nochmals Furys Erkenntnisse zusammengefasst. Das liest sich durchaus interessant und sieht auch super aus.

Der Italiener Stefano Caselli ist für das flotte Artwork verantwortlich. Caselli gehört ja zu den diesjährigen Young Guns und somit bekommt er von Marvel auch die Chance, sich an einem als „wichtig“ eingeschätztem Projekt zu versuchen. Nicht das Avengers:The Initiative geringeschätzt wurde, aber ich denke, Secret Warriors hat doch ein wenig mehr Aufmerksamkeit. Ich bin ein großer Freund von Caselli und meiner Meinung nach bringt er alles mit, um ein Großer zu werden. Er ist nah genug am Mainstream, um eben auch Mainstream Comics illustrieren zu können, hat aber auch eine eigene, unverwechselbare Note. Sein Stil ist modern und sehr tight, sein Storytelling flüssig. Seine Charaktere kann man sehr gut unterscheiden, für eine Teamserie nicht unwichtig. Ebenso gut wie sein Gefühl für Actionszenen ist sein Händchen für Mimik. Und er wird immer besser und besser. Die Farben von Daniele Rudoni geben dem Ganzen noch einen schönen, knalligen Look. Toller Job.

Secret Warriors ist einer dieser neuen Serien in Marvels Veröffentlichungsflut, die man schon mal antesten sollte. Es wird wohl doch sehr Continuity Relevant sein und vor allem kann man hier die Arbeit von unverbrauchten Kreativen bestaunen. Das Bendis da ein wenig über die Schulter schaut, sollte auch Bendis Hasser nicht abschrecken. Hickman wird Marvels next big thing. Garantiert.

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Mittwoch, 4. Februar 2009

"... . And stay off the drugs, Klaus" - Reviews 04/09

So, nun ist H5W entgütlig zurück in der Aktualität. Die folgenden Reviews besprechen Hefte der letzten Woche. Viel Spaß damit!



Avengers:The Initiative 21 – Marvel – Gage/ Ramos, Delgado

Oh man, ich hoffe doch inständig, das der Titelzusatz Disassembled nur irreführend ist... A:TI hat sich zu einem meiner absoluten Favoriten entwickelt und ich wäre totunglücklich über eine Absetzung dieser Serie.

Heft 21 setzt nahtlos an das Geschehen der letzten Hefte an. Das Christos Gage nunmehr auf Dan Slott verzichten muss, merkt man überhaupt nicht. Wie aus einem Guss. Da sich die Secret Invasion in dieser Serie trotz hoher Qualität doch ziemlich streckte, tut der frische Wind des neuen Arcs so richtig gut. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll die Handlung zusammen zu fassen, da so unglaublich viel passiert mit unglaublich vielen Cahrakteren an zig Handlungsorten. Auf 22 Seiten!
Und es wirkt nie gehetzt. Neulinge werde es sicher ein wenig schwerer haben, aber wenn man die Serie verfolgt hat, findet man sich problemlos zurecht. Das ist eine kleine Meisterleistung!

Aber es gibt natürlich eine Haupthandlung. Ragnarök, der Thor Klon aus Civil War, erwacht zu leben und läuft Amok in Camp Hammond. Das klingt jetzt verdächtig nach der K.I.A. Storyline, kommt aber schon eigenständig daher und wirkt durchaus frisch. Und dieser Thor Klon hat natürlich seinen Reiz. Aber es sind vielmehr die Nebenschauplätze die das Faszinosum dieser Nummer ( und seit jeher der Serie) ausmachen. Diese vielen, meistens sehr unverbrauchten Charaktere sind einfach eine Wucht.

Eine Wucht ist auch das Artwork. Humberto Ramos zeichnet dieses Heft und wohl auch den gesamten Storyarc. Klar, man mag ihn oder eben nicht. Ich für meinen Teil gehe schon ziemlich fest. Zu einer Serie wie A:TI passt er einfach perfekt. Seine Erfahrungen mit Teamserien kommen ihm da zu Gute. Die vielen unterschiedlichen Charaktere sind gut zu unterscheiden. Sein dynamischer Strich treibt die Handlung voran. Ab und zu kann man den Actionszenen ein wenig schwer folgen, aber das nur am Rande, da es nicht wirklich stört. Das A:TI endlich auch mal einen Artist abbekommen hat, der doch zu den A-listern zählt, ist auch ne feine Sache. Ich halte große Stücke von Stefano Caselli, aber er verkauft doch nicht über den Namen und die anderen Artists konnten sein Niveau nicht halten. Mit Ramos hat man jemanden mit einer soliden Fanbase und fantastischen Skills. Die Farben von Edgar Delgado geben dem Artwork einen knalligen Superheldenlook.

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The Umbrella Acadamy: Dallas 3 – Dark Horse – Way/ Ba, Stewart

The Umbrella Acadamy ist wirklich ein Volltreffer. Das erste Volume war so gut geschreiben in allen Facetten, von der Plotentwicklung bis zu den Charakerisierungen, dass es einem als fast unmöglich erschien, hier das Werk eines Comicneulings vorliegen zu haben, noch dazu eines „Rockstars“. Gerard Way, Sänger von MY CHEMICAL ROMANCE, hat LeserInnen und KritikerInnen gleichermaßen umgehauen. THE APOCALYPSE SUITE erhielt dann auch erwartungsgemäß den Eisner 2008 für die beste Abgeschlossene Serie.

Nun läuft das zweite Volume und die Fans dürfen schon das dritte Heft in den gierigen Fingern halten. Vorneweg sei gesagt, Way entpuppt sich nicht als Eintagsfliege. Sein Volume 2 macht genausoviel Spaß wie das erste und hat an Qualität nichts eingebüßt. Die ersten 2 Hefte fand ich schon ein wenig verwirrend und glaubte mich ein wenig an Grant Morrisson erinnert, aber in Heft 3 hat Way für mich diese Zweilfel ausgerämt. Er lässt uns erkennen, dass sein „Universum“ viel mehr bereithält, als wir das im ersten Volume überhaupt erahnen konnten und nun ist auch klar, wohin die Reise storymäßig geht.

Die Meisterleistung Ways sind die unglaublich gut entwickelten Charaktere. Das soll seinen wunderbaren, fantasievollen Plot und seine großartigen Dialoge nicht abwerten, aber die Charaktere sind doch das Salz in seiner Suppe. Man achte mal auf Nummer 5, der erzählt, wie er zum ruchlosen Killer wurde und dieses auch immer wieder durchblicken läßt, nur um einen Augenblick später sich wie ein „echter“ 10 jähriger über einen Welpen zu freuen. Grandios sind aber nicht nur die Protagonisten. Die beiden durchgedrehten Villains Hazel und Cha Cha, die eine Spur von Blut hinterlassen, sind für mich jetzt schon absolute Kultcharaktere. Meine Lieblingsstelle in dieser Ausgabe ist aber die Szene im „Himmel“. Der Verzicht von Farbe an dieser Stelle ist ein weiterer Husarenstreich.

Womit wir beim Artwork wären. Preiset Gabriel Ba!!! Sein Artwork ist wirklich umwerfend. Unverwechselbarer Stil, geniales Storytelling. Seine Art der Gewaltdarstellung finde ich auch sehr bemerkenswert. Er zeigt selten bis nie den eigentlichen Vorgang, aber dafür ausführlich das hinterlassene Blutbad. Ein sehr interessanter, subtiler Weg der Darstellung. Erwähnenswert sind auch seine Splashpages, die einen immer von den Socken hauen.
Die Farben von Dave Stewart sind dann einfach noch die Kirsche auf der Sahnetorte. Sie machen das ganze erst perfekt. Ein super Job.

So, um das ganze noch ein wenig mehr abzufeiern, lobe ich an dieser Stelle auch noch die Präsentation. Cover, Recabseiten etc. sind immer sehr Phantasievol gestaltet und echte Hingucker.

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Battlefields: Dear Billy 1 – Dynamite – Ennis/ Snejberg, Steen

Wie bereits im ersten Dreiteiler seiner Battlefields legt Ennis den Focus seiner Erzählung auf Fauenschicksale im 2. Weltkrieg. Das ist ein interessanter Blickwinkel, der in der Welt der Comics nocht nicht so oft aufgezeigt wurde. Zumindest im Genre „Kriegscomcis“. In meinem Review zu THE NIGHT WITCHES 1 schrieb ich ja, das mir aber gerade dieser Versuch, die besondere Rolle von Frauen als Teil der kämpfenden Truppe darzustellen, ein wenig Plump daherkam. Ennis bekam aber die Kurve und nach Abschluss der 3 Hefte gefiel mir die Geschichte und auch die Darstellung dann doch ganz gut.


In diesem Heft hab ich von Anfang an das Gefühl, dass sich Ennis sehr gut in die Gedanken- und Gefühlswelt seiner Heldin hineinversetzen kann. Carrie Sutton arbeit als Krankenschwester in Singapur. Von Japanern wird sie mit ihren Kolleginnen verschleppt, vergewaltigt und dann wird die ganze Gruppe erschossen. Carrie überlebt, wird gefunden und ihre körperlichen Wunden heilen recht schnell. Von ihrem Martyrium erzählt sie allerdings aus Scham niemandem. Es ist Krieg, Krankenswestern werden gebraucht und so arbeitet sie in Kolkata in einem Krankenhaus. Dort lernt sie den Piloten Billy kennen. Auch dieser ist hat den Horror des Krieges erlebt, behält diese Erlebnisse aber für sich. Zwischen den beiden entwickelt sich ein zarte Liebesgeschichte.
Während eines Gespräches mit dem Oberarzt, ezählt Billy seine Erlebnisse und Carrie hört sie zufällig mit. Eines Tages wird ein verwundenter japananischer Soldat eingeliefert, und Carrie hat die Chance auf Rache...

Ennis erzählt die Geschichte in Form eines Briefes von Carrie an Billy und lässt uns somit direkt in die Gedanken seiner Heldin schauen. Er erzählt die Geschichte sehr einfühlsam und auch im mMn richtigen Ton der Zeit. Die Geschichte der zwei Menschen, die beide den Horror des Krieges erlebten, es aber voreinander geheim halten, ist glaubwürdig und kam unter Garantie oft vor. Gerade Frauen dürften ihr erleidetes Schicksal in jener Zeit tausendfach still ertragen haben, aus Scham und Angst vor gesellschaftlicher Ächtung. Ennis wirft mit dem Cliffhanger aber eine interessante Frage auf: Was, wenn man die Chance zur Rache bekommt, möge diese auch nicht zielgericht und unberechtigt sein und nur den eigenen Dämonen dienen? Eine hochbrisante Ausgangssituation!

Das Artwork des Dänen Peter Snejberg ist sehr reduziert und auf den ersten Blick unspektakulär und nicht besonders hübsch. Aber beim Lesen merkt man, wie gut er eigentlich den Nagel auf den Kopf trifft. Sein Stroytelling ist vorzüglich und die Stimmung die er erzeugt, passt sehr gut zu der Geschichte. Bei den Farben von Rob Steen verhält es sich ähnlich. Auf den ersten Blick nicht so der Knaller, geben sie der Geschichte aber den passenden Look.

Ein kleines Ärgernis ist das Lettering in den „Bief“ Captions. Der „handgeschriebene“ Look stört den Lesefluss ein ums andere Mal, da es einfach schlecht lesbar ist. Das kann nicht der Sinn der Sache sein.

DEAR BILLY 1 ist ein gelungenes Heft, dass sehr gut die Ausgangssituation der Geschichte schafft. Wenn Ennis das Niveau hält, steht uns eine gelungene WWII Mini mit einem unverbrauchtem Szenario ins Haus.

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Unknown Soldier 4 – Vertigo – Dysart/ Ponticelli, Celestini


Und nochmal Krieg. Hier ist aber nicht der längst vergangene WWII das Szenario, sondern der höchstaktuelle, blutige Bürgerkrieg im Norden Ugandas. Dysarts Unknown Soldier war vom ersten Heft an nahezu Perfekt und Ausgabe für Ausgabe packt er eine Schippe drauf.

Seine Story, mag sie noch so sehr überziehen, bleibt immer glaubwürdig. Die Geschichte des Konflikts ist ihm ebenso vertraut wie das Land und dessen Leute und er schafft es, dieses Gewirr an Interessen und Einflussnehmenden, die diesen Konflikt seit mehr als 20 Jahren nähren, glaubhaft darzustellen. Sei es der zwielichtige CIA Agent, der nun nach dem vermissten Held sucht, die LRA als „Schurken“, die aber zumindest hier bis auf den Offizier auch nur in Form von ausgenutzten Kindersoldaten auftritt oder die „gute“, regierungstreue Armee, die ebenfalls Kinder in Uniformen steckt. Es gibt hier kein einfachen Kausalitäten, ebnsowenig gibt es eine einfache Lösung. Das wird auch deutlich, - SPOILER - als die Nonne unserem Helden nicht etwa für die Rettung der Mädchen aus den Klauen der LRA dankt, sondern ihm die Gewaltanwendung vorwirft und lieber eine diplomatische Lösung erreicht hätte. Da wird klar, das gute Absichten nicht automatisch zu guten Ergebnissen führen und unser Held trotz der besten Absichten nun Teil der traurigen Geschichte dieses Krieges und dessen Gewaltspirale ist. SPOILERENDE

Das Artwork ist grandios. Italiener Alberto Ponticelli liefert einen überzeugenden Job ab. Vielleicht geht es nur mir so, aber bei Betrachten der letzten Szene, die im Regen spielt, fühlte ich mich ein wenig an John Romita jr. erinnert und blätterte nochmal zurück und tatsächlich, das dynamische Storytelling kann man sehr wohl mit einem derer Meister vergleichen. Ponticelli hat aber durchaus einen eigenen Strich und reiht sich gut in die hochwertigen Artists von Vertigo ein. Die Kolorierung von Oscar Celestini rundet das Artwork ab.

Sehr gut gefällt mir auch nach wie vor das Editorial von Dysart. Anstelle von Leserbriefen präsentiert er Monat für Monat fundierte, gut recherchierte Hintergrundfakten zu seiner Geschichte, die keinen Zweifel daran lassen, dass ihm seine Geschichte wichtig ist.
Vertigo beweißt mit UNKNOWN SOLDIER einmal mehr, dass sie die Topaddresse sind, wenn es um anspruchsvolle Comicuntehaltung geht, die sich an ein erwachsenes Puplikum richtet.


The Amazing Spider-Man Extra 2 – Marvel – Slott, Wells/ Bachalo, Riviear u.a.

Nun haut uns Marvel also zu den drei regulären Amazing Heften alle zwei Monate noch ein 3.99 teures Extra um die Ohren. Wenn sich die Qualität und auch der satte Inhalt von 40 Story Seiten aber hält, dann gibt es kein Grund zu jammern. Ehrlich gesagt wundert es mich bei der aktuellen Preisentwicklung bei Marvel eigentlich, dass das Heft nicht 4.99 kostet. In den Extra Heften, sollen die Autoren die Möglichkeit bekommen, kleine Geschichten aus der BND Welt zu erzählen, die in den regulären Ausgaben keinen Platz finden. In diesem Heft bekommen wir zwei Storys von zwei knackigen Kreativteams.

Die erste Geschichte stammt aus der Feder von Dan Slott und dreht sich um Anti-Venom und Mr.Negativ und deren Verhältnis. Um Ehrlich zu sein, Anti-Venom war für mich eine der Enttäuschungen des vergangen Spideyjahres. Nicht, weil er etwa einfach grotte war wie dieser unsägliche Freak, sondern weil ich mir mehr und vor allem etwas Anderes erhoffte. Aber gut, Slott, der den Charakter ja ins Leben rief, verankert ihn jetzt mit dieser Geschichte und hinterlässt eine interessante Ausgangssituation für neuerliche Verwendungenen Anti-Venoms. Es ist nämlich völlig unklar in welche Richtung sich der Charakter nun entwickeln wird. Das macht den Charakter Anti-Venom zumindest in dieser Geschichte noch nicht besser, auch wenn sich eine gewisse Ironie ergibt, die das eindimensionale Weltbild Brocks erschüttert. Eindimensional ist übrigens ein gutes Stichwort, denn das ist Brock. Die Chance wurde vertan, einen im Spidey Mythos festverankerten Charakter interessant wieder einzuführen. Außerdem fühlt sich Anti-Venom auch nicht wirklich neu an, sondern wie ein Aufguß von LETHAL PROTECTOR. Slott schreibt seine Story aber routiniert und gewährt auch einmal mehr Einblicke in die Organisation Mr.Negativs, der als Villain ja auch noch gar nicht so genutzt wurde, wie es Anfang letzten Jahres den Anschein hatte. So sehr das jetzt alles gemeckert klingt, so macht die Story doch Lust auf mehr und wird uns in den kommenden Heften von ASM wohl wieder begegnen als Ausgangspunkt für eine andere Story.

Bachalo sorgt derweil wieder einmal für einen Hingucker. Spektakuläres Artwork - aber keine Effekthascherei. Sein Storytelling wird immer besser. Ein absoluter Gewinn für die Spidey Franchise. Sehr gelungen ist auch die Kolorierung , die Bachalo gemeinsam mit Antonio Fabela bewerkstelligte. Wirksam, effektvoll. Ein sehr toller Kniff ist auch das panelweise Weglassen der Farben.

Die zweite Geschichte ist von Zeb Wells. Dieses kleine Wolvie/Spidey Team Up ist für mich das Highlight des Heftes. Sie wird nicht die spätere Bedeutung für BND haben wie Slotts, macht aber dennoch mehr Spaß. Voller Humor erzählt Wells... ach, lest es selbst!
Illustriert wurde die Story von Paolo Rievera. Er und Wells hatten ja schon in ASM#577 das Vergnügen der Zusammenarbeit und harmonieren auch hier prächtig. Man beachte vor allem Wolverines Mimik, ohne deren geniale Darstellung seiten Riveras Wells Geschichte nur halb so gut wäre. Rivera ist ja mehr für sein gemaltes Artwork bekannt, mit dem er zahlreiche Cover erstellte, aber auch Interiors an SPECTACULAR SPIDER-MAN #14 oder den MYTHOS Heften von Paul Jenkins. Sein gezeichnetes Artwork geht in eine andere Richtung, sieht aber auch spektakulär aus. Vergleiche mit Marcos Martin drängen sich auf, beide haben einen ähnlichen Ansatz, sehen aber jeweils unverwechselbar aus. Eine Kleinigkeit, die mir bei ihm noch gut gefällt, ist das Integrieren der Soundwörter in die Zeichnung. Die Farben stammen ebenfalls von Riveras und passen gut zur Geschichte, sind aber auch ein wenig dunkel.

Daumen hoch für Amazing Spider-Man Extra!

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Montag, 2. Februar 2009

"A clone. That'd explain a lot." - Reviews 03/09

H5W erscheint diese Woche zweimal! Hier sind erstmal die Reviews der fehlenden Wochen. Durch den Lieferstau hab ich das ein wenig zusammengefasst (2-in-1) und es wurde wieder eine sehr Marvellastige Angelegenheit...
In der nächsten Episode, die wohl spätestens Mittwoch online gehen wird, wird es aber wieder etwas Abwechslungsreicher. Und: H5W ist dann wieder innerhalb der Deadline, denn die kommenden Reviews werden die Hefte der letzten Woche beinhalten. Nun aber viel Spaß mit den Reviews der Hefte der vergangenen Wochen.


Moon Knight 26 – Marvel – Benson/ Palo, Loughridge

Mike Benson, der ja nun auch schon seinen dritten Story Arc an der Serie beginnt, gibt MOON KNIGHT hier eine Wendung oder neue Richtung wenn man will, die ich so nicht erwartet hätte und der Serie gut tut.

Zuletzt dümpelte MOON KNIGHT kommerziell im unteren Viertel der Diamond Top100 herum und im Dezember flog sie gar da raus. Das mag über die Qualität einer Serie noch nicht viel sagen, aber eine Cancellation scheint damit unausweichlich. Qualitativ war die Serie solides Mittelmaß, nur für Fans unverzichtbar. Aber Benson schein jetzt selber mit der Serie glücklich zu werden und „seine“ Story erzählen zu können. Sein Pitch hat wohl auch die Redakteure überzeugt und Moon Knight vorerst gerettet.

Nach dem Tet-a-tet mit den Thunderbolts im letzt Arc ist Marc Spector tot. Das ist aber nicht so tragisch, denn unser Moonie ist ein Loonie und hat mehr als nur eine läppische Persönlichkeit. Als Jack Lockley ist er jetzt in Mexico unterwegs und hält sich mit Bare Knuckel Fights über Wasser. Dann bekommt er ein Angebot von einem zwielichtigen, mexikanischem Landlord, seine Tochter aus den Händen der mexikanischen Bundespolizei zu befreien. Moonie nimmt an...

Das neue Setting tut der Serie wie erwähnt unglaublich gut. Benson baut seine neue Story gekonnt auf, man findet sich als Leser sofort zurecht und die Frische, die die Serie erhält, steigert das Lesevergnügen. Die Sackgasse, in der sich MOON KNIGHT befand, wurde geschickt aufgelöst.

Jefte Palo am Artwork lässt mein Herz zusätzlich höher schlagen. Er trifft bei mir voll ins Schwarze und gehört für mich zu den Enddeckungen des letzten Jahres. Es sei hiermit allen die Secret Invasion Tie Ins von BLACK PANTHER empfohlen, wo Palo Jason Aarons Story bebilderte,
Aber zurück zu Moon Knight. Palos moderner Strich bläst den letzten Rest Staub von der Serie und sitzt wie ein Maßanzug. Ihm werden aufgrund seines Stils sicher die großen Mainstream Türen verschlossen bleiben, aber an Serien wie Moon Knight ist gut aufgehoben. Definitiv auch ein Mann für das MAX Imprint! Palo und Moon Knight sind im übrigen auch keine Unbekannten mehr, hatten beide doch schon im MOON KNIGHT ANNUAL 1 das Vergnügen.

Die Farben steuerte Lee Loughridge bei und LeserInnen, die regelmäßig meine Revierws verfolgen wissen, dieser Mann gehört zu meinen Favoriten für diesen Job. Auch in diesem Heft zeigt er sein können und setzt auf Palos Art das Sahnehäubchen. Seine Farbpallete hat mich wieder einmal umgehauen. Sehr stylish, aber nie übertrieben und immer passend zur Stimmung. Was ich auch immer wieder toll finde, sind so kleine Effekte, die man mit Farben erziehlt, wenn z.b. der Hintergrund in einer Actionszene plötzlich Rot wird.

Moon Knight #26 ist ein tolles Heft. Übrigens ein perfekter Zeitpunkt um in die Serie einzusteigen und Moon Knight vor der Cancellation zu bewahren. Ach ja, Frank Castle kommt auch vor...

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X-Factor 39 – Marvel – David/ Delandro, Yeung, Cox

Peter Davids X-Factor ist Gold! Vom Beginn an war die Serie die Stärkste im X-Franchise, neben der damaligen NEW X-MEN und nun X-FORCE. Zuletzt ließ die Serie ein wenig nach, hat sich aber mit dieser Ausgabe endgültig wieder gefangen.

Peter David ist ein Gott!!! Ehrlich! Was habe ich seine Comics geliebt und liebe sie heute noch. Er kann einfach alles schreiben, hat einen sehr speziellen Humor und ist vor allem ein Continuity Fuchs, der es immer wieder versteht, Marvels Universum kohärent wirken zu lassen, wo andere ihr eigenes Süppchen kochen. In X-FACTOR #39 holt er eine dicke Keule raus. Hier endet ein Subplot der vor ca. 20 Heften seinen Anfang nahm und hinterläßt die Leserschaft mit einem Gedanken: OH MY GOSH!!! Da David auf der Recap Seite ausdrücklich darum bittet, nichts zu spoilern, werde ich das auch nicht tun. Soviel sei aber gesagt, der Schockmoment ist wohl geplant, durch und durch schlüssig und bedeutet für das Roster von X-FACTOR einige höchst dramatische Veränderungen.

Das Artwork ist ok. Nicht mehr und nicht weniger. Die Pencils von Valentine DeLandro sind nichts, was mich vor Aufregung zum zittern bringt, erzählen die Geschichte aber solide und sind jetzt auch nicht häßlich oder so.Unaufregende Standartware. Und damit bin auch schon ganz zufrieden, denn Totalausfall Larry Stroman scheint an X-Factor Geschichte zu sein. Die Inks von Craig Yeung sind sehr sauber und holen das Maximum aus den Pencils heraus. Jeromy Cox' Farben könnten ein wenig kräftiger sein, passen aber auch so ganz gut zur Geschichte und prägen ja auch irgendwie den Look von X-Factor. Cox dürfte einigen von seinen Arbeiten an AMAZING SPIDER-MAN oder auch an Brian Reeds DMZ bekannt sein.

Wer X-FACTOR nicht liest, dem entgeht eine der besten Team Serien derzeit. Mit Nummer 39 bietet sich auch eine gute Möglichkeit mal in die Serie reinzuschnuppern.

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Amazing Spider-Man 584 – Marvel – Gugenheim/ Romita jr., Janson, White

Marc Guggenheim.

John Romita jr. .

Amazing Spider-Man.

Any Questions?















Interviews mit Wacker, Guggenheim und Previews auf Newsarama.com






The Mighty Avengers 21
– Marvel – Slott/ Pham, Miki, Keith

Bendis tritt also eine Avengers Serie ab ( und hat dafür eine neue) und Dan Slott wird von Avengers:The Initiative zu den Mightys befördert. Das ist doch ein prima Deal. Und Dan Slott, ein zugegebenermaßen mittlerweile nicht mehr so unterschätzter Fanpleaser, ist eine richtig gute Wahl.

Das erste Mal, seit Bendis die Avengers disassembelte, darf man ein klassisches Avengers Heft in den Händen halten. Es liegt mir fern Bendis zu bashen, ich liebe diesen Kerl, aber ich kann trotzdem viele Rächer Fans verstehen, denen die Bendis'sche Richtung nicht passte. Nun, hier gibt es alles, was in einem Rächer Heft sein sollte. Eine globale Bedrohung, ein neues, starkes Team aus klassischen Rächern, aber auch neueren Figuren. Besonders freut es mich, dass Amadeus Cho eine gar nicht so kleine Rolle spielt. Richtig so, nur so werden Charaktere in einem Universum verankert. Auch über U.S.Agent John Walker freute ich mich sehr. Alles in allem ein prima Team mit dem echten Hank Pym als Leader, der hier nun in seiner neuen Rolle als Wespe auftritt. Das die Scarlett Witch nun zurück im MU ist, geht bei soviel Freude über die anderen Charaktere fast ein wenig unter.

Die Art, wie das Heft aufgebaut ist, erinnert an eine typische Nummer 1, Marvel macht aber meiner Meinung nach keinen Fehler, die Serie mit der Nummerierung weiter laufen zu lassen. Slott ist wie geschaffen für eine Serie wie die Avengers, das stellte er schon mit AVENGERS:THE INITIATIVE unter Beweis. Seine Arbeit hier schließt nahtlos an die hohe Qualitatät dieser Serie an. Er hat genug Kentniss von der Geschichte des MU und seiner Charaktere, um Fanboys wirklich glücklich zu machen und spannende, witzige Geschichten zu schreiben, die koheränt sind und ins MU passen. Kein Rächer Freund wir hier enttäuscht sein!

Koi Pham ist ja nun auch schon seit Heft 14 „Stammzeichner“, unterbrochen jeweils für eine Nummer von JRjr. und Lee Weeks und somit eine feste Größe und etabliert an einem Flagship, nach wirklich tollen, kleinen Runs an X-FACTOR und INCREDIBLE HERCULES. Er wirkt trotz gleichen Inkers ein wenig anders als zuletzt. Gewechselt hat auf jeden Fall der Colorist. Jason Keith hat den Job von Dean White übernommen. Schöne, kräftige Farben im klassischen Superhelden Look. Erwähnt sei auch Letterer Dave Lanphear. Ich ignoriere ja Letterer traditionell in diesen Reviews, obwohl ihr Job extrem wichtig und unterschätzt ist. Mein Gruß geht heute also an alle Letterer. Dave Lanphear ist mir deshalb eine spezielle Erwähnung wert, weil er die verschiedenen Arten zu sprechen verschieden lettert. Das ist natürlich nicht bahnbrechend neu, aber Lanphear treibt es hier elegant auf die Spitze. Ich habe acht unterschiedliche Word Balloons gezählt. Dazu kommen noch die Captions. Das ganze verwirrt aber nicht, sondern begünstigt sogar den Lesefluss.

Mighty Avegengers 21 ist ein Heft, das allen Freunden klassischer Superhelden Geschichten gefallen wird. Dan Slott bereichert damit die Franchise wieder um eine Facette, die vielen LeserInnen lange gefehlt hat.

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X-Men and Spider-Man 3 – Marvel – Gage/ Alberti

Diese Mini ist seit der ersten Ausgabe ein Volltreffer. Nummer 3 hat aber für alle zwischen 25 und 35 einen besonderen Reiz, denn dieses Heft spielt in den 90ern und damit in einer Zeit, in der ein Großteil jener LeserInnen comicmäßig sozialisiert wurden.

Meine ersten Berührungen mit Marvels Capes machte ich mit Geschichten der späten 80er/ frühen 90er, aber jener Zeit, der in dieser Ausgabe gehuldigt wird, ist doch am präsentesten. Das hat vor allem damit zu tun, das Marvel Deutschland da groß raus kam. Lange Rede, kurzer Sinn. BEN REILLY!!! Wer hätte gedacht, das mir dieser Name mal eine solche Freude bereiten würde! Damals hab ich das alles gehasst, aber Rückblickend war es doch eine aufregende Zeit. Auf jeden Fall haben wir es hier mit Ben Reilly Spider-Man zu tun und es ist einfach herrlich und auch herrlich anzusehen. Artist Mario Alberti zeichnet die Kostüme dieser Zeit fantastisch und Spidey in der Reilly Variante sieht super elegant aus. Das habe ich gar nicht mehr so in Erinnerung. Aber auch Cyclops gefällt mir ausgesprochen gut, obwohl ich dieses Kostüm nie mochte. Und da wir in den Neunzigern sind und wir eine Spidey Story haben, darf natürlich ein Villain auch nicht fehlen: Carnage!

Cage setzt seine Mini gekonnt fort, behält seinen roten Faden und huldigt dennoch ausgiebig einer weiteren Epoche. Dabei wird aber nicht ein Retcon nach dem anderen vollzogen oder irgendwas geändert. Cage geht mit der Historie/ Kontinuität des MU respektvoll um und bereichert diese nur anstelle sie umzukrempeln. Super Sache!!! Das Artwork von Mario Alberti ist eine Wucht. Die Kostüme sehen wie erwähnt bei ihm toll aus, aber auch der Rest beeindruckt mich, vor allem wenn man bedenkt, das er dies im Alleingang bewerkstelligt. Gutes Storytelling, eine wunderschöne Splashpage und vor allem mal ein anderer Look. Das er sich so toll in diese Epoche reindenkt ist umso schöner. Ich habe auch das Gefühl, das so manches Seitenlayout den Neunzigern entlehnt ist.

Ich möchte die neunziger auf keinen Fall zurück, aber so ein kleiner, nostalgischer Blick macht doch großen Spaß. X-Men and Spider-Man ist eigentlich ein Muss für jeden Marvel Zombie.

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